Symbiotic Spaces

Symbiotic Spaces geht der Frage nach, was ein symbiotisches Zusammenleben mit nichtmenschlichen Lebewesen in der Stadt bedeuten könnte und wie sich experimentelle Gestaltung darin positioniert. Die Module aus Keramik „wachsen“ aus dem Wasser über die Uferkante in die Luft, um verschiedenen Lebewesen wie Amphibien, kleineren Säugetieren, Insekten und Vögeln Behausungen zu bieten. Die Formen sind inspiriert von nichtmenschlichen Architekturen im Wald, natürlichen Algorithmen und der Viskosität von wildem Ton. Jede Stadt besitzt eigene Erdtöne, daher entstand das erste Modell aus weißer Keramik, um ein neutrales Beispiel abzubilden. 3D Druck mit lokalem Ton wird als Medium genutzt, um über Stadtkultur, Materialien und die Natur von Technologie reflektieren. Außerdem steht die Frage im Raum, wer eigentlich eine Stadt bewohnt und wessen Bedürfnisse zukünftig in einer technologischen und gestalterischen Praxis berücksichtigt werden müssen.

der Fixateur / the Fixateur

Das Projekt untersucht Arbeit, Ressourcenfragen und den Wert von unbrauchbarem Zeug prozesshaft in Form eines fiktiven Berufsbildes.
Mit standardisierten Arbeitsabläufen und Einheitslösungen stellt der Fixateur den Gebrauchswert kaputter Möbel wieder her. Dafür verwendet er Fixaturen, die wie bei Knochenbrüchen beschädigte Stellen stabilisieren.
Das Verfassen von Anamnese- und Operationsberichten fordert eine individuelle Auseinandersetzung mit beschädigten Möbeln aller Art trotz professioneller Gleichgültigkeit ein.
Der Fixateur ist ein Experiment – der Versuch, berufliche Autorität und Selbstverständnis sowie empfundene Verantwortung zu erfinden.

Parachno

Diese Orthese entstand aus der Suche nach einem Mehrwert durch Personalisierung im Kontext parametrischen Designs und neuer computergestützter Fertigungstechnologien. Sie ist aus einem selbst entwickelten elastischen 3D-Perlengewebe hergestellt, das mit nur zwei Grundelementen eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten bietet. Ihre Plastizität lässt sich durch die Variation der Form und Anordnung der Perlen, sowie der Elastizität und Flussrichtung der eingebrachten Sehnen, gezielt steuern. Dieses Prinzip wurde in Modellen und Nutzer*innentests untersucht und in einen Algorithmus übersetzt, mit dem die Struktur und ihre Eigenschaften entsprechend der individuellen Anatomie und Konstitution berechnet werden. So können die Bewegungen des Armes entlang der Muskulatur auf natürliche Weise beim täglichen Training oder aber auch bei der Rehabilitierung nach Schlaganfällen und anderen Verletzungen gezielt erleichtert oder erschwert werden. Zudem macht der Algorithmus robotergestützte Fertigung denkbar.

Mobi SchoolKit

Gerade in der Zeit einer weltweiten Pandemie wurde deutlich, dass die Grammatik der Schule in vielen Bereichen an ihre Grenzen gestoßen ist. Der konzeptuelle Entwurf von „Mobi SchoolKit“ ist durch einen explorativen practice-based Forschungsansatz entstanden, um zukünftige Lernerfahrung jenseits traditioneller Strukturen neu zu denken. Im Umgang mit Smartphones sollen Erweiterungen und Potentiale aufgezeigt werden, die das mobile Lernen mit Smartphones als Enabler bereithält. Es ist ein neoanaloges Kit für einen hybriden Schul-Kosmos entstanden, welches Potentiale der Neupositionierung von Schulbildung aufzeigt und eine Brücke zwischen Außen-/Stadtraum, ganzheitlichem und digitalem Lernen bietet. Diese Arbeit zeigt einen Möglichkeitsraum für Grundschulen, der über die Schulmauern hinaus Verwendung finden könnte.

Handwerkerauto der Zukunft

Trotz der fortschrittlichen Technologie im Bereich der Transportmittel und Nutzfahrzeuge, sind wenig Angebote zu finden, die eine nennenswerte Entlastung für den/die Arbeiter*innen bieten.

Idealerweise muss ein Ausgelich zwischen Ästhetik, Funktionalität, Brauchbarkeit, Benutzer- und Umweltfreundlichkeit gefunden werden, um den Berufsstand durch das Handwerkerfahrzeug zukunftsgerecht zu machen.
Der Sachverhalt gab den Impuls, dieses Problem zu lösen und die Handwerker*innen bei der Hantierung mit dem Auto zu entlasten und das Handwerkerauto als ganzes attraktiver und aufregender zu gestalten.
Die Reduktion der physische und psychische Belastung im Zusammenhang mit dem Handwerkerfahrzeug soll sich daraufhin positiv auf den gesamten Arbeitsablauf auswirken und das Erscheinungsbild das Interesse für diesen Berufsstand erhöhen. Die Ausarbeitung beruht auf fachmännischen Expertisen und beinhaltet eigene Analysen aus der Beobachterperspektive. Ergeben hat sich eine Gestaltung, die die technischen Eigenschaften und deren Vorteile aus unterschiedlichen Sphären kombiniert und sie auf ästhetische, funktionale, benutzer- und umweltfreundliche Art und Weise vereint. Die Interaktion mit dem Auto erweckt Begeisterung bei dem Handwerker und zusammen mit dem äußeren Erscheinungsbild wird Interesse bei außenstehenden Betrachter hervorgerufen.

Situated Behaviors

Situated Behaviors ist ein Forschungsprojekt zu neuen Interaktionsformen im Bereich der Mensch-Roboter-Kollaboration. Der Begriff der Kollaboration bezieht sich hier auf die Übertragung des empirischen Körperwissens des Menschen im Kontakt mit dem Material. Ich interessiere mich für die Fähigkeit des robotischen Systems, die menschliche Geste zu interpretieren, sich anzupassen und auf die gegebene Situation zu reagieren. Die Beziehung zwischen Mensch und Roboter zu gestalten bedeutet auch, die Grenzen zwischen beiden Entitäten zu hinterfragen. Das Ergebnis ist ein Überdenken von Form, Materialität und sensorischen Fähigkeiten des robotische Apparats.

MOOTBOX – Mobile Outdoor Trolley

Die Mootbox ist eine für den privaten Gebrauch zugeschnittene Kücheneinheit mit Stehtischfunktion. Das entwickelte Modul bietet größtmögliche Mobilität, da es aufgrund seiner kompakten Bauweise in einem Fahrzeug leicht Platz findet und je nach Bedarf mit Hilfe eines Zugsystems zu Fuß oder mit dem Fahrrad befördert werden kann. Auf diese Weise wird die Küche in mobiler Form in den öffentlichen Raum gebracht und es entsteht ein Treffpunkt der die soziale Interaktion fördert. Vor allem aber soll diese Streetfoodküche einen Ort schaffen, der den Umgang miteinander fördert und zur einer gesunden Gesellschaft beiträgt. Essen ist gemein gesehen die einfachste Form, Verbindungen untereinander zu generieren.
Die Mootbox ist nicht nur ein praktischer Gebrauchsgegenstand, sondern auch ein Beitrag zu einer offeneren, toleranteren und kommunikativeren Gesellschaft.

usaer

Usaer ist ein Konzept der Befähigung von Zivilisten zu einer sicheren und effizienten Rettung von Verschüttungsopfern. Die bisher nicht auf Katastrophen vorbereiteten zivilen Ersthelfer werden mit der Bereitstellung der nötigen Hilfsmittel und des erforderlichen Wissens über digitale Unterstützung auf diese Momente vorbereitet. Sie werden hiermit befähigt, andere in Trümmerfeldern zu orten, daraufhin zu befreien und sie zudem medizinisch zu versorgen.
Darüber hinaus können sie sich während dieser komplexen und gefährlichen Tätigkeit mittels Helm, Handschuhen und Warnweste schützen, sodass sie nicht selbst zu Opfern werden.
Hier liegt der Fokus des Projektes. Ein international anwendbarer, reparaturfähiger, kontextuell adaptierbarer und schnell nutzbarer Helm umschließt eine Tasche, die die übrigen Hilfsmittel beherbergt. Der Helm ist faltbar und somit logistisch effizient. Der Symbolcharakter wird international, durch die Anlehnung an Tierpanzer, als schützendes Element dekodiert.

Constructing Contradictions

„Constructing Contradictions“ setzt sich mit Widersprüchen auseinander. Während Experimente in der Prozessgestaltung wichtig zur Erzeugung von Neuem sind, werden diese oft vernachlässigt. Ein Grund dafür ist der Druck, der heutzutage oft auf Designer*innen lastet.
Es wurde mit design-untypischen Materialien gearbeitet, die für ihre Eigenschaften nicht viel Aufmerksamkeit in der Designwelt bekommen.

neue Urne

Wenn wir uns der Frage nach der Zukunft unseres politischen Lebens stellen, müssen wir uns auch darüber Gedanken machen, welche Verantwortung wir mit der Entwicklung und Ausführung von demokratischen Prozessen tragen. Die “Neue Urne” ist meine gestalterische Weiterentwicklung des vernachlässigten gesellschaftlichen und demokratischen Symbols der Wahlurne. Sie soll die Aufmerksamkeit sowohl auf politische Partizipation als auch auf die praktischen Prozesse der Wahl lenken. Dabei war es mir besonders wichtig ein Objekt mit Wiedererkennungswert und ästhetischer Qualität zu schaffen, welches den Werten der Demokratie Ausdruck verleiht, ohne eine politische Gesinnung zu präferieren. Transluzenz ist gerade deshalb eines der zentralen Gestaltungselemente meines Entwurfs. Neben ihrer rituellen Aufgabe löst mein Entwurf auch praktische Probleme des Wahlgeschehens, die bisher vernachlässigt wurden. Sicherheit und eine intuitive Handhabe waren dabei von zentraler Bedeutung.