Touch to be Touched

„Touch to be Touched“ setzt sich mit den Facetten der Berührung auseinander und beschäftigt sich mit der aktiven Berührung sowie der emotionalen Berührung.

Auf der Basis einer Auseinandersetzung mit Ursachen und Folgen eines zunehmenden Berührungsmangels, wird eine mögliche gestalterische Reaktion vorgestellt: ein Tangible-User-Interface mit dem Namen „Tangible Beats“, das als 16-Step-Drumcomputer konzipiert ist.  Acht verschiedene Objekte, unterschiedlich in Material, Form, Größe und Oberfläche, sind mit elektronischen Beatsamples assoziiert. Das Nutzungsprinzip funktioniert über Berührung und Interaktion mit den einzelnen Objekten, die sich in einem Raster anordnen lassen. 

Das Konzept zeigt auf, wie eine Mensch-Computer-Interaktion durch Berührung wieder näher am Menschen gestaltet werden kann. Gleichzeitig präsentiert es einen spielerisch-intuitiven Zugang zur Musikproduktion, der kein Vorwissen verlangt und aufgrund der Gestaltung auch für blinde Menschen möglich ist.

HUBI

Das Tischsystem „HUBI“ wurde speziell für eine vielseitige Nutzung als Arbeits- und Esstisch entwickelt. Es passt sich den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer*innen an und integriert sich nahtlos in einen flexiblen Lebensstil. Besonders im Fokus steht die Möglichkeit, den Schreibtisch schnell von Arbeitsmaterialien zu befreien, um ihn für gemeinschaftliche Nutzungsszenarien anzupassen. Durch die Möglichkeit, Kabel und Technik effizient verstauen zu können, wird die Tischfläche freigegeben und für verschiedene Zwecke nutzbar gemacht. Überdies lässt sich der Tisch zusammenfalten und ist mit Rollen ausgestattet, was einen unkomplizierten und werkzeuglosen Auf- und Abbau sowie eine flexible Raumgestaltung ermöglicht.

dig in

In meiner Arbeit mit dem Titel „dig in – Jewellery Objects for a Contemporary Dining Culture“ habe ich Objekte aus Silber geschaffen, die zwischen Schmuckobjekt und Essgerät changieren und beide Aspekte in einen Dialog treten lassen. Die Wahrnehmung und Handhabung meiner Objekte durch die trägerin oder den Träger steht für mich im Vordergrund. Ich möchte Betrachter*innen von „dig in – jewellery objects for a contemporary dining culture“ einladen, selbst bei der Gestaltung von Essgerät aktiv zu werden und zu überlegen, welche Form und welche Art von Essgerät am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Zudem habe ich mich mit der Frage beschäftigt, inwiefern die Veränderungen der Essgewohnheiten und der Tischkultur im Lauf der Jahrhunderte im europäischen Raum durch meine Entwürfe aufgegriffen werden können. Auch die Herstellung der Objekte stand für mich im Fokus, da ich zum Ende meines Studiums Einblicke in das für mich neue Handwerk des Gold- und Silberschmiedens erhalten wollte.

ENTWURZELT – VERWURZELT

Ein Ort um sich zu begegnen. Ein Raum für Kritzeleien. Ein Platz für Erinnerungen.

Der Esstisch als zentraler Treffpunkt in jedem Zuhause wird umfunktioniert zu einem Ort für Kreativität, Spaß und Austausch. Durch ein additives Modulsystem, ist es möglich eine Textilrolle mit einer leinwandähnlichen Oberfläche und Beschaffenheit am Tisch zu befestigen, um sie als Unterlage in Alltagssituationen und bei Begegnungen mit Freunden nach Lust und Laune zu bemalen und Skizzen darauf zu hinterlassen.

Der zentrale Gedanke ist, durch das intuitive Zeichnen als Ritual einen Raum zu schaffen, in dem man sich begegnen, besser kennenlernen und seine Beziehung zueinander festigen kann. Die so belebte Leinwand kann als erinnerungsstarkes Kunstwerk im Wohnraum platziert werden, spiegelt dabei Alltag, Gespräche, Freundschaften und Emotionen wider und trägt damit zu einem Gefühl der Verwurzelung in einer neuen Umgebung bei.

LICHT

Bei diesem Bachelorprojekt handelt es sich um eine Auseinandersetzung mit Licht im öffentlichen Raum. Das Ergebnis ist eine Bushaltestelle, die durch ihre Konstruktion – und besonders durch ihre Lichtgestaltung – das individuelle Sicherheitsgefühl bei Dunkelheit erhöht. 

Den Anlass der Bachelorarbeit liefern Studien, die zum einen den Einfluss von Licht auf das menschliche Empfinden belegen (vgl. HCL – Definition und Potenzial), zum anderen Untersuchungen, welche die Notwendigkeit des Ausbaus von Sicherheit an Bushaltestellen offenlegen (vgl. Licht.wissen 03. Straßen, Wege und Plätze 2016: 38-39).

Aus einer Entwicklungsphase heraus entstand die Konstruktion einer Bushaltestelle, die neben den Lichtwänden, das Sicherheitsempfinden auch durch abgerundete Elemente und erweiterte Ausgänge unterstützt. Ein zusätzlicher Mehrwert wird durch die Modularität der Haltestelle generiert, was zu einer vielseitigen Einsetzbarkeit in verschiedenen Umgebungen führt.

Prozesshafte Ästhetiken

In „prozesshaften Ästhetiken“ wurden traditionelle Verfahren der Porzellan-Herstellung analysiert und experimentell modifiziert. Daraus ist ein Verfahren entstanden, das einen neuartigen Glasurauftrag direkt auf die Gipsform nutzt, um diese Schicht im Zuge des anschließenden Vollgusses auf das Porzellanobjekt zu übertragen. Ablauf und Verortung des beschichteten Vollgussverfahrens standen im Mittelpunkt. 

Mit dieser Entwicklung können drei neue Oberflächen während der Formgebung auf Porzellan übertragen werden. Das Zusammenbringen von Glasur und Masse verändert den Prozess und erlaubt das direkte Glattbrennen des Porzellans bei 1280 Grad Celsius, was Energie einspart. 

Die Arbeit befasst sich mit ungenutzten Potenzialen innerhalb der Porzellanherstellung. Als Basis diente ein ausführliches experimentelles Archiv, das den traditionellen Schlickerguss in Material, Technik und Arbeitsablauf provoziert. Porzellan besitzt großes Potenzial und es ist an der Zeit, das zu zeigen.

Fermentar

„Fermentar“ ist ein Konzept, das die Lebensmittelverschwendung in unseren Küchen verringern soll. Etwa ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landen auf dem Müll. Viele wertvolle Ressourcen werden so verschwendet und unnötige Kosten verursacht. Vor allem aber zeigt es, dass wir unsere Wertschätzung für Lebensmittel verloren haben. 

Fermentar besteht aus einer Familie von Glasgefäßen, die eine ressourcenschonende Lagerung, Verarbeitung und Fermentation von Lebensmitteln ermöglichen. Sie tragen dazu bei, die natürlichen Nährstoffe, die Frische und das Aroma von Lebensmitteln zu bewahren und bieten Platz für verschiedene Verwendungszwecke wie Lagerung, Einlegen und Fermentieren. Fermentar stellt ein Angebot zur Verhaltensänderung gegenüber Lebensmitteln dar und bietet Raum für einen sorgfältigen Umgang mit ihnen. Zusätzlich sollen die Vorteile des Fermentierens als alternative Essenszubereitung und Haltbarmachung in eine moderne Küche integriert werden.

AVIO

Die Erfindung des elektrischen Lichts (die erste Glühlampe für elektrisches Licht stammt aus dem Jahr 1854) führte zu einer industriellen Revolution im frühen 20. Jahrhundert. Licht erfüllt nicht nur visuelle, sondern auch emotionale und biologische Bedürfnisse des Menschen. Im Jahr 1962 erfolgte der Übergang von konventionellem elektrischem Licht zur LED-Technologie, was zu einer rasanten gesellschaftlichen Entwicklung führte. 2002 wurde der dritte Fotorezeptor im Auge des Menschen entdeckt, der direkte Auswirkungen auf das Gehirn hat und somit die Bedeutung von Farbtemperatur und Lichtintensität verdeutlichte. Der Begriff des Human Centric Lighting (HCL) entstand, wobei HCL während der weltweiten Pandemie im Jahr 2019 eine zunehmende Bedeutung erlangte. 

Das Beleuchtungssystem „AVIO“ berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse jedes Nutzers und kann an verschiedene Situationen angepasst werden. Durch Integration von IoT-Technologie erfüllt AVIO die Anforderungen an Sehkomfort, Arbeits- und Lebensqualität.

bioblocks

Die Idee von „bioblocks“ ist es, bepflanzte Installationen aus recyceltem Material an vielen Orten in der Stadt aufbauen zu können, und zwar von den Bewohner*innen selbst. Das Konzept zielt darauf ab, dass jede interessierte Person, völlig unabhängig von Vorkenntnissen, durch einen spielerischen Montageprozess einen biodiversen Raum schaffen kann. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf versiegelte Flächen gelegt, bei denen andere Möglichkeiten der Beeinflussung fehlen.

Eine Installation besteht aus zwei verschiedenen Modulen, die aus Streifen ausgedienter Werbebanner zusammengesetzt werden und beliebig erweitert werden können. Die Module werden mit Erde gefüllt und mit einer Vegetationsauswahl bepflanzt, in der möglichst viele Arten einen Lebensraum finden können.

Vico

Tägliche Aktivitäten wie Einkaufen, Kochen und Essen können für Senioren aufgrund nachlassender körperlicher Funktionen zu einer Belastung werden. Gleichzeitig nimmt die Zahl älterer alleinlebender Menschen zu. Wie können wir dafür sorgen, dass Seniorinnen und Senioren rechtzeitig genügend frische Lebensmittel erhalten und sich ausgewogen ernähren? 

„Vico“ ist ein Lebensmittelaufbewahrungssystem, das Senior*innen hilft, sich aktiv gesünder zu ernähren. Gesunde Lebensmittel werden in den Mittelpunkt gestellt, um eine ausgewogenere Ernährung und Nahrungsaufnahme zu fördern. 

Durch eingebaute Sensoren kann Vico die Nutzer*innen daran erinnern, wann der beste Zeitpunkt für eine Snackpause oder die Einnahme von Medikamenten ist. Mittels eines Wärmetauschers nutzt eine Wärmeschublade die Abwärme des Kühlschranks zum Vorwärmen von Geschirr oder das Aufgehen von Hefeteig. So wird der Kühlschrank zu einem Gesundheitszentrum für den Alltag.