Gründung eines Interspezies Designstudios

Als Designer*innen arbeiten wir mit Material, das wir als Menschen mit unserem „heterotrophen Stoffwechsel“ nicht selbst herstellen können. Die Dinge, die wir entwerfen, können also nur mit Hilfe anderer Organismen entstehen. „Founding an Interspecies Design Studio“ befasst sich mit den komplexen Beziehungen, Herausforderungen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit anderen Spezies, um eine positive Zukunft für das Leben auf diesem Planeten zu entwickeln. 

Der modulare Arbeitsplatz dient der Erforschung von Beziehungen zwischen Pilzen, Bakterien, Käfern, Algen und menschlichen Designer*innen. Die gestalteten Module geben Raum für die Erkundung neuer Beziehungsgefüge zwischen verschiedenen Spezies und das Kuratieren von Stoffwechselströmen, durch die zukünftig Materialien und Gestaltungsprozesse entwickelt werden können. 

Die Module sind so gestaltet, dass sie sowohl zur konkreten Designarbeit, als auch zur Weitergabe des erlangten Wissens an Designer*innen und Interessierte – beispielsweise in Workshops – dienen können.

mentimotion stress coaching

Als Designer*innen bewegen wir uns vornehmlich im Außen und versuchen durch unsere Gestaltung funktionale Lösungen für Probleme zu bieten. In einigen Sparten des Designs werden Produkte als äußere Wirkfaktoren zur Erfüllung von tiefliegenden emotionalen Bedürfnissen produziert, die einfach konsumiert werden. Für ein paar Stunden ist Erleichterung da, dann will der Klient mehr. 

Während meines Studiums an der HfG Offenbach habe ich bemerkt, dass dieser Weg des Designs nicht mein Weg ist. Ich möchte ein Designer sein, der nicht bloß Symptome behandelt, sondern an der Ursache von Unzufriedenheit und innerer Leere ansetzt. Darum habe ich mich während meines Studiums zum integrativen Emotionscoach ausbilden lassen. Meine Brand „mentimotion“ bildet die Schnittstelle zwischen Coaching und Design. Im Logo ist der komplette Prozessverlauf einer Coaching-Intervention abgebildet. Diese wird genutzt, um Content zu strukturieren und lässt sich auch auf den Designprozess anwenden.

Volkswagen Racer One

Ausgehend von den Erfahrungen, die ich im Rahmen der akademischen Praktika im Jahr 2021 bei Volkswagen gesammelt habe, entstand die Idee, ein wettbewerbsfähiges Fahrzeugkonzept zu entwickeln, bei dem Interior- und Exteriordesign als eine zusammenhängende reaktionsschnelle Einheit und nicht als zwei unterschiedliche technologische und ästhetische Komponenten konzipiert werden. Das Fahrzeug erhält dadurch eine neue Bedeutung und wird zu einer Kommunikationseinheit, die die menschlichen Sinne der Nutzer*innen im Sport erweitert und es erlaubt, eine echte Symbiose mit dem Produkt einzugehen. Durch den Einsatz neuer Technologien wie autonomes Fahren und künstliche Intelligenz wird es möglich sein, ein noch aufregenderes, emotionaleres und persönlicheres Erlebnis zu schaffen, als es heute der Fall ist. 

EDEN

Zukunftsfähige Städte müssen mehr grüne, offene Räume haben. Neben weiteren Faktoren macht die Entwicklung solcher Räume eine Stadt zu einem attraktiven Lebensraum für Wildtiere.

„Eden“ ist eine Monitoring-Station, die Wildtiere im urbanen Kontext erfasst. Ein „Camera Array“ aktiviert sich, sobald Tiere vorbeigehen, erfasst und sammelt genaue Informationen über die Individuen, die Art und ihre Verhaltensmuster. Die KI erkennt und erfasst nur vorprogrammierte Tiersilhouetten. Die Daten werden auf den Server des „Urban Wildlife Registry“ (eine klare Zuständigkeit für Wildtiere im urbanen Kontext) hochgeladen und für Gestaltungsprozesse urbaner Räume, für Forschungszwecke und andere gemeinnützige Verwendungsbereiche der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. 

Die Station bietet außerdem eine Nist-Möglichkeit für Wildbienen. Im unteren Bereich befinden sich Informationen, die Menschen dazu einladen, sich mithilfe einer App zu beteiligen und zu lernen, wie man sich gegenüber Wildtieren im urbanen Raum verhalten soll.

Nature Bag

Plastik prägt unser Alltag. Ohne Plastik ist unser Alltag kaum mehr vorstellbar. Plastik ist einfach überall. Dabei sind Kunststoffe problematisch für die Umwelt und verursachen ein globales Müllproblem. Gegenwärtig werden zahlreiche Lösungen angeboten. Mittlerweile beginnen Regierungen damit, den Verbrauch von Plastik an einigen Stellen zu regulieren. Mülltrennung und Recycling allein werden die Plastikkrise freilich nicht lösen können. Wir brauchen deshalb eine ultimative Lösung. Die ultimative Lösung sind neue Materialien. Wir müssen Plastik neu erfinden. 

Der „Nature Bag“ ist eine Alternative zur Plastikverpackung. Es handelt sich um  eine essbare und auflösbare Lebensmittelverpackung, die sich – etwa bei Instantnudeln – beim Kochen bei Temperaturen mehr als 100 Grad Celsius auflöst. Nach einer Mahlzeit mit Nature Bag entsteht kein Plastikmüll.

KONSTELLATION EXPO:EU_REKA ENGLELS MARX

52º 31’ 06”N 13º 24’ 16” E 

location: marx-engels-forum, berlin: der ort in der historischen mitte berlins stellt eine besonderheit dar – er wirkt wie eine heterotopie im stadtraum: ein wald, losgelöst von der umliegenden urbanen bebauung. in der mitte ein denkmal wie eine konserve aus einer anderen zeit.

in der spätphase der DDR entstanden, lassen sich an diesem monumentalen denkmal-ensemble und seiner vorgeschichte verschiedene phasen ostdeutscher erinnerungskultur ablesen. 

mittels narrativen digitaler augmentierung als gestalterischer strategie soll durch experimentelle aneignung dieser ort prototypisch umgedeutet und somit konstruierte erinnerung und deutungshoheit aufgelöst werden. im kern handelt es sich um eine subversive gestalterisch-künstlerische praxis, die deutungsoffen fragestellungen formuliert und einen diskussionsbeitrag schafft, der zum nachdenken über die vormals eingenommen perspektiven und konditionierungen der eigenen (politischen) wahrnehmung veranlassen soll.

The Line

The Line ist ein mobiles Spiel, das junge Stadtbewohner*innen dazu anregt, sich aktiv im städtischen Raum zu bewegen und die Stadt aus verschiedenen Perspektiven zu erkunden. Auf diese Weise schaffen die Spieler*innen eine neue Verbindung zu verschiedenen Orten in der Stadt.

Talkomat

Im Rahmen der Jahresausstellung 2021 wurde beispielhaft ein Thema von FridaysForFuture aufgegriffen: Unter dem Motto „Was bleibt?!“ wird das Artensterben aufgrund von Umweltzerstörung und Klimawandel thematisiert. Menschen werden eingeladen, von ihrem Bezug zu Tieren in der freien Natur assoziativ-erzählend in ein Mikrofon zu sprechen.
Der Talkomat verarbeitet die Worte und reagiert in Echtzeit auf das Gesagte: Fotografien von Tieren, die auf der Roten Liste Deutschlands stehen und vom Aussterben bedroht sind, werden von einem Programm ausgespielt und formen sukzessive eine Collage, wenn in den Aussagen der Partizipierenden bestimmte Wörter erkannt werden. Die Bilder überlagern sich immer wieder gegenseitig – das „Verschwinden der Tiere von der Bildfläche“ wird also nur temporär aufgehoben. Die Selbstwirksamkeit, die die Menschen dabei erleben, steht symbolisch für den Beitrag, den jede*r einzelne leisten kann – sowohl zum Problem, als auch zur Lösung.

Hanf statt Plastik / Hemp instead of plastics

Das Designen von Produkten aus biologisch abbaubaren Polymeren im Verbund mit nachwachsenden Rohstoffen in einer neuen Kreiswirtschaft könnte eine innovative Lösung für das Abfallszenario der Erde sein. Die Arbeit Hanf statt Plastik untersucht anhand einer Prozessentwicklung, inwiefern eine Biocomposite aus Hanffasern und verschiedenen biologisch hergestellten oder recycelten Kunstoffen, als nachhaltiges Design funktioniert.
Ausgehend davon, dass die Emotion der Konsument*innen bestimmt, wie langlebig gewisse Produkte sind und der Massenkonsum hierzulande monströs ist, wird ein Konzept für eine Kombination aus Handtasche, Einkaufsbehältnis und Obstdisplay entwickelt, welches den umweltbewussten Besitzer*innen ein gutes Gefühl vermittelt und dadurch an Langlebigkeit gewinnt.
Die Funktion: soll, wenn möglich, ohne soziokulturelle Präferenzen benutzbar sein. Das Einkaufen mit dem Produkt soll den Ablauf, wie er meist beobachtet wurde, vereinfachen. Das Produkt soll multifunktional sein.

MINI_Beyond

Die „originale Idee“ des Mini von 1959 ist mehr als zukunftsrelevant. Sir Alec Issigonis entwarf es zu einer Zeit, als es in Europa aufgrund der Suezkanal-Krise zu einem Mangel an Kraftstoff und Rohstoffen kam. Die Hersteller mussten Fahrzeuge entwickeln, die weniger Rohstoffe und Kraftstoff verbrauchten. Wie wir sehen können, ist die Situation in unserer heutigen Welt nicht viel anders, wobei Studien zeigen, dass sich die Situation in den nächsten 10 bis 20 Jahren verschlechtern könnte, wenn wir unseren schönen Planeten weiterhin auf die gleiche Weise ausbeuten. Mein Ziel ist es also, die Schlüsselprinzipien des ursprünglichen MINI neu zu denken, um eine nachhaltige Mobilitätslösung für die Welt von morgen zu schaffen und mich mehr auf die Entwicklungsregionen wie Indien, Afrika und Südostasien zu konzentrieren. Diese Länder haben einen herausfordernden Weg vor sich, der aber gleichzeitig eine große Chance bietet, den Sprung in eine Welt mit nachhaltiger Mobilität zu wagen.