Konzeption neuartiger Greifsysteme auf Basis von Gelenkstrukturen aus Multi-Matrix-Faser-Kunststoff-Verbundmaterial

Das Ziel dieser Arbeit ist die explorative Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten von Multi-Matrix-Faser-Kunststoff-Verbunden im Bereich softrobotischer Greifersysteme sowie die Umsetzung eines geeigneten Konzepts.
Nach einer umfassenden Recherche und der Analyse von bestehenden Softrobotiksystemen wurde entschieden, dass der Greifer die Funktion haben soll, Menschen mit körperlichen Einschränkungen im Alltag zu unterstützen. Dazu wurden acht verschiedene Konzepte herausgearbeitet. Die umzusetzende Idee war ein Greifer, der sich mit einer Drehbewegung wie eine Blume schließen und öffnen kann. In mehreren Herstellungsversuchen wurden verschiedene Glasfaserformen getestet. Anschließend konnten damit Greiffinger hergestellt werden, die lokal biegeweiche Bereiche innerhalb einer sonst biegesteifen Struktur besitzen. Durch die Verbindung mit einem Motor und einer einfachen Ansteuerung ist ein Demonstrator entstanden, der unterschiedliche Objektgrößen sowie -formen greifen kann.

Rugged Terrain

Mountainbike-Trails entstehen dort, wo Menschen Bewegung gestalten, Kultur vermitteln und Natur bewahren. Doch wie gelangen Werkzeuge, Materialien und Ausrüstung effizient an abgelegene Baustellen im Wald? Dort, wo verwurzelte Passagen, schlammige Pfade und dichtes Unterholz beginnen, endet die Reichweite klassischer Transportmittel.

Aus den Anforderungen dieser Praxis entstand ein Werkzeug, das die Mobilität eines MTB-Trailers mit der Vielseitigkeit einer Schubkarre vereint – modular, robust und leicht. Die verschraubte Konstruktion erlaubt Reparatur, Anpassung und sichert eine langlebige, ressourcenschonende Nutzung. Ein integrierter Dämpfer sorgt für Kontrolle im Gelände, zahlreiche Befestigungspunkte sichern auch sperrige Lasten.

Entwickelt im Dialog mit Trailbauer*innen, würdigt das Projekt ihre Arbeit – und zeigt, wie durch Gestaltung Verantwortung, Gemeinschaft und Naturverbundenheit gefördert werden können.

Take a Seat

Take a Seat ist ein modulares Möbelsystem für die Gastronomie, das Kreislaufwirtschaft konsequent umsetzt. Die Möbel verbinden langlebige, sortenreine Materialien mit einem durchdachten Design, das Reparatur, Wiederverwendung und Rückführung erleichtert. Ein langlebiger Aluminiumverbinder ermöglicht die flexible Kombination verschiedener Gestelle und Oberflächen. Durch recyclingfähige Materialien wie Polypropylen-Rezyklat, Pulpe, PET-Vlies und FSC-zertifiziertes Holz sowie den Verzicht auf Verbundstoffe und Schadstoffe wird der gesamte Lebenszyklus ökologisch optimiert. Die Möbel lassen sich zerlegt transportieren, sind wartungsfreundlich und vollständig rückführbar. Ergänzt durch ein Rücknahme- und Mietmodell wird eine ressourcenschonende Nutzung gefördert. So entsteht ein ganzheitliches System, das Gestaltung als Werkzeug nutzt, um zirkuläre Produktkreisläufe im Gastgewerbe zu etablieren.

Heute gab es Fruchtjoghurt

Diese autobiographische Graphic Novel ist eine Sammlung von Kindheitserinnerungen.
Wie fühlt es sich an, in Armut aufzuwachsen, und inwiefern wirken sich die Erlebnisse auf das spätere Leben aus? In mehreren Kapiteln werden persönliche Erfahrungen erzählt, die unterschiedliche Aspekte von Armut im Alltag sichtbar machen.

Für eine bessere Verständlichkeit habe ich meine Zeichnungen mit kurzen, prägnanten Sätzen und einigen wenigen Sprechblasen ergänzt. Mir war es wichtig, keine Barrieren zu schaffen und die Geschichte für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen. Durch reduzierte Sprache soll die Geschichte unabhängig von Bildungshintergrund oder Vorerfahrungen für alle lesbar und nachvollziehbar sein.

MY-CO

Was wäre, wenn Räume wachsen könnten, statt gebaut zu werden?

Die Abschlussarbeit „MY-CO“ untersucht das transformative Potenzial von Myzelkompositen als lebendige, kreislauffähige Materialien für die Innenarchitektur. Am Beispiel der bischöflichen Weingüter Trier entsteht ein ortsspezifisches Gestaltungskonzept, das theoretische Ansätze mit experimenteller Materialforschung verbindet.

Im Zentrum steht ein innovativer, 3D-druckbarer Biomasse-Pilz-Verbundwerkstoff auf Basis von Treber, einem Nebenprodukt der regionalen Bierproduktion. Die Zusammensetzung ermöglicht ein hohes Maß an Formstabilität, auch nach der Dehydrierung, und eröffnet neue Spielräume für die gestalterische Praxis.

Basierend auf umfangreichen Materialtests wird ein Anwendungsspektrum entwickelt, das die Qualitäten und Grenzen des Werkstoffs einbezieht: modulare Elemente für den Retailbereich, akustisch wirksame Oberflächen sowie objekthafte Installationen im Ausstellungsdesign.

SunDrops | collecting solar energy

Für Privatpersonen in städtischen Gebieten ist der Zugang zu erneuerbaren Energien oft beschränkt. Während Eigenheimbesitzer oft schon Zugang zu Photovoltaiklösungen auf ihren Dächern haben, wird Mietern der Zugang zu solchen Technologien häufig verwehrt. Bestehende Solarmodule für Balkone sind im Wesentlichen die gleichen wie die für Dächer.
SunDrops ermöglicht den Zugang zu dezentraler Energieerzeugung für Mieter, indem es den Balkon nutzt, und bietet eine werkzeuglose Installation, wodurch die Hemmschwelle, mit der eigenen Stromerzeugung zu beginnen, gesenkt wird.
Die kompakte Bauweise und das Design sollen eine breite Akzeptanz fördern und machen erneuerbare Energien auch für Mieter zugänglich.
Durch die Nutzung vorhandener Flächen im städtischen Raum trägt SunDrops zur Demokratisierung der Energieversorgung und zur aktiven Beteiligung an der Energiewende bei. SunDrops gestaltet Materialien und Oberflächen für Photovoltaik so um, dass sie in bestehende Außenanlagen passen.

How’s your weather?

Das Projekt „How’s your weather?“ nutzt das häufigste Small-Talk-Thema – das Wetter – als Mittel, um Gespräche über Emotionen zu initiieren.
Das Wetter dient häufig als unverbindliches Gesprächsthema, wohingegen es vielen Menschen schwerfällt, sich zu ihren Emotionen zu äußern. Das Projekt zielt darauf ab, Emotionen in Form von Wetter zu visualisieren und somit Konversationen und Diskussionen zu initiieren.
Diese metaphorische Herangehensweise erleichtert den Gesprächseinstieg und fördert ein offeneres und ehrlicheres Miteinander.

C808

Connecting.808 ist ein Diplomprojekt, das die Komplexität klassischer elektronischer Musikproduktion reduziert und eine intuitive, immersive Benutzererfahrung ermöglicht. Im Zentrum steht ein modulares System, das Nutzer befähigt, einzelne Klangbausteine wie Basslines, Synths und Percussion-Elemente separat zu speichern, zu bearbeiten und live miteinander zu kombinieren.
Eine innovative Gestensteuerung erlaubt es, die Dynamik der Bausteine durch die räumliche Anordnung der Devices in Echtzeit zu modulieren. Ergänzend ermöglichen berührungssensitive Oberflächen mit LED-Matrix die Steuerung von Effekten wie Reverb und Delay sowie die gezielte Auswahl von Samples.
Connecting.808 integriert Hard- und Software in einem nutzerfreundlichen Interface, das kreative Freiheit fördert und technische Barrieren minimiert. Ziel ist es, Musikproduktion zu demokratisieren und eine neue, physisch erfahrbare Form der Klanggestaltung zu etablieren.

Oneiroi

Oneiroi ist eine Büchersammlung zum Thema Träumen, bestehend aus fünf Bänden. Um den oft fragmentierten und verwirrenden Charakter eines Traums einzufangen, welcher uns Menschen häufig morgens desorientiert zurücklässt, folgt die Büchersammlung bewusst nicht den typischen Konventionen einer Buchreihe. Die Bände variieren in ihrem Format und behandeln verschiedene Aspekte des Träumens. Sie können in beliebiger Reihenfolge gelesen werden und funktionieren sowohl einzeln als auch zusammen.

Eines der Bücher dient als Schlüsselelement: Es beinhaltet Zusatzinhalte der anderen vier Bücher und lässt sich durch Drehen und Verschieben physisch an diese anlegen. Durch verschiedene Indizien lassen sich die passenden Seiten den Büchern zuordnen, wodurch ein interaktiver Prozess des Verknüpfens und Erinnerns entsteht – ähnlich dem Versuch, die Bruchstücke eines Traums zusammenzufügen.

Cocktails & Creativity

Im Rahmen des Masterprojekts „Cocktails & Creativity: The Essence of Cocktail Culture“ habe ich die essentielle Grundausstattung einer Bar in einem kombinierten Barutensil vereint. Nach einem ausführlichen historischen und popkulturellen Einstieg in die Bar- und Cocktailkultur definierte ich, welche Utensilien zur unverzichtbaren Basisausstattung gehören – also jene Werkzeuge, die notwendig sind, um die meisten klassischen Cocktails zuzubereiten.
Als gestalterische Grundlage diente die von mir entworfene fiktive Cocktailbar „Circolo Cremisi“, die eine stilistische Richtung sowie eine bestimmte Atmosphäre vorgibt, welche sich im finalen Entwurf widerspiegelt.
Das daraus entwickelte multifunktionale Barutensil – bestehend aus Cocktailshaker, Barmaß, Barsieb, Barlöffel, Stößel und Rührglas – ermöglicht die Zubereitung aller gängigen Cocktailklassiker.