Wasserpflanzen, darunter Myriophyllum, spielen eine wichtige Rolle bei der Reinigung von Regenwasser und damit beim Umweltschutz. Sie absorbieren, zersetzen oder sedimentieren Schadstoffe wie Chemikalien, Öle, Pestizide und Düngemittel im Regenwasser und verringern so wirksam die Menge an Schadstoffen, die in die Wasserläufe gelangen. „Rein“ besteht aus drei Teilen, nämlich dem oberen Filterteil (aus Acryl), der tragenden Metallstruktur und dem Wasserspeicherbehälter. Der wichtigste Filterteil besteht ebenfalls aus einem oberen und einem unteren Teil. Der obere Teil ist die Wasserpflanzenfilterschicht und der untere Teil ist die physikalische Filterschicht (Aktivkohle und Keramik). Wenn sich das Regenwasser ansammelt, fließt es schließlich aus den kleinen Löchern oberhalb des Filters ab und fließt in das Wasserreservoir darunter.
Kategorie: sustainable materials
Stand-bye
In dem Projekt „Stand-bye“ wurde nach einem Weg gesucht, den Stromverbrauch in Privathaushalten zu senken und auf diese Weise zur Reduktion des Energiebedarfs sowie von CO2-Emissionen in Deutschland beizutragen. Dabei wurde angestrebt ein neuartiges Produkt zu entwickeln, welches Nutzer*innen dabei unterstützen soll, insbesondere elektronisch-vernetzte Geräte, welche einen hohen Verbrauch im Standby-Zustand aufweisen, effektiv und mühelos abzuschalten und eine Integration dieses Prozesses in das persönliche Gewohnheitsverhalten durch Funktionalität und Komfort zu begünstigen.
„Toggl“ ist ein Produktpaket, welches entworfen wurde, um diese Verhaltensänderung nahezu mühelos erfolgen zu lassen und auf diese Weise Nutzer*innen zum aktiven Stromsparen zu motivieren. Um dies zu gewährleisten, beinhaltet dieses Produktpaket funkfähige Zwischensteckdosen und Steckerleisten sowie einen dazugehörigen Geräteschalter, welcher der komfortablen Steuerung dient.
Was bleibt ?
Bei der neuen Bestattungsmethode „Reerdigung“ wird der tote Körper in einem speziellen Behältnis in 40 Tagen nur durch die Zugabe von Heusubstrat und dessen Mikroorganismen zu neuer Erde kompostiert. Es entsteht so ca.120kg sterile Humuserde ohne menschliche Rückstände. Das strenge deutsche Bestattungsgesetzt schreibt vor diese zusätzlich in einem Friedhofsgrab zu beerdigen. Für den speziellen Kontext der Bestattung der neuen Erde wurden zwei nachhaltige Designlösungen entwickelt. Zum einen ermöglicht ein wiederverwendbarer Erdsarg aus hochwertigem PVC die neue Erde zum Friedhof zu transportieren und sie durch einen speziellen Faltmechanismus dezent in das Grab abzugeben. Zum anderen wurde zur Bedeckung der Erde eine Serie an hochwertigen Grabtüchern aus biologisch abbaubaren Biopolymer entworfen in die saisonale Blumensamen eingearbeitet sind. Auf der Erde des Hinterbliebenen wächst so nach einigen Wochen der textilen Zersetzung und Keimung der Samen ein wunderschöner Blumenteppich.
Emy
„Emy“ ist die Entwicklung eines interaktiven Möbelsystems, dessen finale Form variabel bleibt. Basierend auf den unbestimmten Fähigkeiten der Nutzer*innen entstand ein Produkt, mit dem nach der gestalterischen Ausarbeitung interaktiv agiert werden kann, um partizipativ an der Gestaltung teilzuhaben. Ohne Werkzeug und Wissen wird die Gestaltung der eigenen Umgebung zurückzuerlangt. Spielerisch, mit dem Schwerpunkt auf dem Entstehungsprozess, entwickelt sich das Objekt. Je nach Fähigkeiten ist es erweiter- und anpassbar an eigene Bedürfnisse, wodurch die Relation zwischen Individuum und Gegenstand geprägt wird. Verschiedene Höhen der Elemente decken die gewohnten Größen der Raumgestaltung ab. Sie sind auf heranwachsende Altersgruppen anwendbar und wirken gegen die Neuanschaffung von nur zeitweilig genutzten Möbeln. Der Gebrauchswert wird erhöht und die Verschwendung reduziert. Langlebig und funktional zeitlos, um es als praktisches Liebhaberstück an die nächste Generation weiter zu reichen.
Material Hub
Der „Material Hub“ ist eine Ort, an dem Menschen gebrauchte Materialien abgeben und erwerben können. Der Hub soll in Kooperation mit dem Baumarkt in dessen unmittelbarer Nähe eingerichtet werden, um ein möglichst niedrigschwelliges und ergänzendes Angebot zu bieten. Dadurch soll das Ziel erreicht werden, die Wiederverwendung von gebrauchten Materialien sowie Kreislaufdenken und -handeln alltäglich zu machen.
Um dieses Ziel zu erreichen, informiert der Hub gleichzeitig über weitere nachhaltige Anlaufstellen oder Events von lokalen Akteur*innen wie etwa Upcycling Designer*innen. Gleichzeitig bietet der Hub diesen Akteur*innen die Möglichkeit, ein Ort für Veranstaltungen zu sein, um sich beispielsweise co-kreativ und gestalterisch mit Themen wie nachhaltigem Design oder Circular Economy auseinanderzusetzen. So schafft der „Material Hub“ einen allgegenwärtigen Raum für Kreislaufdenken und -handeln und motiviert Besucher*innen, dies in ihrem individuellen Nutzungsverhalten zu etablieren.
About Slag
Circa sieben Millionen Tonnen Hochofenschlacke fallen als mineralisches Sekundärprodukt bei der Metallherstellung jährlich in Deutschland an. Bisher kommt der Großteil davon als Füllstoff in linearen Anwendungen der Bauindustrie zum Einsatz.
About Slag präsentiert verschiedene Objekte, die alternative und zirkuläre Nutzungsmöglichkeiten von Schlacke zeigen, indem das komplexe Material zur Herstellung einer Glasmasse genutzt und diese anschließend in unterschiedlichen Prozessen verarbeitet wurde. Dieser Schritt transformiert die Schlacke nicht nur in einen gestalterisch kontrollierbaren und kreislauffähigen Zustand, sondern substituiert auch wertvolle Chemikalien und spart Energie bei der Glasherstellung. Durch den engen Austausch mit Ingenieur*innen und Handwerker*innen kam ein Dialog zwischen Industrie und Handwerk zustande. Die Ergebnisse lassen auf eine Skalierbarkeit der getesteten Prozesse schließen und zeigen auf, dass Schlacke als Glasbestandteil eine ressourcenschonende Alternative ist.
Speculating new Material(ism)
Die Verwendung fossiler Kunststoffe hat starken Einfluss auf uns und unsere Umwelt. Unter der Fragestellung „In einer komplexen von Menschen für Menschen gestalteten Welt, ist es die Lösung, mit bestehenden Lösungen die gleichen Dinge neu zu gestalten oder neue Lösungen für bestehende Dinge zu gestalten?“ Hat sich die Arbeit in einem spekulativen Experiment damit beschäftigt, ob und wie aus natürlichen Materialien feste, komplexe Elemente geformt werden können, um eine erneuerbare und biologisch abbaubare Alternative für Kunststoff-Formteile zu schaffen. Auf der Basis von Textilien Flächengebilden und Glutin-Leimen entstand ein Material, welches hochfest, thermoplastisch verformbar und frei von Schadstoffen ist. Die Verarbeitungstemperatur liegt bei nur 60 °C und die benötigten Kräfte zum Pressen halten sich gering. Somit könnten Pressformen auch mit 3D-Druck gefertigt werden, wodurch die repetitive Fertigung von Formteilen günstiger und allgemein zugänglicher wird.
Optimising Orthotics
In dieser Masterarbeit werden Orthesen durch hochgradig anpassbare, aus einem einzigen Material bestehende und recycelbare Designs optimiert. Mithilfe von 3D-Druck, selbst generierten Druckpfaden und thermoplastischem PLA-Filament können personalisierte, parametrische Orthesen-Designs erstellt werden. Durch skalierte Perforationen und unterschiedliche Perforationsmuster für gezielte Bewegungen im Material wird eine präzise Anpassung für mehr Komfort durch parametrisches Design erzielt. Der Fokus auf Nachhaltigkeit wird durch das Monomaterialdesign und die Recyclingstrategie umgesetzt. Die Auswahl des Materials erfolgt aufgrund seines Recyclingpotenzials und seiner thermoplastischen Verformungsfähigkeit. Es wurden umfangreiche Forschungen, Prototyping und Auswertungen durchgeführt, die Fortschritte in der Orthetik für eine verbesserte Patientenversorgung und Lebensqualität versprechen.
vamo
Der „vamo“ ist ein variabler Mountainbikerahmen, dessen Dämpferaufnahme als zentrales Element eine breit gefächerte Ausstattung mit verschiedenen Federkomponenten ermöglicht. Auf der Innenseite des Rahmens sind Zahnschienen eingelassen, in welche die Aufnahmeplatte auf verschiedenen Höhen eingesteckt und so unterschiedlichen Einbaulängen von Dämpfern angepasst werden kann. Fixiert werden sowohl die Platte als auch der Dämpfer durch die Steckachse, die als Verbindung aller Bauteile dient. Am oberen Ende wird der Dämpfer über Lagerschrauben mit dem sogenannten Horst Link verbunden, der die Bewegung des Hinterbaus auf das Federelement überträgt. Durch seine Anpassbarkeit auf alle herkömmlichen Komponenten lässt sich der Rahmen sehr flexibel individualisieren und unkompliziert für verschiedene Disziplinen des Mountainbikesports umrüsten. Damit spart „vamo“ gleichzeitig Kosten in der Anschaffung und Material in der Produktion, da sich der Bedarf von mehreren Kompletträdern erübrigt.
Perforating the City
Der urbane Verkehr verlagert sich von fossil-basierten Verkehrsmitteln hin zu nachhaltigeren Formen der Mobilität. In der klimaresilienten Stadt werden Flächen umverteilt und Radverkehrsnetze neu gestaltet. Im Hinblick auf Anpassungsmaßnahmen an die Klimakrise muss die Mobilitätswende dabei umso dringlicher eine planetare Perspektive einnehmen und die Versiegelung weiterer Flächen vermeiden. „Perforating the City“ fordert daher eine wassersensible Gestaltung städtischer Radwege. Als Reaktion auf zunehmende Wetterextreme entwirft der Ansatz permeable Verkehrsflächen, die Regenwasser versickern, verteilen, speichern und verdunsten. Die Flächensubstanz wird dafür aus einer ebenen Oberflächenstruktur mit parametrischen Perforationen und einer porösen Volumenstruktur mit adaptiver Wasserdistribution aufgebaut. Mit autonomen 3D-Druck-Robotern wird der adaptive Radweg aus mineralischen Werkstoffen fortlaufend vor Ort gedruckt.