Finalist*innen & Awards 2024

AWARDS 2024

Auch 2024 vergibt die Initiative German Design Graduates Awards. Die Preise sind jeweils mit 2.500 € dotiert, gefördert von der Stiftung Rat für Formgebung. Die Awardverleihung findet im Rahmen der Ausstellungseröffnung im Museum Angewandte Kunst statt.

Jury 2024

Museumsausstellung Dare to Design

Fotos: Christof Jakob

Awards

Die Projekte der vier Gewinner*innen spiegeln die Innovationskraft, die Design in gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungsprozessen einnehmen kann, besonders eindrücklich wider.

Design für eine neue Wissens- und nachhaltige Produktkultur

About Slag
Max Greiner

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Für seine Objekte, die sich zwischen Produkt und Experiment bewegen, verwendete Max Greiner das komplexe Material der Hochofenschlacke zur Herstellung einer Glasmasse, die er in unterschiedlichen Prozessen verarbeitete. Durch das Projekt entstand ein enger Austausch zwischen Industrie und Handwerk, dessen Ergebnisse auf eine Skalierbarkeit des neu entwickelten Verfahrens schließen lassen.

Geplante Obsoleszenz, Problem oder Chance?
Dean Weigand

Hochschule der Bildenden Künste Saar

Im Rahmen seiner Abschlussarbeit zeigt Dean Weigand, dass ein defektes elektronisches Bauteil einer Waschmaschine mit einem Gewicht von 0,000839 kg zu einem kaum recycelbaren Berg Schrott von über 60 kg führt. Durch eingehende Recherche fand er heraus, dass der Verschleiß des Teils nicht in die Gestaltung einbezogen wurde und suchte nach wirtschaftlich tragbaren Lösungsansätzen.

Design für ein vielfältiges Zusammenleben

Gestaltungszentrale Politik
Philipp Cartier mit Frederik Kampe, Jule Helene Leinpinsel, Robert Schröter. Lisa Heinze, Norbert Lein

Hochschule für bildende Künste Hamburg

Die Gestaltungszentrale Politik e. V. untersucht die Beziehung zwischen Politik und Design. Um den politischen Alltag und diese Prozesse genau zu verstehen, arbeitet die Initiative in zwei Pilotprojekten mit Bundestagsabgeordneten und Politikwissenschaftler*innen zusammen. Angestrebt wird ein nachhaltiger Wandel der Gestaltungskultur in politischen Schaffensprozessen, damit unterschiedliche Perspektiven und Lösungsansätze im Sinne des Gemeinwohls zu demokratischen Beschlüssen führen.

Design für praktische Lösungen mit Verantwortung

TAG
Lena Hellmann

Kunsthochschule Kassel

Die von Lena Hellman gestalteten Tischwerkzeuge fördern das gemeinsame Erleben und das soziale Miteinander gleichermaßen: Ein Löffel mit Einkerbungen oder eine überarbeitete Zange regen zum Austausch an. Mit Hilfe von 3D-Druck entwickelte die Designerin einen kosteneffizienten Produktionsprozess mit experimenteller Formgestaltung. Die Gegenstände wurden in Kooperation mit dem Hersteller mono gefertigt.

Finalist*innen

Die elf Finalist*innen der diesjährigen German Design Graduates, die von einer Fachjury in einem mehrstufigen Prozess aus insgesamt 220 Einreichungen ausgewählt wurden, spiegeln die Innovationskraft, die Design in gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungsprozessen einnehmen kann. Die Projekte sind vier Schwerpunkten zugeordnet:

DESIGN FÜR EINE NEUE WISSENSKULTUR

About Slag
Max Greiner

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Geplante Obsoleszenz, Problem oder Chance?
Dean Weigand

Hochschule der Bildenden Künste Saar

Handmade with a Robot
Lotte Schlör

Weißensee Kunsthochschule Berlin

Die Frage, was wir wirklich brauchen, veranlasst viele Designer*innen zu tiefgreifenden Recherchen und Studien.

Die forschende Rolle von Design ist in diesem Bereich so vielseitig wie die Konzepte selbst. Während die einen wissenschaftliche Methoden, wie Analysen, Experimente und Beobachtungen für neue Erkenntnisse heranziehen, nutzen die anderen intuitive Methoden, um durch Assoziationen zu einem freieren Denken zu gelangen.

Das Forschen kann für Design oder durch Design erfolgen: Ersteres bedeutet, dass Erkenntnisse genutzt werden, um Entwürfe zu inspirieren. Zweiteres, dass Methoden und Prozesse der Designpraxis eingesetzt werden, um neues Wissen zu generieren. Das mehrfache Wiederholen und Ausprobieren von Aktionen führt über eine Annäherung zur Lösung.

Jury

Dr. Andrea Augsten, Strategin und Designforscherin und DGTF

Lynn Harles, Studio Harles

Stephan Ott, Leiter, Institute for Design Research and Appliance 

DESIGN FÜR EIN VIELFÄLTIGES ZUSAMMENLEBEN

Das Probesitzen am Hansaplatz
Irini Schwab mit Anna Ulmer, Tina Henkel, Maren Hinze

Hochschule für bildende Künste Hamburg

Gestaltungszentrale Politik
Philipp Cartier mit Frederik Kampe, Jule Helene Leinpinsel, Robert Schröter, Lisa Heinze,Norbert Lein

Hochschule für bildende Künste Hamburg

making an inventory
Florian Bremer

Kunsthochschule Kassel

Die Gesellschaft zu gestalten ist ein anspruchsvolles Projekt: Es bedeutet, Teilhabe zu ermöglichen, städtische Räume für alle verfügbar zu machen, institutionelle Strukturen zu hinterfragen, auf soziale Ungerechtigkeiten zu reagieren.

Und noch dazu: Vielfalt anerkennen, tradierte Muster umstoßen, sich politisch oder gesellschaftlich engagieren. In einer zunehmend unübersichtlicher werdenden Welt greifen Designer*innen mit ihren Ideen in Strukturen und Systeme ein. Sie setzen sich mit Empowerment, Gemeinwohl, Demokratie, Vielfalt, Ökologie und Teilhabe auseinander und schaffen Lösungen für ein vielfältiges Zusammenleben.

Jury

Barbara Lersch

Viktoria Lea Heinrich, Produktdesignerin und Kuratorin MK&G Hamburg

Prof. Kris Krois, Professor an der Freien Universität Bozen

Rosario Talevi, Architektin, Kuratorin und Redakteurin

DESIGN FÜR EINE NACHHALTIGE PRODUKTKULTUR

Mono Wool
Michelle Müller

Weißensee Kunsthochschule Berlin

Hotspot
Moritz Walter

Weißensee Kunsthochschule Berlin

MonoSpeaker
Lion Sanguinette

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Der Gestaltung eines Produkts gehen viele Fragen voraus. Vor allem, wenn der Nutzen im Vordergrund steht:
Brauchen wir das Produkt wirklich? Wem hilft es? Aus welchen Ressourcen und mit welchen Verfahren lässt es sich herstellen? Hierauf Antworten zu finden, ist Grundvoraussetzung für Designer*innen, die nachhaltige und kreislauffähige Produkte umsetzen. Die Projekte schaffen Systeme, in denen Natur und Technik vereinbar sind. In denen weniger produziert und konsumiert werden muss. In denen der Mensch widerstandsfähiger auf klimatische Änderungen reagiert. Und in denen mit gleichem Nutzen, aber geringerem Energieverbrauch produziert werden kann.

Jury

Anniek Timmermann, PCH INNOVATIONS

Daniela Bohlinger, BMW Group

Werner Aisslinger, Studio Aisslinger

DESIGN FÜR PRAKTISCHE LÖSUNGEN MIT VERANTWORTUNG

TAG 
Lena Hellmann

Kunsthochschule Kassel

ThermoCell
Linjing Wu

Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Praktische Lösungen, die den Alltag erleichtern. Produkte, die den Nutzen für Konsument*innen fokussieren. Oder Objekte, die Raum für Kreativität und Poesie ermöglichen: Verantwortungsvolles Design stellt den Nutzenden in den Mittelpunkt und reduziert dabei Funktionen und Gestaltung auf das Wesentlichste. Aspekte der Nachhaltigkeit und Qualität gehen dabei nicht verloren, sondern sind ebenso wichtige Faktoren im Schaffensprozess.

JURY

Nicolas König, Architekt & German Design Award Newcomer 2024

Nicola Stattmann, OMC°C und Stattmann Furniture

Matthias Wagner K, Direktor Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main