Der neue chinesische Stil

Zu Beginn der Arbeit wurden Symbole und Elemente der traditionellen chinesischen Kultur untersucht und analysiert, wobei der Schwerpunkt auf der Darstellung der chinesischen Orchidee lag.

In der Antike ist die Orchidee eine Metapher für den Charakter und die Eleganz des Menschen. Sie steht für hohe Qualität und das Streben nach Perfektion. Diese Arbeit präsentiert Schmuck in einem neuen chinesischen Stil und versteht sich als internationaler Vermittler. Elemente, Materialien und Farben, die ihren Ursprung in der chinesischen Kultur haben, wurden mit neuen digitalen Fertigungstechniken kombiniert. So dient die 3D-gedruckte Trägerstruktur als gestalterisches Element.

Mit dieser Arbeit sollen bewusst die Grenzen traditioneller Materialien und Handwerkskunst überschritten werden. Es ist ein Naturprodukt mit industriellen, futuristischen Elementen; eine Verschmelzung nationaler Elemente verschiedener chinesischer Dynastien mit Gegenwart und Zukunft.

BINVISIBLE

„BINVISIBLE“ ist ein innovativer Abfallbehälter, der das Stadtbild positiv beeinflussen soll, indem er Vermüllung reduziert. Der obere, sichtbare Bereich, in den der Müll eingeworfen wird, greift Muster und Formen auf, die unterbewusst erkannt und zugeordnet werden können Der untere Teil hingegen fügt sich durch die Wahl der Farben und Materialien unauffällig in das Stadtbild ein oder kann durch die Verwendung von bekannten, mit dem Ort verbundenen Symbolen, Bildern oder Kunst die Werte des Ortes und seiner Kultur widerspiegeln. Das Projekt verfolgt zwei Ziele: Einerseits soll der Behälter Teil des Ortes werden, ohne als Infrastruktur aufzufallen. Andererseits soll die sichtbare Funktion Passanten signalisieren, dass Müll hier entsorgt werden soll. Durch die einfache, robuste Konstruktion und gute Reparierbarkeit ist „BINVISIBLE“ kostengünstig und langlebig. So trägt jeder Einzelne dazu bei, Vermüllung zu reduzieren und das Stadtbild aufzuwerten.

Der Tod des Modearchetypen

Die Abschlussarbeit „Der Tod des Modearchetyps“ ist eine kritische Analyse der Rolle des idealisierten Körpers in der Modeindustrie – des sehr schlanken, weißen Cis-Körpers ohne Behinderung. Ein wissenschaftlich fundiertes Handbook für Modedesigner*innen und eine auf diesem Handbook aufbauende Kollektion sollen zeigen, wie inklusives Design und Schnittgestaltung funktionieren können. Das Handbook ruft dazu auf, erlernte Denk- und Arbeitsweisen zu hinterfragen, um allen Menschen, unabhängig von ihrer Körperform, Zugang zu Mode zu ermöglichen. Dies auf breiter Basis zu ändern, würde nicht nur soziale Vorteile mit sich bringen, sondern auch unserer Umwelt helfen. Durch Mode, die für jede Körperform entworfen wird und deren Bedürfnisse berücksichtigt, würde es viel weniger Fehlkäufe und Rücksendungen bei Online-Bestellungen geben. Die Bedürfnisse der einzelnen Körper werden bei der Herstellung der Kollektion durch die Einbeziehung von Models in den Designprozess ermittelt.

ALL PARTS APART

“ALL PARTS APART” skizziert eine neue Art, wie Designer*innen ihre Entwürfe teilen und Benutzer*innen diese Objekte bei lokalen Herstellern “on-demand” fertigen lassen können. Der Ansatz, Objekte aus Blech mittels standardisierter und weltweit verbreiteter Laserzuschnitt- und Abkantungsverfahren zu verarbeiten, gewährleistet demokratische Preise, einfache Montage und geringe Umweltauswirkungen. Das Projekt vereinfacht den Fertigungsprozess, unterstützt nachhaltige und lokale Produktion und fördert Zusammenarbeit und Transparenz. Durch die Umwandlung physischer Objekte in digitale Daten ermöglicht es weltweiten Zugang zu Designs bei lokaler Produktion, wodurch Transport- und Lagerkosten minimiert werden. Ein Stuhl dient als Proof of Concept und zeigt das konstruktive, funktionale, ergonomische und ästhetische Potenzial des Systems. Der Flatpack Stuhl kann aus wenigen Bauteilen die hochautomatisiert aber lokal gefertigt werden mit Normteilen zusammengebaut werden.

Bethink.

„Bethink“ ist ein mobiles Rückzugsmöbel, welches Kindern durch taktile Elemente dabei helfen soll in stressigen Situationen zur Ruhe zu kommen. Es ist ein Produkt und eine Aussage zugleich. Es fordert dazu auf, zu reflektieren und zu akzeptieren. Es ist schwer zu verhindern, dass in einem so komplexen Kontext Probleme entstehen. Stress und Konflikte gehören ebenso zur Entwicklung wie Freude und Zuneigung. Es geht nicht darum, die Kinder von diesen Problemen fernzuhalten. Vielmehr sollen Kinder lernen, dass es vollkommen okay ist, um Hilfe zu bitten. Es ist in Ordnung, Gefühle zu zeigen und auch sich von einer Situation überfordert zu fühlen. Der Entwurf besticht durch seine Flexibilität im Schulalltag. Die Bauweise ermöglicht der Schule, mit nur einigen Modulen eine große Fläche und Personenzahl zu bedienen. Nicht jede Klasse hat gleichermaßen viel Bedarf an einem Rückzugsmöbel. So kann jedes Schuljahr neu entschieden werden, wo der Bedarf hoch ist, und die Module neu verteilt werden.

COLD LAYER

Die stetige Erwärmung, als Folge des fortschreitenden Klimawandels führt dazu, dass in Europa immer häufiger Temperaturen über 40°C gemessen werden und diese in Zukunft weiter steigen. Um die menschliche Thermoregulation zu unterstützen und den Körper zu kühlen, wurden drei „Cold Layer“ für Kopf, Unterarme und Waden entwickelt. Die kühlenden Schichten sollen einer Überhitzung des Körpers bei extremen Temperaturen über 40°C entgegenwirken und sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Trägers auswirken wie Schutz vor UV-Strahlung bieten. Zur optimalen Kühlung werden die Layer mit Wasser befeuchtet. Das Textil nimmt die Feuchtigkeit im Inneren der Faser auf und verdunstet beim Tragen, in Abhängig der jeweiligen Körper-, Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit. Die Faser nimmt den vom Körper an der Hautoberfläche produzierten Schweiß und transportiert ihn optimal an die Faseroberfläche. So wird eine Verdunstungskühlung mit einer erhöhten Luftzirkulation durch das Textil geschaffen.

Post-Bike Accessories

„PBA“ ist ein Projekt, das den Benutzer von Anfang an in die Gestaltung einbezieht, so dass er durch seinen Gebrauch die symbolischen, ästhetischen und funktionalen Möglichkeiten entwickelt. Das Design basiert auf modularen Teilen aus recyceltem Reifenmaterial, die mit Hilfe von Verbindungsstücken zusammengefügt werden können. Sein ursprünglicher Zweck ist der Transport, der vom funktionalen zum ästhetisch-symbolischen übergeht. Das Design und die Anordnung der Teile geben dem Benutzer die Möglichkeit, die Art und Weise, wie die Teile angeordnet und integriert werden, nach seinen Bedürfnissen zu erforschen. Die Teile sind Open Source, so dass die Benutzer sie nicht nur selbst herstellen, sondern auch verändern und mit anderen teilen können. Der Name leitet sich von der Vorsilbe Post ab, was so viel bedeutet wie “was danach passiert”, inspiriert vom Konzept der Nachbearbeitung, das das gesamte Projekt durchzieht, und von der Bedeutung, die es im Prozess des Konsums durch die Benutzer hat.

Interaktive Souvenirgestaltung

In den letzten Jahren hat es große Entwicklungssprünge bei der künstlichen Intelligenz (KI) gegeben. In diesem Zuge erforschen auch Museen, wie sie diese Technologie für sich nutzen können, um den Besuch spannender und persönlicher zu gestalten. In meiner Bachelorarbeit “Interaktive Souvenirgestaltung in Museen durch den Einsatz von KI-Technologien” verfolgte ich den Entwurf einer Interaktion, die es Besucher*innen von Museen ermöglicht, individuelle Souvenirs zu gestalten. Dabei soll nicht nur ein physisches Andenken entstehen, sondern auch ein Erlebnis geschaffen werden, welches Spaß und Freude bringt. Insbesondere für Kinder soll der Einstieg in die Museumsinhalte erleichtert werden. Besucher*innen können während des Museumsbesuches ihre Lieblingsausstellungsstücke sammeln. Am Ende erhalten sie eine individualisierte Sammelkarte, auf der ein von KI erstelltes, nicht existierendes Tier zu sehen ist. Somit können Besucher*innen selbst zu Entdecker*innen werden.

The Decorated Bed

Ornamentik spielt im modernen Produktdesign nach wie vor eine untergeordnete Rolle, trotz der reichen Kultur an Ornamentik in der menschlichen Geschichte. Das Projekt setzt sich mit der Verwendung von Ornamenten im modernen Design auseinander und der Verbindung von Dekoration und Funktion. Durch die Pandemie hat das Bett als Lebens- und Schlafraum nochmals an Bedeutung gewonnen. Das Headboard bietet eine gepolsterte Rückenlehne, sowie individuell einsetzbare Ablageflächen für persönliche Gegenstände. Das Headboard besteht aus zwei symmetrischen Holzplatten, die an Plastikknäufen an der Wand aufgehängt werden. Die Polster sind auf einer Seite 70 cm und auf der anderen 90 cm lang, wodurch Konfigurationen für unterschiedliche Bettgrößen möglich sind. Durch Drehung um 90 Grad der Grundplatte kann die Größe verändert werden. Die Ornamente im gelaserten Aluminiumrand, abstrahierte Formen von Sonne, Mond und Sterne finden sich in vergrößerter Form auf den bestickten Polstern wieder.

Sôritês

„Sôritês – Die Modulation einer Unbestimmtheit“ beschäftigt sich mit dem Rohstoff Sand und erforscht mittels einer konstruierten Apparatur die Wesensart und Gestaltungsmöglichkeiten dieser endlichen Ressource.

Die aktivierte Apparatur ermöglicht es dem/ der Betrachter*in, in die visuelle Erforschung des Rohstoffes einzutauchen und sich mit dem entstehenden Prozess auseinanderzusetzen. Der Sand fungiert hier sowohl als Antrieb, als auch als gestalterisches Element und erzeugt bei jeder Nutzung neue, nicht wiederholbare, visuelle Ausformungen. Die Frage nach einer adäquaten Sandmenge in Abhängigkeit zur Dauer der aktivierten Apparatur, steht hierbei im Mittelpunkt und sensibilisiert den/ die Betrachter*in zu einer angemessenen Ressourcennutzung und Auseinandersetzung mit dem Rohstoff Sand.