The birds and the bees

Die Vision von der grünen Stadt, aufgebaut unter Anwendung zirkulärer Baumethoden, bietet Antworten auf Fragen, denen wir heute gegenüber stehen. (Stampf-)Lehm kann als lokale und kreislauffähige Ressource bei der Umsetzung dieser Vision einen großen Beitrag leisten.
Dieses Projekt zeigt, wie vielseitig das Baumaterial ist: wie eine Art formbarer Stein bieten die Stampflehm-Module durch gestaltete Hohlräume und Oberflächen Habitate für unterschiedliche Spezies. The birds and the bees schlägt ein offenes System als Resultat von Material- und Formbauexperimenten vor. Es behandelt Themen rund um Kohabitation und Biodiversität indem es Organismen wie kleineren Tieren, Pflanzen, Pilzen etc. Lebensräume in unserer Nähe zur Verfügung stellt. Die Bausteine werden im passenden Kontext zur Grundlage für kleine Popup-Ökosysteme im städtischen und ländlichen Raum.

AGITO

Agilität spielt in Hinblick auf Konzepte selbstbestimmter Raumnutzung eine entscheidende Rolle. Der Raum muss den Raum geben, um diesen zu definieren, aus dieser Absicht leitet sich der Name Agito ab, auf Latein sich in Bewegung setzen.
Sein schlichtes und zeitloses Design bietet visuelle Ruhe in einer von Informationsflut und optischen Reizen dominierten Zeit.
Als ein hybrides Möbelstück nimmt Agito den Nutzer*innen stetige Neukaufentscheidungen ab und erfüllt ressourcenschonend den Anspruch des Minimalismus. Spätestens während der Pandemie zeigte sich bei der Mehrheit aller Wohnsituationen, dass diese den kombinierten Anforderungen eines Home- und Office nicht gerecht werden.
Agito löst dieses Problem nach dem Vorbild des Ulmer Hockers von Max Bill, indem er als multifunktionales Möbel das Symbol von Raumungebundenheit neu aufleben lässt.

BO:34 – Bishop 034

„Bishop 034“ ist eine mobile Notfallstation, die eine Erweiterung einer Feuerlöschstation ist. Sie bedient sich der Infrastruktur herkömmlicher Feuerlöscheinheiten und ist mit zusätzlichen Notfallprodukten ausgestattet. Zu den Erweiterungen gehört ein Erste-Hilfe-Koffer für übliche Verletzungen, sowie ein Defibrillator für schwerwiegende Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Herzrythmusstörungen oder Herzstillstand. Dazu werden Beatmungstücher bereit gestellt um sich selbst vor Sekreten oder anderen Flüssigkeiten zu schützen. Im Falle eines Brandausbruches, stehen Schutzhauben zur Verfügung, um zusätzlich vor Rauch und Giftstoffen, bei einer Brandlöschung, zu schützen.
Die Notfallstation dient nicht nur als erste Anlaufstelle für die Hilfsmittel in Notfallsituationen. Es ist möglich direkten Kontakten zu einer zuständigen Leitstelle weitergeleitet zu werden. Mit Hilfe der Leitstelle gibt es zusätzlich ein direkte Betreuung bei Erste-Hilfe-Maßnahmen, die sonst nur auditiv stattfanden.

Wertvolles erhalten / Sustaining Preciousness

Beim Auseinandersetzen mit dem Thema Nachhaltigkeit im Designkontext hat es mich gereizt einen Schritt weiter zu gehen und herauszufinden, wie wir als Gestalter*innen das Thema sinnvoll angehen können. Wie trägt die Arbeit von Gestalter*innen zur Erhaltung von Werten bei? Gestalter*innen haben je ihre eigene Gestaltungssprache, die von verschiedenen Zutaten geprägt ist. Mit diesem Rezept können Werteträger geschaffen werden. Mit meiner Gestaltungssprache greife ich Nachhaltigkeit über das Material hinaus auf und mache es zum Gesamtkonzept. Mit selbstgesetzten Parametern bleibe ich in meinem gestalterischem Tun konsequent. Das recycelte Silber wird als reines Metall verarbeitet, mit traditionellen Techniken, wie dem Guillochieren, werden kulturelle Werte erhalten sowie weiterentwickelt und durch geplante Einteilung des Metalls gibt es keinen Verschnitt. Mit dieser Haltung habe ich eine Kollektion aus Armreifen, Ringen, Mehrfingerringen und ear cuffs geschaffen.

Vermittlungsraum Wartenau

Wie können wir etwas lernen, das es noch nicht gibt? Eigentlich scheint es unmöglich und ist doch eben gerade das, was lernen ausmacht. Mit diesem Anspruch haben Veronica Andres, Anna Manlig, Lara Molenda für einen Versammlungsraum der HFBK ein Gestaltungskonzept entwickelt, das Raumelemente nicht auf ihre bloße Funktion reduziert, sondern sie selbst zu Akteur*innen potentieller zukünftiger Nutzungen macht. Die verschiedenen Elemente sind in ihrer Funktionalität und Ästhetik so gestaltet, dass sie zu eigenständigen Akteur*innen werden, die einen charakterlichen Ausdruck haben. Anders als scheindemokratische Lounge-Architekturen, stellen sie die Krise der Demokratie eher in den Raum, als ihre Lösung gestalterisch vorwegzunehmen. Die Infrastruktur macht sich also nicht unsichtbar, sie zeigt vielmehr ihr eigenes strukturierendes Handeln und verlangt unterschiedliche Formen der Aneignung, die immer wieder neu ausgehandelt werden müssen.

Passive Cooling Birdhouse

Die Klimaerwärmung und der Verlust von Lebensräumen bedrohen seit jeher das Überleben der Vögel. Die für Vögel geeigneten Bruttemperaturen liegen innerhalb eines engen Temperaturbereichs. Eine zu hohe Umgebungstemperatur verringert die Brutrate der Vögel erheblich. Dieses Phänomen ist auf Kaffeeplantagen in den Tropen noch stärker ausgeprägt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mehr Schattenbäume gefällt wurden, um die Kaffeeproduktion zu steigern. Dieser doppelte Effekt hat zu einer erheblichen Verringerung der Zahl der Vögel und zur Zerstörung des gesamten Ökosystems in den Kaffeeplantagen geführt. Wie reagiert unsere Generation, um Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen, wenn sie mit einer bereits zerstörten Natur konfrontiert wird? Vogelhäuser mit passiver Kühlung werden eingesetzt, um die Qualität und Quantität des Platzes für Vögel zu verbessern, wo es in letzter Zeit nicht möglich war, die Kaffeeanbaumethoden zu ändern. Natürliche Materialien und Strukturen von Vogelhäusern werden ohne Hochtechnologie verwendet, um ein kühlendes Mikroklima zu schaffen.

Dogs

DOGS ist die logische Weiterentwicklung der Suche nach mehr Flexibilität und neuen Wohn- und Lebensformen.
Wegwerfindustrie, Gentrifizierung und Produktionswahnsinn sind unsere täglichen Begleiter, Architektur und Städteplanung bieten neue Lösungen diese Problemfelder zu bearbeiten, doch was passiert wenn wir unsere direkten Mitbewohner, das Inventar, als Wandlungsinstrument einsetzen. Was passiert, wenn wir weniger wegwerfen und die Möbel, die wir bereits besitzen, neu wertschätzen,
sogar lebenslange Bindungen zu ihnen aufbauen. Die Möbelhunde Dogs wurden als Vermittler dieser angestrebten lebenslangen Bindung entwickelt, der Hund als emotionales Bindeglied zwischen Möbel und Besitzer*in.
Stell Deine Waschmaschine drauf, brat Dir ein Ei im Wohnzimmer oder roll Dein Bett in die Diele!
Denn Hunde machen das Leben lebenswerter und abwechslungsreicher.

Signalgeber im Straßenverkehr / Signal generator in road traffic

Aufgrund der speziell gestalteten Form lässt sich das Warndreieck intuitiv aus dem Gehäuse einführen und entnehmen. Dabei klappen sich automatisch die Dreieckselemente inkl. der Standflächen auf/zusammen.
Zudem wurde auf komplexe Verbindungsmechanismen verzichtet, sodass eine fehlerhafte Bedienung, die zur Untauglichkeit des Produktes führen kann, ausgeschlossen ist. Durch die einfache Bedienung des Warndreiecks ist auch Menschen im gehobeneren Alter die Verwendung möglich. Ebenfalls Menschen mit neurologischen Erkrankungen, die Defizite in der Feinmotorik aufweisen, profitieren von diesem Produkt. Um die Sichtbarkeit zu stärken, wurde das Warndreieck ebenfalls mit einer eigenen Lichtquelle ausgestattet. Da dieses Produkt in einer Gefahren-/Stresssituation verwendet wird, wurde auf zusätzliche Schalter verzichtet. Auf der Rückseite sind deutlich erkennbar die in der StVO beschriebenen Abstandsreglungen aufgedruckt.
Der Entwurf wurde unter Berücksichtigung der Richtlinien entworfen.

Umbra

Durch die Globalisierung und der hohen Nachfrage gibt es immer mehr Schirme zu extrem günstigen Preisen. Darunter leidet der Handwerksberuf Schirmmacher, sodass es mittlerweile nur noch weniger als zehn von ihnen in Deutschland gibt. Das Konzept des Schirms „Umbra“ basiert darauf, diesem fast ausgestorbenen Berufsfeld mithilfe eines Produkts sowohl zu einer innovativen Denk- und Arbeitsweise, sowie der Anwendung neuer Fertigungsmethoden anzuregen.
Zudem bietet der Schirm durch seine nutzer*innenzentrierte Gestaltung funktional verbesserte und ergänzende Elemente in Bezug auf Verstaubarkeit, Stabilität und Sicherheit.
Ziel des Designs ist es einen emotionalen Wert zu schaffen, das den*die Besitzer*in dazu anregt, den Schirm wertzuschätzen, auf ihn Acht zu geben und ihn bei Verschleiß reparieren zu lassen. Nutzer*innen sollen dadurch ihr Konsumerhalten überdenken und Produkte zur langfristigen Verwendung kaufen.

Drei Minuten Weg

Auf die Frage: “Was würdest du Menschen ohne Behinderung mitgeben oder was müsste passieren, dass Menschen ohne Behinderung Barrierefreiheit besser verstehen?” bekam ich von vielen die gleiche Reaktion: “Jeder müsste mal einen Tag in unserer Haut stecken, um sensibilisiert zu werden!”

Mein Entwurf setzt sich mit der Orientierung für blinde Menschen im öffentlichen Raum auseinander. Ich habe ein Tastmodell gestaltet, welches der betroffenen Person hilft, den bevorstehenden Weg schon zu Hause antizipieren zu können, um ihn dann erfolgreicher und ohne Hilfe selbst zu begehen.