Unsere Städte brauchen mehr Grün – genauso wie unsere Wohnungen. Pflanzen anzubauen, insbesondere essbare Pflanzen, trägt erheblich dazu bei, den städtischen Stress zu mindern und eine gesündere Lebensweise zu fördern. Doch das Anpflanzen ist nicht jedermanns Sache.
Hazo ist ein benutzerfreundliches Hydroponik-System für den einfachen Anbau von Gemüse und Kräutern zu Hause. Es funktioniert einzeln oder mit Pumpe für natürliche Wasserzirkulation. Das Set enthält Pflanzkörbe, Schwämme und Samen – alles in einem kompakten Design. Hazo bringt nicht nur frisches Grün ins Zuhause, sondern eignet sich auch ideal als Geschenk. So entsteht eine Gemeinschaft, die Freude am Gärtnern teilt. Kein Vorwissen nötig – schon nach zwei Monaten kannst du ernten. Starte jetzt grün mit Hazo!
Kategorie: sustainable & circular design
BAMBULÉ
Dieses Projekt ist eine eingehende Untersuchung nachhaltigen Designs mit Fokus auf die innovative Nutzung recycelter Bambusmaterialien. Als Teil meiner Diplom-Design-Forschung erforsche ich das Potenzial von Bambusabfällen durch feine handwerkliche Techniken, die traditionelle Methoden mit modernen Prinzipien der Nachhaltigkeit verbinden. Ziel ist es, durch Materialexperimente und neue Verarbeitungstechniken die Umweltvorteile von Bambus zu maximieren und die Entwicklung stabiler, langlebiger Werkstoffe voranzutreiben.
RECYCLING DESIGN: Drehstühle neu gedacht
Auch zwei Jahre nach der Pandemie ist das Homeoffice nicht mehr wegzudenken – die Nachfrage nach Büromöbeln steigt weiter. Gleichzeitig erfordert ihre Herstellung große Mengen an Material und Energie. Ein Großteil davon bleibt nach kurzer Nutzungsdauer ungenutzt. Dieses Projekt widmet sich dem Recycling von Drehstühlen und hinterfragt bestehende Entsorgungs- und Wiederverwendungsprozesse. Ziel ist es, nutzerzentrierte Alternativen zu entwickeln, die durch partizipative Gestaltung den Recyclingprozess verständlicher und zugänglicher machen. Nutzer:innen werden aktiv eingebunden, erhalten Wissen über Materialkreisläufe und entwickeln ein neues Bewusstsein für den Wert beschädigter Möbel. So kann die emotionale Bindung zu Produkten gestärkt und dem Trend zu „Fast Furniture“ entgegengewirkt werden. Das Projekt untersucht das Potenzial dieses Ansatzes für eine zukunftsfähige Möbelgestaltung im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
Rein
Wasserpflanzen, darunter Myriophyllum, spielen eine wichtige Rolle bei der Reinigung von Regenwasser und damit beim Umweltschutz. Sie absorbieren, zersetzen oder sedimentieren Schadstoffe wie Chemikalien, Öle, Pestizide und Düngemittel im Regenwasser und verringern so wirksam die Menge an Schadstoffen, die in die Wasserläufe gelangen. „Rein“ besteht aus drei Teilen, nämlich dem oberen Filterteil (aus Acryl), der tragenden Metallstruktur und dem Wasserspeicherbehälter. Der wichtigste Filterteil besteht ebenfalls aus einem oberen und einem unteren Teil. Der obere Teil ist die Wasserpflanzenfilterschicht und der untere Teil ist die physikalische Filterschicht (Aktivkohle und Keramik). Wenn sich das Regenwasser ansammelt, fließt es schließlich aus den kleinen Löchern oberhalb des Filters ab und fließt in das Wasserreservoir darunter.
Gestalterischer Ungehorsam
Mit dem Begriff des Gestalterischen Ungehorsams wird der Versuch unternommen, einen radikalen Korrekturmechanismus zu entwerfen. Dieser hat die Möglichkeit, außerhalb der Gestaltungs-, Gesellschafts- oder Rechtsnorm zu agieren. In Anlehnung an Henry David Thoreau möchte ich anmerken, dass Gestalter*innen etwas tun müssen, aber nicht alles. Und da sie schon nicht alles tun können, sollten sie nicht ausgerechnet etwas Unrechtes tun. Hiermit möchte ich Gestalter*innen ermutigen, wachsam auf Fehler und Unrecht hinzuweisen. Ist ein Designprozess, -auftrag oder -praxis so beschaffen, dass es dich braucht, um einem anderen Unrecht zuzufügen, so sage ich: Brich damit!
„Doch Widerstand und Missachtung sind illegal. Darin liegt die Erlösung des Menschen. Alles illegale erfordert Integrität, Eigenständigkeit und Mut. Kurz, es bedarf freier unabhängiger Geister, Menschen, die ein Rückgrat haben, das sich nicht brechen lässt.“ (Goldman 1910)
Stand-bye
In dem Projekt „Stand-bye“ wurde nach einem Weg gesucht, den Stromverbrauch in Privathaushalten zu senken und auf diese Weise zur Reduktion des Energiebedarfs sowie von CO2-Emissionen in Deutschland beizutragen. Dabei wurde angestrebt ein neuartiges Produkt zu entwickeln, welches Nutzer*innen dabei unterstützen soll, insbesondere elektronisch-vernetzte Geräte, welche einen hohen Verbrauch im Standby-Zustand aufweisen, effektiv und mühelos abzuschalten und eine Integration dieses Prozesses in das persönliche Gewohnheitsverhalten durch Funktionalität und Komfort zu begünstigen.
„Toggl“ ist ein Produktpaket, welches entworfen wurde, um diese Verhaltensänderung nahezu mühelos erfolgen zu lassen und auf diese Weise Nutzer*innen zum aktiven Stromsparen zu motivieren. Um dies zu gewährleisten, beinhaltet dieses Produktpaket funkfähige Zwischensteckdosen und Steckerleisten sowie einen dazugehörigen Geräteschalter, welcher der komfortablen Steuerung dient.
Was bleibt ?
Bei der neuen Bestattungsmethode „Reerdigung“ wird der tote Körper in einem speziellen Behältnis in 40 Tagen nur durch die Zugabe von Heusubstrat und dessen Mikroorganismen zu neuer Erde kompostiert. Es entsteht so ca.120kg sterile Humuserde ohne menschliche Rückstände. Das strenge deutsche Bestattungsgesetzt schreibt vor diese zusätzlich in einem Friedhofsgrab zu beerdigen. Für den speziellen Kontext der Bestattung der neuen Erde wurden zwei nachhaltige Designlösungen entwickelt. Zum einen ermöglicht ein wiederverwendbarer Erdsarg aus hochwertigem PVC die neue Erde zum Friedhof zu transportieren und sie durch einen speziellen Faltmechanismus dezent in das Grab abzugeben. Zum anderen wurde zur Bedeckung der Erde eine Serie an hochwertigen Grabtüchern aus biologisch abbaubaren Biopolymer entworfen in die saisonale Blumensamen eingearbeitet sind. Auf der Erde des Hinterbliebenen wächst so nach einigen Wochen der textilen Zersetzung und Keimung der Samen ein wunderschöner Blumenteppich.
ELM-System
Das „ELM-System“ wurde mit dem Ziel der maximalen Langlebigkeit entworfen. Dies erreicht es mit einer Kombination aus hochwertigen Materialien und großer Anpassungsfähigkeit. Durch sein schlichtes, modernes Design fügt es sich gut in Wohn- und Arbeitsräume ein. Das intelligente Verbindungssystem ermöglicht einen leichten Auf- und Umbau, sowie die Konstruktion verschiedenster Möbel. Durch ein Pfandsystem werden Kund*innen ermutigt, das Möbel oder seine Elemente nach der Nutzung zurückzugeben.
Küchen Retrofit
Das Projekt “Küchen Retrofit” bietet Handlungsempfehlungen für klimawandelresiliente Wohnformen. Sie skizzieren eine greifbare Utopie einer sozialen und nachhaltigen Wohngemeinschaft, die den Herausforderungen des Klimawandels gerecht wird. Der Entwurf verbindet historische Lager- und Kühlkonzepte wie den Erdkeller mit der digitalen Organisation direkter Lebensmittellieferungen aus nachhaltiger und fairer Landwirtschaft sowie innerstädtischen Bauernhöfen. Zentrales soziales Moment ist eine offene Gemeinschaftsküche mit Essbereich. Selten genutzte Geräte und Werkzeuge werden zentral gelagert und gemeinsam genutzt. Lebensmittelabfälle und Grauwasser sind wertvolle Ressourcen, die im lokalen Gemüseanbau sowie in der Fisch- und Insektenzucht sinnvoll genutzt werden. Küchen Retrofit definiert ausgehend von der Küche autonome Objekte, die sinnvoll miteinander verknüpft werden und je nach Skalierung als Handlungsempfehlung für bestehende und zukünftige Häuser dienen.
SOLIO
Das Projekt „SOLIO“ erforscht die Potentiale von Reststoffen der Sonnenblumenöl-Industrie.
Mit dem lederähnlichen Solio Soft und dem festen Solio Solid wird einerseits ein ölbeständiges Biomaterial in unterschiedlichen Aggregatzuständen entwickelt, welches auf der Verwendung der Nebenprodukte und Reststoffe von Sonnenblumenöl basiert. Andererseits entsteht ein Set für die Verkostung von hochwertigem Sonnenblumenöl, mit dem die Eignung des Öls als schmackhaftes und gesundes Nahrungs- und Genussmittel aufgezeigt und erfahrbar gemacht werden soll.
Bestehend aus einer Ölflasche mit Ölschale, einer Tischdecke und einem Brotbrett, wird das Öl – einer Zeremonie gleich – angeboten. Durch die konsequente Verwendung und Verarbeitung material- und prozessimmanenter Stoffe, bleibt der Entwurf in seinem Kontext und weist so eine starke innere Logik auf. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit einer lokalen Ölmanufaktur, die auch den Reststoff Sonnenblumenkernschalen in Form von Pellets herstellt.