OMALAMPEN

In Omalampen verbinden sich Licht und Stimme zu einem vielschichtigen Erinnerungsarchiv. Ausrangierte Lampen von Kleinanzeigen und Sperrmüll werden zu Trägern persönlicher Geschichten.
Ausgestattet mit Lautsprechern und einer eigens entwickelten Programmierung, leuchten sie nicht nur physisch, sondern auch narrativ auf: Immer eine Lampe wird aktiv und erzählt eine Geschichte, bevor die nächste übernimmt – ein fließender Dialog aus Licht und Klang, zwischen Intimität und Öffentlichkeit.
Dabei liegt der Fokus auf der Würdigung der oft übersehenen Lebensgeschichten von Großmüttern, deren Erfahrungen und Erlebnisse in der Geschichtsschreibung häufig weniger Beachtung fanden als die von Männern.
Die Stimmen der älteren Frauen füllen den Raum, während das sanfte Pulsieren der Lampen ihre Erzählungen visuell begleitet. So entsteht eine intime, doch zugleich übergreifende Reflexion über Vergänglichkeit, familiäre Erinnerung, emotionale Verbindungen und kollektives Gedächtnis.

RADIA

RADIA beschäftigt sich mit dem Einfluss des natürlichen Lichtverhaltens auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen und überträgt diese Prinzipien auf eine dynamische Innenraumbeleuchtung. Ziel war die Entwicklung eines analogen Lichtobjekts, das sich gestalterisch und in seiner Lichtwirkung am natürlichen Tagesverlauf orientiert. Statt statischem Licht ermöglicht die Wandleuchte eine dynamische Lichtatmosphäre, die den zirkadianen Rhythmus unterstützt.
Licht sollte dynamisch statt statisch sein!
Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und inspiriert vom Sonnenverlauf sowie von Merkmalen des Fensters entstand ein Objekt, das Licht als lebendiges Element erlebbar macht. Durch drehbare Bedienelemente lässt sich interaktiv Einfluss auf Lichtfarbe, Helligkeit und Lichtschwerpunkt nehmen.
RADIA ist eine interaktive Wandleuchte, die als Bindeglied zwischen den Emotionen des Nutzers und der Lichtsituation dient.

LUMIÈRE

Die Bachelorarbeit „Lumière“ untersucht, wie Stress und dessen Auswirkungen auf den menschlichen Körper effektiv reduziert werden können. Vor dem Hintergrund zunehmender beruflicher Belastungen wurde eine multifunktionale Tischlampe entwickelt, die Stress am Arbeitsplatz mindern und eine gesunde Work-Life-Balance fördern soll. Das Design vereint Erkenntnisse aus Chronobiologie, Lichttherapie und Arbeitspsychologie. Es kombiniert optimierte Beleuchtung mit einem Pausenkonzept, das durch Akkubetrieb und spezielle Ladestation umgesetzt wird. Der Wechsel zwischen Arbeits- und Ambientebeleuchtung unterstützt natürliche Rhythmen und fördert Erholungsphasen. Die Arbeit dokumentiert den Entwicklungsprozess von der Analyse bis zum Prototypen. Sie zeigt das Potenzial von Produktdesign zur Stressreduktion und hebt die Bedeutung interdisziplinärer Ansätze für Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen hervor.

LiLa

LiLa – steht für Lightweight Lampe und ist der Beginn einer Leuchtenserie. Inspiriert von der Einfachheit, Leichtigkeit und Modularität von Zeltstangen bietet LiLa die Möglichkeit verschiedenster Kombinationen und Anwendungen. Das Prinzip der Zeltstangen bedeutet ein modulares System aus einem Lichtmodul, welches nach Belieben aneinandergesteckt und damit erweitert werden kann. Unterschiedliche Adapterteile, die in das Klicksystem integriert werden, sowie die Möglichkeit, diese gegeneinander zu drehen, lassen verschiedene Leuchtenszenarien zu. Die Serie besteht aus acht verschiedenen Modulen und ermöglicht eine flexible Nutzung als Steh-, Wand- und Pendelleuchte.
Das Augenmerk der Serie liegt auf der Reduktion und der Verwendung von leichten Materialien, der einfachen Demontierbarkeit bei Reparaturen oder technischer Entwicklung, der Separierbarkeit der verwendeten Materialien und der verbauten Technik sowie der Verwendung von LED als energieeffizientes und langlebiges Leuchtmittel.

Leuchtfliese

Seit Jahrhunderten prägen Fliesen als schützende und schmückende Elemente unsere Wohnräume.
In meinem Projekt wird dieses traditionsreiche Objekt in einen zeitgenössischen Kontext überführt und um eine neue Funktion erweitert. Die Leuchtfliese vereint Oberfläche und Licht in einem interaktiven, raumbezogenen Gestaltungselement aus Porzellan. Ein Ultraschallsensor erfasst die Distanz von Personen und steuert die Reaktion der Fliese. Sie dimmt sich sanft auf, fährt leicht aus ihrer Fassung, dimmt sich bei Entfernung ab und fährt zurück. So entsteht eine physisch erfahrbare Beziehung zwischen Mensch und Raum.
Die Leuchtwirkung bricht mit dem statischen Strahlen herkömmlicher Lichtquellen und formt eine lebendige Atmosphäre.
Im Zusammenspiel von Handwerk und Technologie entstand eine spezielle Porzellanmasse, die Transluzenz und Robustheit vereint. Die Fliese wird so zu einem Ausdruck gelebter Materialkultur und verbindet technologische Innovation mit gestalterischer Kontinuität.

Kremple Light – aus Krempel werde Licht

Ich wollte eine langfristige Produkt-Nutzer-Beziehung mit Storytelling erzeugen. Dabei sollte das Produkt die Geschichte seines Nutzers erzählen. Viele Menschen besitzen Dinge, die sie nicht mehr benutzen, aber auch nicht wegschmeißen, weil sie emotional an diesen Gegenständen hängen.
Das können zum Beispiel alte CDs sein, ein kaputter Rucksack oder Erinnerungen an die Kindheit. Ich wollte diese Dinge so umwandeln, dass sie einen neuen Nutzen bekommen, aber ihren emotionalen Wert behalten und weiterhin ihre Geschichte erzählen.
So schaute ich, wie ich aus der CD-Hülle etwas Neues schaffe. Durch einen speziellen Mechanismus entstanden geschlossene, in sich bewegbare Formen. Diese Formen lassen sich gut als Lampenschirm verwenden. So entstand Kremple Light. Denn aus Krempel wurde Licht.
Der Gegenstand CD-Hülle wurde zu neuem Leben erweckt und auch die Erinnerung hat nun eine Präsenz bekommen und strahlt wortwörtlich in neuem Licht.

Tapp

Im schnelllebigen Alltag geraten viele Menschen beim Verlassen des Hauses in Eile, wenn sie nach Schlüsseln oder anderen wichtigen Gegenständen suchen. Tapp ist die Antwort auf dieses alltägliche Problem – eine wandmontierte Leuchte, die nicht nur Licht spendet, sondern durch eine einfache, intuitive Geste – das Ablegen oder sanfte Antippen – aktiviert wird. Das Licht signalisiert dem Nutzer dabei den Ort seiner Gegenstände. Die schalenförmige Leuchte dient gleichzeitig als natürliche Ablagefläche. So entsteht Ordnung nicht durch Zwang, sondern durch eine Gestaltung, die zur unbewussten Selbstorganisation anregt.

Die Gestaltung von Tapp basiert auf der Theorie des „Design without Thought“. Tapp macht sich genau dieses Verhalten zunutze: das beiläufige Ablegen von Schlüsseln oder kleinen Gegenständen wird durch das Design unterstützt. Es entsteht eine Art visueller Gedächtnisraum – ein Ort, an dem wichtige Dinge nicht nur abgelegt, sondern auch erinnert werden.

Take your Time

Mein Bachelorprojekt Take Your Time untersucht, wie unsere Wahrnehmung von Zeit unser Zeiterleben beeinflusst. Es fördert Achtsamkeit für den Fluss der Zeit – ohne zusätzlichen Druck. Eine gewöhnliche Uhr zeigt nicht nur die aktuelle Zeit an, sondern repräsentiert durch ihre Zahlen auch Vergangenheit und Zukunft. Doch das Konzept einer Uhr entspricht nicht dem tatsächlichen Wesen der Zeit. Zeit ist ein konstanter Fluss – die Vergangenheit ist vorbei, die Zukunft noch nicht da.
Mir wurde bewusst, dass Uhren mich oft unter Druck setzen, weil ich an unerledigte Aufgaben und alles, was noch bevorsteht, denken muss.

Dies inspirierte mich dazu, eine Möglichkeit zu schaffen, sich in ruhiger und ästhetischer Weise auf einen einzigen Moment zu konzentrieren. So entstand der kerzenbeleuchtete Lampenschirm: ein Werkzeug, um die Zeit selbst in die Hand zu nehmen. Durch die Auswahl einer Kerze mit einer Brenndauer, die zur geplanten Aktivität passt, wird Achtsamkeit gefördert – ohne Sorgen.
Nimm dir Zeit für Dinge, die du oft vergisst – wie Lesen, Kochen oder einfach im Moment sein.

Su(n)spend

„Su(n)spend“ ist eine interaktive Leuchte, die das Sonnenlicht in den Innenraum bringt. Die zwischen Boden und Decke hängende Leuchte ist durch schmale Bänder miteinander verbunden. Zieht der Benutzer an diesen Bändern, ähnlich wie an einer Jalousieschnur, steigt das Licht von „Su(n)spend „vertikal zur Decke auf oder sinkt wieder ab. Während sich das Licht bewegt, durchläuft es ein Farbspektrum, das die Farben des Himmels widerspiegelt. Es wechselt allmählich von hellem Weiß am höchsten Punkt zu warmen, gedämpften Tönen am niedrigsten Punkt. „Su(n)spend“ wird strategisch vor einem Fenster platziert. Eine Solarzelle auf der Rückseite der Leuchte sorgt für eine autarke Stromversorgung und verstärkt die erlebbare Verbindung von Natur und Technik. Die Endlosschleife des Gürtels von „Su(n)spend“ ist eine symbolische Darstellung des ewigen Sonnenzyklus und bietet ein taktiles und emotionales Erlebnis durch die dynamische Reaktion auf die Reise der Sonne und die tiefe Verbindung von Licht und Raum.

ERDWARE

Das Projekt „ERDWARE“ untersucht, wie ein ökologischer Ansatz und der innovative Einsatz von Ton alternative Designkonzepte ermöglichen. Im Fokus steht die Gestaltung einer Leuchte, wobei die Materialeigenschaften von Ton und neue Verarbeitungsmethoden im Mittelpunkt stehen. Die Form der Leuchte entwickelte sich aus den natürlichen Eigenschaften des Tons. Traditionelle Techniken und moderne Designansätze wurden kombiniert, um den Ton funktional und ästhetisch zu nutzen. Die Arbeit zeigt, dass experimentelle Ansätze und die Verbindung von traditionellem Wissen mit modernen Prinzipien nachhaltige Lösungen im Industriedesign schaffen können.