KONSUM | GUT.

In meiner Bachelorarbeit „KONSUM | GUT.“ untersuche ich, wie Konsum im Designkontext neu gedacht und verantwortungsvoll gestaltet werden kann. Ausgangspunkt ist die Frage, wie ein Konsumgut – konkret die Tasche – zu einem sogenannten Impact-Produkt wird: funktional, ästhetisch und mit positiver, bewusster Wirkung. Theoretisch analysiere ich Konsumverhalten, Bedürfnisstrukturen und kapitalistische Wachstumslogiken. Modelle wie Maslows Bedürfnispyramide und Konzepte wie die Donut-Ökonomie bilden den Rahmen. Die Modebranche dient als Spiegel aktueller Konsummuster. Gestalterisch setze ich diese Erkenntnisse in eine Taschenkollektion um, die ökologische, funktionale und emotionale Nachhaltigkeit vereint – durch langlebige und natürliche Materialien, Modularität und die Möglichkeit zur Selbstgestaltung und Reparatur. Ein ergänzendes Workshopkonzept stärkt die Beziehung zwischen Konsument*in und Produkt. Mein Ziel ist ein Designansatz, der Freude am Konsum mit Verantwortung verbindet.

Werte und Kitsch

Kitsch wird oft als geschmacklos, sentimental oder oberflächlich abgewertet – obwohl er Emotionen, Teilhabe und Zugänglichkeit ermöglichen kann. Die Bachelorarbeit „Werte und Kitsch“ untersucht diese Diskrepanz und legt offen, inwiefern gesellschaftliche Normen und Machtverhältnisse zu dieser Abwertung beitragen. Dazu werden die tatsächliche Wirkung sowie die Inhalte und Qualitäten von Kitsch analysiert. Auf dieser Grundlage entsteht eine Sammlung aus fünf kommunikativen Objekten und ein Manifest, das Kitsch als politischen Ausdruck neu verhandelt. Die Arbeit versteht Design als gesellschaftliches Werkzeug: nicht nur zur Problemlösung, sondern als Mittel zur Reflexion, zum Infragestellen und Sichtbarmachen. Sie zeigt, dass Gestaltung dann wirksam ist, wenn sie Emotionalität zulässt, Vielfalt fördert – und veraltete Denkstrukturen aktiv hinterfragt, statt sie weiterzutragen.

TubeSlicer

Bisher war CNC-gesteuertes Plasmaschneiden von Metallrohren der Industrie vorbehalten. Dieses Projekt ermöglicht es, passgenaue Verbindungen aus Rohren auch auf engem Raum oder direkt auf der Baustelle zu schneiden.
Der CNC-Plasmaschneider wurde für Handwerker*innen, Prosumierende und Maker entwickelt. Ähnlich wie bei bestehenden Open-Source-Maschinen können die Bauteile in einem lokalen Fablab gefertigt werden, und Materialien, Elektronik und Software sind leicht verfügbar und kostengünstig.
Zudem kann die Maschine von jedem Benutzer verbessert und erweitert werden, da die 3D-Daten kostenlos zur Verfügung stehen und weitergegeben werden können.
Die archetypischen Werkzeuge wurden mit der Maschine hergestellt und hinterfragen die Beziehung zwischen Mensch und Technik.

Zoo: Upgrade oder Aus?

Mein Buch hinterfragt die idealisierte Sicht auf Zoos, die oft als Bildungsstätten gelten, aber ethische Probleme und Einschränkungen für Tiere verbergen. Es ermutigt besonders Kinder und Jugendliche, die „zoologische Idylle“ zu reflektieren. Ziel ist ein interaktives Erlebnis, das Wissen über Funktionen und Probleme moderner Zoos vermittelt und individuelles Denken fördert. Neben Geschichten und Informationen gibt es Mitmachseiten, Selbsttests und eine QR-Code-Schnitzeljagd, die reales Lernen ermöglicht. Das Konzept integriert multimediale Elemente und verschiedene Lehrmethoden, um unterschiedliche Lerntypen anzusprechen. Illustrierte Inhalte und Zitate machen komplexe Themen verständlich und regen zur kritischen Auseinandersetzung an. Die QR-Codes sorgen für Praxisbezug und fördern Empathie und Engagement für Tierwohl.

Nächster Halt: Heterotopie

Thema:
Michel Foucault prägte 1967 das Konzept der „Heterotopie“ – Räume, die sich in Funktion und Struktur vom Alltäglichen unterscheiden. Sie können bspw. durch eine andere Zeitwahrnehmung geprägt sein: Friedhöfe stehen für die Ewigkeit, Nachtclubs für das Flüchtige. Ziel war es, diese besonderen Raumeigenschaften gestalterisch zu erfassen und künstlerisch zu präsentieren.

Idee:
U-Bahn-Stationen in Hamburg, Hannover, Berlin und Wien können als Heterotopien betrachtet werden. Mittels analoger Fotografie und Buchgestaltung wird die Ästhetik & Dynamik dieser Gegenräume des Alltags dokumentiert. Die Kernfrage war: „Was braucht es, um abstrakte Konzepte designästhetisch festhalten zu können?“

Produkt:
Die analogen Fotografien wurden in vier Fotobüchern zusammengefasst, die jeweils eine der genannten Städte abbilden. Pro Buch wurde eine Person porträtiert, um den persönlichen Bezug zu stärken. Ein speziell angefertigter Schuber aus Stahl bündelt die Bücher als eine Einheit.

Der Wurm in unserem Herzen

Im Laufe der letzten Jahrhunderte rückte der Tod zunehmend aus dem gesellschaftlichen Blickfeld, und der bewusste Umgang mit der eigenen Sterblichkeit verschwand. Neue Entwicklungen wie der Rückgang religiöser Rituale und neue Lebensstile machen deutlich, wie wichtig es ist, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Künftige Generationen werden ihn neu gestalten müssen. Im Rahmen einer Thesis entstand die Box „Der Wurm in unserem Herzen“, die Impulse bietet, die eigene Sterblichkeit zu erkunden. Mit verschiedenen Tools und Anleitungen regt sie einen bewussten Umgang sowie Austausch an. Kernstück ist ein Kartenset mit 60 Karten zu den Themen „Wissenswert“, „Innehalten“, „Vorsorge“ und „Kommunikation“. Ergänzt wird die Box durch ein Notizbuch, ein Würfelset mit eingravierten Begriffen und ein Begleitheft. Webseite und Social-Media-Kanal bringen das Thema zusätzlich in den Alltag.

KippCart

Das KippCart ist eine modulare Transporthilfe, die den intermodalen Transport im urbanen Raum ermöglicht. Es ist für die Bedürfnisse von urbanen Kleingärtnern konzipiert und erleichtert stadtweite Transporte, unabhängig vom Auto, indem es im ÖPNV mitgeführt werden kann. Die universelle Handhabung und intuitive Bedienung in Kombination mit einer kompakten, robusten und krafteffizienten Bauweise sorgen für die nötige Akzeptanz und Sicherheit im ÖPNV. Die Anpassung an verschiedene Transportbedürfnisse wird durch austauschbare Module ermöglicht. Eine gemeinschaftliche Nutzung bietet zudem einen günstigen Zugang für umweltschonende Transporte.

Edition Düsentrieb

Edition Düsentrieb ist ein Buchverlag, über den Kommunikationsdesignstudierende ihre Studienprojekte verlegen lassen können. Er fungiert gleichzeitig als interaktive Ausstellungsplattform und als Designarchiv für den Studiengang, in dem die herausragenden Arbeiten aller Generationen von Studierenden eingesehen werden können. Das Leitmotiv der Historie ist daher sehr relevant, weswegen eine Zeitleiste häufig als grafisches Gestaltungselement genutzt wird. Die Brand hinter dem Verlag will den Unterschied zwischen studentischen und „professionellen“ Arbeiten unterstreichen und einen ungezwungenen, rebellischen und experimentierfreudigen Charakter an den Tag legen – jedoch ohne von den präsentierten Arbeiten abzulenken.

Leathercoding

Leathercoding bezeichnet eine neuartige Umgehensweise mit Leder. Mithilfe von modernen Technologien wie CAD, CNC und CAM bietet eine Testreihe den Vorreiter für künftige Lederprodukte und auch den zukünftigen Umgang mit Leder im industriellen Kontext.
Das Material, seine Wertschätzung, Verarbeitung und auch Geschichte sind Knotenpunkte für einen alternativen und moderneren Umgang in der Manufaktur, im Vertrieb oder auch für die Verbraucher*innen. Knotenpunkte wie Haptik, Patina und Nachhaltigkeit bestimmen ein geeignetes Verfahren für die gezielte Verarbeitung. Abschließend wird ein ausgewähltes Verfahren vorgestellt, ein Konzept für dieses entwickelt und das darauf entstehende Leathercode_Cushion exemplarisch als Botschafter vorgestellt. Leathercoding wird als geeignetes Mittel für die Lederverarbeitung nähergebracht. Es geht um die Verbreitung der Idee als solche und dem Umdenken von Produzent*innen, Käufer*innen und Nutzer*innen von Leder sowie Lederprodukten.

dreaimade – dreams are made to create

Während wir einschlafen, sind unsere Gedanken besonders kreativ und stellen oft eine kreative Verbindung zu dem her, was wir zuvor gedacht haben. Das Problem ist jedoch, dass wir diese Gedanken oft vergessen, sobald wir aufwachen. Dreaimade hilft dabei, sich an die Einschlafträume zu erinnern, sie zu visualisieren und als Inspiration für mögliche Ideen zu nutzen. Diese Ideen können anschließend ebenfalls mithilfe von Dreaimade entwickelt und eindrucksvoll visualisiert werden.

Dabei kommen Künstliche Intelligenz und Trauminkubation zum Einsatz. Schlafphasen werden erkannt und Nutzende gezielt in der sogenannten N1-Phase geweckt. Aus den berichteten Trauminhalten entstehen gemeinsam mit Dreaimade Bilder und Videos, die als kreative Grundlage für mögliche Ideen dienen.

So eröffnet Dreaimade eine neue Möglichkeit, wie generative KI als kreatives Werkzeug genutzt werden kann.