Building Teenage Resilience

Psychische Gesundheit von Jugendlichen verschlechtert sich zunehmend – allein 2021 zeigte fast ein Drittel der Kinder in Deutschland Auffälligkeiten, 2022 äußerte die Hälfte der Jugendlichen Zukunftsängste. Präventive Maßnahmen fehlen oft im Alltag. Genau hier setzt Building Teenage Resilience an: Die digitale Plattform vermittelt in interaktiven Schulformaten Kompetenzen wie Emotionsregulation, Kommunikation und Problemlösung. Ergänzt wird dies durch Achtsamkeitsübungen, Pausenroutinen und kontinuierliches Emotionstracking. So wird mentales Wissen im Alltag verankert. Ein persönliches Schülerprofil sowie der Chatbot Ehm bieten niederschwelligen Zugang zu individuell passenden Ressourcen. Intelligente Monitoringfragen helfen, Belastungen frühzeitig zu erkennen und passende Unterstützung bereitzustellen – datenbasiert, wirksam und alltagsnah.

Birds and Boxes

Die Skinnerbox ist ein Experimentierkäfig aus der Verhaltenspsychologie, in welchem untersucht wird, wie Tiere durch das Drücken eines Knopfes und die darauffolgende Belohnung mit Futter gezielt zu bestimmten Verhaltensweisen konditioniert werden können. Die Mechanismen der Skinnerbox finden sich im Smartphone wieder, und wir werden zum Scrollen und Nutzen des Gerätes konditioniert. Statt mit Nahrung wird der Nutzer mit Verbindung belohnt. Durch Likes, Kommentare, News oder neue Posts wird ein tief verwurzeltes Bedürfnis nach Gemeinschaft, Interaktion und Anerkennung angesprochen.

Die App Birds and Boxes ermutigt den Nutzer, den radikalen Schritt zu gehen, das Smartphone auszuschalten und sich so aus der Skinnerbox des Smartphones zu befreien. Die Zeit, welche das Smartphone ausgeschaltet bleibt, trackt der Nutzer mit der App. Durch häufiges Ausschalten und damit zunehmender getrackter Gesamtzeit werden metaphorische Vögel aus der Skinnerbox befreit.

Auf halber Treppe

„Auf halber Treppe“ setzt dort an, wo Menschen nah beieinander wohnen, aber meist wenig miteinander teilen – außer dem Treppenhaus. Ziel ist es, Gestaltungselemente zu schaffen, die nachbarschaftliche Gemeinschaft in Mehrparteienhäusern fördern. Drei Objekte im Treppenhaus eröffnen subtil Raum für Austausch, Vertrauen und Begegnung: Ein „schwarzes Brett“ erleichtert die hausinterne Kommunikation, ein „Schuppen“ regt dazu an, Gegenstände in der Hausgemeinschaft zu teilen, und ein „Türkranz“ mit Garderobenfunktion macht vor der Tür sichtbar, wer hinter der Tür wohnt. So kann aus anonymer Nachbar*innenschaft eine solidarische Hausgemeinschaft entstehen. Das Projekt berücksichtigt Brandschutz sowie bauliche Vorgaben und zeigt exemplarisch, wie durch Gestaltung gesellschaftliche Themen wie Vereinsamung, Hyperindividualismus und andere Folgen der Urbanisierung im Kleinen behandelt und im Großen verändert werden können – als Beitrag zu mehr Miteinander und Solidarität im urbanen Zusammenleben.

Mut zur Ecke

Im Rahmen dieses Projekts entstand ein modulares Sideboard, das gezielt um ein innovatives Eckmodul erweitert wurde. Der Entwurf reagiert auf die Anforderungen moderner Wohnsituationen, in denen Raum oft knapp bemessen ist. Ziel war es, eine flexible und ästhetisch überzeugende Lösung für ungenutzte Ecken im Wohnbereich zu schaffen.

Das Systemmöbel passt sich dank seines modularen Aufbaus verschiedensten Raumsituationen an – sowohl in seiner Form als auch in der Fläche erweiterbar. Besonderes Augenmerk lag auf der effizienten Nutzung von Zimmerecken, die durch das integrierte Eckmodul funktional erschlossen und gestalterisch aufgewertet werden.

Klarheit in der Formensprache, zeitgemäßes Design und eine hohe Alltagstauglichkeit zeichnen das Möbel aus. Es verbindet Gestaltungsanspruch mit Funktionalität und ermöglicht eine individuelle Anpassung an sich wandelnde Lebensumstände – langlebig, wandelbar und raumoptimierend.

Intermezzo

Stell dir eine Bushaltestelle vor, an der Menschen gerne Zeit verbringen — ein „dritter Ort“, an dem sich Menschen treffen und aufhalten. Genau das ist die Idee hinter Intermezzo. Intermezzo verwandelt den zentralen Busbahnhof einer Kleinstadt in einen Freizeitort, der die Lebensqualität verbessert und gleichzeitig Mobilitätsbedürfnisse erfüllt. Mobilitäts- und Umsteigebereiche ermöglichen einen einfachen Wechsel zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln. Der parkähnliche Aufenthaltsbereich definiert die Wartezeit als freie Zeit, in der die Menschen selbst entscheiden können, wie sie diese verbringen. Dies wird vor allem durch das Mobiliar erreicht.

Das Intermezzo-Mobiliar wurde auf Grundlage von Beobachtungen des Warteverhaltens von Schüler:innen an einer Bushaltestelle entworfen. Die Möbelstücke spiegeln die kreisförmige Struktur von Gruppensituationen wider. Sie bestehen aus modularen Segmenten, die in verschiedenen Kombinationen aufgestellt werden können, um den Bedürfnissen sowohl großer interaktiver Gruppen als auch kleinerer Gruppen gerecht zu werden. Jedes Segment kann auf drei verschiedene Arten montiert werden — entweder als Bank, Stehsitz oder Tisch — und verfügt über Haken zum Aufhängen von Taschen.

Konzept eines emissionsfreien Krabbenkutters

Das Krabbenfischen ist von der norddeutschen Küste nicht mehr wegzudenken, schon seit Jahrzehnten ist es ein Grundpfeiler der Wirtschaft und Nahrungsversorgung vieler Küstenstädte. Durch Faktoren wie die Großfischerei wurde jedoch die Krabbe zu einem reinen Konsumprodukt. Steigende Nachfrage und immer größere Fangschiffe hatten sinkende Bestände und ein stärker bedrohtes Ökosystem zur Folge. Des Weiteren verlor die private und familiäre Kleinfischerei an Bedeutung.

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, gibt es das Eco-Kutter-Konzept. Dieser knapp 20 Meter lange Kutter setzt neue Technologien ein, um das Krabbenfischen nachhaltiger und zukunftssicherer zu machen. Durch eine Hybridlösung mit einem elektrischen Azi-Pod-Antrieb und einer modularen Energieversorgung, bestehend aus einem mit E-Fuels betriebenen Generator und Batterien, können verschiedene schädliche Umwelteinflüsse reduziert werden.

Materialmanipulation durch Biegeschnittgeometrien

Diese Arbeit beschäftigt sich mit einem alternativen Verfahren zur Verformung von Plattenwerkstoffen, bei dem durch gezielte Materialentfernung das Biegeverhalten beeinflusst wird, um diese schließlich in eine komplexe dreidimensionale Form zu überführen.

Dazu wurden im Rahmen des Projekts systematische Versuche mit variierenden Parametern durchgeführt, um deren Einfluss auf die Biegefestigkeit verschiedener Materialien zu untersuchen. Diese Erkenntnisse bildeten die Grundlage für ein praktisches Anwendungsbeispiel in der Gestaltung eines Stuhls.

Das daraus entwickelte Konzept zeichnet sich durch ein hohes Gestaltungspotenzial aus und bietet die Möglichkeit, auf konventionelle Biegeverfahren, die in der Regel den Einsatz spezieller und zweckgebundener Formwerkzeuge erfordern, zu verzichten. Dieser Verzicht stellt dabei eine parametrisierbare freie Anpassbarkeit des Entwurfs in Aussicht, die wiederum eine flexible Plattform für die Generierung verschiedener Sitzmöbel bietet.

ArtJourney

Sich im breiten Angebot an Kunstausstellungen und Institutionen zurechtzufinden, kann eine Herausforderung sein. Die Plattform ArtJourney begleitet Kunstneulinge bis -kenner deswegen ganzheitlich auf ihren individuellen Entdeckungsreisen durch die deutsche Kunstmuseumslandschaft: Vom Entdecken ihrer Interessensgebiete und dem gezielten Suchen dazu passender Ausstellungen, über das Merken ihrer Favoriten bis hin zum abschließenden Dokumentieren der tatsächlich besuchten Ausstellungen und dem Teilen ihrer Eindrücke mit der Community. Damit ist die Webseite ein innovativer Kanal für Kunstmuseen, um ihre Attraktivität zu steigern, einer breiten neuen Zielgruppe einen Überblick über ihre Ausstellungen zu verschaffen und ihnen Motivation zu liefern, einen Museumsbesuch in die Tat umzusetzen.
Das Abschlussprojekt erprobt, wie Design mit und für Kunst im Fokus gestaltet sein kann, ohne sie zu überlagern.

The Empowerment Machine

In der Bachelorarbeit wurde ein Raum- und Produktkonzept für Bildungseinrichtungen entworfen. Im Zentrum steht dabei eine zugängliche Nähmaschine. Durch ein halbtransparentes Gehäuse offenbart sie ihre inneren Mechanismen, die nach Baugruppen und Nutzung geordnet einem Farbcode folgen. Dies sorgt für ein besseres Verständnis und eine intuitive Nutzung. Der Fokus liegt darauf, die Funktionen der Nähmaschine zu verstehen und Hemmungen vor ihrem Innenleben abzubauen.

Begleitet wird sie von einer Anleitung und einem Poster. Dies hat den Vorteil, dass Nutzer*innen sich intensiver mit der Maschine auseinandersetzen und Frustration vorgebeugt wird. Eingebettet ist dies in einen ergonomisch gestalteten Raum in einer Bildungseinrichtung. Dadurch trägt die Nähmaschine dazu bei, Handarbeit wieder stärker in den Unterricht zu integrieren und ihre positiven Auswirkungen, wie kreative Problemlösung, kognitive Fähigkeiten und ein praktisches Verständnis für Technik, zu fördern.

Die Zypresse

Das Masterprojekt befasst sich mit der Zypresse – einem tief in der iranischen Kultur verankerten Symbol für Freiheit, Leben und Unsterblichkeit. Inspiriert von ihren vielfältigen Darstellungen in persischen Teppichen, verbindet das Projekt östliche Ornamentik mit westlichem Minimalismus.
Diese Verbindung zweier gestalterischer Welten schafft eine kulturelle Synthese, die durch Schmuck neue Perspektiven auf Herkunft, Identität und Wandel eröffnet. Doppelseitige Anhänger, Clips und Medaillons erzählen vom Dialog zwischen den Kulturen. Die Trägerin entscheidet selbst, welche Seite sie zeigt – was sichtbar wird oder verborgen bleibt.
In der Serie „Was geblieben ist“ erscheint die Zypresse nur noch in Fragmenten: als stille, aber präsente Erinnerung an die eigenen Wurzeln. Das Medaillon wird zum persönlichen Ort des Bewahrens. Das Projekt versteht sich als Anerkennung der Herkunft und als Ausdruck der Zugehörigkeit in einem neuen kulturellen Kontext.