In meiner Bachelorarbeit beschäftigte ich mich mit Museen im digitalen Zeitalter. Inspiriert durch meine Tätigkeit als Konzeptdesignerin bei einer Agentur für mediale Szenografie wollte ich meine Erfahrungen reflektieren, eigenständig anwenden und meine Fähigkeiten weiterentwickeln. Dabei stellte ich mir die Frage: Wie können Museen digitale Technologien effektiv nutzen, um Inhalte interaktiv und zugänglich zu gestalten und dadurch das Besucher*innenerlebnis zu verbessern? Zur Beantwortung dieser Frage führte ich Interviews mit zwei erfahrenen Konzeptdesignerinnen und analysierte zwei Museen hinsichtlich ihrer Stärken und Schwächen. Auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelte ich konkrete Leitlinien, auf denen dann der praktische Teil dieser Arbeit basierte. Dazu konzipierte ich ein Konzept für das Ägyptische Museum in Berlin. Zur Veranschaulichung erstellte ich ein Pitch-Video und fertigte 3D-gedruckte Objekte an, um die Idee besser greifbar zu machen.
From Taylorism to Trello
In einer zunehmend digitalisierten und dezentralisierten Arbeitswelt verändert Projektmanagement-Software sowohl die Art und Weise, wie Arbeit organisiert wird, als auch die Arbeit selbst. Und obwohl sie unsere cloudbasierte Gegenwart in leuchtenden RGB-Farben repräsentiert, finden sich in ihren Interfaces zahlreiche Reminiszenzen an Kontrolltechniken vergangener Jahrhunderte.
In einer dokumentarischen Webanwendung wird diese Transformation der Arbeitsorganisation durch einen rekonstruierten Workflow erfahrbar, der das Interface und die Logik moderner Softwareanwendungen imitiert.
Nutzer*innen werden durch einen realistischen Ablauf aus Onboarding, Bearbeitung und anschließender Review von den Fabrikhallen der Industrialisierung bis hin zu modernen agilen Praktiken geführt. Visuelle Features wie Timelines, Kanban- und Retrospektiven-Boards veranschaulichen, wie historische Methoden die Koordination unserer Arbeit bis heute prägen.
Dream Base
DREAM BASE stellt eine Alternative zu handelsüblichen Matratzen dar. Die gängigen Matratzen sind mit vielen Problemen behaftet, besonders das Recycling und die Hygiene spielen dabei eine große Rolle. DREAM BASE besteht aus einer Stahlkonstruktion, über die Stoff gespannt wird, ähnlich wie bei einer Hängematte oder einem Feldbett. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Härte des Untergrunds individuell eingestellt werden kann, was eine noch bessere Anpassung an die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer*innen ermöglicht. Das Produkt hat die gängige Matratzengröße von 140 x 200 Zentimetern, sodass es in handelsübliche Bettgestelle problemlos eingesetzt werden kann. DREAM BASE ist im Gegensatz zu handelsüblichen Matratzen komplett trennbar und vollständig recycelbar.
„gut verpackt ist halb verkauft“
In meiner Diplomarbeit entwickelte ich eine nachhaltige, bruchsichere und markenstärkende Verpackung für eines meiner früheren keramischen Projekte aus dem Studium. Ziel war es, ein Design zu schaffen, das sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugt. Die Verpackung besteht ausschließlich aus recycelbarem Papier und Karton in drei verschiedenen Ausführungen: Kraftkarton, Wellpappe und Seidenpapier.
Die Gestaltung setzt auf kontrastreiche Blautöne, die sich von den erdigen Brauntönen der Produkte abheben. Tuschezeichnungen der Kaffeepflanze und blumenförmige Details greifen die organische Designsprache der Marke auf. Ein innovativer Verschlussmechanismus gewährleistet Sicherheit und ein hochwertiges Unboxing-Erlebnis. Die nach oben verjüngende Form bietet nicht nur einen platzsparenden und stabilisierenden Effekt im Inneren, sondern verleiht der Verpackung ein unverwechselbares Alleinstellungsmerkmal.
Lukomorye
„LUKOMORYE“ untersucht, wie sich Mythologie durch Mode manifestieren kann – wie uralte Ängste, Archetypen und Übergangszustände in Textil, Silhouette und Oberfläche Gestalt annehmen. Verwurzelt in slawischer Folklore und Dämonologie präsentiert das Projekt eine Serie expressiver Kleidungsstücke, die als Gefäße mythischer Präsenz fungieren. Anstatt Geschichten zu illustrieren, übersetzt die Arbeit emotionale und symbolische Archetypen in skulpturale Formen, handgefertigte Texturen und experimentelle Materialprozesse. Figuren wie der zerstörerische Chort oder die traurige Rusalka treten durch Spannung, Schichtung und unmittelbare Haptik hervor.
„LUKOMORYE“ versteht Mode als rituelle Praxis – als einen Weg, das Unfassbare in etwas Verkörpertes zu verwandeln, bei dem Mythos nicht nur getragen, sondern durch den Körper gelebt wird.
Soziale Innovation
Impact Startups stehen in einem Spannungsfeld zwischen sozialer Mission und unternehmerischer Realität. Diese Masterarbeit entwickelt eine strategische Designlösung, um Sozialunternehmer:innen in der Frühphase durch ein hybrides Wirkungsmanagement-Tool zu befähigen, ihre gesellschaftliche Wirkung eigenständig zu planen, durch Datenerhebung zu analysieren, zu verbessern und überzeugend zu kommunizieren. In enger Co-Creation mit Gründer:innen wurden konkrete Bedarfe identifiziert, interaktive Prototypen gestaltet und in Anwendungskontexten getestet.
Als Ergebnis entstand das Impact Management Hub: Das digitale Tool vermittelt wirkungsorientiertes Arbeiten niedrigschwellig und fördert die partizipative Zusammenarbeit mit den Zielgruppen von Impact Startups. Methodisch kombiniert die Arbeit Design Thinking mit sozialwissenschaftlicher Fundierung und zeigt, wie strategisches Design konkrete Werkzeuge bereitstellen kann, um die Entwicklung sozialer Innovationen in der Praxis zu fördern.
Diskurs & Form
Das Projekt ging der Frage nach: Wie wird ein Diskurs sichtbar? Wie lässt sich so etwas Großes, Abstraktes und meist Unsichtbares wie ein Diskurs in eine visuelle Form überführen? Kann eine Diskursanalyse designgestützt erweitert werden?
Antworten findet die Arbeit methodisch in der linguistischen Diskurs- und Korpusanalyse, praktisch in der Diagrammatik bzw. der Kulturtechnik der Verflachung (Krämer 2016).
Die Arbeit bleibt nicht bei Design ist unsichtbar (Burkhardt 1981) stehen, sondern geht über zu einem Design macht sichtbar (Bürdek 2010).
So changiert sie stets zwischen Komplexitätsreduktion und dem Zeigen von Komplexität, zwischen Erkenntnisgenerierung und dem Vermitteln von Erkenntnissen, zwischen Designtheorie und Praxis.
In ihrem Verlauf entsteht ein Bewusstsein: Wir müssen im Angesicht wachsender Komplexität den Schulterschluss mit anderen Disziplinen suchen und Design in größeren Zusammenhängen denken.
HALO
Halo ist ein KI-gestütztes Wearable, das für sehbehinderte Menschen entwickelt wurde. Um den Kopf getragen, vereint es Kameras, Kopfhörer und ein haptisches Feedbacksystem, um visuelle Informationen in akustische und taktile Signale zu übersetzen.
Nutzer*innen können mit Halo jederzeit Fragen zu ihrer Umgebung stellen: „Welcher Bus fährt gerade ein?“ oder „Wie lange ist diese Milch haltbar?“. Die integrierte KI erkennt Objekte und Text in Echtzeit. Sie bewertet Informationen kontextbezogen – basierend auf Ort, Aktivität und Nutzerpräferenzen – und liefert situativ relevante Hinweise und Warnungen.
Ein zentrales Element ist das haptische Feedback: Sechs Vibrationsmotoren im Nacken vermitteln Richtungsinformationen über gezielte Impulse, ganz ohne Sprache. Diese Orientierungshilfe ermöglicht z. B. im Supermarkt das gezielte Greifen nach einem bestimmten Produkt.
Halo ist leicht, intuitiv bedienbar und fördert Selbstbestimmung und Sicherheit im Alltag.
NotBook & NotApp
Durch meine Recherchen im Rahmen meiner Diplomarbeit zu Umweltkatastrophen habe ich erkannt, dass der Katastrophenschutz in Deutschland großes Verbesserungspotenzial bietet – insbesondere bei Warnsystemen, Aufklärung und der Förderung der Selbsthilfefähigkeit. Ziel war es, eine Lösung zu entwickeln, die die Bevölkerung wirksamer warnt und vorbereitet. Die NotApp bietet personalisierte Warnprofile und konkrete Handlungsanweisungen für verschiedene Katastrophenlagen. Digitale Checklisten unterstützen bei der Vorratshaltung. Ergänzt wird sie durch Artikel zu Vorsorge und Verhalten sowie ein Quiz und ein Maskottchen, das Inhalte visualisiert. Das NotBook informiert auch bei Netzausfall dank DAB+ Radio, aktiviert sich automatisch im Krisenfall und erteilt Handlungsanweisungen über Radiotext. Ausgestattet mit Zieh-Dynamo, Radio, Licht, Powerbank und Bluetooth-Lautsprecher ist es alltagstauglich, kompakt und barrierearm – für mehr Sicherheit und Bereitschaft im Ernstfall.
the power of pattern
Textilien und Muster tragen tief verwurzelte Macht oder Ohnmacht, geprägt durch Stereotype und historische Symboliken. Der Mensch wird zur Leinwand des Textils, wobei eine wechselwirkende Beziehung zwischen Textil und Körper entsteht. Nadelstreifen symbolisieren urbane Macht und Erfolg, lange eng verknüpft mit Männlichkeit, während der Blaudruck eher ländliche, konservative Werte verkörpert. Die Versuchsreihe analysiert, wie kleine Änderungen verschiedener Parameter die Wahrnehmung und Aussage von Mustern verändern und Stereotype entkoppeln können. Was liegt dazwischen – hängt Macht am einzelnen Faden?