Kunststoffhandwerk
Kurzbeschreibung
Es ist eine neue Form der handwerklichen Kunststoffbearbeitung im Rahmen des Recyclings. Dazu habe ich eine beheizbare, mobile Plattenpresse gebaut, mit welcher ich Plattenmaterial aus Abfällen herstelle. Im Zuge der Arbeit habe ich auch neue Techniken, wie die „freie Kunststoffbläserei“, entworfen. Zum Ende des Diploms entstand ein Beistelltisch als beispielhaftes Produkt für diese Verfahren.
Was ist das Thema?
Müll scheint in Deutschland unsichtbar. Dies resultiert daraus, dass wir den rasch und in hohem Maße konsumierten Kunststoff, ist er erst einmal inhalts- und damit wertlos, zu großen Teilen verbrennen oder exportieren. Das Thema ist es, unseren Blick auf Müll und Wegwerfprodukte zu verändern. Dies soll ohne offensichtlich erhobenen Zeigefinger geschehen, uns aber doch dazu führen, unseren Blick in der Gestaltung zu schärfen. Die handwerkliche Bearbeitung schafft einen demokratischen Zugang zum Industriewerkstoff und eine neue Wertigkeit des einstigen Abfalls. Diese Materialqualität sorgt im besten Falle für ein Umdenken im Umgang mit unseren Ressourcen.
Warum sieht es so aus?
Die Ästhetik entwickelt sich zum einen aus dem Anspruch, den Ursprung im Müll vergessen zu lassen. Aber auch die verwendeten Techniken, wie etwa das Pigmentieren, die Tatsache, dass der typische Industriewerkstoff handwerklich verarbeitet wird und die massive Materialstärke, welche auf die „verminderten“ Eigenschaften des Rezyklates eingeht, haben starken Einfluss auf die Erscheinung. Die Form des Tisches repräsentiert dabei die handwerklichen Techniken des Pressens und Aufblasens.
Was ist das Besondere?
Kunststoffmüll als wertvolle Ressource zu verstehen. Zudem ist die handwerkliche Verarbeitung von Kunststoffen in vielen Ländern fast schon eine Tradition, in Europa ist sie aber nicht ganz gewöhnlich.
Was ist neu?
Die „freie Kunststoffbläserei“ ist eine neue Technik, die ungekannte Möglichkeiten und Ästhetiken in der Gestaltung einbringt.