Enjoyable Kitchen

In der Küche mit schmutzigen Händen Wärmequellen richtig einzustellen, ist mitunter kompliziert. Außerdem können wir die Temperatur der Kochutensilien und Wärmequellen, die beim Kochvorgang verwendet werden, aufgrund fehlender Informationen nicht in Echtzeit erkennen.
In „Agung“ kann der Benutzer nun die Wärme fernsteuern, indem er über Gesten mit dem Computerunterstützten Kochherd interagiert. Das Händefächeln, diese besondere Geste, mit der der Mensch seit jeher mit dem Feuer interagiert, wird zur Schnittstelle für die Regulierung moderner Wärmequellen. Diese intelligente Wärmequelle informiert den Benutzer über die Temperatur der verwendeten Küchengeräte und Herdplatten in Echtzeit durch die Intensität von Licht und Ton. Farben und Klang orientieren sich dabei an den bekannten Mustern von Lagerfeuern.
Mit Hilfe von Sensoren und künstlicher Intelligenz können wir Interaktionen mit dem Feuer erleben, die in der menschlichen Erinnerung verwurzelt sind, und durch das Fächeln mit der Hand ihre Wärme, das Licht und den Klang des Feuers in der Küche wiedererlangen.

(B)OTHERING

(B)OTHERING ist die Störung des Bekannten durch das Begegnen von Wesen in ihrem Anderssein. Als Methode wird das Bekannte erst als solches im Kontrast sichtbar um dadurch selbst wieder fremd werden zu können. Störungen initiieren dabei Handlungspotenziale und ermöglichen ungeahnte Transformationen. Verwickelt in Koexistenz und Kollaboration mit unseren pflanzlichen Partnern begibt sich (B)OTHERING auf die Suche nach einer gemeinsamen Kommunikation mit diesen Akteur*innen und Aktivitäten. Durch interdisziplinäre Observationen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften, wird das gemeinsame Werden von diesen Entitäten kartiert. “Selbstabdrücke”, Fotogramme, Bilder auf lichtempfindlichen Substanzen und lebende Artefakte zeugen von diesen Erkenntnissen und Inter- und Intraaktionen. (B)OTHERING zeigt damit Wege auf, sich kritisch zu positionieren, Design in seiner Mittlerfunktion zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu testen und es als Reflexion des Gewohnten im Ungewohnten zu begreifen.

2Light

2Light ist ein Lichtsystem für Fahrräder, welches die Sicherheit des Mobilitätsteilnehmenden in aktiver und passiver Weise erhöht. Es ist auf eine ganzjährige Nutzung des Fahrrades ausgelegt, welche eine Grundlage zur der aktuellen Entwicklung der Mobilitätswende ist. Zu der aktiven Komponente von 2Light zählt die Kurvenausleuchtung und das Fernlicht. Die passiven Funktionen setzen sich aus indirekten Lichtpanel, Brems- und Standlicht, sowie Reflektorflächen zusammen.
Die Kurvenausleuchtung ermöglicht das frühzeitige Erkennen von Personen und Hindernissen am Straßenrand und in Kurven. Es wird die konstante Ausleuchtung des Fahrtweges garantiert, unabhängig der Wegführung.
Im Bereich der passiven Sicherheit erhöht 2Light die Sichtbarkeit des*der Mobilitätsteilnehmer*in durch indirekte Lichtpanel, welche Teile des Fahrrades und des Körpers mit Licht aus der Dunkelheit heraus modellieren. Die automatische Brems- und Standlichtfunktion gewähren konstante Sichtbarkeit des*der Fahrer*in.

Erbgut

Erbgut ist ein dezentralisierter Datenspeicher, mit dem über das Speichermedium Desoxyribonukleinsäure (DNS) große Datenmengen bis zu 1000 Jahre auf kleinstem Raum gesichert werden können.
Daten bestehen aus einem binären Code, der mithilfe von Technologien in DNS-Nukleinbasen übersetzt werden kann, wobei ein einziger Tropfen DNS über eine Speicherkapazität von 200 Exabytes verfügt. Verstaut in einer kleinen Kapsel, können diese großen Datenmengen mithilfe von Erbgut von Generation zu Generation weitergereicht werden. So erhält das physische Erbe eine völlig neue metaphysische Dimension: Erben können zum einen die Geschichte ihrer Ahnen einsehen, zum anderen ihre eigene für die Nachwelt festhalten. Somit zeigt Erbgut einen Weg, wie Wissen zukünftig kontinuierlich erhalten werden kann, und macht dieses für die Nachwelt zugänglich. Damit auch die kleinste Geschichte unserer großen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät.

LOOPTOOLS

“Willkommen in der Anthropozän-Küche! – Die LOOPTOOLS Serie enthält 4-funktionale Kochutensilien, die zur Zubereitung einer Mahlzeit benötigt werden. Sie ist ideal zum Ergänzen der vorhandenen Küchenausrüstung für alle Hobby-Köche.”

Die Menschen verursachte Veränderungen sind bereits auf unserem Esstisch gelandet und sollen durch LOOPTOOLS Beachtung finden. Die Versauerung der Meere durch die Emission von Kohlenstoffdioxid (CO2). Sich weltweit verbreitender radioaktiver Staub durch Kernwaffentests. Überall wiederzufindende Mikroplastikpartikel durch die Verwendung von Kunststoffen. Das Artensterben, das wir jeden Tag miterleben können.

Dieses 4-teilige Kochutensilien Set aus einem distopyschen Zukunftszenario fragt uns, ob wir die in so einer Zukunft leben wollen oder uns durch kleine Aktionen im Alltag jetzt dagegen entscheiden wollen. Lasst uns in diesem Küchentisch-Workshop eine andere Zukunft auszudenken und realisieren.

– mehr auf : www.looptools.studio

Vibrotactile Interfaces

Das Projekt „Vibrotactile Interfaces“ untersucht, inwieweit taktiles Feedback in physischen Bedienelementen in der Lage ist, dem*der Benutzer*in Hinweise über den Zustand eines Geräts zu vermitteln. Mit Hilfe der Darstellung von Informationen über den Tastsinn wird die kontextbezogene Wahrnehmung erhöht und die Notwendigkeit der visuellen Überprüfung reduziert. Es entstanden mehrere Interaktionsszenarien, die im Rahmen von sechs hybriden Interface-Archetypen prototypisch umgesetzt wurden. Sie liefern Designprinzipien der haptischen Kommunikation und zeigen Herausforderungen und Möglichkeiten auf, die bei der Entwicklung von taktilen Bedienelementen auftreten.

A First Aid Kit Against Loneliness

A First Aid Kit Against Loneliness – Eine spekulative Intervention setzt sich mit der, aktuell auch durch die Covid-19 Pandemie, verstärkt präsenten Thematik der Einsamkeit auseinander. Die Entwurfsarbeit zeigt ein Szenario, in dem Einsamkeit anhand von fiktiven medizinischen Produkten behandelbar erscheint. Sie liefert eine Kritik an der medialen Darstellung von Einsamkeit als Krankheitsbild und dient dazu, das gesellschaftliche Phänomen Einsamkeit sichtbarer zu machen.
Der theoretische Teil der Arbeit erläutert Fragen über Einsamkeit und beschreibt Ansätze, wie der Entstehung von sozialer Isolation durch gestalterische Maßnahmen entgegengewirkt werden kann. Außerdem beinhaltet er Interviews mit Expert*innen, die sich mit der Thematik Einsamkeit von unterschiedlichen Standpunkten aus beschäftigen.

Theater on Tour

Für seine Masterarbeit hat Ezra Dilger in Kooperation mit Kollektiv Plus X e.V., ein mobiles Amphitheater aus Baugerüst und Siebdruckplatte entworfenen. Die Architektur ging fünf Wochen mit Theaterschaffenden im „ländlichen Raum“ auf Tour und fusionierte vor Ort mit lokalen Akteur*innen.
An fünf Orten lädt die temporäre Spielstätte zu einem einwöchigen, breit gefächerten Theaterprogramm ein.
Das Projekt ist ein Angebot zur Entwicklung von Akzeptanz und Toleranz im Miteinander.

No strings attached

“No strings attached” bietet Unterstützung eigene Kleidung und Einzelstücke aus Second-Hand an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Ringelemente bilden in Kombination mit einem Gegenstück, das von unter dem Textil durch den Ring geführt wird, ein Stecksystem, das zur Drapage, als Verschluss oder einfach als Accessoire verwendet werden kann. Die Abänderungen, die damit vorgenommen werden, müssen keine endgültigen Entscheidungen sein; sie können immer wieder aufs Neue getroffen werden. Die Elemente sind Hilfsmittel, mit deren Einsatz ich den Umgang mit Mode neu gestalten möchte. Sie bieten spielerische Alternativen, um Bekleidung nach Größe und Look zu variieren und so bereits Bestehendes länger im Kreislauf zu halten.

NAWA

NAWA ist das Ergebnis meiner Magisterarbeit.
Es handelt sich um ein bewegliches Hocker-Set, das hauptsächlich aus Holz und rostfreiem Stahl besteht. Durch bestimmte Bewegungen von Personen, die auf dem Hocker sitzen, werden die Sensoren des Hockers aktiviert und Musikstücke abgespielt. So steht jeder Hocker für ein Instrument und “singt” seine eigene Melodie, wenn er gedreht wird. Wenn alle Stühle gleichzeitig gedreht werden, hören die Sitzenden ein Ensemble spielen.
Das Produkt ermöglicht es den Menschen, einander zu spüren, ohne sich zu berühren, und beseitigt so die menschliche Einsamkeit und Entfremdung in den Städten. Als soziales Möbeldesign bietet NAWA einen Anreiz zur Interaktion, der die Menschen miteinander verbindet. Es hat damit eine hohe gestalterische Wirkung und verleiht dem öffentlichen Raum einen besonderen Akzent.