LICHT

Bei diesem Bachelorprojekt handelt es sich um eine Auseinandersetzung mit Licht im öffentlichen Raum. Das Ergebnis ist eine Bushaltestelle, die durch ihre Konstruktion – und besonders durch ihre Lichtgestaltung – das individuelle Sicherheitsgefühl bei Dunkelheit erhöht. 

Den Anlass der Bachelorarbeit liefern Studien, die zum einen den Einfluss von Licht auf das menschliche Empfinden belegen (vgl. HCL – Definition und Potenzial), zum anderen Untersuchungen, welche die Notwendigkeit des Ausbaus von Sicherheit an Bushaltestellen offenlegen (vgl. Licht.wissen 03. Straßen, Wege und Plätze 2016: 38-39).

Aus einer Entwicklungsphase heraus entstand die Konstruktion einer Bushaltestelle, die neben den Lichtwänden, das Sicherheitsempfinden auch durch abgerundete Elemente und erweiterte Ausgänge unterstützt. Ein zusätzlicher Mehrwert wird durch die Modularität der Haltestelle generiert, was zu einer vielseitigen Einsetzbarkeit in verschiedenen Umgebungen führt.

RESET SET

Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung und die Potenziale der modernen Arbeitswelt wird unsere Umgebung immer komplexer und stellt uns täglich vor neue Herausforderungen. Dadurch kommt es immer häufiger zu Stress und psychischen Erkrankungen (wie beispielsweise Burn-out), bei denen Betroffene in einen Zustand der Sinnestaubheit geraten.

Das „Reset-Ritualgestaltungs-Set“ setzt genau an diesem Punkt an. Mit ihm können individuelle Rituale gestaltet werden, die den Fokus auf die fünf Sinne richten. Das Fördern einer bewussten Wahrnehmung stellt dabei eine präventive sowie therapeutische Maßnahme dar. Durch diese rituelle Pause wird dazu angeregt, den einzelnen Augenblick zu zelebrieren und Entspannung in den modernen, hektischen Alltag zu integrieren. Rituale wirken ordnend, klärend und bieten Halt.

Das Reset-Set ist intuitiv, spielerisch, spülmaschinenfest, platzsparend und inspirierend. Es kann allein oder in Gesellschaft genutzt werden.

Fermentar

„Fermentar“ ist ein Konzept, das die Lebensmittelverschwendung in unseren Küchen verringern soll. Etwa ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landen auf dem Müll. Viele wertvolle Ressourcen werden so verschwendet und unnötige Kosten verursacht. Vor allem aber zeigt es, dass wir unsere Wertschätzung für Lebensmittel verloren haben. 

Fermentar besteht aus einer Familie von Glasgefäßen, die eine ressourcenschonende Lagerung, Verarbeitung und Fermentation von Lebensmitteln ermöglichen. Sie tragen dazu bei, die natürlichen Nährstoffe, die Frische und das Aroma von Lebensmitteln zu bewahren und bieten Platz für verschiedene Verwendungszwecke wie Lagerung, Einlegen und Fermentieren. Fermentar stellt ein Angebot zur Verhaltensänderung gegenüber Lebensmitteln dar und bietet Raum für einen sorgfältigen Umgang mit ihnen. Zusätzlich sollen die Vorteile des Fermentierens als alternative Essenszubereitung und Haltbarmachung in eine moderne Küche integriert werden.

AVIO

Die Erfindung des elektrischen Lichts (die erste Glühlampe für elektrisches Licht stammt aus dem Jahr 1854) führte zu einer industriellen Revolution im frühen 20. Jahrhundert. Licht erfüllt nicht nur visuelle, sondern auch emotionale und biologische Bedürfnisse des Menschen. Im Jahr 1962 erfolgte der Übergang von konventionellem elektrischem Licht zur LED-Technologie, was zu einer rasanten gesellschaftlichen Entwicklung führte. 2002 wurde der dritte Fotorezeptor im Auge des Menschen entdeckt, der direkte Auswirkungen auf das Gehirn hat und somit die Bedeutung von Farbtemperatur und Lichtintensität verdeutlichte. Der Begriff des Human Centric Lighting (HCL) entstand, wobei HCL während der weltweiten Pandemie im Jahr 2019 eine zunehmende Bedeutung erlangte. 

Das Beleuchtungssystem „AVIO“ berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse jedes Nutzers und kann an verschiedene Situationen angepasst werden. Durch Integration von IoT-Technologie erfüllt AVIO die Anforderungen an Sehkomfort, Arbeits- und Lebensqualität.

bioblocks

Die Idee von „bioblocks“ ist es, bepflanzte Installationen aus recyceltem Material an vielen Orten in der Stadt aufbauen zu können, und zwar von den Bewohner*innen selbst. Das Konzept zielt darauf ab, dass jede interessierte Person, völlig unabhängig von Vorkenntnissen, durch einen spielerischen Montageprozess einen biodiversen Raum schaffen kann. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf versiegelte Flächen gelegt, bei denen andere Möglichkeiten der Beeinflussung fehlen.

Eine Installation besteht aus zwei verschiedenen Modulen, die aus Streifen ausgedienter Werbebanner zusammengesetzt werden und beliebig erweitert werden können. Die Module werden mit Erde gefüllt und mit einer Vegetationsauswahl bepflanzt, in der möglichst viele Arten einen Lebensraum finden können.

Vico

Tägliche Aktivitäten wie Einkaufen, Kochen und Essen können für Senioren aufgrund nachlassender körperlicher Funktionen zu einer Belastung werden. Gleichzeitig nimmt die Zahl älterer alleinlebender Menschen zu. Wie können wir dafür sorgen, dass Seniorinnen und Senioren rechtzeitig genügend frische Lebensmittel erhalten und sich ausgewogen ernähren? 

„Vico“ ist ein Lebensmittelaufbewahrungssystem, das Senior*innen hilft, sich aktiv gesünder zu ernähren. Gesunde Lebensmittel werden in den Mittelpunkt gestellt, um eine ausgewogenere Ernährung und Nahrungsaufnahme zu fördern. 

Durch eingebaute Sensoren kann Vico die Nutzer*innen daran erinnern, wann der beste Zeitpunkt für eine Snackpause oder die Einnahme von Medikamenten ist. Mittels eines Wärmetauschers nutzt eine Wärmeschublade die Abwärme des Kühlschranks zum Vorwärmen von Geschirr oder das Aufgehen von Hefeteig. So wird der Kühlschrank zu einem Gesundheitszentrum für den Alltag.

Fluidity

Das RIA ist ein selbstorganisiertes Nachbarschaftszentrum im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg. Der neutral gehaltene, große und improvisierte Raum schafft wenig Annehmlichkeiten für die diversen Raumnutzungen. In mehreren Workshops haben wir mit den Nutzer*innengruppen ihre Bedürfnisse, Wünsche und Utopien herausgearbeitet. In dieser Zusammenarbeit wurde klar, dass es nicht nur an einem passenden Raumkonzept fehlt, sondern auch an einer Form der gemeinsamen Wissensproduktion, in der sich die Interessen der verschiedenen Nutzer*innengruppen begegnen können, um eine gemeinsame feministische Vision zu entwickeln. Aus dieser Ausgangssituation heraus entstand ein fluides Raumkonzeptes im RIA. Der Gestaltung liegt das Konzept der Fluidität aus der queer-feministischen Theorie zu Grunde. Es bestimmt die Raumgestaltung auf Basis einer beweglichen Raumstruktur, die die Diversität der feministischen Bewegung und des Viertels verkörpert und so Distanz zu festgefahrenen Dogmen und binären Strukturen hält.

ONE

„ONE“ verbessert das Reisen, indem es das Beste aus der Mobilitäts- und Reiseindustrie kombiniert. Das innovative System umfasst ein physisches Gepäckschloss, ein Vorhängeschloss und eine digitale App. Mit seinen fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen bietet ONE wichtige Reiseinformationen für ein sichereres, leichter zugängliches und einfacheres Reiseerlebnis.

Hauptziel ist es, die Verfolgung von Gepäckstücken in Echtzeit zu ermöglichen und so das Risiko von Verlust oder Diebstahl zu verringern. Intelligente Schlösser lassen sich einfach über eine mobile App steuern und ermöglichen ein bequemes Öffnen und Schließen. Die App bietet außerdem eine KI-basierte Reiseunterstützung, die auf der Grundlage einer bestehenden Datenbank, die Informationen zu gängigen Reiseproblemen wie kulturellen Unterschieden, Echtzeit-Risiken und Ortskenntnissen bietet, inklusive Fluginformationen, Dokumentenmanagement, Reiseplanung und vielem mehr.

fleeting fragments

In „fleeting fragments“ werden ephemere Zustände und ihre visuelle Ausprägung untersucht. Am Anfang steht die Frage, wie eine Ästhetik des Flüchtigen in ihrer Essenz erfasst und aufgezeigt werden kann. 

Der Fokus der Untersuchung liegt darauf, das Ephemere im Objekt zu manifestieren und die Aufmerksamkeit auf die ihm inhärenten Eigenschaften zu lenken. Dazu werden beständige und unbeständige „Materialitäten“ in Kombination mit dem Medium Fotografie eingesetzt, um die Übertragung ephemerer Phänomene ins Objekthafte zu erforschen. 

Beobachtungen mittels Fotografie führen zu einer experimentellen Arbeitsweise mit flüssigem Wachs, die feinsinnige Strukturen und Formen entstehen lässt. Analoge und digitale Übersetzungsprozesse werden präzise geprüft. Die daraus resultierenden Schmuckstücke und Skulpturen repräsentieren die Faszination für den ständigen Wandel der Dinge.

openstairs

Räume zu schaffen, in denen offen debattiert werden kann, die eine kulturelle und bildende Beteiligung und ein gesellschaftliches Zusammenrücken ermöglichen, um ein sinnvolles und kooperativeres Zusammenleben zu fördern, hat eine besondere Wichtigkeit bekommen. „Openstairs“ bietet das Zusammenspiel eines physischen und digitalen Raums für frei organisierte, öffentliche Beiträge, wie kleine Konzerte, Diskussionen, Lehrveranstaltungen, Workshops und vielem mehr. Events können auf einer offenen Online-Agenda (app.openstairs.online) selbst eingetragen, von anderen eingesehen und besucht werden. Zum Konzept gehörende Openstairs-Möbel-Module sind auf einer Karte verzeichnet und können an den jeweiligen Event angepasst werden. Ziel ist es, den Zugang zu kultureller Bildung – on als Gast oder als Gastgeber*in – möglichst niederschwellig zu gestalten. 

Openstairs ist ein skalierbares Konzept, das über Grenzen und Generationen hinweg zur Teilhabe, Interaktion und Diskussion ermutigt.