OFF

„OFF“ folgt den Prinzipien von modularem Design und zeigt dessen Potenzial für nachhaltige Strukturen. Der Entwurf umfasst ein Feldbett, ein Tisch, ein Hocker und ein Tarp. Die Elemente können in Form und Funktion angepasst, verändert und kombiniert werden.

Die Grundstruktur basiert auf Extrusionsprofilen und nutzt ein genormtes, etabliertes System, welches durch neue Komponenten ergänzt wird. Mit Blick auf die Notwenigkeit von zirkulären Konsumgütern bietet Aluminium besondere Qualität. Die Struktur ist komplett zerlegbar, reparierbar, erweiterbar, replizierbar, anpassbar, wiederverwendbar, ressourceneffizient und recycelbar.

„OFF“ stellt die zunehmende Dynamik und den Wunsch nach mehr Flexibilität einer jungen Generation dar. Es soll die Rolle traditioneller Wohnräume hinterfragen und das Bewusstsein für den persönlichen Raum durch die Verortung in der Natur erweitern. Es will keinen abgeschlossenen Zustand darzustellen, sondern Perspektiven für Umgestaltung und offene Systeme.

TAG

Das Projekt „TAG – Tischwerkzeuge“ verfolgt das Ziel, die soziale Gemeinschaft beim gemeinsamen Essen durch seine Gestalt und ein kollektives Nutzen zu fördern. Das in Kooperation mit Mono entstandene Werkzeug strebt an, das gemeinsame Essen zu einer bewussten und bereichernden sozialen Erfahrung zu machen, bei der die Gemeinschaft und individuelle Bedürfnisse gleichermaßen im Fokus stehen.

Die partiell formal hervortretenden Bereiche der Werkzeuge erwecken Neugierde und zeigen zugleich zu entdeckende Funktionalitäten auf, wie die Möglichkeiten der individuellen Portionierung und die mit dem Werkzeug gestaltbare Form des Anrichtens der Speise. Es bietet Werkzeuge zur Förderung von Interaktion, Kommunikation und des Teilens von Speisen während des Essens. „TAG“ soll anregen die soziale Praxis des Essens zu revitalisieren und eine bewusstere und achtsamere Beziehung zu Nahrung und ihrer Gesellschaft zu schaffen. Es fordert Nutzer*innen auf gesellig und kreativ zu sein.

Su(n)spend

„Su(n)spend“ ist eine interaktive Leuchte, die das Sonnenlicht in den Innenraum bringt. Die zwischen Boden und Decke hängende Leuchte ist durch schmale Bänder miteinander verbunden. Zieht der Benutzer an diesen Bändern, ähnlich wie an einer Jalousieschnur, steigt das Licht von „Su(n)spend „vertikal zur Decke auf oder sinkt wieder ab. Während sich das Licht bewegt, durchläuft es ein Farbspektrum, das die Farben des Himmels widerspiegelt. Es wechselt allmählich von hellem Weiß am höchsten Punkt zu warmen, gedämpften Tönen am niedrigsten Punkt. „Su(n)spend“ wird strategisch vor einem Fenster platziert. Eine Solarzelle auf der Rückseite der Leuchte sorgt für eine autarke Stromversorgung und verstärkt die erlebbare Verbindung von Natur und Technik. Die Endlosschleife des Gürtels von „Su(n)spend“ ist eine symbolische Darstellung des ewigen Sonnenzyklus und bietet ein taktiles und emotionales Erlebnis durch die dynamische Reaktion auf die Reise der Sonne und die tiefe Verbindung von Licht und Raum.

Geplante Obsoleszenz, Problem oder Chance?

In der praktischen Untersuchung einer Waschmaschine führte der Defekt eines elektrischen Bauteils von 0,000839 kg zu einem kaum recycelbaren Berg Schrott von über 60 kg. Die praktische Recherche zeigte, dass dieser Defekt kein Einzelfall ist: Wurde hier die Lebensdauer absichtlich verkürzt oder der Alterungsprozess und Verschleiß gar nicht erst in die Gestaltung mit einbezogen? Zweites war hier der Fall. In der praktischen Arbeit wurden daher die Faktoren untersucht, die zum Verschleiß von Waschmaschinen beitragen und nach Lösungsansätzen gesucht. Wichtig war es dabei, ein Konzept und Design zu entwickeln, das von Firmen wirtschaftlich umsetzbar ist und einen realen Wandel vorantreiben kann. Das Ergebnis ist die Waschmaschine M_ALPHA, die für Miet- und Sharingsysteme konzipiert worden ist. Die wesentlichen Aspekte der gestalterischen Arbeit lagen auf der Reparierbarkeit der Maschine, dem Austausch von Elementen und Bauteilen, der Trennung von Materialien und der Recyclingfähigkeit.

Free-Floating Objects

Ein frei bewegliches Sitzmöbel für den öffentlichen Raum, welches einlädt, diesen für individuelle Momente der Naherholung zu nutzen. Der Stuhl ist als ein öffentliches Eigentum zu verstehen und soll Vertrauen und Wertschätzung gegenüber den Nutzer*innen des öffentlichen Raumes ausdrücken. Um eine regelmäßige Wartung zu erleichtern, müssen nur zwei Schrauben gelöst werden, um die Einzelteile voneinander zu lösen. Ein zentrales Verbindungselement aus gegossenem Aluminium fixiert die Rohre an Sitzfläche und Rückenlehne. Diese sind aus wetterfester Douglasie gefräst.

Touching Stories

Die textile Installation „Touching Stories“ beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Textil, Haptik und Digitalität. Die entstandenen Textilien (vor allem Gestricke) erzählen von fünf weiblich gelesenen Charakteren – Ada Lovelace, Grace Hopper, Stacy Horn, Rosalind Picard und die Figur der Cyborg. Ihre Geschichten ergeben ein Abbild der komplexen Entstehungsgeschichte(n) digitaler Technologien. Die Textilien laden zum Anfassen ein – sitzend liegend stehend kann mit ihnen interagiert werden. Auf diese Weise entstehen Verknüpfungsmomente zwischen den Lebensgeschichten und unterschiedlichen haptischen und taktilen Erfahrungen. Eine VR Animation eines 3D gescannten Gestricks, die ich der Figur der Cyborg zugeordnet habe, öffnet den Raum ins Virtuelle und lässt Betrachter*innen am Übersetzungsmoment eines Textils zwischen analog und digital teilhaben.

Mittels Textil gelingt so eine historischen Kontextualisierung digitaler Technologien aus einer feministisch-kritischen Perspektive.

Material Hub

Der „Material Hub“ ist eine Ort, an dem Menschen gebrauchte Materialien abgeben und erwerben können. Der Hub soll in Kooperation mit dem Baumarkt in dessen unmittelbarer Nähe eingerichtet werden, um ein möglichst niedrigschwelliges und ergänzendes Angebot zu bieten. Dadurch soll das Ziel erreicht werden, die Wiederverwendung von gebrauchten Materialien sowie Kreislaufdenken und -handeln alltäglich zu machen.

Um dieses Ziel zu erreichen, informiert der Hub gleichzeitig über weitere nachhaltige Anlaufstellen oder Events von lokalen Akteur*innen wie etwa Upcycling Designer*innen. Gleichzeitig bietet der Hub diesen Akteur*innen die Möglichkeit, ein Ort für Veranstaltungen zu sein, um sich beispielsweise co-kreativ und gestalterisch mit Themen wie nachhaltigem Design oder Circular Economy auseinanderzusetzen. So schafft der „Material Hub“ einen allgegenwärtigen Raum für Kreislaufdenken und -handeln und motiviert Besucher*innen, dies in ihrem individuellen Nutzungsverhalten zu etablieren.

280+

Die Sonne als Zentrum unseres Sonnensystems ist Ausgangspunkt des „280+ THE SUNCARE PROJECT“. Es fängt die Faszination der Sonne ein, mit dem Wissen ihrer schädlichen Strahlung. UV-Strahlung ist für den Menschen gefährlich, allgegenwärtig, aber nicht sichtbar. Die modulare Tasche bietet durch eine spezielle Oberflächenbehandlung eine visuelle Indikation der aktuellen UV-Strahlung. Ein photochromer Textildruck wird durch die unsichtbaren Wellenlängen aktiviert und färbt die Tasche violett. Die Tasche agiert als Sensor, auch bei bewölktem Himmel. Sie ist ein Accessoire mit deutlicher Stellungnahme, ein Aufruf für einen bewussten Umgang mit der Sonne und ein erster Schritt, UV-Strahlung nachvollziehbar zu machen. Der integrierte QR-Code leitet die Träger*innen zum Deutschen Wetterdienst, dem UV-Index Check. Diese Funktion ermöglicht einfach tagesaktuelle UV-Werte zu prüfen und anhand der Skala auf der Innenseite des Taschengurtes geeignete Schutzmaßnahmen zu erfahren und anzuwenden.

FlexiMate

Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurde nach Möglichkeiten gesucht, der Wohnungsknappheit in Deutschland zu begegnen.

Die heutigen Lebens- und Wohnformen werden immer individueller und die Ansprüche an den Wohnraum sind vielfältig. Das modulare Raumteilermöbel „FlexiMate“ soll neue Möglichkeiten aufzeigen, wie der vorhandene Raum effektiver und flexibler genutzt werden kann und soll zum Umdenken in der Nutzung und Gestaltung von Wohnräumen anregen. Ein Grundbedürfnis, das alle Menschen verbindet, ist das Waschen und Trocknen von Wäsche, typischerweise auf einem platzraubenden Ungetüm namens Wäscheständer. „FlexiMate“ integriert das Wäschetrocknen auf spielerische Weise in den Wohnbereich, bietet weitere nützliche Alltagsvorteile und verbindet Benutzerfreundlichkeit mit ästhetischem Design. Darüber hinaus unterstützt das Konzept die Schaffung einer nachhaltigeren Wohnkultur durch den bewussten Umgang mit vorhandenen Ressourcen.

ERDWARE

Das Projekt „ERDWARE“ untersucht, wie ein ökologischer Ansatz und der innovative Einsatz von Ton alternative Designkonzepte ermöglichen. Im Fokus steht die Gestaltung einer Leuchte, wobei die Materialeigenschaften von Ton und neue Verarbeitungsmethoden im Mittelpunkt stehen. Die Form der Leuchte entwickelte sich aus den natürlichen Eigenschaften des Tons. Traditionelle Techniken und moderne Designansätze wurden kombiniert, um den Ton funktional und ästhetisch zu nutzen. Die Arbeit zeigt, dass experimentelle Ansätze und die Verbindung von traditionellem Wissen mit modernen Prinzipien nachhaltige Lösungen im Industriedesign schaffen können.