Obdachlosigkeit und einhergehende Problematiken mit besonderem Augenmerk auf die Situation während der Corona-Pandemie / COVID-19: major problems related to homelessness

Obdachlose: Eine Schicksalsgruppe, die uns jeden Tag begegnet. Sei es in den Nachrichten, oder direkt vor unseren Augen in der Innenstadt. Vielschichtige Problematiken erschweren das Leben der Menschen, die auch in Deutschland immer noch eine Parallelgesellschaft bilden. Offen sichtbar für jede*n und dennoch unbemerkt.
Shelter ist eine mobile Notunterkunft, die sich an jedem Rucksack befestigen lässt. Zum einen Sichtschutz und Privatsphäre, zum anderen Wind, Regen und Sonnenschutz. Zudem sichert Shelter den Besitz der Betroffenen vor Dieben, da der eigene Rucksack das Biwak im aufgebautem Zustand aufrecht hält. Die Gestaltung orientiert sich an der Ausrüstung von handelsüblichem Outdoorequipment, um sich vom Stigma der Obdachlosigkeit auch optisch zu entfernen. Günstig hergestellt aus recycelten Zelten und Rucksäcken bietet Shelter eine ideale Notlösung für die, die keinen Wohnraum haben.

The Quiet Solution

„The Quiet Solution“ ist eine Produktreihe für das Badezimmer, die zum einen benutzerfreundlich in der Handhabung ist und zum anderen explizit für unverpackte oder zumindest plastikfreie Körperpflegeprodukte entwickelt wurde. Indem flüssige Pflegeprodukte in eine feste Form zurückgeführt werden, lassen sich über das Produkt selbst, als auch über die Produktverpackung Transportkosten und der Einsatz von Einwegplastik drastisch reduzieren.
Die Produktreihe bietet unter anderem die passenden Gefäße um feste Körperpflegeprodukte im eigenen Badezimmer in flüssigen Zustand zu versetzen. Wer flüssige Shampoos und Cremeduschen bevorzugt, hat so das gleiche Duscherlebnis und kann gleichzeitig auf das Kaufen aufwendiger Plastikverpackungen verzichten. „The Quiet Solution“ bringt so einen modernen und nachhaltigen Lebensstil ins Badezimmer und fördert langfristig das Bewusstsein für ein umweltfreundlicheres und ökologischeres Leben.

UPPA

UPPA beschäftigt sich mit der Suche nach Alternativen für die konventionell genutzten Materialien in Sneaker Uppern, den Oberteilen der Schuhe.
Sneaker vereinen viele Materialkombinationen und Verarbeitungstechniken, wodurch sie schwer zu reparieren und zu recyceln sind. In der Industrie werden vegane Lederalternativen auf Erdöl-Basis als nachhaltig deklariert, während Monomaterial-Sneaker ein Recycling ermöglichen, welches die Abhängigkeit von Plastik exponentiell steigert…
Inspiriert durch studentische Arbeiten und bedingt durch die Corona-Pandemie mit ihren einhergegangenen Einschränkungen wurde der Fokus des Projektes auf das Experimentieren mit Materialien und die Herstellung von eigenen Materialien gelegt.
In über 130 Experimenten mit Bio-Plastik-Rezepten sind Materialien mit verschiedensten Eigenschaften entstanden, die als kompostierbare Alternativen zu Ledern/Kunstledern, Verstärkungen und Schaumstoffen genutzt werden können.

MySign

In unserer Gesellschaft erlangen Konzepte, die Biodesign-Strategien verfolgen, immer mehr Aufmerksamkeit. Sie leiten ein Umdenken der Öffentlichkeit ein und wirken dem steigenden Konsum kurzlebiger Produkte entgegen.

Basis dieses Projektes sind Pilze, deren Hyphen (feine wurzelähnliche Fäden) zur Nahrungsaufnahme organische Substanzen durchdringen und vernetzen. Die Gesamtheit der Hyphen bildet das Myzel: ein Netzwerk, das als Basis der gestalterischen Auseinandersetzung in diesem Projekt dient. Durch Kombination des Myzels mit organischen Materialien, wie zum Beispiel Buchenspäne oder Rapsstroh, entsteht nach einer festgelegten Wachstumszeit ein stabiler Werkstoff, der mit dem Material MDF vergleichbar ist. Ein in Schlauchform vernähter Stoff definiert das Wachstum in Gestalt einer Hyphe. Alle im Projekt verwendeten Materialien machen komplexe Recyclingprozesse überflüssig und können umweltgerecht kompostiert und als Dünger verwendet werden.

合HE Bambus Serie / 合HE Bamboo Series

„合” ist ein sehr schönes chinesisches Wort. Es bedeutet „zusammen“ und „Harmonie“. Die Möbel der Bambus-Serie bestehen – analog zu den sechs Strichen des Wortes – aus sechs Bambusstreifen, die sich gegenseitig durchweben und stützen und so eine stabile, tragende Struktur erzeugen. Die Serie verbindet 100% natürlichen Bambus mit einer möglichst einfachen Struktur, um die natürliche Harmonie und minimalistische Ästhetik von Bambusmöbeln spürbar zu machen.

Habiton

Wenn von Insektensterben die Rede ist, dreht sich der Diskurs häufig um die Honigbiene, denn sie leistet wertvolle Arbeit für den Menschen. Allerdings werden andere Insekten dabei oft vergessen. Die Hauptrolle bei “Habiton” spielen solitär lebende Wildbienen, die als Ausgangspunkt für die Ansiedlung einer Vielzahl von Insekten angesehen werden können. Die Bedürfnisse der einzelnen Arten wurden zum zentralen Gestaltungselement erhoben und in ein einfach zu installierendes und wartungsarmes System überführt. 3D-gedruckte Keramikmodule dienen als äußere Hüllen, die durch verschiedene Füllmaterialien optimal an die Nistbedürfnisse von Wildbienen angepasst werden können. „Habiton“ bietet bereits in seiner kleinsten Einheit als einzelnes Modul die Möglichkeit, gebietsübergreifende Strukturen zu bilden. Zudem lässt es sich bedarfsgerecht erweitern, um resiliente Artengemeinschaften zu fördern. Davon profitiert letztendlich auch der Mensch als Teil des globalen Ökosystems.

MODU

MODU ist ein effizientes, Umwelt-schonendes Multipurpose Vehicle, gedacht als Tool für eine nachhaltige Mobilitätstransformation. Das komplett modulare System passt sich optimal dem Nutzungsszenario an und ist besonders platzsparend.
Die Basis bildet eine flache elektrische Antriebsplattform, welche mit dem Stahl-Space-Frame Aufbau verschraubt wird. Die Karosseriemodule sind aus 100 % recycelten thermoplastischen Kunststoff gefertigt und isolieren durch ihre energieabsorbierende Stützstruktur den Fahrzeuginnenraum. Sensoren und Kameras ermöglichen autonomes Fahren. Das Interieur lässt sich durch schienengelagerte Module komplett dem Nutzungszweck anpassen und personalisieren. Alle Module lassen sich mit wenigen Handgriffen verschieben und austauschen und passen das Fahrzeug optimal dem Nutzungszweck an. Die Modulbauweise und die möglichst simple Karosserieform ermöglichen eine dezentralisierte und regionale Produktion, erleichtern Reparaturen und fördern die Kreislaufwirtschaft.

Das BackVehikel

Die Arbeit untersucht die soziale Dimension von Feuer und Brot. Entstanden ist ein mobiler Lehmbackofen, der den gemeinschaftsbildenden Charakter beider stärken will. Ein Tool, um Menschen zusammen zu bringen, gemeinsam zu backen und zu essen. Es soll Rahmenbedingungen schaffen, um Kochkulturen kennenzulernen, Mahlgemeinschaften zu bilden, einen Erfahrungsaustausch zu fördern und Wissen weiterzugeben. Durch das Vehikel wird ein alternativer Raum für Begegnungen geschaffen, indem Kochpraktiken und Rituale hinterfragt und erforscht werden können.

Whole Earth Project

Das Whole Earth Project ist eine Plattform, die einen Dialog zwischen Designern, Makern und Menschen vor Ort ermöglicht. Inspiriert von der unabhängigen Produktion von Faceshields während der Covid-19-Pandemie, befasst sich das Projekt Whole Earth mit der Analyse, Konsolidierung und Schaffung von Netzwerken, die sich der Idee „Think Global, Make Local“ verschrieben haben. Es verfolgt den Ansatz eines dezentralisierten Produktionssystems mit Ideen, die weltweit geteilt werden. Das Konzept von Open-Source und die CC-Lizenz erlauben es, Produktentwürfe als digitale Daten über das Internet frei zu teilen und nach Bedarf vor Ort selbständig zu produzieren. Dadurch entsteht die Möglichkeit, dass nicht nur ein oder einige wenige Akteure, sondern ein globaler Prozess entstehen kann, an dem verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen arbeiten. Das Whole Earth Projekt setzt diesen Ansatz als Reaktion auf humanitäre oder ökologische Krisen in die Praxis um.

FREI_PARK_RAUM // FREE_PARK_ROOM

Der Frei_Park_Raum ist ein unkommerzieller, regenfester Aufenthaltsraum, in Gestalt eines Fahrradanhängers. Jede*r kann den FPR selbst unbürokratisch und legal im öffentlichen Raum parken. Ziel des Entwurfs ist eine Alternative zu Konsumräumen wie Restaurants und Cafés zu schaffen und mit dem Aufzeigen dieses Möglchkeitsraums andere zum Selbstbau zu inspirieren. Entstanden ist ein transluzenter Safe-space, in dem min. zwei Personen sitzend Platz finden.