„Auf halber Treppe“ setzt dort an, wo Menschen nah beieinander wohnen, aber meist wenig miteinander teilen – außer dem Treppenhaus. Ziel ist es, Gestaltungselemente zu schaffen, die nachbarschaftliche Gemeinschaft in Mehrparteienhäusern fördern. Drei Objekte im Treppenhaus eröffnen subtil Raum für Austausch, Vertrauen und Begegnung: Ein „schwarzes Brett“ erleichtert die hausinterne Kommunikation, ein „Schuppen“ regt dazu an, Gegenstände in der Hausgemeinschaft zu teilen, und ein „Türkranz“ mit Garderobenfunktion macht vor der Tür sichtbar, wer hinter der Tür wohnt. So kann aus anonymer Nachbar*innenschaft eine solidarische Hausgemeinschaft entstehen. Das Projekt berücksichtigt Brandschutz sowie bauliche Vorgaben und zeigt exemplarisch, wie durch Gestaltung gesellschaftliche Themen wie Vereinsamung, Hyperindividualismus und andere Folgen der Urbanisierung im Kleinen behandelt und im Großen verändert werden können – als Beitrag zu mehr Miteinander und Solidarität im urbanen Zusammenleben.
Kategorie: Material
Anamnese Plus
Anamnese Plus ermöglicht medizinischem Fachpersonal die intuitive Erfassung von Ultraschalldaten – unterstützt durch KI-basiertes Echtzeit-Feedback und visuelle Projektion auf den Körper. Die Datenerhebung erfolgt ohne umfangreiche Spezialausbildung; ärztliche Auswertung und Durchführung sind klar getrennt. So entsteht ein niedrigschwelliges Diagnostikangebot, das die Primärversorgung stärkt und insbesondere ländliche Regionen entlastet. Angesichts des bevorstehenden Ruhestands von rund 68 % der Hausärzt*innen in den nächsten zehn Jahren leistet Anamnese Plus einen Beitrag zur Sicherung der medizinischen Grundversorgung. Durch Integration in öffentliche Räume wie Apotheken oder Schulen wird der Zugang zur Diagnostik erleichtert, Versorgungslücken werden reduziert. Anamnese Plus ersetzt keine ärztliche Expertise, sondern ergänzt bestehende Strukturen durch technologische Innovation – effizient, alltagsnah und ressourcenschonend.
wichtige triviale Fragen
Stehen die Wassergläser im Schrank mit der Öffnung nach oben oder unten? Geht man lieber bowlen oder kegeln? Solche zunächst trivial wirkenden Fragen entfalten bei näherer Betrachtung erstaunliches Gesprächspotenzial. Genau hier setzt das Kennenlernspiel „wtf – wichtige triviale Fragen“ an. Es stellt scheinbar unsinnige Fragen, die schnell zu unterhaltsamen Diskussionen führen. Denn oft zeigt sich, dass vermeintlich Selbstverständliches unterschiedlich wahrgenommen wird. Diese Unterschiede bringt wtf ans Licht und rückt sie ins Zentrum des Gesprächs.
Das Spiel schafft Raum für humorvolle, manchmal hitzige Gespräche über Alltägliches. Dabei lernt man sein Gegenüber auf eine neue, persönliche Weise kennen. Trotz kontroverser Meinungen steht der Spaß im Vordergrund, und man erkennt, dass verschiedene Sichtweisen bereichern können. Indem man seine Meinung begründet, versteht man andere besser – und überdenkt vielleicht selbst seine eigene Sicht.
Zoo: Upgrade oder Aus?
Mein Buch hinterfragt die idealisierte Sicht auf Zoos, die oft als Bildungsstätten gelten, aber ethische Probleme und Einschränkungen für Tiere verbergen. Es ermutigt besonders Kinder und Jugendliche, die „zoologische Idylle“ zu reflektieren. Ziel ist ein interaktives Erlebnis, das Wissen über Funktionen und Probleme moderner Zoos vermittelt und individuelles Denken fördert. Neben Geschichten und Informationen gibt es Mitmachseiten, Selbsttests und eine QR-Code-Schnitzeljagd, die reales Lernen ermöglicht. Das Konzept integriert multimediale Elemente und verschiedene Lehrmethoden, um unterschiedliche Lerntypen anzusprechen. Illustrierte Inhalte und Zitate machen komplexe Themen verständlich und regen zur kritischen Auseinandersetzung an. Die QR-Codes sorgen für Praxisbezug und fördern Empathie und Engagement für Tierwohl.
Nächster Halt: Heterotopie
Thema:
Michel Foucault prägte 1967 das Konzept der „Heterotopie“ – Räume, die sich in Funktion und Struktur vom Alltäglichen unterscheiden. Sie können bspw. durch eine andere Zeitwahrnehmung geprägt sein: Friedhöfe stehen für die Ewigkeit, Nachtclubs für das Flüchtige. Ziel war es, diese besonderen Raumeigenschaften gestalterisch zu erfassen und künstlerisch zu präsentieren.
Idee:
U-Bahn-Stationen in Hamburg, Hannover, Berlin und Wien können als Heterotopien betrachtet werden. Mittels analoger Fotografie und Buchgestaltung wird die Ästhetik & Dynamik dieser Gegenräume des Alltags dokumentiert. Die Kernfrage war: „Was braucht es, um abstrakte Konzepte designästhetisch festhalten zu können?“
Produkt:
Die analogen Fotografien wurden in vier Fotobüchern zusammengefasst, die jeweils eine der genannten Städte abbilden. Pro Buch wurde eine Person porträtiert, um den persönlichen Bezug zu stärken. Ein speziell angefertigter Schuber aus Stahl bündelt die Bücher als eine Einheit.
Der Wurm in unserem Herzen
Im Laufe der letzten Jahrhunderte rückte der Tod zunehmend aus dem gesellschaftlichen Blickfeld, und der bewusste Umgang mit der eigenen Sterblichkeit verschwand. Neue Entwicklungen wie der Rückgang religiöser Rituale und neue Lebensstile machen deutlich, wie wichtig es ist, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen. Künftige Generationen werden ihn neu gestalten müssen. Im Rahmen einer Thesis entstand die Box „Der Wurm in unserem Herzen“, die Impulse bietet, die eigene Sterblichkeit zu erkunden. Mit verschiedenen Tools und Anleitungen regt sie einen bewussten Umgang sowie Austausch an. Kernstück ist ein Kartenset mit 60 Karten zu den Themen „Wissenswert“, „Innehalten“, „Vorsorge“ und „Kommunikation“. Ergänzt wird die Box durch ein Notizbuch, ein Würfelset mit eingravierten Begriffen und ein Begleitheft. Webseite und Social-Media-Kanal bringen das Thema zusätzlich in den Alltag.
KippCart
Das KippCart ist eine modulare Transporthilfe, die den intermodalen Transport im urbanen Raum ermöglicht. Es ist für die Bedürfnisse von urbanen Kleingärtnern konzipiert und erleichtert stadtweite Transporte, unabhängig vom Auto, indem es im ÖPNV mitgeführt werden kann. Die universelle Handhabung und intuitive Bedienung in Kombination mit einer kompakten, robusten und krafteffizienten Bauweise sorgen für die nötige Akzeptanz und Sicherheit im ÖPNV. Die Anpassung an verschiedene Transportbedürfnisse wird durch austauschbare Module ermöglicht. Eine gemeinschaftliche Nutzung bietet zudem einen günstigen Zugang für umweltschonende Transporte.
Edition Düsentrieb
Edition Düsentrieb ist ein Buchverlag, über den Kommunikationsdesignstudierende ihre Studienprojekte verlegen lassen können. Er fungiert gleichzeitig als interaktive Ausstellungsplattform und als Designarchiv für den Studiengang, in dem die herausragenden Arbeiten aller Generationen von Studierenden eingesehen werden können. Das Leitmotiv der Historie ist daher sehr relevant, weswegen eine Zeitleiste häufig als grafisches Gestaltungselement genutzt wird. Die Brand hinter dem Verlag will den Unterschied zwischen studentischen und „professionellen“ Arbeiten unterstreichen und einen ungezwungenen, rebellischen und experimentierfreudigen Charakter an den Tag legen – jedoch ohne von den präsentierten Arbeiten abzulenken.
Leathercoding
Leathercoding bezeichnet eine neuartige Umgehensweise mit Leder. Mithilfe von modernen Technologien wie CAD, CNC und CAM bietet eine Testreihe den Vorreiter für künftige Lederprodukte und auch den zukünftigen Umgang mit Leder im industriellen Kontext.
Das Material, seine Wertschätzung, Verarbeitung und auch Geschichte sind Knotenpunkte für einen alternativen und moderneren Umgang in der Manufaktur, im Vertrieb oder auch für die Verbraucher*innen. Knotenpunkte wie Haptik, Patina und Nachhaltigkeit bestimmen ein geeignetes Verfahren für die gezielte Verarbeitung. Abschließend wird ein ausgewähltes Verfahren vorgestellt, ein Konzept für dieses entwickelt und das darauf entstehende Leathercode_Cushion exemplarisch als Botschafter vorgestellt. Leathercoding wird als geeignetes Mittel für die Lederverarbeitung nähergebracht. Es geht um die Verbreitung der Idee als solche und dem Umdenken von Produzent*innen, Käufer*innen und Nutzer*innen von Leder sowie Lederprodukten.
OASyS
Dieser Entwurf bietet eine innovative Lösung zur Bewältigung städtischer Hitzeinseln, indem er Regenwasser als Ressource für ein Kühlungssystem einsetzt. Im Kern des Systems steht eine unterirdische Zisterne, die Regenwasser speichert und gleichzeitig als Ausgangspunkt für die adiabate Kühlung dient.
Warme Umgebungsluft wird angesaugt, durch Kühlwaben im Zisterneninneren geleitet und abgekühlt wieder an die Oberfläche abgegeben. Ergänzend kommen Wassernebeldüsen zum Einsatz, die feinsten Wassernebel erzeugen, um die Umgebung durch Verdunstungskälte zu kühlen.
Die modularen Kühlobjekte sind flexibel einsetzbar und lassen sich in vielfältige städtische Kontexte integrieren. Die Nutzung von Regenwasser macht das Konzept ressourcenschonend und nachhaltig, da es Trinkwasser spart und auf natürliche Prozesse setzt.
Ziel des Entwurfs ist es, die Aufenthaltsqualität in urbanen Räumen zu verbessern und sowohl das Verweilen als auch das Passieren in heißen Sommermonaten angenehmer zu gestalten.