Abtreibung bleibt ein sensibles und oft tabuisiertes Thema, selbst dort, wo sie seit Jahrzehnten legal ist. B/A (before/after) Abortion unterstützt und verbindet Menschen in Deutschland, die eine Abtreibung wollen, brauchen oder bereits erlebt haben. Die Webseite bietet klare und prägnante Informationen zum Zugang und stellt einen Live-Chat/-Anruf-Service mit Menschen bereit, die sich in ähnlichen Situationen befunden haben, und gewährleistet so einen menschlichen und peer-basierten Austausch. Für diejenigen, die bereits eine Abtreibung hinter sich haben und das Bedürfnis verspüren, über ihre Erfahrung zu sprechen, vermittelt B/A Abortion auch peer-geführte Selbsthilfegruppen über seine App und schafft so einen sicheren Raum, um Erfahrungen zu teilen und den Umgang mit den Folgen zu erleichtern.
Kategorie: download ables
Traces of places
Tags, die ursprünglichste Form des Graffiti. Sie sind ein Hinweis auf menschliche Anwesenheit mit einem Ausdruck von Identität, den jeder von uns heutzutage hinterlassen möchte – nicht nur analog, sondern auch virtuell.
Jeder von uns besitzt mittlerweile zwei Identitäten, ohne dass uns das bewusst ist. Man möchte einen Teil seiner Identität konservieren und für die Nachwelt festhalten. Die analoge Form des Taggens hingegen ist nur kontemporär, flüchtig und nicht für die Ewigkeit. Sie verblassen, verschwinden, werden entfernt oder „gecrosst“. Genau das war Grund und Anlass, sie festzuhalten.
Um eine Verortbarkeit und Unverwechselbarkeit herzustellen, ohne bloße Kopien der Kunstwerke durch Fotografie zu erzeugen, wollte ich dennoch, dass die Orte eine Rolle spielen. Hier kam meine zweite Faszination ins Spiel: Spiegelungen. Hinweise auf die Orte, wo ich die Tags gefunden habe. Orte, die belebt und nun verlassen sind.
Wäre die Welt ohne Tags eine ohne Seele? …
Birds and Boxes
Die Skinnerbox ist ein Experimentierkäfig aus der Verhaltenspsychologie, in welchem untersucht wird, wie Tiere durch das Drücken eines Knopfes und die darauffolgende Belohnung mit Futter gezielt zu bestimmten Verhaltensweisen konditioniert werden können. Die Mechanismen der Skinnerbox finden sich im Smartphone wieder, und wir werden zum Scrollen und Nutzen des Gerätes konditioniert. Statt mit Nahrung wird der Nutzer mit Verbindung belohnt. Durch Likes, Kommentare, News oder neue Posts wird ein tief verwurzeltes Bedürfnis nach Gemeinschaft, Interaktion und Anerkennung angesprochen.
Die App Birds and Boxes ermutigt den Nutzer, den radikalen Schritt zu gehen, das Smartphone auszuschalten und sich so aus der Skinnerbox des Smartphones zu befreien. Die Zeit, welche das Smartphone ausgeschaltet bleibt, trackt der Nutzer mit der App. Durch häufiges Ausschalten und damit zunehmender getrackter Gesamtzeit werden metaphorische Vögel aus der Skinnerbox befreit.
MaterialSpace
„MaterialSpace“ ist eine digitale Lösung für Produkt- und 3D-Design und ersetzt klassische bzw. physische Materialproben durch eine digitale Version, welche sich in den jeweiligen 3D-Tools verhält wie das Original. Ich möchte damit unnötigen Materialeinsatz, welcher über die verschiedenen Iterationen der Produktentwicklung entsteht, vorbeugen und ein Bewusstsein dafür schaffen, ab wann es notwendig ist, eine physische Probe in Anspruch zu nehmen und wann nicht. Um die Materialien im digitalen Raum besser darzustellen, habe ich mich für ein starkes Storytelling mit interaktiven Elementen entschieden. Der User betritt den „MaterialSpace“, eine Galaxie voller Materialproben, mit denen interagiert werden kann. Die einzelnen Materialien werden als Planet oder Asteroid dargestellt, um Oberfläche, Reflektion und weitere Materialeigenschaften anwendungsbezogen abzubilden. Die Seite lässt sich über Filter oder vorgeschlagene Gruppen navigieren.
When You Back Home?
„When you back home?“ (Taiwanese Mandarin:你什麼時候回家, Nǐ Shén Me Shíhòu Huí Jiā) untersucht den Einfluss von Eltern auf ihre Kinder sowie den Kommunikations- und Versöhnungsprozess zwischen Familienmitgliedern. Die Geschichte dreht sich um eine fünfköpfige Familie, die nach dem Tod des Vaters die einst gefürchtete Mutter wieder neu konfrontieren muss. Durch offene Gespräche reflektieren sie über ihre Vergangenheit mit körperlichen Strafen und versuchen, die Beweggründe ihrer Mutter zu verstehen, um die durch Zeit und Missverständnisse zerbrochenen familiären Beziehungen zu heilen.
Archivisk
Archivisk ist ein System zum Coworking für Designschaffende.
Im Produkt- und Industriedesign entstehen viele Objekte in Zwischenschritten. Für Coworking im digitalen Design gibt es Tools wie Miro oder GitHub. Für physische Arbeit fehlt Vergleichbares: Dokumentation, Archivierung und das Teilen sind oft auf viele einzelne Programme oder Orte verteilt und nicht mit Digitalem kombinierbar.
Archivisk ist Open Source und kombiniert ein modulares Schranksystem mit einem Plugin für die Notiz-App Obsidian. Das physische Archiv basiert auf dem Zettelkastenprinzip, ist erweiterbar und funktioniert auch alleinstehend. Das Plugin ermöglicht digitale Dokumentation, Verlinkung und eine reduzierte Oberfläche für Designprozesse. Beide Komponenten lassen sich unabhängig oder zusammen nutzen. Jeder Gegenstand, jedes Material oder jede Idee erhält eine eindeutige Nummer, die analog wie digital zugeordnet wird. So entsteht ein vernetztes, durchsuchbares Archiv, das auf Github geteilt werden kann.
Conceptual Cartography
Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur Schaffung einer nachhaltigeren Gesellschaft. Designer*innen können von dem Konzept der Boundary Objects profitieren, das beschreibt, wie Arbeit über soziale Grenzen hinweg durch materielle oder verfahrenstechnische Arbeitsvereinbarungen koordiniert werden kann, ohne dass ein Konsens erforderlich ist. Stellen Sie sich eine Produktskizze vor, die Ihre Vision nach außen trägt und es anderen ermöglicht, Verbesserungen vorzuschlagen – was zu einem besseren Produkt führt. Designforscher*innen stehen jedoch vor einer Herausforderung: Boundary Objects sind so populär, dass sich in verschiedenen Bereichen viele Definitionen mit unterschiedlichen Grundannahmen herausgebildet haben. Welche soll man verwenden? Der Navigationsrahmen, der auf der Grundlage einer umfassenden Literaturrecherche entwickelt wurde, bietet einen Überblick über die gängigsten theoretischen Cluster. Dieser Rahmen hilft Designer*innen dabei, das Konzept effektiv zu nutzen und ihre analytischen Fähigkeiten in der Designforschung zu verbessern.
Steps to Stay
In Zeiten des Klimawandels steht auch die Hotelbranche unter wachsendem Druck, nachhaltige Maßnahmen umzusetzen. Dies erfordert nicht nur einen erheblichen Zeitaufwand, sondern hängt auch stark vom Mitwirken der Hotelgäste und des Personals ab.
Als Antwort auf diese Herausforderungen wurde das digitale Tool Steps to Stay entwickelt, um Hotelbetriebe ganzheitlich bei der Umsetzung nachhaltiger Praktiken zu unterstützen. Mit der mobilen Anwendung haben Hotelmanager:innen nicht nur jederzeit Zugriff auf alle relevanten Kennzahlen, sondern können auch passende Maßnahmen entsprechend ihrer individuellen Gegebenheiten und Ressourcen auswählen. Dabei berücksichtigt Steps to Stay nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische und soziale Aspekte wie die Senkung von Betriebskosten oder die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus fördert Steps to Stay aktiv die Beteiligung von Hotelgästen und -personal, indem es gezielt informiert und zu nachhaltigem Verhalten motiviert.
Schuh Einblicke
Die Erde wird durch den aktuellen Klimawandel und seine ökologischen Folgen massiv beeinflusst. Eine der zentralen Herausforderungen ist es, einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu gewährleisten. Oberteile und Hosen, insbesondere Schuhe, werden oft nur noch kurze Zeit genutzt. Fast jeder Zweite gibt an, in einem Zeitraum von weniger als einem Jahr Schuhe, Oberteile und Hosen auszusortieren.
Es ist somit wichtig und sinnvoll, Maßnahmen zu finden, die helfen, diese Verschwendung zu begrenzen und den Überfluss zu reduzieren. Ziel muss es sein, zu einem Ressourcen zu schonen und zu einem fairen und bewussten Umgang mit Konsumgütern zu kommen.
Meine praktische Diplomarbeit hat diese Punkte aufgegriffen und sich – mit dem Schwerpunkt auf Schuhe – mit den Auswirkungen von „Fast Fashion“ auf unser Leben in den kommenden Jahrzehnten befasst. Hinterfragt wird das mangelnde Bewusstsein für wertvolle Ressourcen.
one GLASS many TECHNIQUES
Die manuelle Glasfertigung steht auf der Liste der UNESCO für immaterielles Kulturerbe. Gleichwohl droht das Wissen um die entsprechenden Techniken auf Grund mangelndem Interesse und zunehmend erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen in Vergessenheit zu geraten. Viele dieser Techniken sind nach wie vor bei der Bearbeitung des Materials Glas essenziell. Als besonders faszinierend erweist sich der physikalische Übergang vom flüssigen zum festen Zustand von Glas. Wird im Prozess der Formfindung mit diesen Eigenschaften des Materials experimentiert, entstehen unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. „One GLASS many TECHNIQUES“ ist eine Sammlung von unterschiedlichen manuellen Glasfertigungstechniken und soll insbesondere Gestaltern einen direkteren Zugang zum Material zu ermöglichen.