Gärtnerstraße – Einfach Wohnen!

Da der Wohnraum immer knapper und teurer wird und komplizierte rechtliche Regelungen den Bauprozess erschweren und die Kosten für Eigentümer und Mieter erhöhen, bestand für mich die Aufgabe darin, ein möglichst kostengünstiges und nachhaltiges Quartier zu planen, das den Bewohnern einen schönen und bezahlbaren Wohnraum schafft.

Das Grundstück für dieses Quartier stellt dabei der ehemalige Betriebshof des Grünflächenamtes in der Gärtnerstraße in Trier-Nord. Das 12.000 qm große Grundstück grenzt an den Nordfriedhof, das Moselstadion, eine Reihenhaussiedlung und die stark befahrene Paulinstraße. Zusätzlich stehen 4.000 qm von zwei umgesiedelten Steinmetzbetrieben zur Verfügung. Ein denkmalgeschützter, eingeschossiger Riegel entlang der Nalbachstraße muss erhalten und in das Gesamtkonzept integriert werden, ebenso wie die Gewächshäuser im Zentrum des Grundstücks.

Spatial Bodies

Menschen existieren nicht nur in architektonischen Räumen, sie gestalten ihren Lebensraum auch mit Hilfe der Kleidungsstücke, die sie tragen. Maßgebend sind in beiden Fällen der Körper und dessen individuelle Merkmale. Die „Spatial Bodies“ verbinden die unterschiedlichen Räumlichkeitsbegriffe von Architektur und Mode zu Trennelementen, die es den Nutzer*innen ermöglichen, ihre Umgebung auf ähnliche Weise wie ihren Kleidungsstil zu beeinflussen. Die Formsprache der Objekte leitet sich aus abstrahierten Schnittmustern ab. Sie können individuell oder als Ensemble genutzt werden und sollen den Raum um sie herum mit ihrer verspielten Formsprache und Materialität positiv beeinflussen.

NeoMale – healing masculinity

75 % aller Suizide werden von Männern begangen. Wie passt das zum patriarchalen Bild des starken Mannes?

Toxische Männlichkeit ist ein Männlichkeitsbild, das betroffenen Männern selbst (aber auch ihrem Umfeld) psychischen und physischen Schaden zufügt. Solche Verhaltensweisen werden von Generation zu Generation weitergegeben – man könnte sagen, sie sind ansteckend.

Was wäre also, wenn toxische Männlichkeit eine Krankheit ist, die ausgerottet werden kann?

Ausgehend von dieser Frage wurden unter der Marke NeoMale medizinische Therapien zur Heilung von Männlichkeit entwickelt. Im Sinne des Speculative Design ist das Ziel nicht die Entwicklung konkreter Lösungen, sondern die Anregung eines Diskurses. Zu diesem Zweck wurden die Artefakte – eine Gefühlsprothese sowie eine Hormontherapie – auf einem Messestand der Öffentlichkeit präsentiert. Dies führte zu regen Diskussionen über die Notwendigkeit und ethische Berechtigung, (toxische) Männlichkeit zu pathologisieren.

HRG-75

Die Beschaffung von Ressourcen und ihr verantwortungsvoller Einsatz ist eine fundamentale Frage unserer Zeit auf einem Planeten, dessen Mittel endlich sind. Dennoch wird ein großer Teil heutiger Güter so produziert, dass die Wiedergewinnung verwendeter Materialen nur erschwert möglich oder unwirtschaftlich ist. Produktionsweisen, die den unbedachten Umgang mit Ressourcen durch künstlich manipulierte Produktlebensdauer verstärken sind vor allem bei Elektrogeräten zu sehen. HRG-75 ist der Entwurf eines Rührgerätes, welches der Kurzlebigkeit von Küchenkleinelektronik begegnet. Die Kraftübertragung erfolgt rein mechanisch, so kann gänzlich auf Elektronik verzichtet werden, zudem kombinieren modulare Aufsätze die Funktionalität verschiedener Küchenelektrogeräte. Alle Komponenten sind so zusammengesetzt, dass diese wieder voneinander lösbar sind, was eigenständige Reparaturen erlaubt und der Einsatz standardisierter Bauteile die Option zum Upgrade offen lässt.

Women’s Visibility

In meiner Arbeit nutze ich Stoff als zentrales Medium, um gesellschaftliche Normen herauszufordern und Themen wie Identität, Gleichberechtigung und persönliche Freiheit zu erforschen. Indem ich ein Material, das oft mit Kontrolle und Konformität verbunden ist, in Schmuck verwandle, eigne ich es mir als Symbol für Ermächtigung und Selbstausdruck an.

Jedes von mir geschaffene Stück spiegelt die Widerstandskraft und Stärke von Frauen im Laufe der Geschichte wider und würdigt ihren Kampf für Autonomie und Gleichberechtigung. Meine Arbeit ist nicht nur dekorativ — sie ist eine Erzählung des Widerstands, eine Hommage an die Marginalisierten und eine Einladung, die Grenzen persönlicher und gesellschaftlicher Freiheit neu zu überdenken.

companion

Stell dir vor, du hast Möbel, die wachsen und sich verändern können.
Das Projekt experimentiert mit unterschiedlichen Ansätzen, um das Leben von Möbeln zu verlängern.

Multifunktionalität: Dein „companion“ wird das, was du gerade brauchst – Regal, Sitzbank, Rollwagen o. Ä.

Individualisierung: Tausche Farben, montiere neue Teile, erweitere und gestalte deinen „companion“.

Persönliche Bindung: Die „companions“ werden in einer Geschichte zum Leben erweckt, in der ihre Träume erzählt werden. Sie soll inspirieren, diese umzubauen und zu verändern, anstatt sie zu ersetzen.

Jeder „companion“ kommt mit einer Box (Möbelrucksack) mit Produkten,
die dein „companion“ für dich bereithält – u. a. einer Anleitung, Erste-Hilfe-Set, Erweiterungen, …

Löcher im Korpus geben Halt für Add-ons wie Rollen, Griffe, Haken oder Dekoelemente.
Alle Umbauarbeiten funktionieren intuitiv und werkzeuglos.
Ein „companion“ ist mehr als ein Möbelstück – er ist ein treuer Begleiter, der sich an Veränderungen anpasst.

STILL TIME TO PLAY

Erwachsen sein heißt heute vor allem: angepasst, nützlich, funktional zu sein. Alles, was getan wird, hat Ziel und Zweck. Verspielt zu wirken gilt schnell als naiv, als Ablenkung vom Wesentlichen. Doch vielleicht liegt genau darin ein Irrtum. Vielleicht geht im ständigen Tun etwas verloren, das Effizienz nicht ersetzen kann. Ein Schritt zurück in die Kindheit, zu zweckfreiem Handeln, könnte ein Schritt nach vorn sein: hin zu einem Erwachsensein, das nicht nur funktioniert, sondern sich selbst näherkommt.

STILL TIME TO PLAY ist ein Spielplatzkonzept für Erwachsene aus drei skulpturalen Objekten, die zum Spielen einladen. Die entstehende Spielsphäre bietet Erwachsenen ein von der Nützlichkeit des Alltags abgestecktes Spielfeld, in dem nur das gegenwärtige Erleben zählt, nicht Leistung oder Produktivität. Dieses freie Spielen stärkt mentales, körperliches und soziales Wohlbefinden.
Die Spielobjekte sind durch Spielen als Designmethode entstanden und fangen so das Spielerische formal ein.

Raum-Klima-Wandel

Raum-Klima-Wandel ist ein modulares Gestaltungskonzept zur energieeffizienten Klimatisierung von Innenräumen. Das kombinierte Verdunstungskühlsystem basiert auf dem physikalischen Prinzip der adiabaten Kühlung und benötigt keine elektrische Energie oder umweltschädlichen Kältemittel.

Das skalierbare System ist raumtypologisch als Wandpaneel, Trennwand oder freistehendes Objekt einsetzbar und lässt sich in verschiedenen Pattern kombinieren. Die Elemente werden im Gussverfahren aus Steinzeug gefertigt und bei niedrigen Temperaturen gebrannt, um die Porosität zu erhalten. Ihr zweischaliger Aufbau erzeugt einen kontinuierlichen Kühleffekt bei geringem Wasserverbrauch und ermöglicht die Kombination verschiedener Tonfarben. Die Konstruktion erlaubt den Austausch einzelner Komponenten und eine sortenreine Rückführung in den Kreislauf.

Raum-Klima-Wandel bietet eine ressourcenschonende Alternative zu herkömmlichen Klimaanlagen, mit Fokus auf Ästhetik, Materialität und Konfigurierbarkeit.

S.H.I.T

Ein mobiles Toilettensystem, das sowohl im urbanen Raum als auch auf Veranstaltungen flexibel eingesetzt werden kann. Damit soll der Mangel an öffentlichen Toiletten gelöst und die Benutzer*innenfreundlichkeit verbessert werden.
Das technische Herzstück des Systems ist ein innovativer Elektrolyse-Kreislauf, der das Abwasser effizient zu Frischwasser filtert. Die Module basieren auf der Euro-Paletten-Norm, was den Transport erleichtert und eine hohe Flexibilität bei der Nutzung ermöglicht.
Durch die modularen Abmessungen der Kabinen bestehen vielfältige Möglichkeiten, diese nach Bedarf zu kombinieren und auszustatten. Die größte Kabine bietet ausreichend Platz, um barrierefrei zu sein, und fungiert als universelle Toilette.
S.H.I.T kann durch ein effizientes Sharing-Konzept alle bestehenden Toiletten im öffentlichen Raum ersetzen und bietet dabei flexible, nachhaltige und leicht zugängliche Sanitärlösungen, die einen Raum schaffen, der den Bedürfnissen aller Nutzer*innen gerecht wird.

The Majlis

Ein modulares Sitzsystem, inspiriert vom traditionellen arabischen Majlis, das flexibel an verschiedene Veranstaltungsarten und Teilnehmerzahlen angepasst werden kann – sei es im öffentlichen Raum oder bei temporären Events. Das System besteht aus einfachen Elementen wie Sitzflächen, Kissen, Beistelltischen und Rückenlehnen, die leicht montier- und variierbar sind. Seine modulare Struktur ermöglicht zahlreiche Szenarien und schafft eine offene, einladende Atmosphäre. Verwendet wurden wetterbeständiges Kiefernholz und feuchtigkeitsabweisende Stoffe, wodurch der Einsatz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich möglich ist. Die einfache Handhabung sowie der unkomplizierte Auf- und Abbau machen es besonders nutzerfreundlich. Zusätzlich ist die gesamte Struktur platzsparend und leicht zu lagern. Dieses Konzept vereint traditionelle Werte mit zeitgenössischem Design und fördert soziale Interaktion durch Flexibilität und Mobilität.