KUCO

Indem es die physische Welt und ihre digitale Erweiterung verbindet, schafft das KUCO-Konzept eine Carsharing-Lösung, ohne dass die Nutzer*innen das Gefühl verlieren, ein Auto zu besitzen. Der “KUCO” (der gleichzeitig als digitales NFT erhältlich ist) ermöglicht die Erkundung der virtuellen Welt. Innovative Technologien wie „E-Ink“ und intelligente Materialien erlauben es, das gemeinsam genutzte Fahrzeug in der realen Welt als digitales KUCO NFT erscheinen zu lassen. Ein modulares System optimiert die Energiespeicherung und bietet individuelle Anpassungsmöglichkeiten in beiden Welten. Dieses Konzept ermöglicht es mehreren Nutzer*innen, das Gefühl des Autobesitzes zu genießen, während gleichzeitig Ressourcen geschont und die Produktion optimiert wird. Der KUCO ist eine nachhaltige Lösung für die gemeinsame Nutzung von Verkehrsmitteln, das den Luxus des Individualverkehrs beibehält und das Reisen zwischen den Welten ermöglicht.

Gartenzäune

Ausgehend vom Gartenzaun setzt die Arbeit sich mit der Frage auseinander, wie die Gestaltung von Grenzen unser Leben und Zusammenleben beeinflusst. Inspiriert von der Zellmembran, dem kleinsten Zaun der Welt, erscheint die Durchlässigkeit als Schlüsseleigenschaft einer lebensfördernden Grenzgestaltung. Eine Utopie, in der Besitzraum zu neutralem Nutzungsraum wird – unmöglich umzusetzen im Objekt des Gartenzauns, der stets gekoppelt bleibt an das starre System des Grundbesitzes. 

Anstelle des Entwurfs eines Gartenzauns ermöglicht die Gestaltung einer interaktiven Lichtinstallation die Erfahrung einer durchlässigen Grenze und liefert so ein Instrument zum Nachdenken über Struktur und Nutzung unseres Lebensraums – vom Gartenzaun bis zur Ländergrenze. Damit sensibilisiert die Arbeit für eine Gestaltung von Alltagsobjekten, die gesellschaftlichen Voraussetzungen reflektiert und liefert zugleich einen gestalterischen Kommentar zum aktuellen Weltgeschehen territorialer Kriege und Grenzdebatten.

Circular Society Toolkit

Unser Wirtschaftssystem ist in weiten Teilen linear gestaltet. Die bisher vorherrschende Produktions- und Konsumlogik des „Take, Make, Waste“ – auch als Wegwerfgesellschaft umschrieben –, stößt zunehmend an die planetaren Belastungsgrenzen. Eine „Circular Society“ (CS) stellt sich abstrakt die Frage, wie sich kreislaufwirtschaftliche Strategien, Modelle und Methoden mit dem menschlichen Streben nach Werten wie Sinn, Gemeinschaft, Wirksamkeit und Lebensqualität verbinden lassen. Die Transformation zu einer CS benötigt Zielwissen, Transformationswissen und Kompetenzen. Der Begriff „Circular Literacy“ beschreibt das erforderliche Wissen um fasst die Fertigkeiten zusammen, die nötig sind, um entsprechende Handungsweisen generieren, entwickeln und anwenden zu können. Mit Hilfe von „Circular Literacy“ können Denkmuster und Praktiken der linearen Gesellschaft allererst verstanden werden. Zur Vermittlung des Konzepts bedarf es zugänglicher Designmethoden: Daher wurde das „Circular Society Toolkit“ entwickelt.

Das „Circular Society Toolkit“ und der dazugehörige Entwicklungsprozess ist ein gemeinsames Produkt der Hans Sauer Stiftung, Anna Trawnitscheks und Benedikt Bandtlows. Die vorliegende Version wurde unter anderem im Rahmen des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekts „Roadmap to a Circular Society – Ein Co-Design-Projekt zur inhaltlichen und organisatorischen Weiterentwicklung der Circular Society“ gestaltet.

Smart Cyber Pop

Durch die sozialen Massenmedien sind wir einer Lawine von Einflüssen und Eindrücken ausgesetzt. Diese Reizüberflutung, gepaart mit den Lockdown-Maßnahmen, weckte bei vielen den Wunsch, sich vor äußeren Einflüssen zu schützen und in die Natur zu fliehen. 

Die Kooperation „THE NORTH FACE X GUCCI“ vereint diese beiden Wünsche in einer breiten Kollektion von Accessoires, die man beim Aufenthalt in der Natur braucht. Durch den Zusammenschluss der Luxusmarke Gucci und der Outdoor-Marke THE NORTH FACE entstand der Begriff „OUTDOOR LUXURY“. Smart „CYBERPOP“ greift viele dieser Grundwerte der modernen Popkultur spielerisch auf.

Still Playing

Das Projekt „Still Playing“ verbindet Theorie und Praxis auf der Suche nach einem Baukastenspiel, das Erwachsene dazu animiert, etwas auszuprobieren, einzutauchen und neue Perspektiven einzunehmen. Im Entwurfsprozess nähere ich mich mit Skizzen und Modellen einem Spiel, das abseits von Anleitungen oder Zielvorgaben funktioniert: Der Bauprozess selbst steht im Fokus, der Spaß am Spiel ist Grund genug. Der finale Entwurf „Grow Up“ nimmt deshalb nicht nur Bezug aufs Erwachsensein, sondern wächst auf unkonventionelle Weise über gewohnte Geometrien hinaus. Das modulare Stecksystem aus Stäben und flexiblen Verbindern lädt ein zu einer neuen, intuitiven Art des Bauens und Spielens.

Zerstreute Aura

Das Bewusstsein kann Informationen über die Außenwelt nur durch sensorische Systeme gewinnen. Synästhesie ist ein gutes Beispiel dafür, wie die cross-modale Integration von zwei oder mehr Sinnesmodalitäten im Gehirn stattfinden kann. In den Experimenten von „Dispersed Aura“ wird erforscht, wie immersive Umgebungen und verkettete Interaktionen synästhetische Erfahrungen bei Menschen hervorrufen können, die sie sonst nicht erleben würden. Untersucht wird auch, wie solche seltenen kognitiven Prozesse mit digitalen Werkzeugen zum Ausdruck gebracht werden können. Durch die technischen und medialen Bedingungen der digitalen Interaktion ist es möglich, Ausgaben direkt und unmittelbar von einem sensorischen Bereich in einen anderen zu übertragen. Diese Informationen werden durch Bedeutungen eingerahmt, die den Kern unserer sensorischen Erfahrung bilden. Die geschaffenen Experimente sind von der Synästhesie inspiriert und ermöglichen die Erforschung unserer selbst über Zeit und Raum hinweg.

Space Vacation Structure 

„Space Vacation Structure“ ist ein Projekt, das darauf abzielt, eine geschützte Umgebung für Menschen zu schaffen, die sich kurzzeitig im Weltraum aufhalten. Das Habitat kombiniert den technischen Aspekt einer Raumstation mit dem Komfort eines Luxushotels und soll alle Annehmlichkeiten und Dienstleistungen bieten, die man von einem Resort erwarten würde. 

Im Rahmen des Projekts wurden Forschungen und Analysen zum Weltraumtourismus durchgeführt und anschließend die äußere und innere Struktur eines Habitats für Kurzzeitaufenthalte von Weltraumtouristen entworfen. Die Raumstruktur trägt den Namen UTIL, was auf Französisch „nützlich“ und auf Tunesisch „Hotel“ bedeutet. Der Name repräsentiert die Kombination aus Funktionalität und Komfort, die das Habitat bieten soll, sowie die persönliche Verbindung des Schöpfers zu seiner Kultur.

I.AH

„I.AH“ liegt der Beobachtung zugrunde, dass Einkaufswagen in urbanen Räumen häufig zweckentfremdet werden. Sie werden gestohlen, verändert – und wild irgendwo in der Gegend geparkt. Was als Missstand begriffen werden kann, kann aber auch auf ein spezifisches, unbefriedigtes Bedürfnis der Stadtbewohner*innen hinweisen. I.AH versucht deshalb eine Antwort auf dieses Bedürfnis in Form einer Symbiose aus privaten Einkaufs-Trolleys und klassischen Einkaufswagen zu geben. I.AH ist der Versuch, dem unterschiedlichen Mobilitätsverhalten der Nutzer*innen mehr als bisher gerecht zu werden und sie zu inkludieren. Eine neue Zugänglichkeit in Form eines Sharing-Angebots soll Nutzer*innen mehr Unabhängigkeit im Alltag geben, sie zur Selbständigkeit „empowern“ und eine nachhaltige Vehrkehrsmittelwahl anstoßen.

ABC

Um die Rodung von Wäldern auf ein Minimum zu reduzieren, Lieferketten so kurz wie möglich zu halten und die Produktion von Materialien zu minimieren, versucht dieses Projekt die Verwendung von Abfall- und Verschnittplatten für die serielle Möbelproduktion zu vereinfachen. 

Um das zu erreichen, wurde ein digitales System entwickelt, das den Umgang mit Platten in verschiedenen Stärken und Formaten ermöglicht. Das exemplarisch entstandene Möbelstück wurde dafür nicht 3D-konstruiert, sondern mithilfe von Rhino-Grasshopper programmiert. Die dadurch erzielte Parametrik ermöglicht es, die einzelnen Möbelteile je nach Plattenstärke einander anzupassen. Durch einen veränderten Nesting-Algorithmus können auch nicht rechteckige Restplatten verwendet werden.

Hadern 2.0

„Hadern 2.0“ ist ein textilbasiertes Materialforschungsprojekt, dessen Ausgangspunkt die textilen Nebenerzeugnisse aus der Produktion von Woll- und Baumwollprodukten sind. Viele dieser Materialien können bisher (etwa aufgrund von Materialmischungen oder nicht ausrreichender Länge der Fasern) nicht recycelt bzw. industriell verwertet werden. Durch die Kombination von Materialien und die Anwendung technologischer Verfahren werden in dieser Arbeit aus den potenziellen Rohstoffen kreislauffähige Verbundmaterialien entwickelt. 

Der so gewonnene faserbasierte Verbundstoff kann sowohl zu leichtem Plattenmaterial, als auch zu vielfältigen Formen verpresst werden. Um das Material im Anwendungskontext zu zeigen, wurden im Anschluss an die Versuchsreihe aus den entwickelten Werkstoffen Lampenschirme gestaltet. 

In Zusammenarbeit mit einem Institut für Kunststofftechnik wurde parallel ein faserverstärkter Kompositkunststoff auf Basis von Bio-Polyamid in Kombination mit den Baumwollfasern aus den Abfallströmen entwickelt.