Nachhaltiges Industriedesign

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit führte ich Interviews mit regionalen Industrieunternehmen, darunter Reiling Glasrecycling. Das Unternehmen gewährte mir Einblicke in die Herausforderungen der Glasverarbeitung, insbesondere in Bezug auf den Reststoff, der im Recyclingprozess anfällt und mit seiner Korngröße von 1–2 mm wie Sand wirkt. Glas kann nicht von der Natur abgebaut werden, daher muss es neu gedacht werden, um eine nachhaltige Nutzung zu ermöglichen und die Entsorgung auf Deponien zu vermeiden.

Ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit sind Experimente zur Umwandlung von Glasabfällen in wertvolle Ressourcen. Mein Ziel ist es, eine neue Ressource zu schaffen, die einen weiteren Lebenszyklus erhält und einen nachhaltigen Kreislauf etabliert. Das Konzept des Cradle-to-Cradle-Systems begleitete mich dabei.

Innerhalb der zehn Wochen meiner Bachelorarbeit konnte ich erste Platten aus recyceltem Glas herstellen. Daher wird die Forschung an diesem Material gezielt fortgesetzt.

S.H.I.T

Ein mobiles Toilettensystem, das sowohl im urbanen Raum als auch auf Veranstaltungen flexibel eingesetzt werden kann. Damit soll der Mangel an öffentlichen Toiletten gelöst und die Benutzer*innenfreundlichkeit verbessert werden.
Das technische Herzstück des Systems ist ein innovativer Elektrolyse-Kreislauf, der das Abwasser effizient zu Frischwasser filtert. Die Module basieren auf der Euro-Paletten-Norm, was den Transport erleichtert und eine hohe Flexibilität bei der Nutzung ermöglicht.
Durch die modularen Abmessungen der Kabinen bestehen vielfältige Möglichkeiten, diese nach Bedarf zu kombinieren und auszustatten. Die größte Kabine bietet ausreichend Platz, um barrierefrei zu sein, und fungiert als universelle Toilette.
S.H.I.T kann durch ein effizientes Sharing-Konzept alle bestehenden Toiletten im öffentlichen Raum ersetzen und bietet dabei flexible, nachhaltige und leicht zugängliche Sanitärlösungen, die einen Raum schaffen, der den Bedürfnissen aller Nutzer*innen gerecht wird.

everybody kleckers

Zwischenmenschliche Beziehungen sind ein Dauerthema in unserer Gesellschaft. Es geht darum, Verhaltensweisen, Umgangsformen und Interaktionen neu zu überdenken und zu gestalten. Dabei wird unser zwischenmenschliches Verhalten von allen denkbaren Formen beeinflusst, die uns im Alltag begegnen, von der Parkbank bis zum Esstisch.

Diese Arbeit untersucht aktiv und diachronisch die Beziehung zwischen zwischenmenschlichem Verhalten und Objektdesign. Dabei wird untersucht, wie Formen die Beziehung zwischen Menschen beeinflussen können. n Zeiten der Digitalisierung nimmt die Unverbindlichkeit stetig zu und das Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen wird verlernt. Diese Erkenntnis bildet eine der Grundlagen meiner Motivation, mich mit einem physischen Objekt der Begegnung auseinanderzusetzen. Exemplarisch wird die zentrale Bedeutung eines Tisches als raumbildendes, dreidimensionales Objekt, das Orte und Räume schafft, thematisiert.

one GLASS many TECHNIQUES

Die manuelle Glasfertigung steht auf der Liste der UNESCO für immaterielles Kulturerbe. Gleichwohl droht das Wissen um die entsprechenden Techniken auf Grund mangelndem Interesse und zunehmend erschwerten wirtschaftlichen Bedingungen in Vergessenheit zu geraten. Viele dieser Techniken sind nach wie vor bei der Bearbeitung des Materials Glas essenziell. Als besonders faszinierend erweist sich der physikalische Übergang vom flüssigen zum festen Zustand von Glas. Wird im Prozess der Formfindung mit diesen Eigenschaften des Materials experimentiert, entstehen unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. „One GLASS many TECHNIQUES“ ist eine Sammlung von unterschiedlichen manuellen Glasfertigungstechniken und soll insbesondere Gestaltern einen direkteren Zugang zum Material zu ermöglichen.

Fermentar

„Fermentar“ ist ein Konzept, das die Lebensmittelverschwendung in unseren Küchen verringern soll. Etwa ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landen auf dem Müll. Viele wertvolle Ressourcen werden so verschwendet und unnötige Kosten verursacht. Vor allem aber zeigt es, dass wir unsere Wertschätzung für Lebensmittel verloren haben. 

Fermentar besteht aus einer Familie von Glasgefäßen, die eine ressourcenschonende Lagerung, Verarbeitung und Fermentation von Lebensmitteln ermöglichen. Sie tragen dazu bei, die natürlichen Nährstoffe, die Frische und das Aroma von Lebensmitteln zu bewahren und bieten Platz für verschiedene Verwendungszwecke wie Lagerung, Einlegen und Fermentieren. Fermentar stellt ein Angebot zur Verhaltensänderung gegenüber Lebensmitteln dar und bietet Raum für einen sorgfältigen Umgang mit ihnen. Zusätzlich sollen die Vorteile des Fermentierens als alternative Essenszubereitung und Haltbarmachung in eine moderne Küche integriert werden.

Sublimed Bonds

Das Projekt versteht sich  als eine objekthafte Antwort auf das spürbare (Recherche und Erfahrung) Bedürfnis der Integration der Trauer in die moderne Gesellschaft.

Eine besondere Rolle in meiner Arbeit spielt die Trauergemeinde. Diese besitzt zwar ein heilsames Potenzial, doch leben ihre Mitglieder heute oft weit voneinander entfernt.

Ausgangspunkt meines Entwurfs ist das Grablicht, ein häufiges Lichtritual. Glas als Material soll dem Gefühl der transzendenten Verbindung zu den Verstorbenen gerecht zu werden. Die Gläser können gemeinsam und mit Blick auf das Wesen der Toten ausgewählt werden. Die Interaktion beginnt bei der Trauerzeremonie. Von hier aus verteilen sich die Elemente mit den Trauernden und finden Platz in einem Gegenstück in ihrem Zuhause. Mit der Zeit werden sie an besonderen Trauertagen oder zu einem für alle zugänglichen Ort zurückgebracht und bilden nach und nach ein gläsernes Stapelspiel – als stille Kommunikation unter den Lebenden, als transparente Verbindung zu den Toten und als Ausdruck der Trauer.

Hi Home

„Hi Home“ interpretiert die Windglocke (koreanisch 풍경) neu. Es ist das Ziel des Projekts, Ankommen und Geborgenheit zu symbolisieren. Viele Menschen leben heute weit weg von ihren Familien und Geburtsorten. Für diese Menschen wird die Wohnung zum Zuhause in der Fremde. Der Klang der Windglocke ist ein Klang des Ankommens. Er erinnert an Herkunft und Heimat. Das Projekt betont, wie wichtig und zugleich wie schwierig es heute für sehr viele Menschen ist, anzukommen.

attenzione

Trinkgläser tanzen umher, drehen sich um die eigene Achse, stehen auf glatter Oberfläche niemals gerade. Sie greifen unsere Aufmerksamkeit, lenken unseren Blick auf das Getränk. Ein zu volles Glas droht überzulaufen. Wir lernen den leicht zu verlierenden Inhalt zu schätzen. Eine Achtsamkeit, die auf spielerische Art und Weise erzeugt wird und zugleich die Kommunikation fördert. Schalen greifen die Bewegungen auf, mischen sich unter die Trinkgläser.

Die Karaffe hinterfragt einen klassischen, flaschenähnlichen Aufbau und wird zum Objekt der Irritation. Man schwenkt sie zur Seite, sieht durch die Transparenz des Materials wie die Flüssigkeit auf die Bewegung reagiert. Eine neue Handhabung wird evoziert – untermalt von glucksenden Geräuschen.

Die Objekte bestehen hauptsächlich aus recyceltem Glas und wurden in der Glass Factory in Boda hergestellt.

Future of urban maritime mobility: W.Taxi

In dieser Masterarbeit wird ein autonomes und nachhaltiges Verkehrssystem vorgeschlagen, das die Lebensqualität in Kiel verbessert. Derzeit kann der öffentliche Schiffsverkehr in der Stadt Bürger*innen und Tourist*innen ausschließlich mit Fähren befördern. Daher müssen Nutzer*innen eine bereits festgelegte Route befahren, wodurch sich die Ankunftszeit am Zielort verlängert. In Notfällen ist dies kein zuverlässiges Transportmittel.
Die Entwicklung dieser Arbeit begann mit dem Hauptziel, ein Fahrzeug für ein komplexes Wassertaxi-System zu entwerfen, führte uns aber zu einer Neudefinition des ursprünglichen Ansatzes, nämlich der Gestaltung der Informationen und der Schnittstelle zwischen Fahrgast und Fahrzeug, unter Berücksichtigung der Herausforderungen, die ein autonomes Fahrzeug mit sich bringt. Nach der Entwicklung einer Benchmarking-, Analog- und Homolog-Analyse und dem Vorschlag erster Iterationen von Designlösungen konkludieren wir, dass dieses Kommunikationssystem ein Head-up-Display ist.

DARI

DARI ist ein Becher, bei dem Bambus, ein umweltfreundliches Material, verwendet wird, um die Eigenschaften von Glas beizubehalten und dessen Nachteile auszugleichen. Es wird allgemein gesagt, dass Pappbecher umweltfreundlicher sind als Einwegbecher aus Plastik. Aber auch Pappbecher haben einen kurzen Lebenszyklus. Daher wird die Verwendung von wiederverwendbaren Bechern als soziale Kampagne empfohlen.
DARI wurde zum Zweck dieser Kampagne entwickelt. Die bestehenden Edelstahlbecher verbrauchen bei der Herstellung viel Energie, und ihr einzigartiger Eisengeschmack stößt auf Gefallen und Ablehnung. Als Alternative dazu schlage ich einen Glasbecher vor. Er wurde jedoch so konzipiert, dass er die Wärmeleitfähigkeit und die Beschädigung, die Nachteile von Glas, mit Bambusabdeckungen absichert, so dass er mit gutem Gewissen verwendet werden kann.