SHIFT

Vor dem Hintergrund aktueller globaler Veränderungen im Wohn- und Arbeitskontext beobachten wir die zunehmende Bedeutung der Wohnung als sozialen sowie beruflichen Rückzugsort. Durch zunehmende Wohnraumknappheit, Home-Offices oder technische Innovationen im Sinne moderner digitaler Geräte, wächst die Nachfrage nach Multifunktionalität und der vielseitigen Nutzung von Wohnmöbeln. Dies erfordert moderne „hybride“ Lösungen.

Das Sofa steht sinnbildlich für den Wandel vom klassischen Arbeitsplatz zum mobilen Arbeiten, begünstigt durch den Einsatz mobiler digitaler Geräte.

Das „Shift Sofa“ definiert den Entwurf eines vielseitig einsetzbaren Sofamöbel, das eine vielseitige Nutzung seiner Rückenkissen für unterschiedliche Bedürfnisse und Situationen im Wohnbereich ermöglicht. Es besteht aus nur wenigen trennbaren Teilen, was es flach verpackbar macht und ermöglicht, dass alle Komponenten ausgetauscht oder materialgerecht recycelt werden können.

WATERepublic – Public Water

Das Konzept WATERepublic verwandelt unser bestehendes Hydrantennetz in Wasserstellen für das öffentliche Leben. Menschen und Tiere haben jederzeit Zugang zu frischem Trinkwasser und für Veranstaltungen wie Wochenmärkte und Straßenfeste können, mit Hilfe einer App, Wasseranschlüsse gemietet werden. Das steigert die Lebensqualität in unseren Städten und macht leere Plätze zu Versammlungsorten. Grünflächenämter und Bürger*innen, die sich an der Pflege des Stadtgrüns beteiligen wollen, haben ebenfalls immer Zugang zu Wasser. Das schützt unser Stadtklima, fördert die Partizipation und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Das Grauwasser wird gesammelt und zu nahe gelegenen Grünflächen geleitet. Das aufwändige Installieren von Standrohren bzw. der Plastik- und CO2-intensive Transport von Flaschenwasser dagegen entfällt.

BIOSPHERE

In Anbetracht der immer weiter steigenden Bevölkerungszahlen kann der Lebensmittelbedarf der Zukunft durch konventionelle Methoden nicht bedient werden. Die Basis des Entwurfs stellt eine Biosphäre dar. Diese wird mit gekeimten Pflanzen bestückt. Durch die Abschirmung von der Außenwelt ist ein Eindringen von Schädlingen unmöglich. Die Pflanzen können so bis zur Reife durch eine kontrollierte Nährstoffversorgung optimal versorgt werden. Um die nötigen Produktionsmengen zu erreichen, werden die Biosphären durch ein entwickeltes Stab-Knoten-System auf einer Fläche angeordnet.

If I had a body

Mit dem Projekt „if I had a body“ wird die soziale Rolle des Sprachdialogsystems in Frage gestellt. Dazu werden aus Daten der synthetischen Stimme Formen generiert mithilfe eines parametrischen Designprozess. Diese Formen können als Lautsprecher dienen. Je nach Stimme verändert sich die Form. So steht die Frage im Fokus: Welche Auswirkung hat die Gestaltung eines Sprachdialogsystems auf unsere Kommunikation mit der Technologie?
Sprachdialogsysteme nehmen durch die Möglichkeit der verbalen Interaktion einen Platz in unserem sozialen Umfeld ein. Durch die Möglichkeit der verbalen Interaktion werden unwillkürlich soziale Verhaltensweisen in uns angeregt und gesellschaftlich etablierte Reaktionen  werden auf die Maschine angewendet. Durch eine neue Gestaltung wird Raum geschaffen für eine Auseinandersetzung über die Diskrepanz von Maschine und dessen Vermenschlichung.

Migration of Matter

Durch 3D Druck es ist möglich, den Wert von lokalem Lehm aus Berlin – Brandenburg und seine Beziehung zum Land aufwerten, um das Material in neue Formen migrieren zu können. Lokaler Ton wurde durch Zugabe von Biomaterial für den 3D-Druck geschmeidiger gemacht. Verschiedene Glasuren aus dem lokalen Boden und organische Rückstände wie Kartoffelschalen wurden für ein funktionales 3D-gedrucktes Essgeschirr entwickelt. Dieser Arbeit ist ein Verknüpfung zwischen moderner Technologie und Nachhaltigkeits-Philosophie. Durch die Kombination von Parametrischer Design und 3D Druck es ist möglich neue Ästhetik zu generieren, die sich sehr präzise an den Formen der Natur orientiert. Das ermöglich eine neue Interpretation der Natur. Insbesondere die Transformation von Formen von Nahrungsmittel, die durch parametrisches Design stark zu uns kommunizieren können und jedes Element des Essgeschirr als Unikate produzieren. Biodiversität kann ein einzigartiges Umfeld schaffen, in dem Design und Gastronomie zusammenkommen können.

Rhizom

Rhizom besteht aus einem Satz vorgefertigter Elemente, die sich einfach und ohne die Notwendigkeit einer Baustelle montieren lassen. Nach dem Zusammenbau können die kleinen bis größeren Wohneinheiten, Büros oder Gemeinschaftsräume dank ihrer Modularität in ihre Einzelteile zerlegt und an einer anderen Stelle wieder aufgebaut werden. Die Wohneinheiten können nach Belieben und entsprechend den Bedürfnissen und Finanzausstattung konfiguriert werden.
Die Vorfertigung, die sich in den letzten Jahren als vorteilhafte Bauweise etabliert hat, ermöglicht auch eine effiziente Transportlogistik und einen schnellen und präzisen Auf- und Abbau.
Rhizom knüpft formal und konstruktiv an die deutsche Tradition der Fachwerkhäuser an und bietet eine flexible, kostengünstige und anpassungsfähige Lösung um den stetig zunehmenden Wohnungsmangel, insbesondere im Raum Berlin-Brandenburg, entgegenzuwirken.

Spree&Berlin

Im Kontext der Klimakrise und des einhergehenden gesellschaftlichen Wandels erforscht das Projekt die Beziehung zwischen Berlin und der Spree, dem urbanen Raum, den Bürgern und dem Gewässer. Wie kann dem Fluss eine eigene „politische“ Stimme gegeben werden. Was kann dazu beitragen, mehr Bewusstsein für die Spree und über den Einfluss des Menschen zu schaffen? Mithilfe der in dem Projekt entwickelten Boje macht das Gewässer auf gegebene Verschmutzungen aufmerksam. Digitale Werkzeuge und Medien wie Messgeräte und App erfassen den Ist-Zustand des Flusses und vermitteln diesen den Bürger*innen auf zugängliche Weise. Auch werden spannende geschichtliche und aktuelle Beiträge rund um das Thema kommuniziert. In den heißen Sommermonaten pumpt die Boje zudem Sauerstoff in den Fluss und versorgt die Spree und ihre Lebewesen damit. Der planet-zentrierte Ansatz bietet eine holistische und “grüne” Lösung für die verschiedenen Probleme und sorgt für eine gesündere Balance zwischen den Involvierten.

目 – Me Eyewear

Die Brille hat sich über Jahrhunderte entwickelt und verbessert, um Personen mit Sehschwäche das tägliche Leben zu erleichtern. Durch die Recherche hat sich gezeigt, dass es ein Problem mit den alten Brillengestellen gibt. Werden diese nicht als Ersatzbrillen aufgehoben, landen sie in der Schublade, im Müll oder werden beim Optiker gespendet, um an Hilfsorganisationen in das Ausland weitergegeben zu werden. Gespendete Brillengläser besitzen allerdings unpassende Gläser, die bei den neuen Träger*innen zu Beschwerden führen können.

Mit Me Eyewear wurde ein nachhaltiges Kreislaufsystem ermöglicht, von dem regionale Optikergeschäfte, sowie nachhaltig denkende Brillenträger*innen mit wenig finanziellen Mitteln profitieren können. Das Design ist geschlechterneutral, nachhaltig, sozial und ermöglicht das Anbringen eines Clip-Ons, um keine zusätzliche Sonnenbrille mit Stärke produzieren zu müssen.

Die Werkelküche

Die Werkelküche ist ein genderoffener Aktionsspielplatz, der Kindern ein Eintauchen in freie Spielwelten ermöglicht. Im Gegensatz zu genderkonnotierten und -getrennten Spielwaren bieten die Elemente der Werkelküche vielfältig assoziierbare Bespielmöglichkeiten. Die geschwungene Arbeitsplatte kann Spüle, Werkstatt und Skipiste sein. Die seitlichen Fächer können Stau-und Versteckraum bieten oder knusprige Brötchen backen. Mithilfe der bunten und austauschbaren Werkzeuge können Kinder ihre Ideen verwirklichen und die Welt der Erwachsenen spielerisch nachahmen.
Die Werkelküche eint formale und ästhetische Merkmale von Kinderküchen und -werkbänken. Dadurch eröffnen sich vielfältige Spielmöglichkeiten die zwischen, neben oder jenseits des Spannungsfeldes der Küche und Werkstatt liegen.

Divided by Design

Gender und Design sind immer präsent und doch fällt es schwer, sich bewusst und konkret damit auseinanderzusetzen. Gender, und damit Genderungerechtigkeit, ist im Design nicht zwangsläufig augenfällig zu erkennen und es bedarf Wissen sowohl über Gender als auch über Design, um sich diesem Thema zu nähern. Basierend auf den Schwierigkeiten, denen Gestalter*innen gegenüberstehen, wenn sie Gender im Design erkennen bzw. geschlechtergerecht gestalten wollen, benötigt es Lösungen, um einen Einstieg und Bildungsmöglichkeiten in dieses Thema zu erhalten. Gerade junge Designer*innen sind, in einer Gesellschaft, die sich potentiell von alten Geschlechterbildern lösen will, gefragt, Gender im Design neu zu verhandeln. Sie tragen in dieser Hinsicht eine Verantwortung, der Kombination von Geschlecht und Gestaltung Wichtigkeit zu verleihen und Gendergerechtigkeit als Ansatz langfristig in ihre Praxis einzubauen. Die Website dividedbydesign.de soll dafür ein niedrigschwelliges Bildungsangebot sein.