Pēgma

Imke Drees

September / September - 2019

Folkwang Universität der Künste Essen

Bachelor of Arts

Kurzbeschreibung

Pēgma ist ein Büchertragekorb, der auch zur Präsentation und Organisation von Handlungsabläufen mit dem Buchmedium genutzt werden kann. Die Fertigung aus Formvlies macht ihn nicht nur leicht, sondern lässt ihn in Räumlichkeiten wie Bibliotheken auch zu einem akustikfördernden Gestaltungselement werden. Formal ist der Korb von einem kompakten Bücherregal inspiriert, da die Buchrücken seitlich einsehbar sind. Der Tragekorb ist universal für verschiedene Zielgruppen und Inhalte nützlich und fügt sich durch sein schlichtes Design in die Einrichtung von modernen Büchereien und traditionellen Universitätsbibliotheken gleichermaßen ein.

Was ist das Thema?

Das Thema setzt sich aus zwei Kernelementen zusammen. Dies ist zum einen der Umgang mit dem Material Polyesterfaservlies und zum anderen die Analyse von Lesezonen, spezifischer, Bibliotheken. Dazu fand eine ausführliche Analyse von verschiedenen Universitätsbibliotheken und Stadtbüchereien statt. Bibliotheken waren schon immer Zentren des Wissens und des Lesens. Immer mehr Büchereien definieren sich neu und bieten kreative Angebote an, weshalb der Buchbestand häufig in den Hintergrund rückt. Es ist wichtig, dass Nutzer*innen trotzdem zur Interaktion mit dem Buch eingeladen und bei der Nutzung unterstützt werden. Aus diesem Gedanken heraus wurde Pēgma entworfen. Der Tragekorb knüpft an mehreren Stellen an diese Thematik an. Primär wird er als Hilfsmittel für den Bibliotheksbesuch verwendet. Da er aber durch die Kombination mit anderen Elementen auch als Präsentationsobjekt und Modul für die Organisation genutzt werden kann, geht sein Nutzen über den eines simplen Tragekorbs weit hinaus.

Warum sieht es so aus?

Die äußere Formsprache von Pēgma hat sich stark aus dem Nutzen und der Produktionstechnologie heraus ergeben. Inspiriert durch die Funktion eines regulären Bücherregalbretts, das mit einem Boden und seitlichen Stützen auskommt, wurde die Form von dort aus abgeleitet und erweitert. Die Vorderseite wurde, im Vergleich zu herkömmlichen Plastikkörben, bewusst offengelassen, um besonders die Buchrücken zu präsentieren. Dies stellt eine ganz neue Trageweise der Medien dar, da so zu jedem Zeitpunkt jedes Buch sichtbar ist und ihnen ein gewisser Respekt gegenüber gebracht wird. Es war wichtig, das Objekt aus einem einzigen Element zu pressen und die Grundform so unkompliziert wie möglich zu halten. So bildet Pēgma in jedem Umfeld eine passende Ergänzung und kann leicht mit anderen Komponenten in seiner Funktion erweitert werden.

Was ist das Besondere?

Pēgma bietet weit mehr als nur einen ergonomischen Tragekomfort und Aufbewahrungsmöglichkeiten für Bücher. Er lässt sich durch die Erweiterung mit anderen Elementen auch einhändig oder über der Schulter tragen. Durch die Kombination mit einem Regalsystem lässt er sich als zentrales Element der Bibliotheksgestaltung nutzen, indem er zum Beispiel von den Mitarbeitern für Bereitstellungen, Rückgaben oder bestimmte Sammlungen genutzt werden kann. Der Korb kann im gefüllten Zustand leicht in dieses System eingehängt und wieder entfernt werden. In Kombination mit einem passenden Bücherwagen oder Bücherkarren lassen sich auch größere Mengen an Büchern leicht transportieren. Besonders bei Bildbänden, Comics und Kinderbüchern bietet sich eine Frontalpräsentation an, bei der die Vorderseite der Medien gezeigt wird und der Besucher dann selbst durchblättert. Auch zu dieser Funktion lässt sich Pēgma leicht nutzen. Der Korb kann also, ganz nach Bedarf, von Besuchern und Mitarbeitern gleichermaßen genutzt werden und kann leicht modifiziert werden. Pēgmas Gestaltung präsentiert das Buchmedium ansprechend und regt dazu noch zur Interaktion an. Es gibt bis jetzt noch kein vergleichbares System, das die Einrichtung von Bibliotheken so grundlegend revolutionieren kann.

Was ist neu?

Der nächste Produktverwandte von Pēgma ist wohl der Standard Plastik-Tragekorb, wie er auch in vielen Supermärkten angeboten wird. Und selbst dieser Service ist noch nicht in allen Bibliotheken vorhanden. Pēgma steht als Produkt, das explizit für Lesezonen entwickelt wurde und auf deren Bedürfnisse und die derer Nutzer angepasst ist. Formvlies ist als Material für Bibliotheken und Kontakt mit Büchern viel stimmiger als Kunststoff. Durch Pēgma wurde erstmalig ein derartiges Objekt für Bibliotheken geschaffen, das die Einrichtung dieser vollkommen neu definieren kann und sich in die Räumlichkeiten und die Bedürfnisse verschiedener Bibliotheken nahtlos einfügen wird.