beam – laser light

Das Fahrradfahren wird als nachhaltige Fortbewegungsart immer beliebter. Insbesondere seit Beginn der Corona-Pandemie und dem Blick auf die angestrebte Verkehrswende rückt das Fahrrad immer stärker in den Fokus. Dennoch fühlen sich viele Personen im Straßenverkehr unsicher und sehen davon ab, auf das Fahrrad umzusteigen. Daher befasst sich diese Arbeit damit, wie ein neues Produktkonzept aussehen kann, das die Sicherheit für Radfahrende maßgeblich verbessert. Die Antwort soll das Konzept „Beam – Laser Light“ liefern. „Beam“ ist ein festinstallierter Frontscheinwerfer für das Fahrrad. Anhand des verbauten Lasers, wird ein Muster vor die radfahrende Person projiziert. Die Projektion soll Radfahrer*innen im Straßenverkehr sichtbarer machen und helfen die Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer*innen zu gewinnen. Anhand dieses Konzeptes wird die Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmenden verbessert, um Unfälle zu vermeiden und das Radfahren als sichere Art der Fortbewegung zu fördern.

Rein

Wasserpflanzen, darunter Myriophyllum, spielen eine wichtige Rolle bei der Reinigung von Regenwasser und damit beim Umweltschutz. Sie absorbieren, zersetzen oder sedimentieren Schadstoffe wie Chemikalien, Öle, Pestizide und Düngemittel im Regenwasser und verringern so wirksam die Menge an Schadstoffen, die in die Wasserläufe gelangen. „Rein“ besteht aus drei Teilen, nämlich dem oberen Filterteil (aus Acryl), der tragenden Metallstruktur und dem Wasserspeicherbehälter. Der wichtigste Filterteil besteht ebenfalls aus einem oberen und einem unteren Teil. Der obere Teil ist die Wasserpflanzenfilterschicht und der untere Teil ist die physikalische Filterschicht (Aktivkohle und Keramik). Wenn sich das Regenwasser ansammelt, fließt es schließlich aus den kleinen Löchern oberhalb des Filters ab und fließt in das Wasserreservoir darunter.

Gestalterischer Ungehorsam

Mit dem Begriff des Gestalterischen Ungehorsams wird der Versuch unternommen, einen radikalen Korrekturmechanismus zu entwerfen. Dieser hat die Möglichkeit, außerhalb der Gestaltungs-, Gesellschafts- oder Rechtsnorm zu agieren. In Anlehnung an Henry David Thoreau möchte ich anmerken, dass Gestalter*innen etwas tun müssen, aber nicht alles. Und da sie schon nicht alles tun können, sollten sie nicht ausgerechnet etwas Unrechtes tun. Hiermit möchte ich Gestalter*innen ermutigen, wachsam auf Fehler und Unrecht hinzuweisen. Ist ein Designprozess, -auftrag oder -praxis so beschaffen, dass es dich braucht, um einem anderen Unrecht zuzufügen, so sage ich: Brich damit!

„Doch Widerstand und Missachtung sind illegal. Darin liegt die Erlösung des Menschen. Alles illegale erfordert Integrität, Eigenständigkeit und Mut. Kurz, es bedarf freier unabhängiger Geister, Menschen, die ein Rückgrat haben, das sich nicht brechen lässt.“ (Goldman 1910)

THEA – Therapeutischer Audiocontroller

Eine eingeschränkte Handmobilität kann erhebliche Auswirkungen auf das Leben eines Menschen haben. Die Folgen sind dabei ebenso vielfältig wie die Ursachen und häufig auch psychischer Natur.

THEA ist ein ergotherapeutisches Hilfsmittel zur Behandlung motorischer und sensorischer Probleme der Hände. Es wird Patient*innen als Leihgerät für die Nutzung zu Hause bereitgestellt und zeichnet sich durch eine umfangreiche Anpassungsfähigkeit der Hard- und Software an individuelle Bedürfnisse aus.

Diverse Eingabemethoden ermöglichen eine umfassende und differenzierte Therapie. Die Integration von musikalischen und spielerischen Elementen in eine Vielzahl unterschiedlicher Übungen bietet dabei eine motivierende Abwechslung zu den sonst oft monotonen Trainingseinheiten und unterstützt bei der Verarbeitung psychischer Folgen.

Erreichte Ergebnisse werden mithilfe zahlreicher Sensoren aufgezeichnet und automatisch an den behandelnde Therapeut*innen weitergeleitet.

Stand-bye

In dem Projekt „Stand-bye“ wurde nach einem Weg gesucht, den Stromverbrauch in Privathaushalten zu senken und auf diese Weise zur Reduktion des Energiebedarfs sowie von CO2-Emissionen in Deutschland beizutragen. Dabei wurde angestrebt ein neuartiges Produkt zu entwickeln, welches Nutzer*innen dabei unterstützen soll, insbesondere elektronisch-vernetzte Geräte, welche einen hohen Verbrauch im Standby-Zustand aufweisen, effektiv und mühelos abzuschalten und eine Integration dieses Prozesses in das persönliche Gewohnheitsverhalten durch Funktionalität und Komfort zu begünstigen.

„Toggl“ ist ein Produktpaket, welches entworfen wurde, um diese Verhaltensänderung nahezu mühelos erfolgen zu lassen und auf diese Weise Nutzer*innen zum aktiven Stromsparen zu motivieren. Um dies zu gewährleisten, beinhaltet dieses Produktpaket funkfähige Zwischensteckdosen und Steckerleisten sowie einen dazugehörigen Geräteschalter, welcher der komfortablen Steuerung dient.

Was bleibt ?

Bei der neuen Bestattungsmethode „Reerdigung“ wird der tote Körper in einem speziellen Behältnis in 40 Tagen nur durch die Zugabe von Heusubstrat und dessen Mikroorganismen zu neuer Erde kompostiert. Es entsteht so ca.120kg sterile Humuserde ohne menschliche Rückstände. Das strenge deutsche Bestattungsgesetzt schreibt vor diese zusätzlich in einem Friedhofsgrab zu beerdigen. Für den speziellen Kontext der Bestattung der neuen Erde wurden zwei nachhaltige Designlösungen entwickelt. Zum einen ermöglicht ein wiederverwendbarer Erdsarg aus hochwertigem PVC die neue Erde zum Friedhof zu transportieren und sie durch einen speziellen Faltmechanismus dezent in das Grab abzugeben. Zum anderen wurde zur Bedeckung der Erde eine Serie an hochwertigen Grabtüchern aus biologisch abbaubaren Biopolymer entworfen in die saisonale Blumensamen eingearbeitet sind. Auf der Erde des Hinterbliebenen wächst so nach einigen Wochen der textilen Zersetzung und Keimung der Samen ein wunderschöner Blumenteppich.

ELM-System

Das „ELM-System“ wurde mit dem Ziel der maximalen Langlebigkeit entworfen. Dies erreicht es mit einer Kombination aus hochwertigen Materialien und großer Anpassungsfähigkeit. Durch sein schlichtes, modernes Design fügt es sich gut in Wohn- und Arbeitsräume ein. Das intelligente Verbindungssystem ermöglicht einen leichten Auf- und Umbau, sowie die Konstruktion verschiedenster Möbel. Durch ein Pfandsystem werden Kund*innen ermutigt, das Möbel oder seine Elemente nach der Nutzung zurückzugeben.

Exercises in Softness

Die Diplomarbeit mit dem Titel „Exercises in Softness“ ist eine Werkschau experimenteller Objekte, die verschiedenen Facetten des Begriffs „Softness“ untersuchen. Im Vordergrund standen hierbei experimentelle Ansätze für Fertigung und Verbindungen. Die dabei verwendeten Materialien sind zum großen Teil Fertigungsreste, B-Ware oder gesponserte Materialien. Die zu sehenden Objekte sind Momentaufnahmen von Prozess- und Entwurfsansätzen und lassen sich in drei Kategorien einteilen.

Die erste Serie ist der Versuch eines industriellen Fertigungsansatzes gepolsterter Blechmöbel.

In der zweiten Serie wird maschinell manipulierten Aluminiumprofilen eine formelle „Softness“ abgewonnen und gleichzeitig neue Wege einer mechanischen Verbindungstechnik mit Naturstein untersucht.

Die letzte Serie ist das Resultat einer intensiven Recherche des Polsterhandwerks mit dem Ziel, durch eine eigens hierfür entwickelten Verbindung für Lederbezüge, ein nachhaltiges & zerlegbares Polstermöbel zu entwickeln.

Strategic Product Portfolio Canvas

In dieser Arbeit wurde sich mit dem Thema Produktmanagement in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beschäftigt. Wie können kleinere Unternehmen den wachsenden Anforderungen, hervorgebracht durch immer schneller werdende Marktveränderungen, gerecht werden? Und wie kann Designmethodik dazu verhelfen die Komplexität hinter Produktmanagement greifbar zu machen?

In enger Zusammenarbeit mit einem produzierenden Unternehmen aus der Handwerksbranche wurde das „Strategic Product Portfolio Canvas“ entwickelt. Bestandteil des Strategic Product Portfolio Canvas sind zwei Arbeitsvorlagen, die Unternehmen dazu befähigen die Ausrichtung und Wirkung des eigenen Produktportfolios ganzheitlich zu betrachten, Entwicklungspotentiale und Schwachstellen zu erkennen und strategische Handlungsoptionen für eine erfolgreiche Transformation ableiten zu können.

Die Rolle der Gestaltung im Kontext der Wohnungslosigkeit

Ein fester Schlafplatz kann Stabilität, Komfort, Privatsphäre und Wohlbefinden bieten. Deswegen stehen wohnungslose Personen täglich vor großen Herausforderungen. Obwohl es Systeme gibt, um einige dieser Probleme zu mildern, bleibt die Frage “inwiefern Design einen positiven Einfluss auf wohnungslose Personen und die sie unterstützenden Systeme haben kann?”

Häufig sind Antworten auf Notfallsituationen ausgerichtet, in denen Menschen auf der Straße oder in Notunterkünften schlafen müssen. Ein proaktiver Ansatz ist jedoch selten zu finden.

Dieses Projekt untersucht die strukturellen Grundlagen staatlicher und sozialer Unterstützung für wohnungslose Menschen. Der Schwerpunkt liegt auf den Postdienstleistungen, die Menschen ohne Wohnadresse angeboten werden. Die Recherche und teilnehmende Beobachtung in Weimar und Leipzig bilden die Grundlage für die Entwicklung einer Lösung zum Öffnen und Lesen der eigenen Post innerhalb eines bestehenden Systems.