Rood

Die Arbeit beschäftigt sich vor allem damit, was man wahrnimmt. Unsere Sinne macht es möglich, dass wir unsere Umgebung erfassen können. Was dem Tastsinn angeht, sollen Oberflächen berührt werden. Daher entstand eine Oberfläche, die zum Anfassen einlädt. Handwerk und digitale Fertigung werden dabei zusammengebracht und ebenso thematisiert wie unsere Wahrnehmung der Natur. 

Die gestaltete organische Oberfläche ist Baumrinden nachempfunden und soll so den Ursprung des Materials Holz aufzeigen. Die Natürlichkeit des Entwurfs steht hier stark im Vordergrund. Entstanden ist ein minimalistisches Sitzmöbel, das seine Oberfläche in den Vordergrund stellen soll.  Die Rinde wird aus fotografischen Aufnahmen generiert. Anschließend werden topografische Flächen digital generiert (und bewusst nicht naturgetreu reproduziert). Aus der Symbiose natürlicher, digitaler und handwerklicher Aspekte soll ein Ansatz entstehen, der eine Hommage an die Natur darstellen soll.

RS-W_22

Das plattenbasierte Regalsystem „RS-W_22“ hat eine besonders technische Anmutung, ist modular aufgebaut, einfach auf- und abzubauen und relativ produktionsfreundlich.

Das Regalsystem stellt die Grundeigenschaft des Halbzeues, aus dem heraus es entwickelt wurde, zur Schau. Der Systemcharakter erlaubt es, das Möbel in verschiedensten Kombinationen aufzubauen – von einer deckenhohen Schrankwand bis hin zum kleinen Nachtschrank.

Durch drei Verbindertypen werden die Platten über die Tiefe des Möbelstückes verspannt und erzeugen so eine stabile und reversible Verbindung. Die sortenreinen Aluminiumleichtbauplatten müssen lediglich zugeschnitten werden, weshalb das Möbelstück umnutzbar und kreislauffähig ist. Das System ist um Türen und Schübe erweiterbar, wobei auch die offene stirnseitige Welle als Anschlusspunkt genutzt wird.

Design & Therapie

Gelungene Raumgestaltung kann Stress reduzieren, die Aufenthaltsqualität von Gesundheitsbauten verbessern und so den Therapie- und Genesungsprozess unterstützen. In Kooperation mit dem Medizinischen Zentrum für Erwachsene mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung Oldenburg (MZEB), haben wir ein Gestaltungskonzept erarbeitet, das Räume, Objekte und Abläufe miteinander verbindet – und auf die Bedürfnisse aller Beteiligten eingeht. Einen Raum zu schaffen, der allen gerecht wird, kann nur im Austausch mit den verschiedenen Nutzer*innengruppen und den dadurch bewirkten Perspektivwechsel gelingen.

Entstanden sind unter anderem ein Farb- und Raumkonzept, ein modularer „Sinneswagen“ und zwei therapieunterstützende Mobiles.

Touch to be Touched

„Touch to be Touched“ setzt sich mit den Facetten der Berührung auseinander und beschäftigt sich mit der aktiven Berührung sowie der emotionalen Berührung.

Auf der Basis einer Auseinandersetzung mit Ursachen und Folgen eines zunehmenden Berührungsmangels, wird eine mögliche gestalterische Reaktion vorgestellt: ein Tangible-User-Interface mit dem Namen „Tangible Beats“, das als 16-Step-Drumcomputer konzipiert ist.  Acht verschiedene Objekte, unterschiedlich in Material, Form, Größe und Oberfläche, sind mit elektronischen Beatsamples assoziiert. Das Nutzungsprinzip funktioniert über Berührung und Interaktion mit den einzelnen Objekten, die sich in einem Raster anordnen lassen. 

Das Konzept zeigt auf, wie eine Mensch-Computer-Interaktion durch Berührung wieder näher am Menschen gestaltet werden kann. Gleichzeitig präsentiert es einen spielerisch-intuitiven Zugang zur Musikproduktion, der kein Vorwissen verlangt und aufgrund der Gestaltung auch für blinde Menschen möglich ist.

HUBI

Das Tischsystem „HUBI“ wurde speziell für eine vielseitige Nutzung als Arbeits- und Esstisch entwickelt. Es passt sich den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer*innen an und integriert sich nahtlos in einen flexiblen Lebensstil. Besonders im Fokus steht die Möglichkeit, den Schreibtisch schnell von Arbeitsmaterialien zu befreien, um ihn für gemeinschaftliche Nutzungsszenarien anzupassen. Durch die Möglichkeit, Kabel und Technik effizient verstauen zu können, wird die Tischfläche freigegeben und für verschiedene Zwecke nutzbar gemacht. Überdies lässt sich der Tisch zusammenfalten und ist mit Rollen ausgestattet, was einen unkomplizierten und werkzeuglosen Auf- und Abbau sowie eine flexible Raumgestaltung ermöglicht.

dig in

In meiner Arbeit mit dem Titel „dig in – Jewellery Objects for a Contemporary Dining Culture“ habe ich Objekte aus Silber geschaffen, die zwischen Schmuckobjekt und Essgerät changieren und beide Aspekte in einen Dialog treten lassen. Die Wahrnehmung und Handhabung meiner Objekte durch die trägerin oder den Träger steht für mich im Vordergrund. Ich möchte Betrachter*innen von „dig in – jewellery objects for a contemporary dining culture“ einladen, selbst bei der Gestaltung von Essgerät aktiv zu werden und zu überlegen, welche Form und welche Art von Essgerät am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Zudem habe ich mich mit der Frage beschäftigt, inwiefern die Veränderungen der Essgewohnheiten und der Tischkultur im Lauf der Jahrhunderte im europäischen Raum durch meine Entwürfe aufgegriffen werden können. Auch die Herstellung der Objekte stand für mich im Fokus, da ich zum Ende meines Studiums Einblicke in das für mich neue Handwerk des Gold- und Silberschmiedens erhalten wollte.

ENTWURZELT – VERWURZELT

Ein Ort um sich zu begegnen. Ein Raum für Kritzeleien. Ein Platz für Erinnerungen.

Der Esstisch als zentraler Treffpunkt in jedem Zuhause wird umfunktioniert zu einem Ort für Kreativität, Spaß und Austausch. Durch ein additives Modulsystem, ist es möglich eine Textilrolle mit einer leinwandähnlichen Oberfläche und Beschaffenheit am Tisch zu befestigen, um sie als Unterlage in Alltagssituationen und bei Begegnungen mit Freunden nach Lust und Laune zu bemalen und Skizzen darauf zu hinterlassen.

Der zentrale Gedanke ist, durch das intuitive Zeichnen als Ritual einen Raum zu schaffen, in dem man sich begegnen, besser kennenlernen und seine Beziehung zueinander festigen kann. Die so belebte Leinwand kann als erinnerungsstarkes Kunstwerk im Wohnraum platziert werden, spiegelt dabei Alltag, Gespräche, Freundschaften und Emotionen wider und trägt damit zu einem Gefühl der Verwurzelung in einer neuen Umgebung bei.

quado+

Bei dem Projekt „quado+“ handelt es sich um ein abwechslungsreiches Lernspiel-Brett zur Förderung und zum Erwerb geometrischer Kompetenzen. Das Produkt verbindet den digitalen mit dem analogen Raum und besteht aus einem Holzbrett mit 100 Feldern, dazugehörigen Würfeln sowie einer App. Werden auf dem Brett Gebäude gebaut, entsteht in der Anwendung ein digitaler Zwilling, der dabei hilft das räumliche Denken und Wahrnehmen über den analogen Raum hinaus zu schulen. Erziehungsberechtigte können anhand der App eigene Aufgaben gestalten, die Lernfortschritte der Kinder verfolgen und gezielte Differenzierungsangebote an Lernende richten. „quado+“ enthält außerdem die Option, kooperativ zu lernen, da mithilfe der App ein gemeinsames Spielen und Lernen im Team-Modus möglich ist.

LICHT

Bei diesem Bachelorprojekt handelt es sich um eine Auseinandersetzung mit Licht im öffentlichen Raum. Das Ergebnis ist eine Bushaltestelle, die durch ihre Konstruktion – und besonders durch ihre Lichtgestaltung – das individuelle Sicherheitsgefühl bei Dunkelheit erhöht. 

Den Anlass der Bachelorarbeit liefern Studien, die zum einen den Einfluss von Licht auf das menschliche Empfinden belegen (vgl. HCL – Definition und Potenzial), zum anderen Untersuchungen, welche die Notwendigkeit des Ausbaus von Sicherheit an Bushaltestellen offenlegen (vgl. Licht.wissen 03. Straßen, Wege und Plätze 2016: 38-39).

Aus einer Entwicklungsphase heraus entstand die Konstruktion einer Bushaltestelle, die neben den Lichtwänden, das Sicherheitsempfinden auch durch abgerundete Elemente und erweiterte Ausgänge unterstützt. Ein zusätzlicher Mehrwert wird durch die Modularität der Haltestelle generiert, was zu einer vielseitigen Einsetzbarkeit in verschiedenen Umgebungen führt.

RESET SET

Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung und die Potenziale der modernen Arbeitswelt wird unsere Umgebung immer komplexer und stellt uns täglich vor neue Herausforderungen. Dadurch kommt es immer häufiger zu Stress und psychischen Erkrankungen (wie beispielsweise Burn-out), bei denen Betroffene in einen Zustand der Sinnestaubheit geraten.

Das „Reset-Ritualgestaltungs-Set“ setzt genau an diesem Punkt an. Mit ihm können individuelle Rituale gestaltet werden, die den Fokus auf die fünf Sinne richten. Das Fördern einer bewussten Wahrnehmung stellt dabei eine präventive sowie therapeutische Maßnahme dar. Durch diese rituelle Pause wird dazu angeregt, den einzelnen Augenblick zu zelebrieren und Entspannung in den modernen, hektischen Alltag zu integrieren. Rituale wirken ordnend, klärend und bieten Halt.

Das Reset-Set ist intuitiv, spielerisch, spülmaschinenfest, platzsparend und inspirierend. Es kann allein oder in Gesellschaft genutzt werden.