AVIO

Die Erfindung des elektrischen Lichts (die erste Glühlampe für elektrisches Licht stammt aus dem Jahr 1854) führte zu einer industriellen Revolution im frühen 20. Jahrhundert. Licht erfüllt nicht nur visuelle, sondern auch emotionale und biologische Bedürfnisse des Menschen. Im Jahr 1962 erfolgte der Übergang von konventionellem elektrischem Licht zur LED-Technologie, was zu einer rasanten gesellschaftlichen Entwicklung führte. 2002 wurde der dritte Fotorezeptor im Auge des Menschen entdeckt, der direkte Auswirkungen auf das Gehirn hat und somit die Bedeutung von Farbtemperatur und Lichtintensität verdeutlichte. Der Begriff des Human Centric Lighting (HCL) entstand, wobei HCL während der weltweiten Pandemie im Jahr 2019 eine zunehmende Bedeutung erlangte. 

Das Beleuchtungssystem „AVIO“ berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse jedes Nutzers und kann an verschiedene Situationen angepasst werden. Durch Integration von IoT-Technologie erfüllt AVIO die Anforderungen an Sehkomfort, Arbeits- und Lebensqualität.

Vico

Tägliche Aktivitäten wie Einkaufen, Kochen und Essen können für Senioren aufgrund nachlassender körperlicher Funktionen zu einer Belastung werden. Gleichzeitig nimmt die Zahl älterer alleinlebender Menschen zu. Wie können wir dafür sorgen, dass Seniorinnen und Senioren rechtzeitig genügend frische Lebensmittel erhalten und sich ausgewogen ernähren? 

„Vico“ ist ein Lebensmittelaufbewahrungssystem, das Senior*innen hilft, sich aktiv gesünder zu ernähren. Gesunde Lebensmittel werden in den Mittelpunkt gestellt, um eine ausgewogenere Ernährung und Nahrungsaufnahme zu fördern. 

Durch eingebaute Sensoren kann Vico die Nutzer*innen daran erinnern, wann der beste Zeitpunkt für eine Snackpause oder die Einnahme von Medikamenten ist. Mittels eines Wärmetauschers nutzt eine Wärmeschublade die Abwärme des Kühlschranks zum Vorwärmen von Geschirr oder das Aufgehen von Hefeteig. So wird der Kühlschrank zu einem Gesundheitszentrum für den Alltag.

Fluidity

Das RIA ist ein selbstorganisiertes Nachbarschaftszentrum im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Der neutral gehaltene, große und improvisierte Raum schafft wenig Annehmlichkeiten für die diversen Raumnutzungen. In mehreren Workshops haben wir mit den Nutzer*innengruppen ihre Bedürfnisse, Wünsche und Utopien herausgearbeitet. In dieser Zusammenarbeit wurde klar, dass es nicht nur an einem passenden Raumkonzept fehlt, sondern auch an einer Form der gemeinsamen Wissensproduktion, in der sich die Interessen der verschiedenen Nutzer*innengruppen begegnen können, um eine gemeinsame feministische Vision zu entwickeln. Aus dieser Ausgangssituation heraus entstand ein fluides Raumkonzeptes im RIA. Der Gestaltung liegt das Konzept der Fluidität aus der queer-feministischen Theorie zu Grunde. Es bestimmt die Raumgestaltung auf Basis einer beweglichen Raumstruktur, die die Diversität der feministischen Bewegung und des Viertels verkörpert und so Distanz zu festgefahrenen Dogmen und binären Strukturen hält.

Wald im Wandel

„Wald im Wandel“ ist ein interaktives Ausstellungskonzept im Kontext Umweltbildung, das die Auswirkungen der forstwirtschaftlichen Methode der „Assisted Migration“ auf den naturnahen Lebensraum Wald erklärt und erfahrbar macht. Hierbei werden gezielt Baumarten aus wärmeren und trockeneren Regionen in geringen Prozentzahlen auf Kahlflächen in heimische Wälder eingebracht, um den Wald gezielt auf den Klimawandel vorzubereiten. Für Rheinland-Pfalz werden von Landesforsten 16 auf Eignung geprüfte Arten empfohlen. 

Im Mittelpunkt des Konzeptes stehen Erfahrungsräume, die mittels Duftexponaten die ergänzenden Baumarten sensorisch erfahrbar machen. Bäume kommunizieren untereinander mittels sognannter VOC’s, flüchtiger chemischer Verbindungen, die von Menschen als Duftstoffe wahrgenommen werden können. Diese Art der Kommunikation wird auf das Exponat übertragen. Die Besucher*innen lernen die Bäume also über „deren“ Kommunikationswege kennen.

NextCapsule

Der zunehmende Beförderungsbedarf und das damit steigende Verkehrsaufkommen bringen Personenverkehr und Umwelt an ihre Grenzen.

„NextCapsule“ ist eine autonome und energiesparende Plattform, die verschiedenen Anforderungen genügt und die vorhandene Infrastruktur nutzt. Die Plattform besitzt einen einen containerartigen Aufbau und kann sich unabhängig vom Untergrund fortbewegen. Der Aufbau ist für vier Personen ausgelegt und kann zum Transport von Personen ebeno wie von Gütern eingesetzt werden. Die Module können je nach Bedarf individuell aneinandergereiht und an vorhandenen Fortbewegungsmitteln angedockt werden, wodurch eine große Anzahl an Personen oder Gütern befördert werden können.

Die optimale Aneinanderreihung und Auslastung verschiedener Module verbessert denVerkehrsfluss und trägt zur Verringerung der Umweltbelastung bei.

Vruit

„Vruit“ ist ein Sextoy-Set für die Eigen-Insemination, das eine Alternative zur klinischen Insemination durch medizinisches Fachpersonal bietet. Die Verwendung von Vruit ermöglicht eine sinnliche und entspannte Choreografie für alle Beteiligten, angefangen von der Samenspende bis hin zur eigentlichen Insemination. Dadurch wird die Eigen-Insemination so einfach wie eine Konzeption durch heteronormativen Sex.

Vruit ist für alle gedacht, spielt aber eine besonders wichtige Rolle für queere Personen und Singles, da sie die hohen Kosten einer Kinderwunschbehandlung oft allein tragen müssen. Darüber hinaus kommt es vor, dass einige Kinderwunschpraxen und Samenbanken die Behandlung von queeren Paaren und Alleinstehenden ablehnen. Dank Vruit können Menschen ihren Kinderwunsch selbstbestimmt verwirklichen. Es entstehen Co-Elternschaften und Regenbogenfamilien, die so bunt und facettenreich sind wie ein Obstsalat.

Ocean Plastics

Unter den acht Millionen Tonnen Plastikabfälle, die jährlich im Meer enden, finden sich auch Milliarden von Wasserflaschen. In vielen Ländern wie Deutschland ein eigentlich vermeidbares Aufkommen an Verpackungsmüll. Doch die beste Alternative, das einfache Leitungswasser, wird von vielen Menschen kritisch betrachtet. Immer wieder lassen Zweifel an seiner Qualität die Leute am Ende doch zur Mineralwasserflasche greifen. Um diesen Unsicherheiten zu begegnen, ist gutes Design gefragt, das als effektives Mittel die Wahrnehmung verändern kann. Denn die beste Art gegen Plastikmüll vorzugehen ist, ihn gar nicht erst zu produzieren. 

Die gestalterische Antwort auf dieses Problem ist eine neuartige Armatur. Schon durch die Anmutung und Bedienung wird Nutzer*innen intuitiv vermittelt, dass es sich hier um Trinkwasser handelt. Darüber hinaus wird die Qualität des Leitungswassers garantiert. Eine Messeinheit überprüft in regelmäßigen Abständen die wichtigsten Wasserwerte und zeigt das Ergebnis auf einen Blick an, wenn man den Wasserhahn öffnet.

“Wie politisch ist die Polizei?”

Das Projekt ist eine Protestaktion gegen die Polizeigewalt in meiner Heimatstadt Dresden. Innerhalb weniger Sekunden wird ein Telefon in auffälligen Polizeifarben an einem Regenrohr in der Stadt befestigt. Den vorbeilaufenden Menschen fällt dieser Parasit auf. Der Apparat erinnert an eine Art Polizeinotruftelefon, aber der Hörer hat ja gar keine Sprechmuschel? Ein Telefon mit dem man niemanden erreichen kann? Nimmt man den Hörer ab, ertönen am anderen Ende der Leitung einfach nur Stimmen. Sie lesen Kurznachrichten vor, die vom Fehlverhalten der Dresdener Polizei im Zusammenhang mit Rechtsextremismus erzählen, sachlich, aber bedrückend. Man hört sich diese Meldungen an und soll ins Hinter­fragen der Polizei kommen. Was kann man tun, um solche Vorfälle zu verhindern? Ist das eine Polizei, bei der man sich sicher fühlt? Für weitere Hintergrundinformationen zu den Nachrichten scannt man den QR-Code oberhalb des Telefons. Quellen und Erklärungen sind auf der Website zu finden: https://t.ly/EMNX

Das „Mongoose“

Die moderne Großstadt steht vor einem großen Mobilitätsproblem. Verbrenner stauen sich in den Straßen – und ohne eigenes Fahrzeug ist für viele Menschen der Weg zur Arbeit undenkbar. Die Antwort ist klar: Unsere Städte müssen von Grund auf neu entworfen werden, mit öffentlichen Verkehrsmittels und Fußgängerbereichen im Vordergrund, aber das passiert natürlich nicht über Nacht.

Das „Mongoose“ ist ein Hybridfahrzeug aus Fahrrad und Elektromotorrad, das eine Rundum-Lösung für den modernen, urbanen Personentransport bietet. Das mit Muskelkraft und elektrischer Energie angetriebene Fahrzeug kann dem Individuum maximale Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, und trotzdem zukunftssicher bleiben.

CARA

Cara ist eine App für junge Krebspatienten mit starkem Kommunikationsbedürfnis. Sie bietet relevante Informationen und persönliche Erfahrungen zur Bewältigung von Belastungen, um eine positive Lebensperspektive zu fördern. Die Masterarbeit entwickelt das sichere Kommunikationsnetzwerk Cara für Non-Hodgkin-Krebspatienten im Alter von 18 bis 39 Jahren. Durch den anonymen Austausch von gesundheitsbezogenem Wissen und Unterstützung durch einen interaktiven Buddy werden Bewältigungsstrategien und Persönlichkeitsmerkmale berücksichtigt. Cara schafft Hoffnung, erleichtert den Alltag und fördert die individuelle Entfaltung innerhalb einer Gemeinschaft. Der Buddy dient als künstliche seelische Unterstützung und bietet Ausgleich in Situationen, in denen reale soziale Hilfe nicht ausreichend ist. Durch Form, Bewegungen und Farben vermittelt der Buddy im Chat Emotionen und Hinweise, um beim Nutzer Reaktionen hervorzurufen.