„Velocity“ verbessert die Fahrradmitnahme in S-Bahnen, um den Umstieg auf nachhaltige Mobilität durch die attraktive Kombination von Fahrrad und Bahn zu fördern. Durch ein in seinem Grundriss optimiertes Fahrradabteil mit separaten Türen zum Ein- und Aussteigen, wird ein effizientes paralleles Ein- und Ausladen der Fahrräder trotz schneller Zugtaktung und kurzer Haltezeit ermöglicht. Klar definierte Bodenzonen und Wegeführung sorgen für reibungslose Abläufe, selbst bei hoher Auslastung der Züge im Berufsverkehr. Eine Funktionswand aus flexiblen und weichen Elementen erfüllt die dynamischen Anforderungen im S-Bahnbetrieb und ermöglicht ein geordnetes und platzsparendes Abstellen der Fahrräder ebenso wie ihr aktives Manövrieren. Geschraubte Verbindungen und die Verwendung von Bioschaumstoff ermöglichen eine sortenreine Trennung und das Recycling der verwendeten Materialien. Der Prototyp wurde mit Hilfe von Polyurethan umgesetzt.
Kategorie: Material
STONELINE
Die Bachelor-Arbeit mit dem Titel „STONELINE“ befasst sich mit der Interaktion von Objekten im Außenbereich und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Natur und Natürlichkeit. Durch den Einsatz organischer Oberflächenstrukturen bietet sie eine Lösung für den schwindenden Bezug zu Natur und Natürlichkeit an.
Ein zentraler Aspekt der Arbeit ist die haptisch-taktile Sitzflächenunterseite, die durch eine fotogrammetrisch stilisierte Steinstruktur verstärkt wird. Das recycelbare, abriebfeste und witterungsbeständige Material eignet sich besonders für den Außeneinsatz. Die Grundkörper bestehen aus einem Monomaterial und tragen somit zur Nachhaltigkeit des Produkts bei.
Die Arbeit fördert das Bewusstsein für die Wahrnehmung von Natur und Natürlichkeit im Freien und trägt zur Erhaltung der Umwelt bei, während sie dem Nutzer zugleich hohen Komfort bietet.
In sich stark
„In ich stark“ ist ein innovativer Ansatz zur Verstärkung von Bekleidungsstoffen bzw. Hosen, um auf spezifische textile „Problemzonen“ einzugehen. Das Projekt konzentriert sich auf die Bedürfnisse von Personen abseits der gesellschaftlichen „Körper-Norm” und betont die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Mode- und Textildesign. Durch die Entwicklung einer partiellen Gewebeverstärkung und deren praktischer Umsetzung auf einem Jacquard-Webstuhl, wird die Haltbarkeit von Bekleidungsstoffen verbessert. Mit einer Neugestaltung konventioneller Schnittkonstruktion von Hosen und der Optimierung der Nahtanordnung wird auf die Zielgruppe eingegangen. Darüber hinaus zeigen die direkt gewebten Hosen neue Möglichkeiten zur Rationalisierung von Produktionsprozessen auf. So eröffnet „In sich stark“ einen vielversprechenden Weg, um langlebige Kleidungsstücke zu kreieren, die verschiedenen Körper-Typen gerecht werden und gleichzeitig nachhaltige Praktiken in der Modeindustrie fördern.
Aus der Asche
Die Masterarbeit widmet sich der Untersuchung von Ascheglasuren, die auf der Basis von Reststoffen aus Biomasse-Kraftwerken hergestellt werden. In einer umfassenden Materialstudie werden neue Wege für den Einsatz von Sekundärmaterialien in der Keramik aufgezeigt.
In den Glasuren werden Spuren der Natur und des Menschen sichtbar gemacht, die Pflanzen während ihres Wachstumszyklus und der Weiterverarbeitung in einem Produktzyklus aufgenommen haben. Jede Glasur erzählt eine individuelle Geschichte über die Herkunft der Pflanze und ihre Verflechtung mit den sie umgebenden Systemen.
C.O.W. – Circular Organic Waste
„C.O.W.“ ist eine autarke Kochstation für lokale Gemeinschaften. Wie im Magen einer Kuh werden in einem Fermenter durch die bakterielle Zersetzung von Zellulose Biogas und Biodünger CO₂-neutral bereitgestellt. Das Open-Source-System ist kreislauffähig und fördert – neben gemeinschaftlichen Aktivitäten – das Bewusstsein für Energieverbrauch und Biomüll als nutzbare Ressourcen. Das produzierte Brenngas wird in einem Reservoir sichtbar gespeichert und dient als Brennstoff für die Zubereitung von Lebensmitteln. Der dabei anfallende Bioabfall kann dem Prozess anschließend wieder als Energiequelle zugeführt werden.
Close Encounters of Some Kind
Die Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit meiner Anonymität in meinem Wohnhaus in Berlin. In ihr entwickelte ich Interventionen, die meine Situation reflektieren und besprechbar machen.
Um das zu erreichen, gestalte ich Dinge, die mich mit meinen Nachbar*innen in Kontakt bringen, denn in vielen Begegnungen in meinem Haus spielen Dinge eine Rolle: Da ist die Dose, die ich mit zu meinen Nachbar*innen nehme, um dort nach Kaffee oder Salz zu fragen, wenn diese in meiner WG gerade ausgegangen sind. Da ist das Paket, dass die Post bei ihnen für mich hinterlegt hat. Und da ist die Dachlatte: Ich stehe im Treppenhaus. Für mein neues Regal habe ich Holz gekauft. Die Latte sind aber zu lang für den Fahrstuhl und zu sperrig, um sie allein durchs Treppenhaus zu tragen. Die zu lange Latte wird zur Begegnungsmöglichkeit. Ich klingle bei meinen Nachbar*innen und gemeinsam tragen wir die Latte in meine Wohnung.
Ich untersuche, wie Dinge und die mit ihnen verbundenen Handlungen als Mediatoren in Begegnungen auftreten.
BEYOND
„Beyond“ ist ein gemeinsam genutztes, autonomes Fahrzeugkonzept für das sichere Reisen in der Zukunft nach COVID-19. Es wurde auf der Basis designspezifischer Aspekte durch das genaue Beobachten von Veränderungen in den Emotionen und im Reiseverhalten der Menschen nach der Pandemie entwickelt. Es definiert Sicherheit in dreierlei Hinsicht: Hygiene, kontaktloses Reisen und Entspannung.
Am Beginn ihrer Reise erhalten die Reisenden ein Hygiene-Travel-Kit. Bei Gebrauch wird der Hygienemodus aktiviert und ein kontaktloser Abholservice von zu Hause bis zum Zielort angeboten. Dabei besteht keinerlei Kontakt zu fremden Personen. Bequeme Sitze und natürliches Licht sorgen für Komfort beim Einsteigen. Um das Gepäck verstauen zu können, stehen effiziente Aufbewahrungsfächer bereit. Bei der Ankunft wird, je nach Höhe der aktuellen Infektionen am Zielort, mittels Lichtsignalen eine Warnmeldung angezeigt.
mono
Das physische Musikalbum mit Tonträger, Booklet und Verpackung in eigenständigem Corporate-Design war über Jahrzehnte ein zentrales Produkt auf dem Musikmarkt und ein Standardcontainer für Musikveröffentlichungen. Die Rezeption von Alben basierte nicht allein auf der Wiedergabe der Musikstücke, sondern auf einem ganzheitlichen und visuell ausgearbeiteten Produkt, das verschiedene Ebenen künstlerischen Ausdrucks bot. Heute besitzen Rezipienten kaum noch Abspielgeräte für physische Musikmedien. Wenn überhaupt, werden diese oft als Fanartikel verkauft und ihrem ursprünglichen Verwendungszweck nie zugeführt. Ein neu entwickeltes – digitales oder physisches – Produkt wäre hier, auch aus ökologischer Sicht, eine sinnvolle Entwicklung.
Das Device-Konzept „mono“ soll es Musikhörer*innen und -fans ermöglichen, Musik wieder ganzheitlich und auf einer haptischen Ebene zu erleben. Gleichzeitig wird die im Verschwinden begriffene Kultur des Musikauflegens in eine zukunftsfähige Form gebracht.
pw: pesto
Layers of Value
„Layers of Value“ ist ein reproduzierbares System, das die Möglichkeit bietet, Textilien und Materialien aus Industrieabfällen wie „deadstock“ und „pre consumer waste“ in einen weiteren Produktzyklus einzubeziehen. Dazu werden vorhandene Meterware und Garnreste in Schichten kombiniert und mittels bekannter Technologien, beispielsweise Stickerei, miteinander verbunden. Auf diese Weise entstehen neue Qualitäten, die zu limitierten Editionen verarbeitet werden können. Ich reagiere damit auf die aktuelle Situation unserer Textilindustrie.
Enthaltene Materialien und Komponenten: Mischtextilien – Fasermischungen, die nicht oder nur mittels hoher chemischer Belastung getrennt werden können. Pre-Consumer-Waste – Produktionsabfall, der bei der Herstellung von Textilien entsteht. Garnreste auf Konen. Überproduktion aus der Heimtextilbranche – Textile Flächen mit verschiedenen Fasermischungen, Konenabfall.
Das Projekt umfasst eine Prototypen-Bibliothek.
Rood
Die Arbeit beschäftigt sich vor allem damit, was man wahrnimmt. Unsere Sinne macht es möglich, dass wir unsere Umgebung erfassen können. Was dem Tastsinn angeht, sollen Oberflächen berührt werden. Daher entstand eine Oberfläche, die zum Anfassen einlädt. Handwerk und digitale Fertigung werden dabei zusammengebracht und ebenso thematisiert wie unsere Wahrnehmung der Natur.
Die gestaltete organische Oberfläche ist Baumrinden nachempfunden und soll so den Ursprung des Materials Holz aufzeigen. Die Natürlichkeit des Entwurfs steht hier stark im Vordergrund. Entstanden ist ein minimalistisches Sitzmöbel, das seine Oberfläche in den Vordergrund stellen soll. Die Rinde wird aus fotografischen Aufnahmen generiert. Anschließend werden topografische Flächen digital generiert (und bewusst nicht naturgetreu reproduziert). Aus der Symbiose natürlicher, digitaler und handwerklicher Aspekte soll ein Ansatz entstehen, der eine Hommage an die Natur darstellen soll.