CIRCULAR SPEAKER

Circular Speaker ist ein Gegenentwurf zu vielen aktuellen mobilen Lautsprechern, die durch Verklebungen und Materialverbunde kaum reparierbar und schwer recycelbar sind. Dabei wird das Potenzial vieler Geräte kaum ausgeschöpft – ihre oft kurze Lebensdauer steht im Widerspruch zur Aktualität und Beständigkeit der zugrunde liegenden technischen Basis. Ziel des Projekts ist es, durch ein reparaturfreundliches, transparentes Gehäusedesign die Nutzungsdauer deutlich zu verlängern. Dieses ist modular aufgebaut und lässt sich mit nur zwei Inbusschlüsseln vollständig zerlegen. Alle elektronischen Komponenten sind übersichtlich auf einem Mainboard angeordnet – nach dem Prinzip: Verschrauben statt Verkleben. Der Entwurf basiert auf einer Analyse aktueller Lautsprechermodelle, mehreren Nutzer:innen-Testings und gibt einen Ausblick darauf, wie ein verändertes Produktdesign zur nachhaltigeren Nutzung elektronischer Geräte und in weiterer Folge zur Reduktion von Elektroschrott beitragen kann.

INNEN AUSSEN

Der Entwurf basiert auf der intensiven Beschäftigung mit der grundlegenden Raumbildung und Überlegungen zur Verbindung von Innen- und Außenräumen. Die Ausbildung eines Hofraumes beruht auf dieser Theorie und ist Entwurfsgrundlage. Der Gebäudekomplex liegt im Zentrum von Trier, innerhalb eines Blocks, der von zwei Fußgängerzonen begrenzt wird und einen toten Stadtraum bildet. Ziel des Projekts ist es, durch eine alternative Durchwegung eine Reaktivierung des Bereichs zu erreichen. Im Gebäude gibt es Räume, die öffentlich zugänglich und mietbar sind, mit Angeboten für Passanten oder Anwohner. Große Öffnungen der Fassade und des Daches belichten die Innenräume und machen die Nutzung auch von außen erlebbar. Der Erschließungskern bildet einen neuen Hofraum aus, der sich nach oben und hinten öffnet und als kleine, grüne Oase fungiert. Die Durchwegung zum Blockinnenbereich wird von einer sich durchziehenden Überbauung begleitet und führt an verschiedenen Höfen vorbei, die die Nutzungen von innen weiterführen.

Adoptier ein schwarzes Tierheimtier.

Schwarze Tierheimtiere haben es schwerer – oft völlig zu Unrecht.
Durch Geschichte und Popkultur gelten sie als unheimlich, unfotogen, unscheinbar oder uninteressant. Diese Vorurteile führen dazu, dass schwarze Tiere bis zu viermal seltener adoptiert werden als andere.

Das Masterprojekt „Adoptier ein schwarzes Tierheimtier“ macht mit einer emotional erzählten, stilvoll gestalteten Kampagne auf dieses übersehene Problem aufmerksam – und schafft eine positive Gegenbewegung.
Umfragen und Interviews bilden das strategische Fundament. Daraus entstanden echte Geschichten, klare Botschaften und ein durchdachtes Design – umgesetzt in Plakaten, Illustrationen, Social-Media-Inhalten, Videos und Merchandise.

Das Ziel: Vorurteile abbauen, den besonderen Charme und Look schwarzer Tiere sichtbar machen und zu bewussten Adoptionsentscheidungen bewegen. Im Fokus steht, Herzen und das eigene Heim zu öffnen sowie eine Community für neue und langjährige Liebhaber schwarzer Tiere zu schaffen.

Beyond

„Nimm sie beim ersten Date mit ins Schwimmbad …“ – dieser Satz aus einem Meme zeigt, wie tief gesellschaftlicher Druck rund um Make-up sitzt. Die Bachelorarbeit untersucht Make-up als Ausdrucksmittel jenseits oberflächlicher Schönheitsideale. Im Fokus steht eine kritische Auseinandersetzung mit normativen Erwartungen, sozialem Druck und der ambivalenten Rolle von Kosmetik im Alltag. Warum wird Make-up oft mit Oberflächlichkeit, Täuschung oder Unsicherheit verbunden?

Basierend auf theoretischen Analysen, Umfragen und Workshops wurde ein interaktives Spiel entwickelt, das Make-up als Mittel des Empowerments nutzt. Für 2–8 Spieler*innen fördert es durch kreative Aufgaben, Fragen und Austausch Reflexion und neue Perspektiven. „Beyond“ steht dabei für das Denken über das Sichtbare hinaus – eine gestalterische Einladung zur Auseinandersetzung mit Identität, Diversität und gesellschaftlichen Normen.

finding traces and placing connections

„finding traces and placing connections“ ist eine interaktive Kunstinstallation und ein persönlicher Liebesbrief an das Material Kupfer. Die Arbeit zelebriert die Funktionalität, Vielseitigkeit und Schönheit des Kupfers.

Besucher*innen können die in den Teppich eingelassenen Kupferflächen durch fünf verkupferte Steine verbinden und kontrollieren dadurch Klang und Licht des Raumes.
Die Komposition für das Werk wurde aus Aufnahmen generiert, die durch Interaktion mit Kupferobjekten entstanden sind.
Jede aktivierte Fläche leuchtet auf und fügt eine Audiospur zur Komposition hinzu.
Dadurch entsteht nicht nur eine Interaktion mit der Arbeit, sondern auch eine Interaktion zwischen den Besucher*innen. Durch das Zusammenspiel entstehen individuelle Kompositionen und Kombinationen der Audiospuren und immer neue Abwandlungen des Klanges.

„finding traces and placing connections“ lädt ein, zu entdecken, zu hören.

Ich gegen mich

Autoaggression, auch bekannt als Selbstverletzung oder selbstverletzendes Verhalten, beschreibt die absichtliche Schädigung des eigenen Körpers und ist ein komplexes und in der heutigen Gesellschaft häufig missverstandenes Phänomen. Diese Bachelorthesis verfolgt das Ziel, Selbstverletzung aus dem Schatten der Gesellschaft zu holen und zu entstigmatisieren. Hauptmedium des Projektes ist ein Film mit dem Namen “un;spoken”, der sich an Nicht-Betroffene richtet und einen tiefen Einblick in die emotionale Ebene der Thematik gewährt, indem er die Gefühle und Gedanken betroffener Menschen sichtbar macht. Das Printmedium “un;written” besteht aus vier Leporellos und einer zugehörigen Aufbewahrungsbox und richtet sich direkt an Betroffene. Für sie wird ein Schutzraum geschaffen, in dem sie lernen können, ihr Handeln zu akzeptieren und aus einer schambefreiten Perspektive zu betrachten. Als zentrale gestalterische Elemente dienen abstrakte Materialität und die Handschriften echter Betroffener.

be patient – Diagnostisches System

be patient ist ein visionäres tragbares Diagnosesystem zur frühzeitigen Erkennung schwerer Krankheiten wie Brustkrebs. Es kombiniert biometrische Messungen (z. B. Hauttemperatur, Schweiß, SpO₂, EKG) mit Thermografie- und Ultraschalltechnologien, um kleinste Anomalien früh zu erkennen. Eine begleitende AR-App visualisiert die Ergebnisse in Echtzeit und macht komplexe Daten verständlich. Ein integriertes KI-System analysiert die Messungen, erkennt Muster und gibt personalisierte Empfehlungen.

Das Projekt vereint Industriedesign, digitale Innovation und medizinische Expertise, um Prävention zugänglicher zu machen und das Gesundheitssystem nachhaltig zu entlasten. be patient steht für eine Zukunft, in der Früherkennung intuitiv, mobil und Teil des Alltags wird.

What Goes Around Comes Around

In einer alternativen Realität, die von zwei Sonnen geprägt ist, untersucht Sophie Stanitzeks Projekt eine Welt, die von klimatischen Anomalien und menschengemachtem Umweltkollaps bestimmt wird. Unter unerbittlicher Hitze und chaotischem Wetter werden traditionelle Überlebensstrategien obsolet. Durch spekulative Low-Tech-Objekte wie schwimmende Flut-Liegen oder parabolische Bräunungsgeräte inszeniert sie die Absurdität apokalyptischer Freude und legt die Ungleichheiten zukünftiger Freizeitgestaltung offen. Diese Entwürfe reflektieren kritisch unser Verhältnis zu Naturgewalten und frei verfügbaren Ressourcen und machen Widersprüche sichtbar. Anstatt Lösungen vorzuschlagen, verstärkt die Arbeit Symptome des Zusammenbruchs, die sich bereits abzeichnen. Sie geht über die Vorstellung hinaus, dass Techno-Solutionismus der einzige Weg in die Zukunft ist, und zeigt auf, wie Komfort, Vergnügen und Resilienz zunehmend zu Privilegien der Reichen werden. So eröffnet das Projekt Raum für einen bewussteren und ehrlicheren Umgang mit den Kräften, die das Leben auf der Erde prägen.

Nervengestrüpp

Die unter der Betreuung von Prof. Nadine Göpfert und im Rahmen des Semesterprojekts „STAYING IN TOUCH – How do we feel in a dematerialized World?“ entstandene Abschlussarbeit stellt den neuen Geist einer digitalen Welt der Menschlichkeit gegenüber. Dabei erforscht diese Arbeit einerseits das Potenzial, das für (Textil-)Designer*innen in der Nutzung von KI sowie Code als Werkzeug liegen kann. Andererseits soll ein Dialog darüber eröffnet werden, wie wir zukünftig mit dieser KI umgehen wollen.

Konkret entstanden 40 textile Artefakte. Jedes Artefakt wurde in aufwändiger Handarbeit geschaffen – gehäkelt, bestickt und verziert – und repräsentiert ein menschliches Gefühl. Im Gegensatz dazu stammen sein Designkonzept sowie seine konkrete technische Anleitung (z. B. Maschenangaben) von einer sogenannten KI; dem Generative Pre-Trained Transformer oder kurz GPT: Nervengestrüpp_01; OpenAI.

How to Stay Cool?

„How to Stay Cool?“ erforscht eine experimentelle, nachhaltige Alternative zur Klimaanlage. Ein doppelseitiger textiler Lamellenvorhang nutzt indirekte Verdunstungskühlung, kühlt Räume wirkungsvoll, ohne die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, und fügt sich harmonisch ins Interieur ein. Die Verbindung von Möbeldesign und Low-Tech-Kühltechnik schafft neue, umweltfreundliche und behagliche Kühlkonzepte. Nachhaltiges Material und ästhetische Form steigern den Wohnkomfort bei reduzierten CO₂-Emissionen.