FOLD

FOLD bringt die Themen Warenlogistik und Kunden-Involvierung in Form einer Produktserie zusammen, beide vor dem Hintergrund gegenwärtiger Produktions- und Vertriebsmöglichkeiten. Entstanden sind acht Objekte, die in verschiedenen Kontexten Anwendung finden. Sie werden mittels Laser aus flachem Metall geschnitten und mit minimalem Packmaß verschickt. Kosten für Produktion und Versand werden so gering wie möglich gehalten. Bevor das Produkt genutzt wird, wird es in wenigen Schritten in seine Form gefaltet.

Ein ressourceneffizientes Konzept für Mehrwegverpackungen an Abfüllstationen / A resource-efficient concept for returnable packaging at bulk food stations

Die Lignin-basierten Mehrwegbehältnisse auf Pfandbasis sind eine realistische Verpackungsalternative an Abfüllstationen und ist eine ressourceneffiziente Lösung für verpackungsfreies Einkaufen.
Die funktionalen und zeitlosen Mehrwegbehältnisse sind eine nachhaltige, langlebige Aufbewahrungsalternative für das Leihsystem und ein dekorativer Hingucker für Zuhause.

Die stapelbaren, luftdichten Mehrwegbehältnisse stehen in vier unterschiedlichen Größen mit modularem Deckel beim unverpackten Einkaufen an den Abfüllstationen zur Verfügung.
Eine klare Farbcodierung hilft bei der Unterscheidung zwischen Lebensmittel, Kosmetik- und Reinigungsartikeln.
Der modulare Schraubdeckel ist ein wichtiger Bestandteil des Mehrwegbehältnisse. Je nach Inhalt können sich die Kund*innen den Schraubdeckel aussuchen.
Das Mehrwegbehältnis an Abfüllstationen ist ein Lösungsvorschlag dafür, wie Aufbewahrungsgefäße neu gedacht werden können und leistet einen Beitrag zur Abfallvermeidung und Ressourcenschonung.

KIPZ – Licht im Homeoffice

Die klassische Schreibtischleuchte ist genau genommen ein Design Artefakt. Um dieses an die Anforderungen und Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft und ihren Strukturen im digitalen Office anzupassen habe ich einen neuen Design Ansatz gewagt. Mit der Pandemie 2020 haben sich die Bedürfnisse von Studierenden und Arbeitnehmer*innen, die sich alle plötzlich im permanenten Homeoffice wiederfanden, geändert. Der erste Eindruck, etwa bei Vorstellungsgesprächen oder Masterbewerbungen, sowie im Office Alltag generell, hat nichts mehr mit einem guten Händedruck, sauberen Schuhen oder einer guten Bügelfalte zu tun. Mein Projekt befasst sich damit, wie sich die Anforderungen bei rein virtuellen ersten Begegnungen geändert haben und was nun beim ersten virtuellen Eindruck wichtig ist. Spoiler: Wir müssen uns ins richtige Licht setzen.

float

Float ist ein Snackautomat für mentale Gesundheit. Er leistet, öffentlich zugängig, rund um die Uhr eine schnelle und bezahlbare Soforthilfe im Umgang mit alltäglichen emotionalen Krisen. Die darin enthaltenen 24 »Mental Treats«, bestehend aus Objekten und angeleiteten Übungen, unterstützen die Benutzer*innen in ihrer emanzipatorischen Selbsttherapie und bewussten Aktivierung der eigenen Ressourcen. So wird gelernt starken Emotionen wie z.B. Stress oder Angst, Raum und Zeit zu geben und mentalen Krankheiten vorzubeugen.
Die Treats bieten Lösungsansätze, Therapieprodukte, Tipps und lebenslang einsetzbare Werkzeuge, die individuell auf den eigenen emotionalen Zustand abgestimmt sind. Sie können zwar keine Therapie ersetzen, zeigen aber eine große Perspektiven- und Hilfsangebotsvielfalt bei mentalen Belastungen auf.

Als herkömmlicher Verkaufsautomat daherkommend und somit überall verortbar, ist float ein Plädoyer für die Entstigmatisierung und Sichtbarmachung von mentaler Gesundheit.

SMOVE

Smove ist ein Ansatz zur nachhaltigen Nutzung haushaltsüblicher Stühle im Kontext Home Office.
Das natürliche Bedürfnis nach Bewegung wird mit einem Objekt vereint, das in einer Vielzahl von Haushalten vorzufinden ist: einem Stuhl. Smove formuliert einen zeitgemäßen Blickwinkel auf Nachhaltigkeit, indem es sich an bereits bestehenden Objekten orientiert und deren Funktionalität durch Umnutzung erweitert. Als Plattform für haushaltsübliche Stühle ermöglicht Smove dem*der Sitzenden verschiedene Bewegungsarten, die unsere traditionellen Sitzgewohnheiten hinterfragen. Dynamisches Sitzen in Form von unterbewusst ausgeführten Mikrobewegungen trägt dazu bei, Rückenleiden als häufigste Volkskrankheit maßgeblich zu reduzieren.

PAPILIO

Zunehmende Lichtverschmutzung und der Energieverbrauch durch Straßenbeleuchtung haben gravierende Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen — besonders in dicht besiedelten Gebieten. Gleichzeitig werden Städte, je höher wir sie bauen, immer windiger.

Vor diesem Hintergrund entstand PAPILIO: Eine Straßenlaterne mit insektenfreundlichem Lichtspektrum, die das Licht nur dann aktiviert, wenn es tatsächlich benötigt wird. Darüber hinaus erzeugt die Leuchte den verbrauchten Strom klimaneutral selbst durch einen integrierten Windrotor.
Ein Akku speichert die generierte Energie und kann so auch windstille Phasen überbrücken, sodass PAPILIO komplett autonom betrieben werden kann, ohne die aufwendige Verlegung von Stromkabeln. Alternativ kann die Laterne mit einem Stromnetz verbunden werden, um bei starkem Wind überschüssige Energie einzuspeisen.

Mit PAPILIO wird die Energiegewinnung zu einem ästhetischen Spiel, das den öffentlichen Raum bereichert – sowohl am Tag, wie auch in der Nacht.

Don’t Panic.

Durch unvorhersehbares Auftreten von lebensbedrohlichen Symptomen wie starkes Herzklopfen oder steigenden Puls, können Betroffene einer Panikstörung zu jeder Zeit von einem Gefühl der Todesangst überwältigt werden. Die daraus resultierende Vorsicht gegenüber vermeintlichen Panikauslösern wie Orten oder Situationen schränkt das Leben der Personen immer weiter ein.
Anhand der Anleitungen für das Vorgehen bei einer Panikattacke – abhängig von deren Intensivgrad – sowie eine Beschreibung von Akupressurpunkten – bieten eine Möglichkeit zur Selbsthilfe. Die daraus resultierende Aufklärung und Auseinandersetzung mit der Krankheit kann die Unsicherheit und Angst vor aufkommenden Attacken mindern. Der dazugehörige Podcast soll sowohl für Betroffene als auch für Außenstehende eine Möglichkeit sein, die Krankheit besser verstehen zu können und das Themengebiet der psychischen Krankheiten weiter sensibilisieren.

Coulisses

Unsere Besitztümer spiegeln unsere Persönlichkeit und unsere Geschichte wider. Coulisses ist ein modulares Regalsystem und gestaltet sich als ein zentrales Element der Wohnung. Es hilft uns dabei, unsere schönsten und wertvollsten Besitztümer hervorzuheben oder zu verstecken, mal temporär abzulegen oder lange und sicher zu verstauen.

Coulisses besteht aus gekanteten Stahlmodulen, die durch ein einfaches Klemmsystem in Bretter gesteckt werden. Das Produkt ist in der Herstellung flexibel und überall und mit vielen verschiedenen Herstellungsmöglichkeiten reproduzierbar. Es kann sich in unterschiedlichen Wohnsituationen anpassen und dank der unterschiedlichen Größen, die es annehmen kann, passt es auch in den kleinsten Wohnungen. Durch seine breite Vielfalt an Farb- und Materialkombinationen wird es entweder zum stillen Wegbegleiter, oder bereichert durch Farbakzente mit seiner beruhigenden Anwesenheit das Leben.

Archiv der Begegnungen / Archive of Encounters

Was bleibt von einer Begegnung, von einem Gespräch, einer Veranstaltung? Persönliche Erinnerungen, Sinneseindrücke, Emotionen. Wie können flüchtige Momente eingefangen, konserviert und zugänglich gemacht werden für Menschen, die nicht dabei waren? Auf Basis dieser Fragen entstand ein Konzept für ein partizipatives Archiv. Studierende des Studio Experimentelles Design der HFBK Hamburg begleiteten ein Jahr lang das kuratorische Programm im M.1 in Hohenlockstedt zum Thema Care von Sascia Bailer (künstl. Leiterin 2019/20). Jede dieser Veranstaltungen wurde studentisch dokumentarisch begleitet und künstlerisch interpretiert. Dadurch sind acht Interpretationen der Veranstaltungen in Form von Koffern entstanden, die einen Zugang zu dem Geschehenen ermöglichen. Das Archiv der Begegnung ist lokal und mobil: In Kooperation mit der Gemeindebücherei Hohenlockstedt sind die Koffer allen zugänglich, die nicht am Programm teilnehmen konnten, sich aber mit diesen Fragestellungen beschäftigen wollen.

CHITOSAN X CELLULOSE

Chitosan und Cellulose bilden eine Materialkombination, die in einem etablierten Materialkreislauf recycelt werden kann. Die Löslichkeit des Chitosans in sauren Lösungen fügt sich in die vorhandenen Prozesse des Altpapierrecyclings ein.
Dieses Projekt stellt die in Experimenten erarbeiteten und dokumentierten Eigenschaften der Stoffkombination vor. Diese Eigenschaften versprechen neue, erweiternde und stützende Fähigkeiten, die das Portfolio der Papieranwendungen erweitern.
Vier eindrückliche Ergebnisse der Experimente wurden in A4 DIN Formaten atmosphärisch in Szene gesetzt. Diese lassen sich den vier Elementen Feuer, Erde, Wasser und Luft unseres Planeten zuordnen und stehen somit in besonderem Verhältnis zu der Projektausrichtung: einem ressourcenschonenden Umgang mit unserem Planeten.