MateriaLab

MateriaLab ist ein System von Experimentierkästen zum Thema Abfall und Recycling. Es bietet Kindern die Möglichkeit, verschiedene Recycling- und Abfallprozesse selbst durchzuführen. Unterstützend zum konventionellen Unterricht in der Grundschule eingesetzt, soll es die Theorie erfahrbar machen. Das so erzeugte größere Bewusstsein für den Wert von Abfall und führt zu einer verantwortungsbewussten Erzeugung wie auch Entledigung von diesem. Das System besteht aus vier Holzkisten: Die Inhalte der Papier-und der Kunststoff-Kiste ermöglichen es, Recyclingprozesse mit speziell Werkzeugen durchzuführen und kleine Scheiben aus Wertstoffen zu erzeugen. Im Biokunststoff-Experiment wird ebenfalls eine solche Scheibe aus einem Stärke-basierten Biokunststoff hergestellt. Im Biomüll-Experiment werden die Proben mithilfe von Würmern in einem zweimonatigen Langzeitversuch auf ihre Haltbarkeit getestet. Die produzierten Scheiben können als Bausteine oder als Erinnerungsmedaille verwendet werden.

Die Verpackung von Lebensmitteln für eine klimagerechte und ressourcenleichte Gesellschaft

Die Arbeit handelt von Lebensmittelverpackungen und deren ökologischen Auswirkungen auf die Umwelt. Sie stellt eine Art Masterplan dar, welcher die Komplexität der Problematik greifbar machen soll, Zusammenhänge verdeutlichen und Gestaltungsansätze bieten.
Die enormen Mengen an Verpackungen führen in dieser Konsum- und Wegwerfgesellschaft zu massiven Umweltproblemen. Wertvolle Ressourcen werden rasant und verschwenderisch verbraucht – und dies entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Zu Zeiten der Klimakrise wird umso deutlicher, dass dringend eine Transformation des Verpackungssystems stattfinden muss und damit auch der Gestaltung. Denn letztere hat grundlegenden Einfluss auf die späteren Auswirkungen von Produkten und sollte daher den Fokus bei der Gestaltung vor allem auf die Nachhaltigkeit legen. Die Hauptaspekte stellen das Vermeiden, Verringern und Verändern von Verpackungen und deren Herstellungs- sowie Umgangsweise dar – es geht um Unverpackt, Mehrweg und Wiederverwertung.

BEERTERIAL

Der Fokus der Arbeit liegt auf Materialexperimenten mit Biertreber in Kombination mit natürlichen Bindemitteln, im Hinblick auf Anwendungsmöglichkeiten im Möbel- und Interiorbereich. Biertreber fällt beim Brauen von Bier als Prozessabfall an. Am Ende der Benutzung kann das Material entweder recycelt – oder biologisch abgebaut werden. Somit wird im Rahmen des Circular Design Prinzips gearbeitet.
Entstanden ist hierbei ein konzeptionelles Möbelstück welches das Zusammenspiel aus Material und Formensprache zum Ausdruck bringt.

Symbiotic Spaces

Symbiotic Spaces geht der Frage nach, was ein symbiotisches Zusammenleben mit nichtmenschlichen Lebewesen in der Stadt bedeuten könnte und wie sich experimentelle Gestaltung darin positioniert. Die Module aus Keramik „wachsen“ aus dem Wasser über die Uferkante in die Luft, um verschiedenen Lebewesen wie Amphibien, kleineren Säugetieren, Insekten und Vögeln Behausungen zu bieten. Die Formen sind inspiriert von nichtmenschlichen Architekturen im Wald, natürlichen Algorithmen und der Viskosität von wildem Ton. Jede Stadt besitzt eigene Erdtöne, daher entstand das erste Modell aus weißer Keramik, um ein neutrales Beispiel abzubilden. 3D Druck mit lokalem Ton wird als Medium genutzt, um über Stadtkultur, Materialien und die Natur von Technologie reflektieren. Außerdem steht die Frage im Raum, wer eigentlich eine Stadt bewohnt und wessen Bedürfnisse zukünftig in einer technologischen und gestalterischen Praxis berücksichtigt werden müssen.

UDO

Ziel der Arbeit ist es Sperrmüll als Ressource zu erschließen und zu Wertstoff zu transformieren.
Udo ein aus 100% Sperrmüll gefertigtes Objekt, welches keine spezifische Nutzung vorgibt, jedoch durch seine Form- und Farbgebung sowohl skulpturale als auch funktionale Aspekte vereint.
So eignet sich UDO z.B. als Sitzgelegenheit, Tisch oder – wenn man UDO stapelt – als Regal. Die flexible Nutzung trägt zu einer Beschäftigung mit dem Objekt bei, was in einer Welt mit immer spezifischeren Produkten, einen spielerischen Umgang und eine flexiblere Sichtweise in Bezug auf die Nutzung von Objekten fördern soll.
Da Sperrmüll eine äußerst heterogene Materialquelle darstellt, werden unterschiedlichste Dekore und Farben – aus ehemals eintönigen Schränken und Regalen – zu einer stets einzigartigen Bricolage vergangener Farbtrends zusammengeführt. Eine handwerklich hochwertige Verarbeitung steht dabei der Minderwertigkeit des Ausgangsmaterials gegenüber und verändert dessen Wertschätzung.

AVA

AVA ist ein ressourcensparender Wasserhahn für öffentliche Sanitäranlagen mit dem Ziel Wasserkonsum und Wasserverschmutzung sichtbar zu machen. Es ist ein eingeschlossenes System zum Händewaschen und besteht aus einem Waschbecken, Wasserhahn und Seifenspender. Der durchsichtige Wasserhahn enthält 500 ml Wasser, was zugleich die Menge Wasser entspricht, die beim Händewaschen benötigt wird. Der Wasserhahn füllt sich nach jeder Nutzung automatisch neu. Der/dem Nutzer*in wird vor Augen geführt, wie schnell der Wasserstand sinkt. Nachdem die erste Menge Wasser gespendet wurde, wird das Wasser gestoppt und Seife wird gespendet. Erst 30 Sekunden später wird das restliche Wasser gespendet. Zugleich soll einem klar werden, dass während dem Einseifen der Hände kein Wasser benötigt wird und dass das fließen lassen des Wassers, einen Ausgangspunkt der Wasserverschwendung darstellt. Zum Schluss wird das verschmutzte Wasser in dem Waschbecken gesammelt.

Zyklerz

Erz die sich zirkulieren.
Da immer mehr elektronische Produkte als miniaturisiert, drahtlos und wasserdicht hergestellt werden, wird es auch härter, sie zurückzunehmen, abzubauen und zu recyceln. Das Projekt Zyklerz nimmt kleine Elektronik für die Körperpflege als Objekte, um einen strategischen Ansatz des Circular Design zu erforschen.
Der Entwurf enthält eine drahtlose Akkueinheit, die aus wiederverwendeten EV-Batteriezellen besteht, und ein modulares System. Indem verschiedene Module an das Batteriemodul angeschlossen werden, entstehen unterschiedliche Produkte. Diese gut durchdachte Trennung der Module ermöglicht es mehreren Produkten, sich eine Batterie zu teilen, sicherzustellen, dass jede Komponente in ihrem richtigen Lebenszyklus dient und entsprechend ihres Materials zerlegt und recycelt werden kann. Diese Module sollen in einem Abonnementmodell verkauft und zurückgenommen werden, wobei die Hersteller den Vorteil eines Kreislaufgeschäfts erhalten, die Benutzer eine gleichbleibende Benutzererfahrung und verbesserte Nutzbarkeit erhalten und die Recycler eine sicherere Arbeitsumgebung und höhere Effizienz.

BIOSPHERE

In Anbetracht der immer weiter steigenden Bevölkerungszahlen kann der Lebensmittelbedarf der Zukunft durch konventionelle Methoden nicht bedient werden. Die Basis des Entwurfs stellt eine Biosphäre dar. Diese wird mit gekeimten Pflanzen bestückt. Durch die Abschirmung von der Außenwelt ist ein Eindringen von Schädlingen unmöglich. Die Pflanzen können so bis zur Reife durch eine kontrollierte Nährstoffversorgung optimal versorgt werden. Um die nötigen Produktionsmengen zu erreichen, werden die Biosphären durch ein entwickeltes Stab-Knoten-System auf einer Fläche angeordnet.

SNEATURE

Sneature ist das Design eines abfallbasierten Turnschuhs. Upcycelte Abfall- und Rohstoffe wurden untersucht, was zur Entwicklung eines biologischen Materialkreislaufs für einen Sneaker führte. Der Einsatz additiver Fertigungsverfahren, wie dem 3D-Druck oder dem 3D-Strick, ermöglicht sowohl eine Individualisierung als auch eine On-Demand-Produktion bei möglichst geringem Energieaufwand.
Das auf seine minimalen Bestandteile reduzierte Produkt besteht aus einer Membran aus Hundehaar (Chiengora), einem Übergangsbereich aus Naturkautschuk und einer Sohle aus Pilzmyzel. Nach dem Gebrauch kann Sneature in seine Einzelteile zerlegt, repariert oder kompostiert werden und somit als Nährstoff in den natürlichen Stoffkreislauf zurückgeführt werden.

noddel

Um sich der Interaktion mit der natürlichen Umwelt anzunähern und das kooperative, improvisierte Spiel im Wald in den Kontext Stadt zu übertragen, ist noddel entstanden. Durch einen phantasievollen Plot und Anleitungen zum Erlernen von Knotentechniken, wird das Seil zum Universalverbinder. Die stabile, doch formal flexible Balkenbasis, in Verbindung mit den Wildholzelementen und variablem Zusatzmaterial, erzeugt ein Areal, in dem Theoretisches real wird. Noddel geht in den Dialog mit den Kindern, fordert heraus und verhilft zur Selbsterfahrung durch Kooperation.