Zartbeseitet

Das Projekt „Zartbeseitet“ untersucht, wie Illustration und Informationsdesign genutzt werden können, um Hochsensibilität für Außenstehende verständlich zu machen. Ziel ist es, Betrachtende für das Thema zu sensibilisieren und zur Reflexion ihres eigenen Verhaltens in der Gesellschaft anzuregen.

Das Ergebnis ist ein Bilderbuch, das in drei Kapiteln die sensorische, kognitive und emotionale Hochsensibilität behandelt. Alltagssituationen zeigen dabei, wie hochsensible Menschen fühlen und wahrnehmen. Transparente Seiten über den Illustrationen schaffen eine interaktive Ebene und machen sichtbar, was oft verborgen bleibt.

So entsteht eine visuelle Erfahrung, die die komplexe Wahrnehmung Hochsensibler greifbar und anschaulich vermittelt.

Zeitgefühl

„Zeitgefühl“ beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Zeit, Endlichkeit und Immersion. Man betritt zunächst einen physischen Raum (CAVE), der das Fließen der Zeit erfahrbar macht. Dieser Vorraum bereitet den Übergang in eine andere Realität vor, eine, in der Zeit endlich, persönlich und formbar erscheint. In der VR-Umgebung wird die Wahrnehmung erweitert: Alle zehn Sekunden hinterlasse ich einen Abdruck. Nach einer Minute ist der Raum von skulpturalen „Zeitechos“ durchzogen, Abbilder meiner Vergangenheit, die sich alsdann im Nichts auflösen.

Das Konzept der Arbeit greift ein Zitat von Jorge Luis Borges auf, der mit „[Time] is a fire that consumes me, but I am the fire“ den Kern unseres Daseins beschreibt. Borges reflektiert über unendliches Leben und die Bedeutung von Endlichkeit.

Die Installation ist eine unmittelbare, immersive Erfahrung, in der Realität und Digitalität ineinanderfließen. Zeit dehnt sich, verrutscht, steht still. Der Raum wird so zu einem Ort der Reflexion.

Der vertikale Stadtkern

Der ehemalige Sudhausturm ist ein Denkmal der Moderne, der trotz seiner prägenden Wirkung auf das Stadtbild St. Ingberts größtenteils leer steht und unzugänglich ist. Der Entwurf „Der vertikale Stadtkern“ zeigt, welches Potenzial im Bauen im Bestand liegt und wie durch zukunftsorientierte Konzepte eine ganze Stadt nachhaltig aufgewertet werden kann. Unweit der Fußgängerzone entwickelt sich ein neuer, weitgehend barrierefreier Altstadtkern, der den Beckerturm und sein Umfeld mit Gastronomie, Ausstellungsflächen zum Thema Bier, Co-Working-Spaces, Gewerbe, Pop-up-Stores und begrünten Erholungsflächen neu belebt. Ein durchdachtes, adaptives Grundangebot soll somit eine dauerhafte Nutzung sichern und den Tourismus fördern. Ein neuer Fluchttreppenanbau ermöglicht zudem die Nutzung des gesamten Baus. Die Gestaltung greift auf bauzeitliche Elemente und Maschinen zurück, um Historie und Moderne zu verbinden. Die vermehrte Materialwahl Holz bildet einen positiven Kontrast zur Betonarchitektur.

Carrie, Liv + co.

Viele junge Menschen führen unfreiwillig ein nomadisches Leben – bedingt durch Mieterhöhungen, Wohnungsknappheit oder persönliche Gründe. Häufige Umzüge erschweren ein richtiges Ankommen. Möbel sind oft unpraktisch: sperrig, schwer, aufwendig im Auf- und Abbau.

Ich wollte ein Möbelsystem gestalten, das leicht transportierbar ist, Platz spart, dem neuen Raum eine bekannte Struktur gibt und schnelles Einleben ermöglicht. So entstand „Carrie, Liv + Co.“, ein Möbelsystem aus vier Bausteinen.

„Carrie“ ist ein modulares Regal aus stapelbaren Würfeln. Sie dienen gleichzeitig als Transportboxen.
„Liv“ ist ein Tisch mit integriertem Griff und zerlegbaren Beinen, fixierbar per Spanngurt.
„Sid“ sind vier Stühle mit Stofflehne – zerlegbar und tragbar im Paket.
„Abed“ ist ein Bettgestell, aus zwei Hälften, das „Liv“ und „Sid“ in sich verstauen kann.

Alle Objekte sind ineinander verschachtelbar, die Gesamthöhe des Pakets beträgt 11 cm und passt inklusive 6 „Carrie“-Boxen in einen Kombi-Pkw.

LUMIÈRE

Die Bachelorarbeit „Lumière“ untersucht, wie Stress und dessen Auswirkungen auf den menschlichen Körper effektiv reduziert werden können. Vor dem Hintergrund zunehmender beruflicher Belastungen wurde eine multifunktionale Tischlampe entwickelt, die Stress am Arbeitsplatz mindern und eine gesunde Work-Life-Balance fördern soll. Das Design vereint Erkenntnisse aus Chronobiologie, Lichttherapie und Arbeitspsychologie. Es kombiniert optimierte Beleuchtung mit einem Pausenkonzept, das durch Akkubetrieb und spezielle Ladestation umgesetzt wird. Der Wechsel zwischen Arbeits- und Ambientebeleuchtung unterstützt natürliche Rhythmen und fördert Erholungsphasen. Die Arbeit dokumentiert den Entwicklungsprozess von der Analyse bis zum Prototypen. Sie zeigt das Potenzial von Produktdesign zur Stressreduktion und hebt die Bedeutung interdisziplinärer Ansätze für Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen hervor.

Badezimmermuschel

Das Badezimmer präsentiert sich uns als Raum der Körper und Peinlichkeiten. Es möchte glatt, rein und abgewischt sein. Gleichzeitig ist es für uns ein Ort für Ruhe und Privatheit. Das In-Sich-Gekehrte, Private, Abgeschottete, die inoffiziellen Zwecke eines Badezimmers, der Blick nach draußen und in die Wände haben mein Interesse geweckt.

Einem intensiven Rechercheprozess folgte die konzeptionelle Ausarbeitung einer neuartigen, spekulativen Sanitärkeramik. Digitale, generative Methoden replizieren Form, Struktur und Logik einer Schneckenmuschel — quasi gestalterische Biomimikry. Am Ende steht neben einer installativen Inszenierung ein vollendetes keramisches Objekt, das an Herstellbarkeit nach dem Vorbild einer industriellen Produktion angelehnt ist.

Die Badezimmermuschel macht ein Angebot für einen Aufbruch in der hochgradig standardisierten Sanitärkeramik. Sie hinterfragt unsere kulturellen und persönlichen Praktiken — ein alltägliches Artefakt aus einer anderen Welt.

Ima Summis

Ima Summis untersucht, wie sich religiöses Dogma in der asketischen Schlichtheit monastischer Architektur manifestiert und das Sakrale durch Rhythmus, Proportion, Materialität und Licht evoziert wird. Im Zentrum steht die Korrelation von Architektur und Gefäß – beide fungieren als Behältnis für Raum und Licht. Ihre gemeinsamen phänomenologischen Qualitäten – wie Taktilität und Tonalität, Maßstab und Proportion, Reihung und Rhythmus, Masse und Leere – werden aus dem architektonischen Kontext in die Gestaltung zeremonieller Gefäße übertragen. Ziel ist es, kontemplative Tiefe in säkularer Form erfahrbar zu machen und die immateriellen, symbolischen sowie rituellen Qualitäten von Designobjekten sichtbar zu machen.

CLAYO

Clayo ist ein Verdunstungskühler, der für die Lagerung von temperaturempfindlichen Obst- und Gemüsesorten entwickelt wurde, die sich nicht für die herkömmliche Kühlung eignen. Das System besteht aus einem äußeren Gefäß aus porösem Ton, in dessen Boden eine begrenzte Menge Wasser eingefüllt wird. Ein glasierter Innenbehälter wird eingesetzt und am Rand gehalten. Während das Wasser durch die Tonoberfläche verdunstet, wird Wärme aus dem Inneren abgeleitet – so entsteht ein kühleres Klima, das die Frische und Haltbarkeit der gelagerten Lebensmittel deutlich verlängert. Die abgerundete Form wurde gewählt, um die Oberfläche zu vergrößern, was wiederum die Verdunstungsrate erhöht. Der Korkdeckel dient als zusätzliche Ablagefläche und hilft dank seiner natürlichen Gerbstoffe, Fruchtfliegen fernzuhalten. Clayo bietet eine stromfreie, nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kühlsystemen und fördert einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln und Ressourcen.

Versatile Droplet

Wasser ist ein natürliches Element, das stark mit dem Menschen verbunden ist. In meiner Masterarbeit untersuche ich das Potenzial von „Wassertropfen“ als Designmaterial und visuelles Werkzeug. Durch die Integration von Wasser in Innenräume erforsche ich textile Methoden, um Wassertropfen visuell hervorzuheben und so den psychologischen Komfort des Menschen zu fördern. Diese konzeptionelle Membran könnte das Innenklima natürlich regulieren, indem Wassertropfen erscheinen und verdunsten.

Dieses Projekt steht im Kontext des zunehmenden Interesses an natürlichen Materialien, die als nachhaltige Lösungen für ökologische Probleme dienen. Besonders Lyocell wurde als Monomaterial eingesetzt, das durch pflanzliche Öle partiell hydrophob gemacht wurde. Dadurch wird die Reaktion des Materials auf Wasser optimiert. Diese innovative Kombination aus grünem Denken und nachhaltigem Design eröffnet neue Möglichkeiten für die Materialgestaltung in zukunftsorientierten, umweltbewussten Bereichen.

Frisbee Table Collection

The Frisbee Table Collection is designed for today’s agile work environments, rethinking the traditional office desk through a modular, flexible system. Power access is integrated from the start, with customizable options that support various tabletops and layouts. It provides reliable, versatile workpoints suited to evolving spatial needs.

As work grows less tied to fixed locations, offices must adapt. Modern spaces must meet both digital and physical demands, offering setups that support choice and change. Flexibility today means more than movability — it’s about responsiveness. With hybrid models on the rise, versatile solutions are key.

Frisbee is based on simple geometry — points, lines, and planes — with the Power Column at its core. The Table Leg and Trestle enable various surfaces and setups. On top, the elevated Frisbee Island acts as an interactive touchpoint, with removable elements that let users shape their environment — promoting participation and personalization.