ORTO

Der Langstock ist ständiger Begleiter und verlängerter Sehsinn für blinde Menschen. Jedoch werden mit herkömmlichen Modellen nur Hindernisse in Bodennähe wahrgenommen. Dinge, die in Kopfhöhe oder weiter weg liegen, schränken die freie und sichere Fortbewegung ein oder werden gar zur Gefahr. Auch zur Orientierung im Innenraum ist ein konventioneller Blindenstock oft mehr zusätzliche Herausforderung als nützliche Unterstützung.

ORTO scannt über ein Dauerstrichradar die Umgebung und übermittelt sie via Vibrations-Feedback an die blinden Nutzer*innen. Als Griff für den Langstock erfasst ORTO Dinge in Kopfhöhe. Darüber hinaus kann der Griff vom Stock abgenommen werden und dient so als mobiles Hilfsmittel im Raum.

Blinde Menschen gewinnen so nicht nur an Bewegungsfreiheit, sondern können nun jene Umgebung erfahren, die ihnen bis dahin verborgen blieb.

Kokomo

Kokomo präsentiert den Entwurf eines dreiteiligen Verbindungselements das Textilien und Materialien einfach, schnell, nahtlos und ohne zusätzliches Werkzeug miteinander verbinden kann. Die Wahl von Materialien, Varianten und Kombinationen ist nicht eingeschränkt. Es können beispielsweise weiche Materialien (wie z.B Textilien) mit harten Materialien (wie z.B. Pappe) miteinander verbunden werden.
Alles kann als das Baumaterial verwendet werden. Der Entwurf richtet sich an Kinder ab 6 Jahren (bis 99 Jahren). Ziel ist es, dass sie sich eigenständig verschiedene (Ver)-Kleidungsmöglichkeiten schaffen können und somit die Möglichkeit haben sich losgelöst von jeglicher Konfektion und Norm auszuprobieren. Durch den spielerischen und experimentellen Umgang, wird zusätzlich ihr Verhältnis zu Materialien, Formen, Konstruktionen und dem eigenem Körperbau geprägt.

save your shit

Die save your shit – Toilette, ist eine Trockentrenntoilette für den öffentlichen Raum. Sie verfolgt das Konzept der Wiederverwertung von menschlichen Fäkalien, um diese als Ressourcen zu verwenden. So lässt sich Kot gut fermentieren und über den Vorgang des Kompostierens zu Schwarzerde verarbeiten. Urin lässt sich unter anderem direkt als Dünger verwenden, da es einen hohen Anteil an Stickstoff und Phosphor enthält. Dieses Toilettenmodul arbeitet weitgehend autark. Es besitzt ein System zur Regenwasseraufbereitung, ein Solarmodul zur eigenen Energieversorgung und ein zuverlässiges Servicekonzept, welches eine optimale Reinigung, Versorgung und Weiterverwertung der Fäkalien garantiert.
In der heutigen Epoche des durch den Menschen verursachten Klimawandels, ist es meiner Meinung nach an der Zeit sich vom gegenwärtigen, industriellen und Ressourcen verschwendenden Weg abzuwenden, hinzu einer kreislaufgeführten ganzheitlichen Gesellschaft.

TO THE BONES

Es ist Tatsache, dass ein großer Teil unserer Lebensmittel verschwendet wird. Es ist auch eine Tatsache, dass wir mit wertvollen Ressourcen immer neue Dinge produzieren und diese oft nach einmaligem Gebrauch wegwerfen. Hilfe leisten kann die Fleischindustrie, in der aktuell ca. 46% der bei der Schlachtung anfallenden Bestandteile vernichtet werden. Der Fokus liegt auf den großen Mengen an Knochen, die mit modernen Verarbeitungstechniken dazu beitragen könnten, andere, schädliche Materialien zu ersetzen. Hierfür wurden Knochenmixturen entwickelt die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.

BetaWare

BetaWare ist ein Material aus Zuckerrübencellulose und Melasse, welches vegan und ehrlich kompostierbar ist. Es sind Beimaterialien der Zuckerherstellung, weshalb keine zusätzlichen Anbauflächen für den Waren-Konsum genutzt werden. Nach der Zwischennutzung kann das Material einem natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Durch eine intensive Recherche und eine Vielzahl an Versuchen wurde das Material entwickelt, dazu gehören auch erfolgreiche Spritzgussversuche. Gestaltet wurden Produkte, die vielseitig nutzbar sind und Verarbeitungsverfahren aufzeigen. Im Zusammenhang von resilienter, ehrlicher und nachhaltiger Gestaltung entstand ein zukunftsfähiger Gestaltungsansatz.

Lokke

Lokke ist ein Konstruktionsspielzeug aus Holz, das es Spielenden ermöglicht, sehr schnell stabile und große Konstruktionen zu erschaffen, die mit dem ganzen Körper erlebt werden können. Die Daten zu Lokke werden unter einer Open Source Lizenz veröffentlicht, sodass Spielende das System leicht mit ihrer eigenen Kreativität erweitern können.
Lokke soll in einem Mietsystem an Schulen und Einrichtungen verteilt werden.

Designing Utopia

Zukunftsforschung und Design – zwei Disziplinen, die in ihren Zielen nicht weit voneinander entfernt sind, zwei Themenfelder, deren Parallelen nicht deutlicher sein könnten und ein Ansatz der zur heutigen Zeit nicht relevanter sein könnte. Wie der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt schon sagte: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Diese Aufgabe fällt mehr und mehr Designer*innen in die Hände. Mittlerweile fließen diese beiden Kompetenzfelder in vielen Bereichen schon ineinander ein, doch profitieren sie ausreichend voneinander? In dieser Masterarbeit wurde untersucht, wie zwei Disziplinen voneinander profitieren und gemeinsam neue Werkzeuge schaffen können.

Raumgestalten

Hans Gugelot mit dem System M125, Fritz Haller mit USM Haller und das aktuellere System 180 haben es geschafft, zu ihrer Zeit hochmoderne Möbelsysteme zu entwickeln. Doch sind diese Systeme heute noch zeitgemäß? Ein immer größer werdendes Verlangen der Gesellschaft nach Individualismus und Nachhaltigkeit, verschiebt den Fokus auch in der Gestaltung. Heute stellen wir uns mit Hilfe von Online-Konfiguratoren individuelle Möbel zusammen und geben ihnen somit ein Stück unserer Identität. Doch diese Individualität findet ihre Grenzen in den Konfiguratoren.
Was geschieht, wenn wir den Nutzern die Möglichkeit geben, Ihre Ideen selbst zu verwirklichen? Die Problemstelle bei der Entwicklung eines guten Möbelsystems sind Ihre Verbindungspunkte und somit auch ihr höchstes Gut. Hier möchte ich mit der Fragestellung ansetzen, wie ein nachhaltiges Möbelsystem der Zukunft, welches primär aus einem Verbindungselement besteht, gestaltet werden kann.

GUM

Im Durchschnitt konsumiert jeder Deutsche 100 Kaugummis pro Jahr, wodurch sich ein Gesamtverbrauch von 8 Milliarden ergibt. Medienberichten zufolge kleben auf jedem deutschen Straßenquadratmeter rund 80 Kaugummireste, deren Entfernung je zwischen 1 – 3€ kostet.
Die „Kaugummi-Base“, der Hauptbestandteil des Kaugummis, besteht überwiegend aus erdölbasiertem Kunststoff. Deshalb ist Kaugummi, wie andere Plastikprodukte, kaum biologisch abbaubar. 
Die Gewohnheit, Kaugummis einfach auf dem Boden zu entsorgen ist demnach folgenschwer und stellt eine Ressourcenvergeudung dar, die umweltschädigend und teuer ist. 
Aus diesem Grund wird Kaugummi in meiner Arbeit „Gum“ als wertvolles Rohmaterial zelebriert, aus dem neue Objekte entstehen. Zunächst wurden die Inhaltsstoffe des Kaugummis mit Hilfe des FTIR-Spektroskopie analysiert. Aus den hochwertigen Materialien der Kaugummiindustrie wurde dann Kunststoffrezyklat hergestellt und durch Modifikation und Extrusion weiterverarbeitet.

FourOne

Neue Zeiten, neue Möbel. Wir leben und arbeiten zu Hause und wenig Platz will gut genutzt sein. Die Kernqualität von FourOne ist, dass man auf unterschiedlichen Ebenen, verschiedene Positionen einnehmen kann und die organische und aufrechte Körperhaltungen so unterstützt wird. Kompatibel im Raum zielt es auf eine inspirierende Arbeitsatmosphäre ab.

Die Positionen werden beschrieben entlang der Höhen.

Erste Position oberste Ebene; aufrecht, konzipiert für einen angelehnten Stand
ermöglicht eine lockere zugewandte Haltung
bietet Konzentration

Zweite Position; mittlere Ebene, breite Sitzfläche mit Rückenfreiheit
geradliniger Stand ermöglicht maximalen Sitzspielraum
bietet Freiheit

Dritte Position; Schwerpunkt auf einer dynamischen Vorwärtsbewegung
mit Option des Anlehnens, Halt, eine verspielte Klarheit
bietet Auflockerung

Vierte Position; tiefste Ebene, neues Setting, aufrechte Rückenlehne, entspannter Sitz
bietet Flexibilität

Jede Position fördert eine andere Haltung.