Whole Earth Project

Das Whole Earth Project ist eine Plattform, die einen Dialog zwischen Designern, Makern und Menschen vor Ort ermöglicht. Inspiriert von der unabhängigen Produktion von Faceshields während der Covid-19-Pandemie, befasst sich das Projekt Whole Earth mit der Analyse, Konsolidierung und Schaffung von Netzwerken, die sich der Idee „Think Global, Make Local“ verschrieben haben. Es verfolgt den Ansatz eines dezentralisierten Produktionssystems mit Ideen, die weltweit geteilt werden. Das Konzept von Open-Source und die CC-Lizenz erlauben es, Produktentwürfe als digitale Daten über das Internet frei zu teilen und nach Bedarf vor Ort selbständig zu produzieren. Dadurch entsteht die Möglichkeit, dass nicht nur ein oder einige wenige Akteure, sondern ein globaler Prozess entstehen kann, an dem verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen arbeiten. Das Whole Earth Projekt setzt diesen Ansatz als Reaktion auf humanitäre oder ökologische Krisen in die Praxis um.

Falty

In Zeiten des Klimawandels erleben wir immer mehr plötzliche Wetterereignisse. Deshalb brauchen wir verschiedene Möglichkeiten, uns zu schützen. Dieses Projekt ist eine Suche nach Membranen und verschiedenen Faltungssystemen. Ich habe versucht, das in den Membranen verborgene Potenzial herauszufinden und eine neue Form für Faltungen zu finden.

siam

Siam ist ein Einweggeschirrsystem welches aus regionalen Maisblättern hergestellt wurde. Mais ist das meist produzierte Getreide weltweit. Beim Körnermais wird nur der Maiskolben mit den Körnern geerntet, der Rest der Pflanze bleibt als Humus auf dem Feld zurück. Das heißt, dass die verbliebenen Maisblätter als neuer Rohstoff genutzt werden können, ohne dass ein Raubbau an der Natur betrieben wird. Es handelt sich um das perfekte Material, welches von der Natur zur Verfügung gestellt wird.

FREI_PARK_RAUM // FREE_PARK_ROOM

Der Frei_Park_Raum ist ein unkommerzieller, regenfester Aufenthaltsraum, in Gestalt eines Fahrradanhängers. Jede*r kann den FPR selbst unbürokratisch und legal im öffentlichen Raum parken. Ziel des Entwurfs ist eine Alternative zu Konsumräumen wie Restaurants und Cafés zu schaffen und mit dem Aufzeigen dieses Möglchkeitsraums andere zum Selbstbau zu inspirieren. Entstanden ist ein transluzenter Safe-space, in dem min. zwei Personen sitzend Platz finden.

Bloop Group: The Abyssal Years 2022-2025

Tiefseebergbau (engl. Deep Sea Mining) ist eine extraktivistische Praxis, die Wirtschaft und Politik seit Jahrzehnten mit fluktuierendem Interesse beschäftigt, jedoch bisher nie stattfand. Durch die Klimakrise und die Frage danach, woher die Mineralien für Solaranlagen und Autobatterien kommen sollen, gibt es nun einen „Run“ auf die Tiefsee: In Form von Manganknollen und anderen Mineralansammlungen liegen dort Schätze, die eine nachhaltige und verzichtfreie Zukunft versprechen und daher abgebaut werden sollen.

Welche ökologischen und sozialen Implikationen hat die Ausbeutung dieses bisher kaum erkundeten Naturraums? Welche Machtstrukturen zwischen internationalen Organisationen und wirtschaftlichen Akteuren bestimmen den Zugang zum “gemeinsamen Erbe der Menschheit” in extraterritorialen Gebieten? Der offene Arbeitsprozesses hält archivarisch Texte, Bilder, 3D-Daten, Sound und open-source Karten fest, das installative Setting ermöglicht eine interaktive Auseinandersetzung mit dem Thema.

Nine Months of De-Construction

Die spekulative Arbeit hinterfragt traditionelle Sepulkralkulturen und dessen Rituale und Artefakte, die den Tod oft verhüllen und distanzieren. Es wird ein poetisches Bestattungsritual angedacht, das auf eine ökologisch verantwortungsvolle Rückführung des Verstorbenen abzielt und dabei unser Verhältnis zu anderen Lebewesen, Organismen und Technologien thematisiert.

Es dauert neun Monate, um Leben zu erschaffen. Was wäre, wenn es ebenso lange benötigt, um den Körper nach dem Tod zu dekonstruieren? So wie der Körper langsam heranwächst, wird er nach dem Tod an das Ökosystem zurückgeführt und erschafft dabei neues Leben. Mit der Beisetzung beginnt die liebevolle Pflege der Angehörigen um das Erdreich und die Rückführung. Die Trauernden können durch technologische Beobachtungen der Prozesse und mittels der ‘Objects of Caring’ auf dessen Bedürfnisse reagieren. Anders als traditioneller Grabschmuck haben die Objekte eine funktionale Intention und lassen neue Ästhetiken des Todes entstehen.

Body Bilder

Muss ein Körper geschlechtlich verortbar sein, um vom Menschen als ästhetisch wahrgenommen werden zu können?
Die Bachelor-Arbeit “Body Bilder” befasst sich mit der Frage, ob und unter welchen Umständen sich in unserer Gesellschaft eine Ästhetik etablieren lässt, die geschlechtervielfältig ist, und welche Auswirkungen bestehende Geschlechterkategorien auf unsere Wahrnehmung von Körpern haben. Mittels verschiedener fotografischer Herangehensweisen werden Geschlechterbegriffe als gesellschaftliche sowie individuelle Konstruktionen visuell hinterfragt, evolutionäre Kategorisierungsbedürfnisse entlarvt und eine Vielfalt neuer Perspektiven auf den Körper aufgezeigt. Gemeinsam mit 14 Menschen sind fünf fotografische und filmische Rauminstallationen entstanden, die als Ausstellung funktionieren und die Wahrnehmung und Wertung der eigenen sowie die Betrachtenden umgebender Körper verändern.

Mycowoven

Bei meinem Entwurf handelt es sich um ein Material Driven Design (MMD), dass durch Technologien aus den Bereichen der Biowissenschaften und des Computerdesigns unterstützt wird, um neue Anwendungsideen für das Myceliumbased-Material, das sich noch in der Entwicklung befindet, zu finden. Als Designer bin ich mehr daran interessiert, ob dieses neue Material neue Anforderungen, eine neue Ästhetik und neue Begriffe im Designbereich hervorbringen wird.

Ich habe verschiedene Substrate für die Kultivierung von Myzelkompositen verwendet und versucht, additive Fertigungstechniken im Designprozess anzuwenden. Und ich habe versucht, das auf lebenden Myzelien basierende Material und die von ihnen besiedelten Pflanzen für vertikale Pflanzenwände für städtische Gebäude zu verwenden.

Misuse

Misuse versucht alternative Wege zu finden, wie neue Produkte entworfen, hergestellt und konsumiert werden können. Kritisiert wird dabei die Industrie, die Trends folgt und immer häufiger Wegwerfmöbel generiert, aber auch die oftmals fehlende Wertschätzung gegenüber Produkten, Rohstoffen und damit auch der Umwelt. So bietet Misuse Open-Source Bauanleitungen für Objekte für den privaten Kontext, die aus Halb- und Fertigzeugen oder bereits von der Industrie zur Verfügung gestellten Produkten bestehen und mit überschaubarem monetären Aufwand im Baumarkt erworben werden können. Die Misuse-Objekte können dann selbstständig mithilfe der Anleitungen und ohne professionelle Vorkenntnisse oder Profiwerkzeug zusammengebaut werden. So setzen Misuse-Objekte im Vertrieb des herkömmlichen Materialkreislaufs von Produkten an und schaffen durch Entfremdung neue Produkte. Das selbstständige Anfertigen fördert die Wertschätzung und stellt so durchdachte und funktionale Objekte demokratisch zur Verfügung.

Tropfen auf den heißen Stein

Um Städte resistenter gegen den Klimawandel zu machen, soll in meinem Projekt „Tropfen auf den heißen Stein“ nach dem Schwammstadtprinzip Hitzeinseln und den Folgen von Starkregen vorgebeugt werden. Das Mikroklima in Städten soll dabei verbessert werden und bislang eher selten genutzt Flächen aktiviert werden: Fassaden. Regenwasser wird zurückgehalten und bei hohen Temperaturen über wassersaugfähige Ziegel geleitet. Diese saugen es auf und kühlen durch Verdunstung die nähere Umgebung. Diese Ziegelwände könnten in stark verdichteten und versiegelten Gebieten an bestehenden Gebäuden nachgerüstet werden. Durch die Regenwasserrückhaltung würde die städtische Kanalisation entlastet und gleichzeitig kostbares Regenwasser genutzt werden.