INSTRATUM

Stress ist eine Reaktion des Körpers, die vor langer Zeit den Menschen bei der Jagd das Überleben sichern konnte. Jedoch kann dauerhafter Stress den Menschen krank machen. Die Lunge ist dabei das einzige Organ, welches der Mensch selber steuern kann. Diese Funktion ermöglicht ihm, auch andere Organe, z.B. das Herz, zu beeinflussen.
INSTRATUM strebt mit seinen drei verschiedenen Atemtraining-Tools an, der Stressreaktion des Körpers auf natürliche Art und Weise entgegen zu wirken. Dabei unterstützt der Expirationsgurt die Lunge mit dem Ziel, das Lungenvolumen vollständig nutzen zu können und so eine tiefere Atmung zu gewährleisten. Dazu vereinfacht der Nasenspreizer die medizinisch empfohlene Nasenatmung, indem die Nasenflügel geweitet werden. Während das Stethoskop den Atem hörbar macht und so den Menschen zur bewussteren Atmung sensibilisiert. Über einen längeren Zeitraum soll so ein besseres Bewusstsein für den eigenen Körper entstehen und damit die Stressreaktion reduziert werden.

Tayto

TAYTO IS ist ein interaktives Spiel zur Förderung der Feinmotorik von Kindern. Feinmotorische Defizite können das tägliche Leben des Kindes erheblich beeinträchtigen. Um ihre feinmotorischen Koordinationsfähigkeiten zu trainieren, gehen sie zur Ergotherapie oder zu einem Physiotherapeuten, was mit sich wiederholenden und manchmal langweiligen motorischen Aktivitäten verbunden ist. Andererseits haben sich spielbasierte Therapien als wirksam und unterhaltsamer erwiesen. Dieses Projekt bietet die Möglichkeit, die üblichen körperlichen Übungen mit Hilfe von modularen Modulen und einem iPad in ein gestenbasiertes Spiel zu verwandeln. Die Anwendung kann den Fortschritt des Patienten überwachen und gleich- zeitig ein interaktives, multisensorisches Spiel mit visuellem und physischem Feedback bieten.
Betreut von Prof. Nils Krüger und Prof. Dr. Lucy Norris.

Snug

Die Geschirrserie ‚Snug‘ widmet sich den Bedürfnisse von Arthritis-Patient*innen, indem es Erkenntnisse aus Ergonomie und Physiotherapie in einer amorphen Formgebung sammelt.
Neben anderen abgeleiteten Formen-Charakteristika sind beispielsweise ein großer Griffquerschnitt und die Möglichkeit der Fixierung mithilfe des sogenannten „Schlüsselgriffes“ entscheidend. Sie gewährleisten, dass entzündete Gelenkflächen voneinander entzerrt werden, wodurch ein schmerzfreies Greifen des Geschirrs auch bei fortschreitender Krankheit ermöglicht wird. Auch alle anderen Interaktionen der Patient*innen werden durch die Griffigkeit der rauen Steinzeug-Keramik unterstützt, die im Rahmen der Anzeichenfunktion an den zu greifenden Flächen unglasiert bleibt.

So ist ‚Snug‘ ein Beispiel dafür, wie das Beachten von Bedürfnisse einer Benutzer*innengruppe mit körperlichen Einschränkungen zu einem universelleren Design führen kann, das selbst gesunden Benutzer*innen eine angenehmere Bedienung ermöglicht.

Taschenlicht

Das [TL.21] Taschenlicht ist eine minimalistische Stehleuchte. Die TL.21 ist eine zusammenklappbare Stehlampe, die als Antwort auf die Problematik des Versands schwerer Sockel erstanden ist. Auf der Suche nach Lösungen in der Outdoor-Branche, die sich auf leichte und zusammenklappbare Materialien konzentriert, die bestenfalls mit lokalen Herstellern produziert werden kann. So kann TL.21 in einem Paket verschickt werden, das nur einen Bruchteil der Größe und des Gewichts der Leuchte ausmacht. Der Sockel der Lampe besteht aus einem verschweißtem TPU-Beschichtetem Nylon-Gewebe, das bei der Konstruktion von aufblasbaren Kajaks verwendet wird, welches zum Gebrauch mit Wasser oder Sand gefüllt. Eine LED-Leuchte, die in einem taschenlampenähnlichen Gehäuse unter einem recycelten PET-Lichtschirm verborgen ist, wird von einer Zeltstange getragen.

attenzione

Trinkgläser tanzen umher, drehen sich um die eigene Achse, stehen auf glatter Oberfläche niemals gerade. Sie greifen unsere Aufmerksamkeit, lenken unseren Blick auf das Getränk. Ein zu volles Glas droht überzulaufen. Wir lernen den leicht zu verlierenden Inhalt zu schätzen. Eine Achtsamkeit, die auf spielerische Art und Weise erzeugt wird und zugleich die Kommunikation fördert. Schalen greifen die Bewegungen auf, mischen sich unter die Trinkgläser.

Die Karaffe hinterfragt einen klassischen, flaschenähnlichen Aufbau und wird zum Objekt der Irritation. Man schwenkt sie zur Seite, sieht durch die Transparenz des Materials wie die Flüssigkeit auf die Bewegung reagiert. Eine neue Handhabung wird evoziert – untermalt von glucksenden Geräuschen.

Die Objekte bestehen hauptsächlich aus recyceltem Glas und wurden in der Glass Factory in Boda hergestellt.

Schattentanz / Shadowdance

Durch die Pluralisierung individueller „Männlichkeiten“ entsteht ein Wandel in unserer Gesellschaft, der gleichermaßen berücksichtigt wird.
Ungeachtet dessen werden spezielle negative Verhaltensmuster immer noch von der Allgemeinheit toleriert. Dazu gehört die Auffassung, dass Emotionen zu zeigen in bestimmten Situationen als Schwäche gesehen wird. Das Unterdrücken und Verdrängen der eigenen Gefühle führt zu erhöhtem Druck, erzeugt Stress und wirkt sich somit negativ auf Physe und Psyche aus. Es zeigt sich die Problematik der Gefühlsäußerung auf verbalem Wege. Das zweiteilige Produkt des Schattentanzes bietet ein emotionales Erlebnis für „Männlichkeiten“, die unter dem gesellschaftlichen Druck leiden. Die Kombination aus App und Beabox beansprucht die Sensomotorik durch Tanz, Musik und farbiges Lichtspiel. Das Konzept soll eine sichere und auflockernde Atmosphäre zur Emotionsauseinandersetzung schaffen und ein besseres Gespür für die Emotionslage ermöglichen.

Design to recycle – Beständigkeit von Keramik / Design to recycle – durability of ceramics

Wie kann ein kreislauffähiger Mauerziegel aussehen?
Produkte sollten nicht nur für den Gebrauch, sondern für alle Bereiche des Lebenszyklus gestaltet werden. In meiner Arbeit „Design to recycle – Beständigkeit von Keramik“ habe ich einen interdisziplinären, ganzheitlichen und agilen Gestaltungsansatz entwickelt und diesen auf den Mauerbaubereich angewendet. Der neuartige Ziegel beruht auf einem Stecksystem, ist vollkommen rückbaubar und lenkt den Fokus auf den Baustoff und dessen ästhetisches Leistungsspektrum. Die Abschlussarbeit ist zusammen mit dem „Forschungsinstitut für Anorganische Werkstoffe – Glas und Keramik“ aus Höhr-Grenzhausen entstanden.

MHO.21

Heute hat sich das Home-Office immer mehr verbreitet. Als zentralen Kritikpunkt nannten Arbeitnehmer*innen die fehlende klare Trennung zwischen Arbeitsraum und Privatsphäre. Dies traf umso mehr zu, je räumlich beschränkter die Arbeitnehmer*innen in ihrer Wohnsituation waren. Diese Wandkonstruktion gibt die Möglichkeit in kurzer Zeit einen abgetrennten Arbeitsraum zu schaffen und passt sich dabei gleichzeitig optimal an die Wohnsituation an. Auf die Lattenkonstruktion aufsteckbare Module ermöglichen eine individuelle Gestaltung von praktischem Arbeitsnutzen bis hin zur dekorativen Gestaltung.

Dú ist eine Lampe, die auf Chinesisch “lesen” bedeutet. Dú reagiert auf die Interaktion der Leser*innen mit ihrem Buch: Sie leuchtet auf, wenn das Buch aus der Buchstütze genommen wird; das Licht schaltet sich automatisch aus, wenn es wieder zurückgelegt wird. So können sich die Nutzer*innen auf etwas konzentrieren, das sie unter dem Licht wirklich entspannt, und müssen nicht ständig auf ihr Mobiltelefon schauen.
Dú vertritt die Ansicht, dass die Menschen ihr Lebenstempo “entschleunigen” sollten, um sich darauf zu konzentrieren, etwas im Moment zu tun, um zu sich selbst zurückzufinden und geistige Entspannung zu erreichen. Dús Licht bringt die Menschen sofort in ihren “Flow-Zustand” und macht den gesamten Prozess des Tuns zu einem Ritual.

Composite

In meinem Projekt setze ich mich mit der Konzeption und Gestaltung eines modular aufgebauten E-Bikes auseinander. Mein Fokus liegt hierbei auf der Verwendung alternativer, nachhaltiger Materialien sowie optimierter Herstellungsmethoden für die Rahmenkonstruktion. Ein Großteil meiner Arbeit stellen Überlegungen zur Verwendung von Bioverbundwerkstoffen oder Recyclaten der gängigsten Kunststoffe dar, um die Rückführung von problematischen Materialien in einen Kreislauf zu fördern bzw. gänzlich auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen um so den ökologischen Fußabdruck unserer Mobilität zu minimieren. Darüber hinaus lasse ich den Einsatz neuer Antriebssysteme und Komponenten in meine Überlegungen einfließen.
Ich verstehe meinen Entwurf als Versuch, ein ganzheitliches Konzept für unsere Mobilität zu entwickeln welches den Anforderungen eines zukünftigen urbanen Raumes gerecht werden soll.