Die save your shit – Toilette, ist eine Trockentrenntoilette für den öffentlichen Raum. Sie verfolgt das Konzept der Wiederverwertung von menschlichen Fäkalien, um diese als Ressourcen zu verwenden. So lässt sich Kot gut fermentieren und über den Vorgang des Kompostierens zu Schwarzerde verarbeiten. Urin lässt sich unter anderem direkt als Dünger verwenden, da es einen hohen Anteil an Stickstoff und Phosphor enthält. Dieses Toilettenmodul arbeitet weitgehend autark. Es besitzt ein System zur Regenwasseraufbereitung, ein Solarmodul zur eigenen Energieversorgung und ein zuverlässiges Servicekonzept, welches eine optimale Reinigung, Versorgung und Weiterverwertung der Fäkalien garantiert.
In der heutigen Epoche des durch den Menschen verursachten Klimawandels, ist es meiner Meinung nach an der Zeit sich vom gegenwärtigen, industriellen und Ressourcen verschwendenden Weg abzuwenden, hinzu einer kreislaufgeführten ganzheitlichen Gesellschaft.
Kategorie: GDG Show 2021
Teilnehmer der 2021er GDG Show
Dialog mit einer Knolle / dialogue with a garlic bulb
Als Ausgangspunkt für den Designprozess während meiner Bachelorarbeit setzte ich mir die intensive Beschäftigung mit einem Material – dem Knoblauch.
Ein Material kann schöpferische Prozesse wissenschaftlicher oder auch kreativer Art in Gang setzen, indem es der Kreativität etwas entgegensetzt, sie herausfordert und konkret werden lässt. Es kommt zudem stets mit einer Fülle von Erfahrungswelten, reduziert man es nicht auf eine ihm aufgezwungene Verwendung. Was kann mir der Knoblauch also bieten, wenn ich mich abseits des herkömmlichen kulinarischen Kontextes auf sein volles Potenzial einlasse?
Dies wollte ich herausfinden und trat im Laufe meines Bachelorsemesters mit ziellosem Forschungsdrang und einem radikalen Nichtwissen in einen persönlichen Dialog mit einer Knolle. Ich distanzierte mich von einem Ergebnis – der Herstellung eines Textils – und arbeitete prozessorientiert. Daraus entstanden sind eine Reihe unterschiedlicher Experimente und ein veränderter Blick als Designerin.
BetaWare
BetaWare ist ein Material aus Zuckerrübencellulose und Melasse, welches vegan und ehrlich kompostierbar ist. Es sind Beimaterialien der Zuckerherstellung, weshalb keine zusätzlichen Anbauflächen für den Waren-Konsum genutzt werden. Nach der Zwischennutzung kann das Material einem natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden. Durch eine intensive Recherche und eine Vielzahl an Versuchen wurde das Material entwickelt, dazu gehören auch erfolgreiche Spritzgussversuche. Gestaltet wurden Produkte, die vielseitig nutzbar sind und Verarbeitungsverfahren aufzeigen. Im Zusammenhang von resilienter, ehrlicher und nachhaltiger Gestaltung entstand ein zukunftsfähiger Gestaltungsansatz.
Designing Utopia
Zukunftsforschung und Design – zwei Disziplinen, die in ihren Zielen nicht weit voneinander entfernt sind, zwei Themenfelder, deren Parallelen nicht deutlicher sein könnten und ein Ansatz der zur heutigen Zeit nicht relevanter sein könnte. Wie der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt schon sagte: „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Diese Aufgabe fällt mehr und mehr Designer*innen in die Hände. Mittlerweile fließen diese beiden Kompetenzfelder in vielen Bereichen schon ineinander ein, doch profitieren sie ausreichend voneinander? In dieser Masterarbeit wurde untersucht, wie zwei Disziplinen voneinander profitieren und gemeinsam neue Werkzeuge schaffen können.
da tudo.
Diese Arbeit mit dem Namen „da tudo.“ ist eine praxisbasierte Materialforschung mit dem Fokus auf dem gemachten Erlebnis und der resultierenden Erfahrung. Im Design sind es vor allem die Produktgestallterinnen und Produktgestalter, die begonnen haben nach neuen Materialien und Anwendungen zu suchen. Dabei entstehen ebenso neue praxisbasierte Gestaltungs- und Arbeitsprozesse, die den Designenden neue Forschungsmethoden ermöglichen, in denen es nicht unbedingt darum geht eine bestehende These zu beweisen, sondern das Suchende den Prozess bestimmen darf. Daraus können mehrere Antworten resultieren, die Alternativen aufzeigen können. Dieser Materialresearch ist inspiriert von dem Entstehungsgedanken des in Portugal traditionellem Kunsthandwerks des Korbflechtens. Im Fokus stand die Verwendung von lokalem und pflanzlichem Material, um unteranderem Designmodelle wie Regeneratives und Zirkuläres Design einfach zu integrieren und die eigene Handlungsfähigkeit möglichst unabhängig zu erproben.
SONOFLEX
„Sonoflex“ ist eine duale Ultraschallsonde, die mobil wie stationär einsetzbar ist. Die medizinische Versorgung in strukturschwachen Regionen ist unter anderem durch die langen Wegstrecken eine große Herausforderung für eine schnelle medizinische Diagnosestellung. Sie ist aber gerade für Erkrankungen der inneren Organe von sehr großer Bedeutung, denn die Diagnosestellung bei Krankheiten der inneren Organe und deren Vorbeugung wird primär durch die diagnostische Bildgebung mithilfe von Ultraschalltechnologie gewährleistet. Für eine herkömmliche Ultraschalluntersuchung in der inneren Medizin werden hauptsächlich die drei Sondentypen Linear-, Sektor- und Konvexscanner benutzt.
Mit der dualen Ultraschallsonde sind diese drei Typen in einem Produkt vereint. Dies vereinfacht und beschleunigt den Diagnoseprozess stark, da ein Wechsel auf eine andere Sondenform nicht mehr nötig ist. Zukünftig wird es mit der dualen Ultraschallsonde auch möglich sein, automatisierte Diagnosen anzubieten.
Playspace
Mit Playspace wird der urbane Raum spielerisch. Das Set besteht aus sieben verschiedenen Modulen, die an städtischen Stahlrohrpfosten montiert werden können, um bislang funktional bestimmte Orte als Spiel-Räume neu zu denken. Leuchtende Farben und eindeutige Formen laden Vorbeilaufende ein, ihr Fahrrad aufzuhängen, zu verweilen, mit Kreide zu malen, zu schaukeln, einen Ball ins Tor zu schießen oder vielleicht sogar eine eigene Hängematte aufzuhängen. Nach einer unkomplizierten Montage können die Module am Pfosten frei bewegt, fixiert oder eingeklappt werden, um unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen gerecht zu werden. So können Spiel und Begegnungen entstehen, wo vorher nur ein Halteverbotsschild war.
Cyclist – Das Pandemie Leihfahrrad / Cyclist – The Pandemie Sharing Bike
Das Konzept Cyclist versteht das Serviceangebot der Leihfahrrad-Anbieter neu und kommuniziert die Hygiene und Wertigkeit der Räder. Die Servicestruktur besteht aus zwei neuen Stationen, in denen die Räder instand gehalten und gereinigt werden. Diese Servicevorstellung bringt einen neunen Leihfahrradtypus mit sich. Durch ein intelligentes Gewebe auf dem Sattel und den Griffen wird der Hygienestatus grafisch vermittelt. Die Reinigung und Frische der Räder wird dadurch sofort erfahrbar.
Um die Langlebigkeit der Leihräder zu gewährleisten, wird der Service durch die Verwendung von hochwertigen Komponenten, wie dem Riemenantrieb, oder dem Titanrahmen unterstützt. Diese machen die Räder nicht nur beständig sondern auch leichtgängig.
Die verbesserten Eigenschaften der Cyclist-Räder sollen die Attraktivität und damit die Begeisterung für Leihfahrräder steigern, um ihre prozentuale Nutzung zu erhöhen und eine gesunde und nachhaltige Mobilität in den Städten zu bewirken.
FourOne
Neue Zeiten, neue Möbel. Wir leben und arbeiten zu Hause und wenig Platz will gut genutzt sein. Die Kernqualität von FourOne ist, dass man auf unterschiedlichen Ebenen, verschiedene Positionen einnehmen kann und die organische und aufrechte Körperhaltungen so unterstützt wird. Kompatibel im Raum zielt es auf eine inspirierende Arbeitsatmosphäre ab.
Die Positionen werden beschrieben entlang der Höhen.
Erste Position oberste Ebene; aufrecht, konzipiert für einen angelehnten Stand
ermöglicht eine lockere zugewandte Haltung
bietet Konzentration
Zweite Position; mittlere Ebene, breite Sitzfläche mit Rückenfreiheit
geradliniger Stand ermöglicht maximalen Sitzspielraum
bietet Freiheit
Dritte Position; Schwerpunkt auf einer dynamischen Vorwärtsbewegung
mit Option des Anlehnens, Halt, eine verspielte Klarheit
bietet Auflockerung
Vierte Position; tiefste Ebene, neues Setting, aufrechte Rückenlehne, entspannter Sitz
bietet Flexibilität
Jede Position fördert eine andere Haltung.
MOB
MOB ist eine mobile Parkbank, die den Nutzer*innen mehr Freiheit im öffentlichen Raum gibt. Sie kann entweder frei bewegt werden oder in einem definierten Bereich. Die Bank bricht mit den Regeln des immobilen Stadtmobiliars und geht auch ästhetisch neue Wege.