Ein Mops kam in die Küche

… und stahl dem Koch ein Ei. Mit diesem Satz beginnt ein Kinderlied, das das Prinzip der Rekursion lebhaft veranschaulicht. Rekursion ist der abstrakte Vorgang Regeln erneut auf ein Produkt anzuwenden, das durch dieselben Regeln erzeugt wurde. Dadurch entstehen theoretisch unendliche Schleifen, genau wie das besagte Lied, kein Ende findet. Inspiriert von dieser Idee entwarf ich in meinem Bachelorprojekt Decken, die den Stoff im Stoff thematisieren. Auf der Suche nach dem Wesentlichen der Textilien um dies in ihrer Gestaltung zu wiederholen, konzentrierte ich mich vor allem auf die Art und Weise, wie sich die Fäden zu einer Fläche verbinden. Ich abstrahierte, schematisierte und vergrößerte Verkreuzungen und Maschen um den Charakter von Gestricken und Geweben zu potenzieren. Großflächige Rapporte zeigen die Wiederholung des Kleinen im Großen. Meine Faszination für textile Konstruktion spiegelt sich in dieser Arbeit wieder.

Schmucke Narben / Prettified scars

In meiner Bachelorarbeit geht es um die Verschönerung von Narben durch Schmuck. Dabei wird die Entstehung einer Narbe dargestellt, ebenso ihre möglichen Eigenschaften und die psychischen Auswirkungen auf ihren Träger. Im Folgenden erfolgt eine Auseinandersetzung mit den Fotografien von Brock Elbank zum Thema Narben und der japanischen Reparaturmethode Kintsugi, aus deren sich das Fazit ergibt, dass Narben nicht versteckt werden sollen, sondern ganz im Gegenteil: betont.

Zyklerz

Erz die sich zirkulieren.
Da immer mehr elektronische Produkte als miniaturisiert, drahtlos und wasserdicht hergestellt werden, wird es auch härter, sie zurückzunehmen, abzubauen und zu recyceln. Das Projekt Zyklerz nimmt kleine Elektronik für die Körperpflege als Objekte, um einen strategischen Ansatz des Circular Design zu erforschen.
Der Entwurf enthält eine drahtlose Akkueinheit, die aus wiederverwendeten EV-Batteriezellen besteht, und ein modulares System. Indem verschiedene Module an das Batteriemodul angeschlossen werden, entstehen unterschiedliche Produkte. Diese gut durchdachte Trennung der Module ermöglicht es mehreren Produkten, sich eine Batterie zu teilen, sicherzustellen, dass jede Komponente in ihrem richtigen Lebenszyklus dient und entsprechend ihres Materials zerlegt und recycelt werden kann. Diese Module sollen in einem Abonnementmodell verkauft und zurückgenommen werden, wobei die Hersteller den Vorteil eines Kreislaufgeschäfts erhalten, die Benutzer eine gleichbleibende Benutzererfahrung und verbesserte Nutzbarkeit erhalten und die Recycler eine sicherere Arbeitsumgebung und höhere Effizienz.

New Work

Nicht nur Freiberufler*innen, sondern auch Angestellte verschiedener Generationen arbeiten von zu Hause aus und halten Firmenstrukturen am Leben. Zwischen Wäschebergen, Schularbeiten oder WG-Mitbewohner*innen musste über Nacht der gleiche Service erbracht werden, wie im gewohnten Büroumfeld.

New Work ist eine mobile Möbelkollektion, die agiles Arbeiten zu Hause ermöglicht. Die Familie besteht aus drei Objekten. Einem Loungesessel, einem Beistelltisch und einem Hocker.
Jedes Objekt beinhaltet zwei Modi. ON und OFF. New Work unterstützt eine bessere Work-Life-Integration.

Das gute Leben

Der Bedarf an Spanholz für Möbel-, Messe- und Innenausbau ist groß. 53 Millionen m3 Spanholz werden jährlich in Europa hergestellt. In Anbetracht der Ressourcenknappheit ist es notwendig, eine biologisch abbaubare Alternative zu schaffen: Ein Baumaterial, das der Cradle-to-Cradle-Philosophie folgt und den höchsten ökologischen Standards entspricht. Unter dem Arbeitstitel “Das gute Leben” wurde ein neuer Plattenwerkstoff aus der Wunderpflanze Hanf entwickelt, der vollständig recycle und biologisch abbaubar, CO2 negativ und für Mensch und Natur unbedenklich ist. Das Material überzeugt neben den ökologischen, auch durch technische und ästhetische Vorteile. Nach der Materialentwicklung folgte eine anwendungsbezogene gestalterische Auseinandersetzung, in welcher eine zukunftsfähige Möbelfamilie bestehend aus zwei Stühlen und einem Esszimmertisch entworfen wurde.

SHIFT

Vor dem Hintergrund aktueller globaler Veränderungen im Wohn- und Arbeitskontext beobachten wir die zunehmende Bedeutung der Wohnung als sozialen sowie beruflichen Rückzugsort. Durch zunehmende Wohnraumknappheit, Home-Offices oder technische Innovationen im Sinne moderner digitaler Geräte, wächst die Nachfrage nach Multifunktionalität und der vielseitigen Nutzung von Wohnmöbeln. Dies erfordert moderne „hybride“ Lösungen.

Das Sofa steht sinnbildlich für den Wandel vom klassischen Arbeitsplatz zum mobilen Arbeiten, begünstigt durch den Einsatz mobiler digitaler Geräte.

Das „Shift Sofa“ definiert den Entwurf eines vielseitig einsetzbaren Sofamöbel, das eine vielseitige Nutzung seiner Rückenkissen für unterschiedliche Bedürfnisse und Situationen im Wohnbereich ermöglicht. Es besteht aus nur wenigen trennbaren Teilen, was es flach verpackbar macht und ermöglicht, dass alle Komponenten ausgetauscht oder materialgerecht recycelt werden können.

WATERepublic – Public Water

Das Konzept WATERepublic verwandelt unser bestehendes Hydrantennetz in Wasserstellen für das öffentliche Leben. Menschen und Tiere haben jederzeit Zugang zu frischem Trinkwasser und für Veranstaltungen wie Wochenmärkte und Straßenfeste können, mit Hilfe einer App, Wasseranschlüsse gemietet werden. Das steigert die Lebensqualität in unseren Städten und macht leere Plätze zu Versammlungsorten. Grünflächenämter und Bürger*innen, die sich an der Pflege des Stadtgrüns beteiligen wollen, haben ebenfalls immer Zugang zu Wasser. Das schützt unser Stadtklima, fördert die Partizipation und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Das Grauwasser wird gesammelt und zu nahe gelegenen Grünflächen geleitet. Das aufwändige Installieren von Standrohren bzw. der Plastik- und CO2-intensive Transport von Flaschenwasser dagegen entfällt.

BIOSPHERE

In Anbetracht der immer weiter steigenden Bevölkerungszahlen kann der Lebensmittelbedarf der Zukunft durch konventionelle Methoden nicht bedient werden. Die Basis des Entwurfs stellt eine Biosphäre dar. Diese wird mit gekeimten Pflanzen bestückt. Durch die Abschirmung von der Außenwelt ist ein Eindringen von Schädlingen unmöglich. Die Pflanzen können so bis zur Reife durch eine kontrollierte Nährstoffversorgung optimal versorgt werden. Um die nötigen Produktionsmengen zu erreichen, werden die Biosphären durch ein entwickeltes Stab-Knoten-System auf einer Fläche angeordnet.

If I had a body

Mit dem Projekt „if I had a body“ wird die soziale Rolle des Sprachdialogsystems in Frage gestellt. Dazu werden aus Daten der synthetischen Stimme Formen generiert mithilfe eines parametrischen Designprozess. Diese Formen können als Lautsprecher dienen. Je nach Stimme verändert sich die Form. So steht die Frage im Fokus: Welche Auswirkung hat die Gestaltung eines Sprachdialogsystems auf unsere Kommunikation mit der Technologie?
Sprachdialogsysteme nehmen durch die Möglichkeit der verbalen Interaktion einen Platz in unserem sozialen Umfeld ein. Durch die Möglichkeit der verbalen Interaktion werden unwillkürlich soziale Verhaltensweisen in uns angeregt und gesellschaftlich etablierte Reaktionen  werden auf die Maschine angewendet. Durch eine neue Gestaltung wird Raum geschaffen für eine Auseinandersetzung über die Diskrepanz von Maschine und dessen Vermenschlichung.

Migration of Matter

Durch 3D Druck es ist möglich, den Wert von lokalem Lehm aus Berlin – Brandenburg und seine Beziehung zum Land aufwerten, um das Material in neue Formen migrieren zu können. Lokaler Ton wurde durch Zugabe von Biomaterial für den 3D-Druck geschmeidiger gemacht. Verschiedene Glasuren aus dem lokalen Boden und organische Rückstände wie Kartoffelschalen wurden für ein funktionales 3D-gedrucktes Essgeschirr entwickelt. Dieser Arbeit ist ein Verknüpfung zwischen moderner Technologie und Nachhaltigkeits-Philosophie. Durch die Kombination von Parametrischer Design und 3D Druck es ist möglich neue Ästhetik zu generieren, die sich sehr präzise an den Formen der Natur orientiert. Das ermöglich eine neue Interpretation der Natur. Insbesondere die Transformation von Formen von Nahrungsmittel, die durch parametrisches Design stark zu uns kommunizieren können und jedes Element des Essgeschirr als Unikate produzieren. Biodiversität kann ein einzigartiges Umfeld schaffen, in dem Design und Gastronomie zusammenkommen können.