recasting aesthetics

Der Kohleausstieg 2038 verringert kontinuierlich die Verfügbarkeit des Sekundärstoffes REA-Gips, welcher eine fundamentale Materialquelle für die verarbeitende Gipsindustrie darstellt. Dies betont die dringende Notwendigkeit einer Neubewertung der Einmalverwendung von Gips als Baustoff und einer gleichzeitigen Stärkung seiner zirkulären Nutzbarkeit als Recyclinggips.

Das Projekt „recasting aesthetics“ erforscht und betont die verborgenen Potenziale von Recyclinggips. Im Fokus steht dabei die Wertigkeit und ästhetische Qualität des recycelten Materials. Das Projekt strebt danach, ein Bewusstsein für die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Recyclinggips zu schaffen und dessen kreatives Potenzial hervorzuheben. Durch das Zusetzen von Zellulosefasern lassen sich neben einer erhöhten Stabilität langlebige und vielseitige Oberflächen herstellen. In dem Objekt des Forschungsprojektes manifestiert sich die Wertigkeit von (Recycling-) Gips und die Konnotation als Wegwerfprodukt verblasst.

Wirkmodell für transformative Bildung

Es ist erstaunlich, wie sich um uns herum plötzlich alles verändert, sobald wir uns selbst verändern.

In einer krisenbehafteten Zeit muss Bildung mehr denn je flexibel auf disruptive Veränderungen reagieren. Lebenslanges Lernen und eine lernwillige Haltung, auch noch im Erwachsenenalter, sind dabei zunehmend von Bedeutung, um verantwortungsbewusst eine sozial-ökologische Transformation mitzugestalten. Aus fünf zukunftsorientierten Lernkonzepten wurden mittels Sekundärforschung (Desktop- und Literaturrecherche) sowie Primärforschung (qualitative und quantitative empirische Untersuchungen) anhand eines eigens dafür entwickelten Frameworks wirkungsvolle Bestandteile ermittelt, verglichen und zu einem Wirkmodell für transformative Erwachsenenbildung zusammengefügt. Dieses wird mit der Vision bereitgestellt, dass die Erkenntnisse praktisch genutzt und gleichermaßen durch die reflexive Anwendung kontinuierlich erweitert werden.

Zubett

„Zubett“ ist der Entwurf einer steckbaren Liege aus Holz mit einer 3D-gestrickten Liegefläche aus Polyester, das sich in verschiedenste Kontexte einbringen lässt. Die Stricktechnologie ermöglicht nicht nur eine nachhaltige Verarbeitung, da Material effizient genutzt werden kann, sondern überzeugt auch durch die passgenaue Anfertigung. Dadurch entfallen Produktionsschritte wie Zuschnitt oder Konfektion. Die Artikel kommen nahtlos aus der Maschine, was sowohl den Komfort als auch die Haltbarkeit verbessert und nicht zuletzt zu einer schnelleren Fertigung führt.

“Zubett“ vereint Nachhaltigkeit, Komfort und innovative Fertigungstechniken in einem steckbaren und leicht aufzubauenden Möbelstück.

SMÅ

Zu wenig Platz auf dem Schreibtisch, Papierstau, leere Tinte oder es funktioniert einfach gar nichts – das sind nur einige der Probleme, die immer wieder bei Druckern auftreten. SMÅ löst diese Probleme, indem die Technik im Inneren in eine senkrechte Form verlagert wird. Dadurch benötigt SMÅ deutlich weniger Platz als herkömmliche Geräte. Auch das Papier lässt sich direkt im Drucker lagern, ohne dass der Platz drumherum erweitert werden muss. Sollte die Tinte leer sein, wird dies über eine dezente LED-Leuchte angezeigt, und der Korpus lässt sich einfach nach oben schieben, um Tinte zu wechseln oder einen Papierstau zu beheben. Durch die Reduzierung der manuellen Bedienung bleiben nur die wichtigsten Funktionen wie On/Off, Stop und ein Knopf für die erste manuelle Einrichtung an der Rückseite am Drucker selbst. Die restlichen Einstellungen werden in der Druckersoftware vorgenommen. SMÅ passt somit in jeden Wohnbereich und wirkt dabei zurückhaltend und zuverlässig.

IVY

Die Innovationskraft der letzten Jahre eröffnet im Bereich der Medizin vollkommen neue Potentiale zur ambulanten Selbstversorgung von Patient*innen in ihrem gewohnten Umfeld. Ambulante Infusionstherapien erhalten betroffenen Menschen dabei Bewegungsfreiheit, Flexibilität und die Chance ihrem gewohnten Alltag nachzugehen. Das Projekt „IVY“ soll bei der Gestaltung die Bedürfnisse der Nutzer*innen in den Fokus rücken und Medizintechnik aus einer neuen, menschenzentrierten Perspektive betrachten, frei von Stigmatisierung. Das Konzept aus Infusionspumpe und passender Tasche unterstützt Mobilität im Alltag, erleichtert die Selbstversorgung und versucht einer größtmöglichen Bandbreite modischer Bedürfnisse gerecht zu werden.

Sonnenschutzverhalten

Was hindert Menschen in der Adoleszenzphase und junge Erwachsene daran, Sonnenschutzmaßnahmen zu ergreifen, obwohl sie sich der gesundheitsgefährdenden Wirkung von UV-Strahlung bewusst sind? Zur explorativen Untersuchung von Einstellungen und Verhaltensweisen der Zielgruppe wurde die Cultural-Probes Methode entsprechend dem Forschungsvorhaben modifiziert und aus interdisziplinärer Perspektive der Gesundheitsförderung untersucht. Auf Grundlage der Untersuchung werden aktuelle Einflussfaktoren und Barrieren diskutiert und Handlungsempfehlungen für zukünftige Kampagnenkonzepte abgeleitet.

Gestaltungszentrale Politik

Die „Gestaltungszentrale Politik (e.V.)“ ist das Ergebnis einer andauernden Auseinandersetzung mit dem Gestaltungsverständnis von Politik aus der Perspektive des Designs im Rahmen meines Studiums und dem Abschluss an der HFBK Hamburg. Beginnend mit einem theoretischen Diskurs über die Eigenheiten beider Welten, hinzu praktischen Begleitungen bei der täglichen Arbeit von Abgeordneten, entstand das Bild eines sehr ergebnisfixierten Gestaltungsverständnisses in der Politik. Als praktische Intervention will die Initiative Schaffensprozesse in der Politik explorativer verstehen und unterstützt dafür Mandatsträger*innen bei entsprechenden Vorhaben. Die Grundlage für diese Arbeit ist die Erfassung und Aufklärung darüber, wie Politik überhaupt gestaltet. In zwei Pilotprojekten arbeitet die Initiative bereits mit Bundestagsabgeordneten und der Politikwissenschaft zusammen.

Die Initiative ist ein unkommerzielles und überparteiliches Angebot, das sich an demokratische Akteur*innen wendet.

Clayer

„Clayer“ ist ein modulares und stapelbares Keramiksystem, das eine ressourcenschonende Lebensmittelverwaltung in privaten Haushalten ermöglicht. Es bietet vielseitige Funktionen wie optimale Lagerung, Fermentation zur natürlichen Konservierung, schonende Speisenzubereitung durch Dampfgaren und natürliche Kühlung durch den Verdunstungseffekt. Mit drei unterschiedlich großen Modulen kann jede Funktion flexibel in jedem Modul angewendet werden, um den vielfältigen Bedürfnissen im Haushalt gerecht zu werden. Die Funktionen werden durch Wasser aktiviert, wodurch das System stromfrei arbeitet. „Clayer“ besteht aus Keramik. Durch den partiellen Einsatz von Glasur werden die Funktionen optimal unterstützt: glasierte Oberflächen gewährleisten einen hygienischen Umgang und bieten Schutz vor Gerüchen und Flecken, während unglasierte Bereiche eine Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe ermöglichen. Clayer ermöglicht einen bewussten und ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln im Haushalt.

Parametric design for wearable consumer electronics

Diese Arbeit befasst sich mit dem Design eines personalisierten parametrischen Produkts im Bereich der „Consumer electronics products“. Am Beispiel eines Kopfhörers geht es um den kreativen Prozess der Gestaltung eines in Form und Aussehen variablen Produkts. Im Gegensatz zur klassischen Produktkonzeption gibt es keine feste Form, sondern eine Formlogik. Diese wird an verschiedenen Nutzer*innen mit personalisierten Kopfhörern getestet. Dabei eröffnen sich neue Perspektiven der Personalisierbarkeit, wechselnde Geometrien und damit neue Anforderungen an den ebenfalls gestalteten Kaufprozess sowie an die Marke und ihre ästhetische Identität. Besonders interessant ist hier auch die Implementierung eines technischen Packages in einem in Form und Größe variablen Produkt. Neben der Explorierung verschiedener Formlogiken, ist hier auch besonders die Nutzung von digitalen Scan und Herstellungsmethodiken, sowie Monomaterial hervorzuheben. Betreut wurde die Arbeit durch das Studio F. A. Porsche.

Gendermedol+

Die Medizin orientiert sich derzeit noch zu oft am (männlichen) „Standard“-Menschen und behandelt damit alle Patient:innen gleich, ohne die signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede und (lebens-)bedrohlichen Risiken zu berücksichtigen.

“Gendermedol+“ sensibilisiert spielerisch über zwei sich ergänzende interaktive Edutainment-Formate für die Notwendigkeit der geschlechtersensiblen Medizin. In einem Ausstellungsparcours schlüpfen Besucher:innen aktiv in die Rolle einer Patient:in und werden beispielhaft mit geschlechtsspezifischen Aspekten von Behandlung(um-)wegen konfrontiert. Auf der Suche nach einer Diagnose können sie an verschiedenen Stationen interagieren. Doch ihre „untypischen“ Symptome in einer Frauen- oder Männerrolle verzögern dies. Ein Kartenset ergänzt das Wissen mit vielfältigen Fallbeispielen und praktischen Tipps. Mit seinen interaktiven Rätselelementen regt es zum Lernen und Diskutieren in einem privaten Rahmen an.