Dieses Projekt untersucht die Symbolbildung durch Assoziationen, die die Beziehung zwischen Objekt und Mensch beeinflussen und emotionale Bindungen zu Objekten fördern. Ziel ist es, Natur durch Assoziationen in gestaltete Objekte zu übersetzen, da diese helfen, komplexe Umweltinformationen schneller zu erfassen.
Inspiriert von Gletschern als dynamischen Systemen, in denen alle Aggregatzustände von Wasser koexistieren, werden die Eigenschaften des Wassers visualisiert. Material, Form und Licht fungieren als Träger von Assoziationen und machen die charakteristischen Eigenschaften des Wassers durch ihr Zusammenspiel erfahrbar. Materialien werden als eigenständige Informationsträger betrachtet, die in einen aktiven Dialog mit ihrer Umgebung und den Nutzer*innen treten.
Gletscher haben eine besondere Beziehung zum Menschen als Süßwasserreservoir, Sonnenlichtreflektoren und einzigartige Ökosysteme. Das Projekt integriert die Natur harmonisch in Wohnräume und schafft eine inspirierende Dimension in der Beziehung zwischen Mensch und Objekt.
Kategorie: mixed
Yann de Knegges
YDK. Yann de Knegges, ist eine Marke, die das Ziel verfolgt, eine schlüssige Strategie zu entwickeln, die künstlerische Prinzipien und die Vision einer nachhaltigen Ästhetik in den Fokus rückt und authentisch kommuniziert.
Es geht nicht nur um klassische Promotion, sondern um Schnittstellen zwischen den Fähigkeiten und Perspektiven der Marke YDK und einer Zielgruppe, die bereit ist, das Schöne im Hässlichen zu feiern und den Wert von Nachhaltigkeit zu erkennen. Zusätzlich gibt es eigene Musik, sowohl als Musikkassette als auch digital.
YDK vereint Identitätssuche, künstlerische Freiheit und die Fähigkeit, aus Vorhandenem etwas Eigenes zu schaffen, etwa durch Secondhand-Kleidungsstücke aus Reststoffen mit QR-Code, der direkt zur Musik führt und Mode mit Sound verbindet.
Zudem organisiert YDK Events an ungewöhnlichen Orten, die mehr als Feiern sind – Erlebnisse, die die Marke erlebbar machen. Ziel: kreative Freiheit und eine nachhaltige Zukunft in Mode und Musik zu verbinden.
HaNeuFashion
Im Projekt „Make it Neu together (MiNt)“ hat Yang Ni mit KulturBühne Neustadt e.V. und Schulen in Halle-Neustadt das Format „HaNeuFashion“ entwickelt. Ziel ist es, durch kreative Workshops die digitalen Kompetenzen der Schüler*innen zu stärken. Unter dem Motto „Deine Story, Dein Style, Deine Tasche“ entwerfen die Teilnehmenden eigene Modetaschen. Dieser Prozess fördert Kreativität und den Umgang mit digitalen Werkzeugen. Die Taschen symbolisieren den persönlichen Ausdruck und bringen das Projekt in den öffentlichen Raum. Zusätzlich schaffen Workshops mit recycelten Materialien Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Das „MiNt“-Projekt erhielt kürzlich Vollförderung von SmartCity, wodurch Passage 13 und Schulen digitale Labore und Workshops einrichten können. „HaNeuFashion“ ist ein Versuch, Social Design in Halle-Neustadt umzusetzen und die Gemeinschaft positiv zu verändern.
心生 Xin Sheng
In Deutschland leiden über vier Millionen Menschen an Herzinsuffizienz – Tendenz steigend. Laut medizinischem Fachpersonal des Herz- und Diabeteszentrums NRW scheitert eine wirksame Behandlung oft daran, dass Patientinnen ihre Therapiepläne nicht konsequent einhalten. Auf Basis von Interviews mit Betroffenen und in enger Zusammenarbeit mit Fachärztinnen entstand XIN SHENG – ein System, das eine benutzerfreundliche App mit smarter Hardware kombiniert. Es unterstützt Patient*innen im Alltag durch einfachen Zugang zum Therapieplan, personalisierte Erinnerungen und motivierendes Feedback. XIN SHENG („neue Geburt“ oder „Herztöne“) steht symbolisch für einen Neuanfang mit der Krankheit: Es stärkt die Eigenverantwortung, hilft dabei, gesunde Routinen zu entwickeln und verbessert so nachhaltig die Lebensqualität von chronisch Herzkranken.
Nervengestrüpp
Die unter der Betreuung von Prof. Nadine Göpfert und im Rahmen des Semesterprojekts „STAYING IN TOUCH – How do we feel in a dematerialized World?“ entstandene Abschlussarbeit stellt den neuen Geist einer digitalen Welt der Menschlichkeit gegenüber. Dabei erforscht diese Arbeit einerseits das Potenzial, das für (Textil-)Designer*innen in der Nutzung von KI sowie Code als Werkzeug liegen kann. Andererseits soll ein Dialog darüber eröffnet werden, wie wir zukünftig mit dieser KI umgehen wollen.
Konkret entstanden 40 textile Artefakte. Jedes Artefakt wurde in aufwändiger Handarbeit geschaffen – gehäkelt, bestickt und verziert – und repräsentiert ein menschliches Gefühl. Im Gegensatz dazu stammen sein Designkonzept sowie seine konkrete technische Anleitung (z. B. Maschenangaben) von einer sogenannten KI; dem Generative Pre-Trained Transformer oder kurz GPT: Nervengestrüpp_01; OpenAI.
How to Stay Cool?
„How to Stay Cool?“ erforscht eine experimentelle, nachhaltige Alternative zur Klimaanlage. Ein doppelseitiger textiler Lamellenvorhang nutzt indirekte Verdunstungskühlung, kühlt Räume wirkungsvoll, ohne die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, und fügt sich harmonisch ins Interieur ein. Die Verbindung von Möbeldesign und Low-Tech-Kühltechnik schafft neue, umweltfreundliche und behagliche Kühlkonzepte. Nachhaltiges Material und ästhetische Form steigern den Wohnkomfort bei reduzierten CO₂-Emissionen.
RECYCLING DESIGN: Drehstühle neu gedacht
Auch zwei Jahre nach der Pandemie ist das Homeoffice nicht mehr wegzudenken – die Nachfrage nach Büromöbeln steigt weiter. Gleichzeitig erfordert ihre Herstellung große Mengen an Material und Energie. Ein Großteil davon bleibt nach kurzer Nutzungsdauer ungenutzt. Dieses Projekt widmet sich dem Recycling von Drehstühlen und hinterfragt bestehende Entsorgungs- und Wiederverwendungsprozesse. Ziel ist es, nutzerzentrierte Alternativen zu entwickeln, die durch partizipative Gestaltung den Recyclingprozess verständlicher und zugänglicher machen. Nutzer:innen werden aktiv eingebunden, erhalten Wissen über Materialkreisläufe und entwickeln ein neues Bewusstsein für den Wert beschädigter Möbel. So kann die emotionale Bindung zu Produkten gestärkt und dem Trend zu „Fast Furniture“ entgegengewirkt werden. Das Projekt untersucht das Potenzial dieses Ansatzes für eine zukunftsfähige Möbelgestaltung im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
*flora
*flora ist ein multimediales Gestaltkonzept, das medizinische, gesellschaftliche und emotionale Aspekte rund um Stillen, Beikost und Mutterschaft vereint. Herzstück ist eine Box mit drei informativen Booklets, einem Journal und einem Kartenset. Die Booklets liefern fundiertes Wissen ab der Schwangerschaft und unterstützen praktisch in der Stillzeit. Ziel ist eine kompakte, gezielte Wissensvermittlung zur emotionalen Vorbereitung und zum frühzeitigen Erkennen sowie Bewältigen möglicher Hürden. Das Journal dient als persönlicher Begleiter zum Festhalten von Gedanken und Meilensteinen. Das interaktive Kartenset und eine begleitende Social-Media-Kampagne fördern Aufklärung und gesellschaftlichen Austausch, entkräften Mythen und stärken ein realistisches Bild des Stillens. *flora bestärkt Mütter darin, ihren individuellen Stillweg selbstbewusst, informiert und bedürfnisorientiert zu gestalten.
Maglis
Maglis – Schmuck, der wirkt
Maglis ist eine Schmuckkollektion für neurodiverse* und neurotypische Menschen, die Design mit Funktion verbindet. Unsere Stücke unterstützen im Alltag durch Bewegung, Akupressur und Sensorik – unauffällig, ästhetisch und wirksam.
Die Gestaltung basiert auf fundierter Recherche, Usertests und Expertengesprächen. Therapeutische Ansätze wie Ergotherapie, Reflexzonen-Stimulation und Gewichtseinsatz flossen in das Design ein. So fördern unsere Produkte Konzentration, reduzieren Unruhe und bieten stressabbauende Alternativen.
Die Kollektion umfasst Puzzle-, Druck-, Akupressur- und Bewegungsringe, ein variables Armband sowie einen modernen, gewichteten Kragen.
Maglis zeigt: therapeutische Funktion kann stilvoll sein.
neurodivers: umfasst z. B. AD(H)S, Autismus, LRS, Dyskalkulie – ein „anderes Normal“.
YOM
YOM ist ein spekulatives Designprojekt, das sich kritisch mit dem Einfluss von Individualisierung auf die zukünftige Esskultur auseinandersetzt. Im Zentrum steht der personalisierende Automat „YOM“, der mithilfe gesammelter Daten individuelle Nährstoffkombinationen erstellt. Dabei hinterfragt das Projekt, ob die zunehmende Tendenz zur Personalisierung die soziale und kulturelle Bedeutung des gemeinsamen Essens verdrängt. Der Automat arbeitet nach dem Motto „Du isst, was du bist“ und veranschaulicht die Verschmelzung von Technologie und menschlichen Bedürfnissen. Visuell unterstützt wird dies durch ein Typo-Tool, das die Personalisierung durch individuell angepasste Schriftbilder verdeutlicht. Die Verpackungsgestaltung spiegelt die Vielfalt der Bedürfnisse wider. Durch das futuristische Food-Design hinterfragt YOM die Grenzen zwischen Natürlichkeit und Technologie und regt zur Reflexion über die gesellschaftlichen Auswirkungen von Individualisierung im Ernährungsalltag an.