mo – Zentrifuge zur Filtration von Waschmaschinenabwasser

Die Verunreinigung durch Mikroplastik stellt ein globales Gesundheitsrisiko dar. Die Kunststoffpartikel gelangen über den Wasserkreislauf in die Nahrungskette. Den größten Teil der Mikroplastikverschmutzung machen Kunststofftextilfasern aus dem Abwasser von Waschmaschinen aus. 

Es gilt eine hygienische, benutzerfreundliche Lösung zu finden, die ohne Wegwerfteile auskommt und es erlaubt, den Bestand an filterlosen Waschmaschinen nachzurüsten. Dabei muss die Lösung kompatibel mit der Pumpleistung der Waschmaschinen sein und verstopfungsfrei arbeiten, also besonders wartungsarm funktionieren. 

“mo” ist eine Zentrifuge, die Mikropartikel aus Waschmaschinenabwasser filtert. Wird mo an die Waschmaschine angeschlossen, gelangt das Abwasser vorgereinigt in die Kanalisation. Das Filtrat wird nach jedem Waschgang gepresst und in einem Fach gesammelt, sodass Nutzer*innen es kontaktlos über den Hausmüll entsorgen können. Somit ist mo eine verbraucher*innenfreundliche und saubere Lösung, die verhindert, dass die Umwelt durch Textilfasern belastet wird.

Fraßspuren

In Bezug auf die Ausbreitung des Borkenkäfers in den letzten Jahren untersucht mein Projekt Synergien der Forst- und Holzwirtschaft. Durch die Entwicklung einer Produktreihe rund um das Thema „Fraßspuren als natürliche Ornamentik“ werden neue Paradigmen in der Materialverwertung aufgestellt, womit für eine veränderte Wertschätzung der Ressource Käferholz gesorgt wird. 

In einer Reihe von Produktentwürfen möchte ich die Bandbreite aufzeigen, die sich aus meiner Auseinandersetzung mit dem Material Käferholz ergeben hat: Ein Furnier für den Interior-Bereich, Druckerzeugnisse basierend auf den Namen der Käferarten „Buchdrucker“ und „Kupferstecher“, sowie ein Vorhang, der die Fraßspuren als Negativ plastisch abbildet. Narrative Stadtobjekte wie eine Bank, die durch die Verwendung von Stämmen Verwitterungsprozesse aufzeigt und Lebensraum für Insekten schafft, sowie eine konstruktive Reproduktion der Spuren in Bodenplatten, in denen Dreck ein Teil der Gestaltung bildet.

Dia+

„Dia+“ ermöglicht die sichere und intuitive Therapie von Typ-1-Diabetes bei Kindern. Das „dia+ Kit“ enthält dazu alle notwendigen Therapiegeräte und Hilfsmittel, für den Alltag und die schnelle Hilfe im Notfall. Die Komponenten sind smart vernetzt und exakt aufeinander abgestimmt. 

Das „dia+ Kit“ beinhaltet zwei smarte Insulin-Pens, mit kurz- und langwirksamem Insulin. Für den Notfall einer starken Unterzuckerung ist ein Glukagon-Spray enthalten. Zudem umfasst das Kit ein Blutzuckermessgerät, eine Stechhilfe und Glukose. In der „dia+ App“ werden sämtliche Therapiewerte (Blutzuckerwerte, Insulindosen, etc.) kontinuierlich analysiert und verständlich visualisiert. Zudem werden Warnmeldungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Behandlung bereitgestellt. Auf diese Weise werden Betreuer*innen unterstützt und bestärkt, das Therapiemanagement für Kinder mit Typ-1-Diabetes zu übernehmen. Auch für ungeübte Personen wird somit die sichere Nutzung des dia+ Kits und die schnelle Hilfe im Notfall ermöglicht.

Lynk&Co Diyam

Mit dem Projekt „Lynk&Co Diyam“ sollte ein Fahrzeug entwickelt werden, das nicht nur ein Transportmittel für die lokalen Gemeinschaften in Burkina Faso darstellt, sondern auch ein innovatives Designkonzept für das Fahrzeug, seine Herstellung und die Benutzererfahrung bietet. Das Fahrzeug hilft den Einheimischen in der Sahelzone in Burkina Faso, zu den Erntefeldern zu pendeln, die mindestens 30 Kilometer von ihren Dörfern entfernt liegen. Das Auto bietet bis zu sechs Personen Platz und ist mit einem großen Stauraum ausgestattet, in dem Werkzeuge, persönliche Gegenstände und die eingebrachte Ernte transportiert werden können.

Interlinked Team & Process Management

Um den Arbeitsprozess einer heterogenen Maschinengruppe autonomer und menschgesteuerter Systeme zu bündeln, wurden in dieser Arbeit anhand einer interaktiven Forschungskabine zahlreiche Möglichkeiten der Prozessteuerung und -visualisierung getestet und ausgewählte Optionen entwickelt. 

Gemeinsam mit Experten aus Industrie und Forschung konnten Erkenntnisse über die zu lösenden Probleme gewonnen, gesammelt und daraus Kernpunkte für die weitere Arbeit abgeleitet werden. Mit dem Fokus auf einer den Arbeitsprozess bewertenden und optimierenden Assistenzfunktion für Mähdrescher und einem Entwurf zur Prozessvisualisierung aller teilnehmenden Einheiten und Personen des Erntevorgangs in Raum und Zeit, wurden abschließend zwei Ideen designt. So konnte eine Anwendung zur Eigenbeurteilung der Ernte mit der Möglichkeit direkter, KI-unterstützter Einstellungsanpassungen des Systems erarbeitet und eine Idee zur Integration des Prozessmanagements in bestehende Betriebssysteme entwickelt werden.

Hadern 2.0

„Hadern 2.0“ ist ein textilbasiertes Materialforschungsprojekt, dessen Ausgangspunkt die textilen Nebenerzeugnisse aus der Produktion von Woll- und Baumwollprodukten sind. Viele dieser Materialien können bisher (etwa aufgrund von Materialmischungen oder nicht ausrreichender Länge der Fasern) nicht recycelt bzw. industriell verwertet werden. Durch die Kombination von Materialien und die Anwendung technologischer Verfahren werden in dieser Arbeit aus den potenziellen Rohstoffen kreislauffähige Verbundmaterialien entwickelt. 

Der so gewonnene faserbasierte Verbundstoff kann sowohl zu leichtem Plattenmaterial, als auch zu vielfältigen Formen verpresst werden. Um das Material im Anwendungskontext zu zeigen, wurden im Anschluss an die Versuchsreihe aus den entwickelten Werkstoffen Lampenschirme gestaltet. 

In Zusammenarbeit mit einem Institut für Kunststofftechnik wurde parallel ein faserverstärkter Kompositkunststoff auf Basis von Bio-Polyamid in Kombination mit den Baumwollfasern aus den Abfallströmen entwickelt.

doubleyou

Ziel meines Projekts „doubleyou“ ist es, personalisierte Brustepithesen für jede Person zugänglich zu machen, die eine Epithese benötig. Mein Ziel ist nicht, aufzuzeigen, wie eine ideale Epithese aussehen sollte oder welche Features sie braucht. Mein Ziel ist es, die Menschen zu motivieren, eine eigene Idee zu entwickeln, was ihre ideale Epithese braucht, und ihnen dann die Tools zur Verfügung zu stellen, diese ihren eigenen Vorstellungen entsprechend zu produzieren. 

Dadurch, dass die Form eigenständig bestimmt wird, bleibt man unabhängig von der oft geringen Auswahl an Formen lokaler Sanitätshäuser, die sich oft an wenig realistischen Schönheitsidealen orientieren. 

Eine Studie hat gezeigt, dass viele Frauen ihre Epithese nicht voll akzeptieren können und sie ablegen, sobald sie allein oder unter ihnen nahestehenden Menschen sind. Daraus entstand die Idee, eine Form zu gestalten, die die verbliebene Brust spiegelt. 

Ich hoffe, mit diesem Projekt Hürden abbauen und den Zugang zur personalisierten Epithese erleichtern zu können.

In einer Wohnung

Das Projekt widmet sich dem Thema „häusliche Gewalt“ und sucht nach einem geeigneten Objekt für das Storytelling. Schließlich wurde die Tür als Symbol mit Schutzfunktion ausgewählt. 

Es ist besonders frustrierend, wenn die Tür als letzter Schutzmechanismus versagt, etwa, wenn sie blockiert wird. Der Blockade kommt dabei eine mehrfache Bedeutung zu: Sie verweist nicht nur auf das Versagen der Tür, sondern auch auf Dysfunktionen in der Familie. Hinzu kommt, dass an sich harmlose alltägliche Gegenstände als Mittel zur Ausübung von Gewalt eingesetzt werden. 

Ein Anliegen war es, die Gründe für häusliche Gewalt zu analysieren und sich über den Objektbezug an der gesellschaftlichen Diskussion zu beteiligen. 

In unserer Welt wird die Gesellschaft häufig von Männern dominiert. Was das konventionelle Bild von Männlichkeit angeht, so geht davon aus, dass Männer stets stark und tapfer sein müssen. Wer sich diesem Image nicht unterwirft, läuft Gefahr, dass häusliche Gewalt entsteht.

Interaktionskonzept Haltestelle

Mit dem „Interaktionsentwurf Haltestelle“ wird die auf den Menschen zentrierte Digitalisierung einer künftigen 5G-Mobilitätsinfrastruktur demonstrativ erlebbar gemacht. Entwickelt im Rahmen des ÖG-Projektes „FlexCAR“ in der ARENA2036 umfasst der Entwurf ein gesamtheitliches System aus automatisierten Shuttles, digitaler Haltestelle und Verkehrsnetz am Flughafen, verbunden durch die Infrastruktur eines 5G-Netzes nach Vorbild einer Smart Mobility. 

Als physisch-digitale Schnittstelle ermöglicht die Haltestelle den Übergang zwischen den Verkehrsmitteln. Ein integriertes Leitsystem stellt für die Nutzer*innen relevante Informationen zwischen Shuttle und Flughafengebäude bereit, um die Orientierung an großen Flughäfen und das Erreichen des Check-In-Schalters zu erleichtern. Der Entwurf, Grundlage für den Aufbau eines Demonstrators, hilft, die Vorteile und Hürden der Smart Mobility zu erleben und besser zu verstehen.

Future Dome

Der ländliche Raum steht vor großen Herausforderungen: Inzwischen lebt über die Hälfte der Menschen weltweit in Städten. Warum ist das so? Und wie sieht der perfekte ländliche Raum für junge Menschen aus, damit sich die Abwanderung in die Stadt verringert? Anders gefragt: Wie können junge Menschen durch Designmethoden ihre Vorstellungen für zukünftige attraktive ländliche Räume so ausdrücken, dass sie für andere verständlich sind und visuell überzeugen können? 

Dies herauszufinden ist Ziel des „Future Domes“. Denn: Jungen Menschen ein Mitspracherecht zu geben, kann die Transformation vorhandener ländlicher Räume in attraktivere Lebensräume unterstützen. Sich selbst andere Zukünfte vorzustellen, ist eine Kompetenz, die im Dome gefördert wird. Dieser ist eine mobile Ausstellungsfläche, in der Zukunftsideen visualisiert werden. Eine KI generiert im Innenraum des Domes in einer eigenen Anwendung eine panoramatische 360-Grad-Perspektive. Auf diese Weise werden die eigenen Zukunftsvorstellungen erlebbar gemacht.