Träum Weiter

Inspiriert von Ursula K. Le Guin’s Rede* über die Macht der Erzählungen, nutzt “Träum Weiter” das Imaginieren als Praxis, um etablierte Narrative rund um Technologie und gesellschaftliche Machtstrukturen neu zu formen. Dominierende Vision über Technologien – wie dystopische und glorifizierende Perspektiven – werden herausgefordert, um einen Raum für inklusive und alternative Zukunftsszenarien zu öffnen. Motion Tracking und eine responsive Soundinstallation illustrieren die Reibung zwischen Mensch und Maschine und schaffen zusammen mit Liegeflächen einen Ort der Entschleunigung. Die Besuchenden können ihre Visionen und Träume über ein iPad eingeben, die dann direkt vor Ort ausgedruckt und in performativen Lesungen geteilt werden. “Träum Weiter” zielt darauf ab ein kollektives Bewusstsein zu fördern und die gesellschaftliche Funktion von Technologie neu zu definieren. Es lädt ein alternative Zukünfte gemeinsam zu gestalten, statt Technologie als alleinige Lösung zu sehen. *NBA 2014

Cargo Cocoon

Um das Fahren mit dem Rad komfortabler und dadurch für mehr Menschen attraktiv zu machen, bietet “Cargo Cocoon” einen einfachen Schutz vor Regen und Wind und ermöglicht es so mit recht geringem Aufwand, auch in der kalten Jahreszeit bequem und einfach mit dem Rad unterwegs zu sein. Dabei ist die Konstruktion sehr einfach, leicht und kostengünstig konzipiert. So kann sich beinahe jede*r, der ein Lastenrad besitzt, einen solchen Aufbau leisten und niedrigschwellig montieren. Die Konstruktion schränkt die Sicht des Fahrenden kaum ein – gleichzeitig wird das Fahrzeug im Straßenverkehr durch den großen Aufbau viel besser wahrgenommen. Zudem können weitere Elemente, um besser zu sehen und gesehen zu werden, recht einfach an den Aufbau angebaut werden, wie zum Beispiel Rückspiegel, Reflektorstreifen oder sogar Blinker.

Durch den Aufbau wird das Fahrzeug auch in unserem bestehenden Verkehrssystem zu einem deutlich attraktiveren Verkehrsmittel.

cool pieces

„cool pieces” beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den menschlichen Körper und deren Hitzeanpassung. Mit einem Open-Source Gedanken präsentiert das Projekt ein Ensemble von drei tragbaren Objekten, deren Design vielfältige Facetten eines simplen Fächers aufgreift, welcher einer der zugänglichsten Methoden zur Kühlung des Körpers darstellt. Das Set umfasst einen Sonnenponcho, eine entfaltbare Kopfbedeckung sowie einen Handfächer, um eine wirksame Kühlung zu gewährleisten. Ein zentraler Gedanke bei der Entwicklung der Objekte war die Überwindung finanzieller Barrieren, um eine breite Teilhabe zu ermöglichen. Aus diesem Grund werden sämtliche Anleitungen zur unentgeltlichen Nutzung auf der Website zur Verfügung gestellt, um eine nahezu kostenfreie Herstellung zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Verwendung handelsüblicher Nähmaschinen gelegt, da sie flächendeckend verfügbar sind und somit für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich ist.

blok_it – Zusammen Stadt gestalten

Der Generation Z fehlt es an politischer Repräsentation und an zugänglichen Kanälen, um ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Der digitale Service bietet jungen Menschen eine spielerische Möglichkeit, die Demokratie nach ihren eigenen Vorstellungen zu erkunden. Die Plattform ermöglicht das transparente und wirkungsvolle Teilen, Erforschen und Unterstützen von Ideen in ihrer Gemeinschaft. Indem die Nutzer*innen ihre Wünsche in einer digitalen 3D-Erfahrhung ihrer Nachbarschaft visuell platzieren, spüren sie ihre eigene Selbstwirksamkeit. Gemeinsam entscheiden sie, welche Wünsche in regelmäßigen Abständen als feste Tagesordnungspunkte im Gemeinderat diskutiert werden. Alle Entscheidungen werden anschließend transparent in den Service zurückgespielt. Durch die nahtlose Verbindung von Bewohner*innen und Entscheidungsträger*innen verbessert „blok_it“ die demokratische Beteiligung und bietet eine zugängliche Erfahrung, die den Einfluss junger Stimmen in unseren Gemeinden würdigt.

Algorithmische Textile

Wie können Algorithmen im Designprozess so eingesetzt werden, dass Gestalter*innen die Kontrolle über die Qualität der Ergebnisse behalten, während der Computer zusätzliche Möglichkeiten aufzeigen darf? Mit dem Ziel, die Herausforderungen der Arbeit mit generativen Werkzeugen zu überwinden, wurde ein neuer Gestaltungsprozess formuliert. Dieser ermöglicht mit einer gezielten qualitativen Eingabe und der Option feiner Anpassungen eine qualitative Ausgabe.

In einem Experiment wurde durch die Eingabe des grafischen Musters im ,Wandbehang 1926′ der Textilkünstlerin Anni Albers mit einem Algorithmus neue Muster in einem ähnlichen Stil generiert. Eines dieser Muster wurde ausgewählt, um in diesem Wandteppich materiell dargestellt zu werden. Der Wandteppich ist selbst handgewoben am Webrahmen aus Baumwolle und Schurwolle. Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Algorithmen im Designprozess nicht nur für Klarheit sorgt, sondern sogar neue gestalterische Möglichkeiten eröffnen kann.

Der Trog

„Der Trog“ ist ein kontaktloses Atem-zu-Wasser-Interface, das mithilfe von Computer Vision den Atem trackt. Die:der Nutzer:in nähert sich einem mit Wasser gefüllten Objekt, nimmt auf einem Stuhl Platz und beginnt zu atmen: Das Wasser reagiert mit einer wellenförmigen Bewegung. Eine Thermalkamera neben dem Objekt erkennt dabei kleine Temperaturunterschiede auf der Haut der*des Nutzer*in und leitet daraus kontaktlos Atemrhythmus und -intensität ab.

“Der Trog“ ist eine Haltung zur ganzheitlichen Anwendung von Computertechnologie. Wie fügt sich kontaktlose Sensorik, durch die der Körper jederzeit erreich- und übersetzbar ist, in eine Zukunft ein, in der digital und physisch nicht mehr abzugrenzen sind? Wie verändert sich die Wahrnehmung unserer Umgebung, wenn wir eine verkörperte Verbindung zu Material und Objekt herstellen können? Wie kann AI die Interaktion zwischen Mensch zu Maschine und Mensch zu Mensch erweitern?

MonoSpeaker

MonoSpeaker ist ein innovativer Bluetooth-Lautsprecher, der Korpus und Klangmembran in einem vereint. Dieses reduzierte Design besteht neben der unverzichtbaren Elektronik ausschließlich aus Kunststoff. Die Materialstruktur verleiht dem Lautsprecher federnde Eigenschaften, die die herkömmlich eingeklebte Gummisicke ersetzen und einen Gehäuseaufbau aus nur einem Material ermöglichen. Ziel des Projekts ist es, Elektroschrott zu reduzieren und die Nachhaltigkeit von Elektronikprodukten zu fördern. Am Ende des Produktlebenszyklus kann der Verbraucher den Lautsprecher problemlos selbst von der Technik trennen und im Hausmüll entsorgen. Dank des verringerten Transportvolumens wird die Rücksendung an den Hersteller erheblich vereinfacht, wodurch der Großteil der Elektronik weiterverwendet werden kann. Durch die Entwicklung eines einfach trennbaren Lautsprechers wird die Kreislauffähigkeit des Produkts erhöht.

Wie schmeckt deine Nostalgie?

Dieses Projekt zielt darauf ab, die Kreativität der Nostalgie durch den Geschmack von Schokolade als Medium und spielerische Aktivitäten zu fördern und die Schönheit des Erinnerns zu teilen.

Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen: Der Hauptbestandteil des Projekts besteht aus verschiedenen Formen und Farben von Schokolade. Durch die Kombination verschiedener Farben, Geschmacksrichtungen und Texturen repräsentiert jede Schokolade unterschiedliche Emotionen. Menschen können ihre eigenen Erinnerungsgeschichten in Schokolade übersetzen, indem sie subjektive Empfindungen berücksichtigen und diesen Schokoladen verschiedene Emotionen zuordnen. Die hergestellte Schokolade kann als Geschenk und Spielzeug an andere weitergegeben werden.

Während die Schokolade weitergegeben wird, können Menschen beim Probieren der Schokolade ihre Gefühle und Erinnerungen teilen, diskutieren und raten, wie die verschiedenen Emotionen und Erinnerungen sie beeinflussen.

Design als Untersuchungs- und Darstellungsmöglichkeiten von Care-Handlungen

„archive of care“ richtet Aufmerksamkeit auf Fürsorge-Situation, indem Alltagsgegenstände als phänomenologisches Spiel in Objekte überführt werden. Diese Objekte repräsentieren vorgefundene Fürsorge-Handlungen im Horner Eck und dienen als erweiterte Schnittstellen für Gegenstände, die Menschen mit Fürsorge verbinden. Das Archiv besteht aus Gegenständen, die Besuchende auf Karteikarten notieren. Betrachtende werden mit vorgefundenen und scheinbar alltäglichen Gegenständen konfrontiert. Objekte mit Karteikarten vermitteln Fürsorge-Situationen durch formale und materielle Abstraktion. Die Objekte werden als digitales Modell erstellt und mit einer selbst entworfenen Maschine produziert. “care in common“ untersucht Aspekte der Fürsorge, welche die genossenschaftlich geführte Kneipe Horner Eck eG erhält. Die Arbeit legt nahe, dass soziale Beziehungen Teil der Commons sind und dass eine fürsorgliche Gemeinschaft eine wertvolle Ressource für Beteiligte darstellt.

Spuren von Kobalt

Kobalt ist Teil von Magneten, Batterien, Halbleiterchips, Strahlengeräten, Manganknollen, Lebewesen und vielem mehr. Und es kann Keramik und Glas blau färben. Das Projekt Traces of Cobalt macht sich auf die Suche nach dem begehrten Material und spürt es in Umwelt, Produkten, Prozessen und Systemen auf. Dabei wird Kobalt als sich stetig veränderndes Material betrachtet, das in verschiedene Netzwerke eingebunden ist. Das Spannungsfeld zwischen Gestaltung, Forschung und Geschichten-Erzählen spiegelt sich in angewandten Methoden zwischen Theorie und Praxis wieder. Kobalt wird zum Protagonist seiner eigenen Geschichten – erzählt auf Keramik. Diese handeln von Mikroorganismen, die in stetiger Metamorphose mit Batterien stehen, von langsam wachsenden Manganknollen und sich schnell ausbreitenden Tagebauanlagen. Sie erzählen von verschlungenen Wegen, auf denen sich das Material stetig wandelt und von den Gesten des Nehmens und Anhäufens – sonst unsichtbare Verknüpfungen werden sichtbar.