INNEN AUSSEN

Der Entwurf basiert auf der intensiven Beschäftigung mit der grundlegenden Raumbildung und Überlegungen zur Verbindung von Innen- und Außenräumen. Die Ausbildung eines Hofraumes beruht auf dieser Theorie und ist Entwurfsgrundlage. Der Gebäudekomplex liegt im Zentrum von Trier, innerhalb eines Blocks, der von zwei Fußgängerzonen begrenzt wird und einen toten Stadtraum bildet. Ziel des Projekts ist es, durch eine alternative Durchwegung eine Reaktivierung des Bereichs zu erreichen. Im Gebäude gibt es Räume, die öffentlich zugänglich und mietbar sind, mit Angeboten für Passanten oder Anwohner. Große Öffnungen der Fassade und des Daches belichten die Innenräume und machen die Nutzung auch von außen erlebbar. Der Erschließungskern bildet einen neuen Hofraum aus, der sich nach oben und hinten öffnet und als kleine, grüne Oase fungiert. Die Durchwegung zum Blockinnenbereich wird von einer sich durchziehenden Überbauung begleitet und führt an verschiedenen Höfen vorbei, die die Nutzungen von innen weiterführen.

Adoptier ein schwarzes Tierheimtier.

Schwarze Tierheimtiere haben es schwerer – oft völlig zu Unrecht.
Durch Geschichte und Popkultur gelten sie als unheimlich, unfotogen, unscheinbar oder uninteressant. Diese Vorurteile führen dazu, dass schwarze Tiere bis zu viermal seltener adoptiert werden als andere.

Das Masterprojekt „Adoptier ein schwarzes Tierheimtier“ macht mit einer emotional erzählten, stilvoll gestalteten Kampagne auf dieses übersehene Problem aufmerksam – und schafft eine positive Gegenbewegung.
Umfragen und Interviews bilden das strategische Fundament. Daraus entstanden echte Geschichten, klare Botschaften und ein durchdachtes Design – umgesetzt in Plakaten, Illustrationen, Social-Media-Inhalten, Videos und Merchandise.

Das Ziel: Vorurteile abbauen, den besonderen Charme und Look schwarzer Tiere sichtbar machen und zu bewussten Adoptionsentscheidungen bewegen. Im Fokus steht, Herzen und das eigene Heim zu öffnen sowie eine Community für neue und langjährige Liebhaber schwarzer Tiere zu schaffen.

When You Back Home?

„When you back home?“ (Taiwanese Mandarin:你什麼時候回家, Nǐ Shén Me Shíhòu Huí Jiā) untersucht den Einfluss von Eltern auf ihre Kinder sowie den Kommunikations- und Versöhnungsprozess zwischen Familienmitgliedern. Die Geschichte dreht sich um eine fünfköpfige Familie, die nach dem Tod des Vaters die einst gefürchtete Mutter wieder neu konfrontieren muss. Durch offene Gespräche reflektieren sie über ihre Vergangenheit mit körperlichen Strafen und versuchen, die Beweggründe ihrer Mutter zu verstehen, um die durch Zeit und Missverständnisse zerbrochenen familiären Beziehungen zu heilen.

Beyond

„Nimm sie beim ersten Date mit ins Schwimmbad …“ – dieser Satz aus einem Meme zeigt, wie tief gesellschaftlicher Druck rund um Make-up sitzt. Die Bachelorarbeit untersucht Make-up als Ausdrucksmittel jenseits oberflächlicher Schönheitsideale. Im Fokus steht eine kritische Auseinandersetzung mit normativen Erwartungen, sozialem Druck und der ambivalenten Rolle von Kosmetik im Alltag. Warum wird Make-up oft mit Oberflächlichkeit, Täuschung oder Unsicherheit verbunden?

Basierend auf theoretischen Analysen, Umfragen und Workshops wurde ein interaktives Spiel entwickelt, das Make-up als Mittel des Empowerments nutzt. Für 2–8 Spieler*innen fördert es durch kreative Aufgaben, Fragen und Austausch Reflexion und neue Perspektiven. „Beyond“ steht dabei für das Denken über das Sichtbare hinaus – eine gestalterische Einladung zur Auseinandersetzung mit Identität, Diversität und gesellschaftlichen Normen.

finding traces and placing connections

„finding traces and placing connections“ ist eine interaktive Kunstinstallation und ein persönlicher Liebesbrief an das Material Kupfer. Die Arbeit zelebriert die Funktionalität, Vielseitigkeit und Schönheit des Kupfers.

Besucher*innen können die in den Teppich eingelassenen Kupferflächen durch fünf verkupferte Steine verbinden und kontrollieren dadurch Klang und Licht des Raumes.
Die Komposition für das Werk wurde aus Aufnahmen generiert, die durch Interaktion mit Kupferobjekten entstanden sind.
Jede aktivierte Fläche leuchtet auf und fügt eine Audiospur zur Komposition hinzu.
Dadurch entsteht nicht nur eine Interaktion mit der Arbeit, sondern auch eine Interaktion zwischen den Besucher*innen. Durch das Zusammenspiel entstehen individuelle Kompositionen und Kombinationen der Audiospuren und immer neue Abwandlungen des Klanges.

„finding traces and placing connections“ lädt ein, zu entdecken, zu hören.

Áo Dài Xanh

Die Arbeit verbindet die filigrane Eleganz des vietnamesischen Áo Dài mit der strapazierfähigen Funktionalität von Denim – einem Material, das ursprünglich für Arbeitsbekleidung entwickelt wurde. Ausgangspunkt war die Frage, ob ein Kleidungsstück entstehen kann, das scheinbare Gegensätze wie Tradition und Moderne vereint. Ziel ist ein respektvoller Umgang mit kulturellen Symbolen und deren zeitgemäße Interpretation – ein Beitrag zu einem interkulturellen Designverständnis.
Das Konzept der Kollektion zielt auf die Entwicklung von Unisex-tauglichen Kleidungsstücken ab, die eine flexible Anpassung an individuelle Körperformen ermöglichen. Jeans-inspirierte Details wie Nieten, Knöpfe oder Schieberiemen ermöglichen variable Größenanpassungen. Ein zentrales Merkmal des Áo Dài ist der Mandarinkragen, der in jedem Entwurf erhalten bleibt. Beide Themen dieser Arbeit stehen exemplarisch für die Verbindung vietnamesischer und westlicher Einflüsse, die auch die eigene kulturelle Identität prägen.

mykra ≠ fast furniture

Mykra ist ein Möbelstück, das Design und Nachhaltigkeit vereint! Durch den innovativen Materialansatz, Myzel als Plattenwerkstoff zu nutzen, anstelle von Spanplatten, entsteht ein ganzheitlich neu gedachter Produktions- und Lebenszyklus. Angefangen bei der ressourcenschonenden Werkstoffherstellung, übergehend in neue Bauweisen, entsteht so am Ende ein durchdachter Lebenszyklus des Möbels von der Entstehung bis zur Kompostierung, der einen umweltfreundlicheren Ansatz in der Möbelindustrie bietet.

Hauptbestandteil sind Myzelplatten, die künftig mit regionalen Restströmen produziert werden. Sie halten im Innenraum bis zu 30 Jahre, sind biologisch abbaubar und können bei Verschleiß leicht ausgetauscht oder kompostiert werden. Der Bambus aus Gartenabfällen zur Stabilisierung wird zukünftig nicht mehr benötigt. Weitere Bestandteile des Möbels sind Stahl für Schrauben sowie das Untergestell, das bei Umnutzung wiederverwendet wird. Die Winkel sind derzeit aus Aluminium, welches ersetzt wird.

Nervengestrüpp

Die unter der Betreuung von Prof. Nadine Göpfert und im Rahmen des Semesterprojekts „STAYING IN TOUCH – How do we feel in a dematerialized World?“ entstandene Abschlussarbeit stellt den neuen Geist einer digitalen Welt der Menschlichkeit gegenüber. Dabei erforscht diese Arbeit einerseits das Potenzial, das für (Textil-)Designer*innen in der Nutzung von KI sowie Code als Werkzeug liegen kann. Andererseits soll ein Dialog darüber eröffnet werden, wie wir zukünftig mit dieser KI umgehen wollen.

Konkret entstanden 40 textile Artefakte. Jedes Artefakt wurde in aufwändiger Handarbeit geschaffen – gehäkelt, bestickt und verziert – und repräsentiert ein menschliches Gefühl. Im Gegensatz dazu stammen sein Designkonzept sowie seine konkrete technische Anleitung (z. B. Maschenangaben) von einer sogenannten KI; dem Generative Pre-Trained Transformer oder kurz GPT: Nervengestrüpp_01; OpenAI.

HAWKI-Assistenten

Im Studium habe ich gemerkt, wie schnell man im Wirrwarr der Hochschulportale den Überblick verliert. Damit bin ich nicht allein – viele Studierende, Lehrende und Mitarbeitende kennen das Problem nur zu gut. Schon bei der eigenen Studienplanung stößt man oft auf Hürden, weil wichtige Infos einfach zu verstreut oder unübersichtlich sind.

Das wollte ich mit meinem Bachelorprojekt ändern. Ich habe die Plattform HAWKI (https://hawki.hawk.de/) um KI-Assistenten ergänzt, die gezielt beim Finden und Verstehen von Wissen unterstützen. Alles ist didaktisch darauf angelegt, den Zugang zu Wissen zu erleichtern – und zugleich Kompetenzen im Umgang mit KI zu fördern. Das Interface lädt dazu ein, vorgeschlagene Assistenten auszuprobieren, eigene zu erstellen und sie im App-Store mit anderen zu teilen. So entsteht eine Gemeinschaft, in der Lernen leichter wird und alle von KI und voneinander profitieren können.

How to Stay Cool?

„How to Stay Cool?“ erforscht eine experimentelle, nachhaltige Alternative zur Klimaanlage. Ein doppelseitiger textiler Lamellenvorhang nutzt indirekte Verdunstungskühlung, kühlt Räume wirkungsvoll, ohne die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, und fügt sich harmonisch ins Interieur ein. Die Verbindung von Möbeldesign und Low-Tech-Kühltechnik schafft neue, umweltfreundliche und behagliche Kühlkonzepte. Nachhaltiges Material und ästhetische Form steigern den Wohnkomfort bei reduzierten CO₂-Emissionen.