Gaia in Wonderland

Mehr wie die Natur sein – uns anpassen, das ist die große Herausforderung unserer Zeit, um uns eine aussichtsreiche Zukunft auf der Erde zu schaffen. Eine Utopie, unsere Kulturen so zu transformieren, dass sie durchweg vereinbar – vielleicht sogar symbiotisch – mit der Natur sind.

Bewährte Designlösungen der Natur geben uns Inspiration und Anleitung zur Gestaltung einer natürlicheren Umwelt. Sie zu erforschen und zu imitieren, ist zentrale Aufgabe der Produktgestaltung nach meinem Re-Evolutions-Prozess.

Die Geschirrserie „Gaia in Wonderland“ ist ein Beispiel eines natur-imitierten Gestaltungsergebnisses. Aus der Recherche nach natürlichen Formen, Materialien und Prozessen – die sich für eine Tasse eignen würden – entstand die Aufgabe, Geschirr aus einem kalkbasierten Biomaterial im 3D-Druck-Verfahren zu fertigen. Es geht darum, natürliche Ressourcen (der lebendigen Erde „Gaia“) für menschliche Bedürfnisse lediglich in unsere Kultur (das Wunderland) auszuleihen.

Texterra

Die wachsende Modeindustrie führt zu einer massiven Umweltverschmutzung durch Textilmüll, von dem nur etwa 1 % für das Textil-zu-Textil-Recycling genutzt wird. Innovative Ansätze zur Wiederverwendung von Textilfasern sind dringend erforderlich, um die Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung zu reduzieren. In diesem Projekt wurde daher Texterra entwickelt: ein innovatives Material aus alten Textilfasern und einem natürlichen Bindemittel auf Maisstärkebasis.
Texterra erinnert in einer dünnen Materialstärke an Kunstleder und in einer dickeren Materialstärke an Kunststoff. Das Fasermaterial kann durch verschiedene Produktionsverfahren verarbeitet werden – etwa durch Formpressen, Lasern oder Extrudieren – und bietet daher vielseitige Einsatzmöglichkeiten im Designbereich. Das entwickelte Material wird in einem einfachen, energieeffizienten Verfahren hergestellt und ist vollständig recycelbar. Ein wichtiger Beitrag für die Kreislaufwirtschaft.

Product Development of a Biodegradable Slope Tile

Das Forschungsprojekt bei Omlab entwickelt ein nachhaltiges, erosionverhinderndes Produkt aus einem innovativen, 3D-druckbaren Material. Es kombiniert ökologische Verantwortung mit gestalterischer Freiheit und erforscht wirtschaftlich tragfähige Produktionsmethoden. Parametrisches Design optimiert Materialeinsatz und Anpassungsfähigkeit. Die Biomerge Tiles verbessern Bodenqualität und Biodiversität, sind ästhetisch anspruchsvoll und marktfähig in Nischenbereichen wie der Landschaftsarchitektur.

Versatile Droplet

Wasser ist ein natürliches Element, das stark mit dem Menschen verbunden ist. In meiner Masterarbeit untersuche ich das Potenzial von „Wassertropfen“ als Designmaterial und visuelles Werkzeug. Durch die Integration von Wasser in Innenräume erforsche ich textile Methoden, um Wassertropfen visuell hervorzuheben und so den psychologischen Komfort des Menschen zu fördern. Diese konzeptionelle Membran könnte das Innenklima natürlich regulieren, indem Wassertropfen erscheinen und verdunsten.

Dieses Projekt steht im Kontext des zunehmenden Interesses an natürlichen Materialien, die als nachhaltige Lösungen für ökologische Probleme dienen. Besonders Lyocell wurde als Monomaterial eingesetzt, das durch pflanzliche Öle partiell hydrophob gemacht wurde. Dadurch wird die Reaktion des Materials auf Wasser optimiert. Diese innovative Kombination aus grünem Denken und nachhaltigem Design eröffnet neue Möglichkeiten für die Materialgestaltung in zukunftsorientierten, umweltbewussten Bereichen.

Textile Science + Fiction

Textilien sind das dem Menschen nächste Material und begleiten seit jeher seine kulturelle Entwicklung. Als ästhetische Gestaltungsdisziplin und kulturelle Praxis besitzt das Textildesign im Spannungsfeld zwischen Materialdesign und User-Experience das Potenzial, das um den Menschen zentrierte Anthropozän sowohl sinnlich zu erfahren als auch zu hinterfragen. Daher ist das Textile in den großen Narrativen der Zukunft nicht wegzudenken.
Zwischen dieser symbiotischen Welterfahrung und einer auf Technologie basierten Umweltrekonstruktion wird in der vorliegenden Arbeit der Einsatz von künstlicher Spinnenseide diskutiert.

Olympia der Zukunft–Deutschland 2040

Mein Bachelorprojekt beleuchtet ein Zukunftsmodell möglicher Olympischer Spiele in Deutschland 2040 zum Thema „50 Jahre Wiedervereinigung“.
Wie sollte eine Olympiade in 15 Jahren aussehen? Wie kann ein solches Großevent den Aspekt der Nachhaltigkeit erfüllen?
Aufkommende Probleme oder Fragen bzw. Diskussionsthemen habe ich anhand von Forschungen bzw. Eigenentwicklungen vertieft und spekulativ eine Olympiade für die Zukunft entstehen lassen, die zum einen nachhaltig, aber auch vereinend sein soll.
Experimentell entwickelte ich darüber hinaus Logogestaltungen, die die gemeinschaftliche Zukunftsidee symbolisieren sollen, und stelle eine Corporate Identity auf, die sich von der Gestaltung bis hin zur letztendlichen Veranstaltung durchzieht und auf diese Weise eine spekulative Vision für eine Olympiade schafft, die nicht nur nachhaltig, sondern auch zukunftsweisend ist.

Konzeption neuartiger Greifsysteme auf Basis von Gelenkstrukturen aus Multi-Matrix-Faser-Kunststoff-Verbundmaterial

Das Ziel dieser Arbeit ist die explorative Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten von Multi-Matrix-Faser-Kunststoff-Verbunden im Bereich softrobotischer Greifersysteme sowie die Umsetzung eines geeigneten Konzepts.
Nach einer umfassenden Recherche und der Analyse von bestehenden Softrobotiksystemen wurde entschieden, dass der Greifer die Funktion haben soll, Menschen mit körperlichen Einschränkungen im Alltag zu unterstützen. Dazu wurden acht verschiedene Konzepte herausgearbeitet. Die umzusetzende Idee war ein Greifer, der sich mit einer Drehbewegung wie eine Blume schließen und öffnen kann. In mehreren Herstellungsversuchen wurden verschiedene Glasfaserformen getestet. Anschließend konnten damit Greiffinger hergestellt werden, die lokal biegeweiche Bereiche innerhalb einer sonst biegesteifen Struktur besitzen. Durch die Verbindung mit einem Motor und einer einfachen Ansteuerung ist ein Demonstrator entstanden, der unterschiedliche Objektgrößen sowie -formen greifen kann.

mykra ≠ fast furniture

Mykra ist ein Möbelstück, das Design und Nachhaltigkeit vereint! Durch den innovativen Materialansatz, Myzel als Plattenwerkstoff zu nutzen, anstelle von Spanplatten, entsteht ein ganzheitlich neu gedachter Produktions- und Lebenszyklus. Angefangen bei der ressourcenschonenden Werkstoffherstellung, übergehend in neue Bauweisen, entsteht so am Ende ein durchdachter Lebenszyklus des Möbels von der Entstehung bis zur Kompostierung, der einen umweltfreundlicheren Ansatz in der Möbelindustrie bietet.

Hauptbestandteil sind Myzelplatten, die künftig mit regionalen Restströmen produziert werden. Sie halten im Innenraum bis zu 30 Jahre, sind biologisch abbaubar und können bei Verschleiß leicht ausgetauscht oder kompostiert werden. Der Bambus aus Gartenabfällen zur Stabilisierung wird zukünftig nicht mehr benötigt. Weitere Bestandteile des Möbels sind Stahl für Schrauben sowie das Untergestell, das bei Umnutzung wiederverwendet wird. Die Winkel sind derzeit aus Aluminium, welches ersetzt wird.

DECAYED

DECAYED – „Was entsteht, wenn was zergeht?“ ist ein spekulatives, ganzheitliches Konzept für einen alternativen Gestaltungsweg. Aus einer postkapitalistischen Perspektive betrachten wir, wie zukünftig eine gemeinschaftlichere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Spezies aussehen könnte.

Am beispielhaften Objekt Schuh wird ein biologischer Zersetzungsprozess durch Myzel angewendet, der nicht nur zum Kompostieren des verwendeten Materials dient, sondern auch die Gestaltung und Produktion aktiv mitbestimmt.
So wird in diesem Versuchsaufbau spekuliert, wie Mikroorganismen als Mitwirkende des Gestaltungsprozesses verstanden werden können.

In dem von uns gestalteten „Schuhgeschäft der Zukunft“ wird dieser gemeinschaftliche Prozess verortet, visualisiert und wertgeschätzt.
Dieses Zukunftsbild zeichnet die Schnittstelle zwischen Mensch und Mikroorganismus mit dem gemeinsamen Ziel einer postkapitalistischen Entwicklung.

SOLIO

Das Projekt „SOLIO“ erforscht die Potentiale von Reststoffen der Sonnenblumenöl-Industrie.

Mit dem lederähnlichen Solio Soft und dem festen Solio Solid wird einerseits ein ölbeständiges Biomaterial in unterschiedlichen Aggregatzuständen entwickelt, welches auf der Verwendung der Nebenprodukte und Reststoffe von Sonnenblumenöl basiert. Andererseits entsteht ein Set für die Verkostung von hochwertigem Sonnenblumenöl, mit dem die Eignung des Öls als schmackhaftes und gesundes Nahrungs- und Genussmittel aufgezeigt und erfahrbar gemacht werden soll.

Bestehend aus einer Ölflasche mit Ölschale, einer Tischdecke und einem Brotbrett, wird das Öl – einer Zeremonie gleich – angeboten. Durch die konsequente Verwendung und Verarbeitung material- und prozessimmanenter Stoffe, bleibt der Entwurf in seinem Kontext und weist so eine starke innere Logik auf. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit einer lokalen Ölmanufaktur, die auch den Reststoff Sonnenblumenkernschalen in Form von Pellets herstellt.