Habiton

Wenn von Insektensterben die Rede ist, dreht sich der Diskurs häufig um die Honigbiene, denn sie leistet wertvolle Arbeit für den Menschen. Allerdings werden andere Insekten dabei oft vergessen. Die Hauptrolle bei “Habiton” spielen solitär lebende Wildbienen, die als Ausgangspunkt für die Ansiedlung einer Vielzahl von Insekten angesehen werden können. Die Bedürfnisse der einzelnen Arten wurden zum zentralen Gestaltungselement erhoben und in ein einfach zu installierendes und wartungsarmes System überführt. 3D-gedruckte Keramikmodule dienen als äußere Hüllen, die durch verschiedene Füllmaterialien optimal an die Nistbedürfnisse von Wildbienen angepasst werden können. „Habiton“ bietet bereits in seiner kleinsten Einheit als einzelnes Modul die Möglichkeit, gebietsübergreifende Strukturen zu bilden. Zudem lässt es sich bedarfsgerecht erweitern, um resiliente Artengemeinschaften zu fördern. Davon profitiert letztendlich auch der Mensch als Teil des globalen Ökosystems.

Topo

Die Form der meisten modernen europäischen Gebäude basiert auf deren kleinster Einheit: dem Baustein. Durch seine Quaderform gibt er meist die generelle rechtwinklige, gerade Form der mit ihm erbauten Architektur vor. Hier verbirgt sich ungenutztes Gestaltungspotential, welches ich mit meinem Diplomprojekt ausschöpfen möchte.
Das Ergebnis ist ein 3D-gedrucktes Bausteinsystem, welches es Architekt*innen ermöglicht, aus dem starren Grid, vorgegeben durch den kubischen Ziegelstein, auszubrechen. Die Wechselwirkungen der Kräfte, die in und auf den Steinen wirken werden ebenfalls berücksichtigt und bilden die Grundlage für die berechnete interne Struktur der Bausteine, welche nur lokal verstärkt wird, wenn es hohe Belastungen nötig machen. Auf diese Weise wird Material gespart, indem es ausschließlich dort eingesetzt wird, wo es auch tatsächlich benötigt wird.
Die Produktion erfolgt auf einem Pasten-3D-Drucker. Nach dem Brand der Steine werden sie wie herkömmliche Bausteine verwendet.

Odem

Atemnot kann mit kontrollierter und ruhiger Atmung entgegen gewirkt werden. „Odem“ ist ein medizinisches Inhalationsgerät zur Anwendung bei Atemwegserkrankungen sowie zur Kräftigung der Atemwege und Stärkung des Immunsystems. Während der Inhalation mit „Odem“ werden Benutzer*innen dazu angehalten, sich voll und ganz auf den eigenen Atemrhythmus zu konzentrieren und dabei zu entspannen. Dadurch können Medikamentedosen reduziert werden. Zudem steigert der meditative Prozess auch die Selbstwirksamkeitserfahrung und das persönliche Wohlbefinden.

MODU

MODU ist ein effizientes, Umwelt-schonendes Multipurpose Vehicle, gedacht als Tool für eine nachhaltige Mobilitätstransformation. Das komplett modulare System passt sich optimal dem Nutzungsszenario an und ist besonders platzsparend.
Die Basis bildet eine flache elektrische Antriebsplattform, welche mit dem Stahl-Space-Frame Aufbau verschraubt wird. Die Karosseriemodule sind aus 100 % recycelten thermoplastischen Kunststoff gefertigt und isolieren durch ihre energieabsorbierende Stützstruktur den Fahrzeuginnenraum. Sensoren und Kameras ermöglichen autonomes Fahren. Das Interieur lässt sich durch schienengelagerte Module komplett dem Nutzungszweck anpassen und personalisieren. Alle Module lassen sich mit wenigen Handgriffen verschieben und austauschen und passen das Fahrzeug optimal dem Nutzungszweck an. Die Modulbauweise und die möglichst simple Karosserieform ermöglichen eine dezentralisierte und regionale Produktion, erleichtern Reparaturen und fördern die Kreislaufwirtschaft.

EMONEIT

Was wäre, wenn Licht wie eine Schallplatte abgespielt werden könnte? Welche Art von Geschichte würden Sie gerne in einer transparenten Linse bewahren? Eine Idee oder eine Erinnerung? Wie würden Sie diese Emotionen in eine abspielbare Form übersetzen?
EMONEIT schafft einen emotionalen Kontext, der Wissen aus verschiedenen Bereichen durch die Anleitung von Systemdesign kombiniert und rationale und abstrakte wissenschaftliche Forschung in einer sinnlichen und figurativen Form präsentiert. Gleichzeitig greift es auf das komplexe Interaktions-Narrativ-Modell des Spieldesigns zurück, um die Verstehbarkeit und Zufriedenheit zu erhöhen. Das endgültige Objekt besteht aus einer Linse und einem Träger, der die Linse und das Licht weit weg trägt. Durch IoT-Technik oder physische Bewegung kann Licht im Raum wie Musik präsentiert werden.

Plantshine

Pflanzen reinigen die Luft, verbessern das Raumklima und heben unsere Stimmung. Mit Zimmerpflanzen holen wir uns die Natur und ihre Vorteile in den Wohnraum. Wie können wir in Zukunft mit Pflanzen leben, wie können die grünen Mitbewohner die Gestaltung von Einrichtungsgegenständen integriert werden?
Plantshine bildet eine Einheit aus Leuchte und Pflanze, aus stimmungsvoller Raumbeleuchtung und Pflanzenlicht. Mit einem Spektrum von Mittagssonne und ausreichender Lichtintensität unterstützt das Licht das Wachstum am Abend und besonders an dunklen Wintertagen. Ein Stecksystem basierend auf zwei Arten von Verbindungsknoten und zwei Stablängen ermöglicht einen modularen Aufbau in verschiedenen Höhen. Die klare geometrische Form kann individuell mit Rankgittern und Stoffsegeln bespielt werden. So wird nicht nur das Wachstum der Pflanze mit einbezogen, die Pflanze selbst wird als lebender Lampenschirm Teil der Gestaltung.

LAYER

Layer – Ein Multifunktionales Bekleidungssystem bestehend aus drei Kleidungsstücken, die über das Jahr verteilt individuell und anpassungsfähig bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen nutzbar sind, mit dem Ziel den bewussten Konsum zu reflektieren und den Gebrauch widerzuspiegeln. Die einzelnen Schichten bestehend aus Longsleeve, Weste und Jacke lassen sich multifunktional kombinieren und sind an den Temperaturbereichen des menschlichen Körpers angepasst. Drei Kleidungsstücke die vollständig mit einem Polyestergewebe verklebt sind und vor Wind, Regen und Kälte schützen.

Das BackVehikel

Die Arbeit untersucht die soziale Dimension von Feuer und Brot. Entstanden ist ein mobiler Lehmbackofen, der den gemeinschaftsbildenden Charakter beider stärken will. Ein Tool, um Menschen zusammen zu bringen, gemeinsam zu backen und zu essen. Es soll Rahmenbedingungen schaffen, um Kochkulturen kennenzulernen, Mahlgemeinschaften zu bilden, einen Erfahrungsaustausch zu fördern und Wissen weiterzugeben. Durch das Vehikel wird ein alternativer Raum für Begegnungen geschaffen, indem Kochpraktiken und Rituale hinterfragt und erforscht werden können.

KOPĀ

Essen beschäftigt uns jeden Tag – wir essen aus Genuss oder einfach um satt zu werden. Leider nehmen sich Menschen durchschnittlich immer weniger Zeit zum Kochen, was sich ebenfalls negativ auf die gemeinsame Tischkultur auswirkt.

Kopā ist ein multifunktionales Tischkonzept, welches auf der Grundidee basiert, dieser Entwicklung entgegenzuwirken und den Fokus zurück auf das gemeinsame Essen und dessen Zubereitung zu lenken. Kleine Küchen bieten häufig zu wenig Arbeitsfläche um mit mehreren Personen gleichzeitig zu Kochen. Der Entwurf schafft eine Verbindung zwischen Küche und Wohnraum, indem Arbeitsschritte untereinander aufgeteilt werden können. Darüberhinaus fördert er ein neues Bewusstsein für gemeinsame Zeit, Entschleunigung und die Wertschätzung gegenüber Lebensmitteln.

Kopā ist ein kreislauffähiges Design, welches ohne Verbundmaterialien auskommt. Alle Materialien lassen sich sortenrein trennen und recyceln.

kraF-T

Das Konzept „kraF-T“ ist eine Hantelbank für den häuslichen Gebrauch. kraF-T soll den Nutzer*innen dabei verhelfen, einen gesünderen und aktiveren Lebensstil zu führen und dabei das Sportgerät in den Alltag zu integrieren.
Funktionen und Mechanismen bieten durch eine einfache Vorgehensweise ein vielseitiges Training. Das gesamte Produkt ist aufgrund seiner neuartigen Form, den hochwertigen Materialien und den zusätzlichen Aufbewahrungsmöglichkeiten eine Neuinterpretation der Hantelbank. Die Kombination aus Holz, Metall und Leder ergeben ein harmonisches Design und fügen sich in jeden Wohnbereich ein.