Ula

Die Arbeit entspringt der Auseinandersetzung mit dem Hormon Dopamin und seinen Wechselwirkungen im Design und untersucht, inwiefern das Motivationshormon den kreativen Gestaltungsprozess beeinflussen kann.
Der Fokus liegt dabei auf dem narrativen Entwurfsprozess: Wie können Motivation und Freude die Gestaltung prägen?
Die Objektserie „Ula“ ist das Ergebnis eines intuitiven Gestaltungsprozesses. Charakteristisch für die aus Aluminium gefertigten Kistenobjekte sind ihre Griffe. Sie resultieren aus einer gezielten Verformung der Frontseiten in entgegengesetzte Richtungen und überführen eine Fläche in eine dreidimensionale Form.
Die Kisten lassen sich flexibel stapeln, schaffen Stauraum und Ablageflächen. Ergänzt durch ein Tablett bewegt sich die Serie mühelos zwischen funktionalen Aufbewahrungsobjekten und skulpturalem Akzent im Wohnraum.
Als formgebendes Konzept bietet die Objektserie über den aktuellen Ergebnisstand hinaus Potenzial für weitere gestalterische Erkundungen.

Ka’lema – Expedition ins Ungewisse

Klimakrise, Artensterben, Ressourcenknappheit – die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit wirken oft abstrakt und überwältigend. Umso wichtiger ist es, diese Themen intuitiv erfahrbar zu machen und emotionale Zugänge zu schaffen.

Das von mir entwickelte Brettspiel „Ka‘lema – Expedition ins Ungewisse“ macht erlebbar, was passiert, wenn wir weiterhin ausbeuten statt zu bewahren: Der Planet selbst wird zur aktiven Spielfigur – er reagiert auf das Verhalten der Spielenden und wehrt sich gegen zerstörerisches Handeln. Ziel ist es, im Einklang mit der Umwelt zu überleben, statt sie zu dominieren.

Das Spiel vereint narrative Tiefe mit einem durchdachten Spielsystem und einem besonderen Designkonzept: Das Spielfeld ist als großformatiges Notizbuch gestaltet, das sich vollständig aufklappen lässt und gleichzeitig als Verpackung dient. So entsteht ein immersives Spielerlebnis, das komplexe Themen zugänglich macht – und dabei Spaß macht, berührt und zum Nachdenken anregt.

beat the heat

Zunehmende Hitzewellen verlangen nach neuen Antworten. Beat the Heat ist ein modulares, körpernahes Kühlset, das speziell für den urbanen Alltag und körperlich fordernde Situationen bei Hitzeperioden entwickelt wurde. Es umfasst Cap, Weste sowie Arm- und Fußelemente und funktioniert passiv, ganz ohne Strom, nur durch Verdunstungskühlung.

Feuchte Pads und offenporige Keramikelemente geben Wasser langsam ab und kühlen den Körper durch natürliche Verdunstung. Ein kleines Feld mit thermochromer Farbe signalisiert, wann die Elemente erneut befeuchtet werden müssen.

Die Prototypen wurden im Sense Lab der TU München unter Hitzebedingungen getestet und mit Infrarotkameras ausgewertet. Das Ergebnis: ein nachhaltiges, energieunabhängiges System für eine resiliente Zukunft im Zeichen des Klimawandels.

Tool zur gemeinschaftlichen Raumerfahrung

Das Tool setzt in der ersten Phase eines Projekts an, in dem es um die gemeinschaftliche Gestaltung eines neuen kollektiven Orts geht.
Es ermöglicht unterschiedlichen Gruppen, Räume und Vorstellungen erfahrbar zu machen und Gegebenheiten zu erforschen. Dabei schließt es Menschen mit ein, denen eine räumliche Vorstellung schwerfällt.

Unter Anleitung wird in einer gemeinsamen Aktion das Tool von einem Teil der Partizipierenden wie ein Kleidungsstück getragen. Durch deren Bewegung im Raum bilden sich neue Räume, werden Bereiche umschlossen oder die Strukturen verändert. Die gesamte Gruppe steht im ständigen Austausch, wo sich das Tool platziert. Beide Teile der Gruppe machen ihre jeweils eigene Raumerfahrung, dabei tauschen sie ständig ihre Rollen.

Nur durch die Kommunikation und das Zusammenwirken der Gruppe wird das Tool nutzbar. Alle sind aufeinander angewiesen und keine Person kann alleine Entscheidungen treffen, da jede Bewegung den Austausch miteinander erfordert.

Volatil

„Volatil“ ist eine Schmuckkollektion verschiedener Elemente, gefertigt aus 925/°°° Silber. In den Objekten visualisiere ich den Impuls als Ursprung von Bewegung. Um den Impuls abzubilden, nutze ich die Schwingungslinien eines Doppelpendels. Auf Grundlage des mathematischen Phänomens der Chaostheorie ist in dem Versuch jede Kurve individuell und nicht reproduzierbar, lediglich ausgelöst durch eine geringfügige Veränderung des Initialimpulses. Daher ist es mir möglich, mit den Bewegungskurven den Impuls als ausschlaggebenden Kern einzufangen. Aus diesen Kurvenbewegungen sind die Objekte gefaltet. Jedes Schmuckstück ist dabei aus einem Stück gebogen, einschließlich der Ringschiene und Mechanik. In ihrer Formsprache verbinden sie durch die gespannten Oberflächen, durchbrochen mit den klaren Kanten, eine zarte Leichtigkeit und Dynamik.
Die Arbeit wurde in Kooperation mit der Niessing Manufaktur GmbH & Co KG gefertigt.

Hydroband

Ein Band aus Hydrogel, das den Boden aufwertet, mit Nährstoffen versorgt und individuell an die Gegebenheiten des Bodens angepasst werden kann. Es basiert auf einer Polymerstruktur aus Hydrogel, die enorme Mengen an Wasser und Nährstoffen speichern und kontrolliert wieder abgeben kann.
Durch eine vorherige Analyse einer Bodenprobe können die Parameter des Bands exakt festgelegt werden, um eine optimale Versorgung des Bodens sicherzustellen. Die besondere Struktur des Bands fördert die Interaktion mit dem ausgetrockneten und nährstoffarmen Boden, den Mikroorganismen und den Pflanzen und trägt dazu bei, den Feuchtigkeitshaushalt zu regulieren, Nährstoffe einzubringen und Mikroorganismen sowie Pflanzenwachstum anzuregen.
Das Hydroband ist ideal für den landwirtschaftlichen Einsatz in einem Kreislaufsystem, das von der Aussaat bis zur Ernte angepasst werden kann.

Kiosk für das Werkhaus Münzviertel

Nahe dem Hamburger Hauptbahnhof liegt das Werkhaus Münzviertel: Es bietet einen Rückzugsort und Raum für künstlerische Prozesse in den Werkstätten Holz, Garten, Sound, Küche, Textil und Fahrrad – für junge Menschen, die wohnungslos oder in anderen prekären Lebenssituationen sind.

Der Kiosk wurde entworfen, um ihre Ideen und Anliegen mobil in den Stadtraum zu tragen. Wandelbar in seiner Funktion – als Infostand, Mikroausstellung, Verkaufsstand, Mini-Workshop oder Suppenküche – versteht er sich als Plattform für gemeinsam entwickelte Inhalte und Formate sowie für individuelle Ausdrucksformen.

In der ersten Projektphase wurden unter anderem Lollies mit Zutaten aus dem „Münzgarten“ gegossen, Siebdrucke verkauft, später ein Banner und Lebkuchen mit subversiven Aufschriften gestaltet, um auf Demos wie Weihnachtsmärkten die anhaltende Wohnungskrise zu problematisieren. Das sich stetig fortschreibende Projekt schafft mit dem Kiosk als Werkzeug Sichtbarkeiten und Begegnungen.

smal

Ein Hocker für nachbarschaftliche Begegnungen.
Städtische Räume sind zunehmend von Anonymität geprägt – Smal setzt dem ein Möbelstück entgegen, das zu spontanen Interaktionen unter Nachbar*innen einlädt.
Im Flur hängend, ist der klappbare Hocker stets griffbereit und kann leicht nach draußen getragen werden, um Schwellenräume zu beleben und Momente des Zusammenseins zu schaffen.
Dank seiner leichten Bauweise ist er vielseitig einsetzbar – als Sitzgelegenheit oder kleine Ablagefläche. Er ermutigt dazu, den öffentlichen Raum wieder als sozialen Treffpunkt zu entdecken.

Science Fiction Kurzfilm “Schönheit und Bewusstsein”

„Schönheit und Bewusstsein: Eine Reise zur Selbstakzeptanz“ ist ein spekulativer Science-Fiction-Kurzfilm, der sich kritisch mit digitalen Schönheitsidealen, innerer Transformation und Selbstwahrnehmung auseinandersetzt. In einer futuristischen Gesellschaft, in der Selbstoptimierung zur Norm geworden ist, erlebt die Protagonistin einen emotionalen Wandel: Ein digitaler Mentor – inspiriert durch die Marte-Meo-Methode – begleitet sie dabei, ihr eigenes Selbstbild zu hinterfragen und sich von externalisierten Idealen zu lösen. Ziel des Projekts war es, psychologische Prozesse wie Körperwahrnehmung, Unsicherheit und Reflexion visuell nachvollziehbar zu machen. Der Film verbindet 3D-Animation, narrative Inszenierung und emotionale Gestaltung zu einer atmosphärischen, immersiven Erzählung. Gleichzeitig schafft er einen kritischen Zugang zu gesellschaftlich verankerten westlichen Schönheitsnormen und eröffnet einen Dialog über Identität, Digitalität und mentale Gesundheit.

Wollen

Diese Arbeit beschäftigt sich mit entwerteter Wolle aus Thüringen und der Frage, wie wir auf den Wert lokaler Wolle aufmerksam machen können. Aufgrund ökonomischer Entwicklungen hat diese Wolle stark an monetärem Wert verloren; aber woher kommt diese Entwertung überhaupt? Was bedeutet das für Schäferinnen, und welche Haltung können Gestalterinnen in diesem Diskurs einnehmen?

Aus der Überzeugung heraus, dass Wolle dennoch eine wertvolle Ressource ist, bin ich der Frage nachgegangen,
wie das Wissen über Abfallwolle zugänglich sein kann. Entstanden ist ein Kommunikationsobjekt, das alle Sinne anspricht und als Einstieg für eine niederschwellige Informationsvermittlung und Verstärker dieses Diskurses fungiert. Es geht darum, die extrem prekäre Realität von Wolle als Abfallstoff durch eine romantisierte Darstellung des Materials hervorzuheben und durch diese Diskrepanz Interesse für das Thema zu wecken. Ziel ist es, zur Steigerung der Wertschätzung lokaler Wolle beizutragen.