commensal

„commensal“ ist ein Set aus Schalen, Löffeln und dazugehörenden Deckeln aus Holz und Keramik. Durch die hohe Brenntemperatur der Keramik sind die Objekte hitzebeständig und können während des Zubereitungsprozesses auch im Ofen verwendet werden. 

Die Objekte lassen sich in unterschiedlicher Weise kombinieren und erlauben so vielfältige Anwendungen: Keramische Deckel machen aus Schalen Schmortöpfe, während Deckel aus Holz die Aufbewahrung von Speisen ermöglicht. Unglasierte, zum Set gehörende Schalen eignen sich durch ihre Kapillar-Wirkung optimal zum Brotbacken. 

„commensal“ ist für den Gebrauch von mehreren Personen gestaltet. Das Teilen eines gemeinsamen Gefäßes läßt eine Intimität und Nähe zwischen den Tischgästen entstehen, die eine direkte und ungehinderte Kommunikation fördert. Durch die Nutzung derselben Schale wird ein sinnliches Gemeinschaftserlebnis geschaffen; es entsteht ein soziales und genussreiches Ritual.

Gender is an imitation for which there is no original

„Geschlecht“ ist eine aufwendige und oft repressive Konstruktion. Ein Blick ins Internet genügt, und man findet lange Anleitungen zur Herstellung von Männlichkeit oder Weiblichkeit. Geschlecht ist kein neutrales Faktum, es ist eine Kategorisierung, die wir gegenüber Menschen und deren Körpern vornehmen und die mit Erwartungen hinsichtlich Aussehen, Charakter und Sexualität einhergeht. 

„Gender is an imitation for which there is no original“ ist eine gestalterische Dekonstruktion eines normativen und binären Verständnisses von Geschlecht. Basierend auf dem aktiven Missverstehen von Anleitungen zu Männlichkeit und Weiblichkeit entwickelt sich ein visuell fluider Kosmos. An die Stelle normativer Geschlechtlichkeiten treten subversive, queere Gegenentwürfe, die neue, performative Verständnisse von Körper, Selbstfürsorge und Ausdruck anbieten.

Carry

Die Tasche ist einer der ältesten Gebrauchsgegenstände des Menschen. Sie nimmt unsere persönlichen Habseligkeiten und die mit ihnen verknüpften Bedeutungen in sich auf. Sie schützt sie beim Transport und begleitet uns im Alltag oft auf unaufdringliche, nützliche Art und Weise. 

Nach einer umfassenden Analyse populärer zeitgenössischer Taschen-Typologien wurden in einer Serie aus vier Entwürfen Eigenheiten und besondere Charakterzüge aufgegriffen und in Form neuer, anwendbarer Entwürfe interpretiert. Zweckmäßigkeit, qualitative Materialien und Langlebigkeit standen dabei ebenso im Fokus der Gestaltung wie die sinnliche Erfahrung bei der Benutzung. 

Beheimatet in ganz unterschiedlichen Bereichen universeller alltäglicher Aktivitäten, zeigen die vier Taschen neben ihrer Individualität in Materialzusammensetzung, Dimensionierung, Form und Farbe verschiedene Möglichkeiten der Befestigung am Körper auf, wobei die konventionellen Grenzen des Begriffes „Tasche“ herausgefordert werden.

Photography Imagery Object

„Photography Imagery Objects“ konzentriert sich auf die Neuinterpretation der Verwendung von Fotografie im Designprozess. Fotografie wird oft als Werkzeug zur Visualisierung und Kommunikation des Endprodukts verwendet und Aktivität im Hintergrund angesehen. 

Die Objekte werden symbolisch gesehen, um die Kreuzung zwischen den beiden Akten zu feiern und ein Gleichgewicht zwischen zwei kreativen Feldern zu schaffen. Mittels Techniken, wie rechnergestütztem Design und KI werden 3D-Texturen und Muster mithilfe von Merkmalen wie Farbe, Sättigung, Helligkeit, Kontrast und Körnung der Quellfotos erstellt. „Photographic Scapes“ ist ein Teppich, der unter Verwendung der Topographie einer Landschaftsfotografie von Kirchheim unter Teck erstellt wurde und bei dem aus verschiedenen Florhöhen enstehende Muster aus dem Bild abgeleitet wurden. Alternativ wurde der reflektierte Spiegel hergestellt, um die symbolischen Komponenten der Porträtfotografie widerzuspiegeln.

Handmade in Ethiopia

Durch die Integration von Handwerkstechniken in moderne Produkte und die Schaffung neuer Märkte für diese Designs, kann traditionelles Kunsthandwerk erhalten werden. Gleichzeitig können neue wirtschaftliche Möglichkeiten für die Kunsthandwerker*innen geschaffen werden. 

Im Rahmen meines Projekts bin ich durch Äthiopien gereist, um mich mit verschiedenen Handwerkskünsten und der lokalen Kultur auseinanderzusetzen. Dabei war es mir wichtig, die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Produktion zu berücksichtigen. 

In Zusammenarbeit mit Korbflechterinnen in Äthiopien entstanden die „Banti Baskets“ und es wurde ein Social-Design-Konzept für ein mögliches „Social Business“ entwickelt. Die Körbe sind nicht nur ansprechende Dekorationsobjekte, sondern auch funktional. Mit den optional erhältlichen Add-Ons können die Banti Baskets auch als Spiegelhalter, Sitzunterlage oder Pinnwand genutzt werden. Sie werden in Äthiopien von hand aus natürlichen Gräsern gefertigt und sind daher robust und langlebig.

Making Something from Some Things

Making Something from Some Things verdinglicht das Potential weiblicher kreativer Produktion in der Fürsorge im und mit dem häuslichen Raum. Lizzy Ellbrück behandelt die kreative Tätigkeit als künstlerische Praxis und bezieht den häuslichen Raum als emanzipatorischen Produktions- und Verhandlungsort. Sie modifiziert Objekte zu übertrainierten und -stilisierten Dingen, die somatische Effekte stimulieren, die Haltung korrigieren, den Körper disziplinieren, ihn zitieren oder zieren und zu Props eines Facelifts, zu Koordinaten einer Identitätssuche werden. Dinge wie Staubfänger*innen, Akupressurhocker, panierte Boxen, haarige Seifen, Faszienvasen, Dekor aus verschweisten BH-Verschlüssen oder ein Duschvorhang aus Haaren. Die Somethings wurden im Badischen Kunstverein ausgestellt und in einer Publikation inventarisiert. Detaillierte Beschreibungen, eigensinnige Verortungen und Inventarlisten heben den obsessiven Aspekt des Sortierens, Kategorisierens und Neuarrangierens hervor.

Hi Home

„Hi Home“ interpretiert die Windglocke (koreanisch 풍경) neu. Es ist das Ziel des Projekts, Ankommen und Geborgenheit zu symbolisieren. Viele Menschen leben heute weit weg von ihren Familien und Geburtsorten. Für diese Menschen wird die Wohnung zum Zuhause in der Fremde. Der Klang der Windglocke ist ein Klang des Ankommens. Er erinnert an Herkunft und Heimat. Das Projekt betont, wie wichtig und zugleich wie schwierig es heute für sehr viele Menschen ist, anzukommen.

NEO-SHIBORI

Grenzen sind überall zu finden – vom Zellkern bis zur Atmosphäre; sie existieren zwischen Ländern, Kulturen und Menschen. In meiner Auseinandersetzung mit dem Begriff der Grenze erarbeitete ich Aspekte, die diesem Konzept innewohnen. Grenzen sind nie absolut, sondern wandelbar und fluide, da sie von Menschen gemacht und stets eine Frage der Perspektive sind. Dies manifestiert sich in meiner Stoffkollektion „NEO-SHIBORI“, die die traditionelle japanische Shibori-Technik auf neue Weise interpretiert. Mein Appell ist es, eigene Grenzen zu hinterfragen und zu überschreiten.

Out Of Touch

Soziale Berührung ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Zusammenlebens. Manchmal jedoch werden wohltuende, angenehme Berührungen zur Ausnahme, sei es aus sozialen, kulturellen, persönlichen oder gesundheitlichen Gründen. Wie können wir mit Situationen umgehen, in denen der Hautkontakt mit einem anderen Menschen zum knappen Gut wird und nicht nur unser seelisches, sondern auch unser körperliches Wohlbefinden einschränkt?

Das Ergebnis ist eine dreiteilige Serie von Bürsten. Die verschiedenen Borstenkombinationen aus natürlichen Materialien bieten unterschiedliche Empfindungsintensitäten und helfen jede*m, der*die in einer berührungsarmen Zeit kurzfristig etwas Abhilfe braucht. Das sanfte Streicheln der Borsten soll das Körpergefühl unterstützen und das geistige und körperliche Wohlbefinden durch angenehme Selbstberührung fördern, es so zelebrieren und in den Fokus rücken.

Wie Lachse in die Bäume wandern / How salmon walk into the trees

Seit jeher funktioniert die Natur auf unserem Planeten in geschlossenen Kreisen. Auch Lachse und Bäume stehen in einer solchen nachhaltigen Verbindung. Auf ihrer Wanderung aus dem Meer zu den Laichgründen transportieren Lachse wichtige Nährstoffe aus den Weltmeeren bis weit ins Festland hinein. Die Wanderung, über die Flüsse, durch die Mägen ihrer Fressfeinde, durch den Boden und die Wurzeln der Pflanzen in die Bäume ist essentieller Bestandteil des Stickstoffkreislaufs großer Wälder.
Die Kollektion “Wie Lachse in die Bäume wandern” greift diesen natürlichen Kreislauf nicht nur optisch auf. Die mit Naturfarben veredelten Textilien aus dem Monomaterial Schafwolle können zu 100% recycelt werden. Zudem kann sich die Verbindung von biologischen Färbedrogen und Horn vollständig und in natürlicher Weise zersetzen, wenn die textile Kollektion in die Umwelt zurückgeführt wird. So wandern eines Tages nicht nur Lachse, sondern auch Textilien in die Bäume.