Thinks

„Thinks“ ist ein Tool, welches im Alltag mit dem eigenen Besitz konfrontiert, dabei hilft, diesen zu überdenken und hinsichtlich der eigenen Konsumentscheidungen achtsamer zu werden. Durch die Inszenierung einzelner Details der Objekte in einem digitalen Bilderrahmen, werden diese ihrem gewohnten Umfeld innerhalb der eigenen Wohnung entnommen und die Nutzenden erhalten die Möglichkeit diese in einer neutralen Umgebung zu beurteilen, was schwierig und emotional anstrengend sein kann. Im Rahmen verbaute Sensoren ermöglichen mit Hilfe von einfachen Handgesten eine Einteilung der Dinge nach Häufigkeit ihrer Nutzung und emotionaler Bindung, die die Nutzenden zu ihnen haben. Die so entstehende Einteilung wird aufgezeichnet und über eine App erhalten die Nutzenden eine digitale Auflistung, sowie ihre persönliche Beurteilung der einzelnen Dinge. Diese können immer wieder abgerufen und die aufgelisteten Dinge entspannt, außerhalb eines stressigen Kontextes, sortiert und aussortiert werden.

CONVIVIO

CONVIVIO ist eine räumliche und konzeptuelle Intervention, der dem geselligen Speisen und Zusammenkommen gewidmet ist. Die Wurzel des Wortes CONVIVIO bedeutet „Zusammenleben” (Lat. cum vivere) und erinnert an den mit Essen gedeckten Tisch (Lat. convivium). Seit der Antike ist das gemeinsame Essen ein sozialer Akt von grundlegender Bedeutung, der als Katalysator für die Entwicklung der Gesellschaft dient. Die Art und Weise wie wir essen hat ferner direkte Auswirkungen auf die Produktion und Verteilung von Ressourcen. In diesem Kontext stellt CONVIVIO eine Einladung dar, sich bewusst Zeit für das gesellige Speisen zu nehmen als Akt gesellschaftlichen Verantwortung. Eine architektonische Gestaltung in Form einer höhenverstellbaren Kuppel, die über dem Tisch der Speisenden schwebt, versetzt die Nutzer*innen an einen Raum im Raum, schafft Nähe und Inklusion. Auch die Sinnenwahrnehmung wirkt durch das Speisen unter der Kuppel verändert und trägt für eine wertvolle Geselligkeitserlebnis bei.

SOL

SOL ist ein Konzept eines autonomen solarbetriebenen sowie langlebigen Herzschrittmachers, der mithilfe der Dünnschichtsolarzellen-Technologie den voluminösen Akku ersetzt und somit riskante Reoperationen des Batteriewechsels obsolet macht. Die Materialeigenschaften der Photovoltaik-Folie bieten im medizinischen Bereich enorme Vorteile. Zu diesen gehören neben Langlebigkeit, Leichtigkeit, Flexibilität und Robustheit auch die Tatsache, dass sie flächig auf ein dünnes Biopolymer aufgedruckt werden kann. Zudem arbeitet sie nicht nur unter direkter Sonneneinstrahlung, sondern kann auch diffuses, künstliches Licht absorbieren und dieses in Strom umwandeln.
Das Prinzip des flexiblen subkutanen Implantats wird hier auf einen Herzschrittmacher angewendet, kann aber auch auf weitere elektronische Implantate übertragen werden.

LRA.01

Die LRA.01 ist eine Lötrauchabsaugung, die Arbeitsschutz zugänglich machen und demokratisieren soll. Das Löten elektrischer Schaltungen setzt gesundheitsschädlichen Lötrauch frei. Arbeitsschutzrichtlinien schreiben deshalb schon bei kurzen Arbeiten die Nutzung einer Absaugung vor. Arbeitgeber*innen sind zur Einhaltung dieser Richtlinien verpflichtet. In FabLabs, Repair Cafés und für Privatpersonen wie Kinder und Jugendliche sind die Möglichkeiten zur Umsetzung von Arbeitsschutz durch das finanzielle Budget begrenzt. Am Markt erhältliche Geräte, die den Bestimmungen genügen, sind jedoch kostspielig.
Die Verwendung von Normteilen und Materialien aus der Gebäudetechnik reduziert die Herstellungskosten der LRA.01. Die Fertigung kommt zudem ohne teure Formwerkzeuge aus, indem das Blech als Abwicklung durch bewährte Techniken und Maschinen aus dem Klempnerhandwerk umgeformt wird. Das minimiert Investitionskosten und den Verkaufspreis, sodass mehr Menschen gesünder und sicherer löten können.

Porzellan und seine Veredelungen/ Finishing touches on Porcelain

Von einer experimentellen Auseinandersetzung bestimmt, beschäftigt sich diese Studie mit Überlagerungen und Wechselwirkungen von farbigen Veredelungsschichten. Durch die Kombination verschiedener Techniken wurden vorhersagbare, aber auch unerwartete Effekte erzeugt und diese katalogisiert in einer „Dekorbibliothek“ festgehalten.
Besonderes Augenmerk lag darauf, welche Farbmischungen, Wirkungen, Verläufe, Brillanz, Tiefe und Farbnuancen durch die Überlagerung und wechselseitige Beeinflussung hervorgerufen werden. Die Materialästhetik, die eng mit dem einzigartigen Herstellungsprozess verknüpft ist, wird so in den Mittelpunkt gerückt.
Ein wachsendes Repertoire an Kombinationstechniken kann erschlossen werden, um die gefundenen Effekte später gezielt einsetzen zu können. Diese könnte eine wichtige Ressource bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen in der keramischen Gestaltung darstellen.

SurfBench

Das SurfBench Projekt beschäfftigt sich mit dem Verhalten der Menschen in öffentlichen Wartebereichen – Orten an denen Menschen Zeit erleben. Beobachtet man diese, zeigt sich eine starke Emotion: Nervosität. Oft hervorgerufen durch mangelndes Wissen der Wartezeit, wird diese stark wahrgenommen und als Result als sehr langsam vergehend. Das Nichtstun wird in unserer Leistungsgesellschaft sehr negativ gesehen, dabei beobachtet zu werden offenbart die unausgesprochene Angst ausgeschlossen zu werden. Jedoch gibt es Beschäftigungen welche während des Wartens von unseren Mitmenschen sehr positiv wahrgenommen werden, wie soziale Interaktion, Bildung, oder Neugierde. Analysieren wir öffentliche Wartebereiche zeigt sich ein Objekt beinahe überall, die Wartebank. Ein Objekt ohne jegliche hilfreiche Eigenschaften um uns durch die nervöse Zeit zu bringen. Die SurfBench macht uns neugierig ihre Funktion zu verstehen, fördert die Interaktion zwischen Menschen und beschäftigt unsere nervösen Hände.

Loopy

Loopy ist die erste Schultasche, welche zusätzlich unter den Gesichtspunkten der ökologischen sowie sozialen Nachhaltigkeit entwickelt wurde und vollständig kreislauffähig ist.

Den pädagogischen Moment des Grundschulalters nutzend vermittelt Loopy den Kindern spielerisch in die Struktur ihres Rucksacks einzugreifen. Dadurch könnte sich die Chance ergeben jungen Menschen bereits frühzeitig ein tiefergreifendes Verständnis, über die Zusammensetzung von Produkten zu vermitteln. Im Bezug zur ökologischen Nachhaltigkeit ist Loopy durch den modularen Aufbau im höchsten Maße sowohl individualisierbar als auch reparierbar. Taschen können so angepasst werden und sich mit dem Kinder verändern. So werden besonders emotionale Bindungen im Bezug zum Produkt gestärkt, was die Langlebigkeit des Produktes zusätzlich erhöht.Da die einzelnen Elemente überwiegend monomateriell sind, also nicht aus untrennbaren Kompositen bestehen, können sie später auch stofflich problemlos recycelt werden.

Hexagon

Universelle Open-Source-Sicherheitsausrüstung für die Zukunft der Imkerei. Die Anzahl der Menschen, die sich für das Thema der Imkerei interessieren, steigt an. Doch viele der Jungimker*innen sind anfangs von der schieren Masse der Bienen überfordert und verängstigt. Das Interesse ist da, die Umsetzung scheitert aber oft bereits am Anfang, weil es an günstiger, leicht zugänglicher Schutzausrüstung mangelt. Genau da setzt „Hexagon“ an. Die Maske ist nach einem Vorbild der frühen Imkerei gestaltet und nutzt die inzwischen verbreitete 3D-Druck Technologie zur Herstellung. „Hexagon“ lässt sich in einen handelsüblichen Hoodie einsetzen, den jeder zu Hause hat, und funktioniert diesen zu einem Imkeranzug um. Dank des 3D-Drucks kann die Maske überall hergestellt werden, wo es einen passenden 3D-Drucker gibt, man benötigt zum Druck lediglich die Open Source Datei. Mit „Hexagon“ bricht eine neue Zeit an. Sie ist schrill, auffallend und passt genau in die nächste Generation der Imker*innen.

material kin

Das Projekt material kin stellt eine experimentelle Materialstudie im Bereich der Textilveredelung dar. Ansatz war es dabei recyclingfähige, cellulosische Textilien nicht mit gängigen Veredelungsprodukten zu bearbeiten, sondern mit einer cellulosischen Lösung zu behandeln. Alttextilien bilden eine wichtige Zellstoffquelle der Zukunft, welche Wälder und Anbauflächen entlastet. Textilveredelungsprozesse können ein späteres Recycling jedoch erschweren. Das Ausloten der Verwendung von cellulosischen Lösungen in Verfahren wie Textildruck und Beschichtung, bietet die Möglichkeit des Erhalts einer Materialreinheit. Alle Resultate wurden mit dieser bedruckt, verklebt oder beschichtet, weisen unterschiedlichste Eigenschaften auf und sind dennoch Komposite innerhalb derselben Materialfamilie. Die so bearbeiteten Stoffe könnten später wieder in Lösung gebracht und zu neuen Fasern verarbeitet werden.

Polly

Das Konzept „DreamWell with Polly“ besteht aus dem medizinischen Untersuchungsgerät „Polly“, das bei der Benutzung die Schlafzusammenfassung des Kindes misst und für die Auswertung an die Standards von Schlaflaboren angepasst wurde. Es ist ein speziell für Kinder zugeschnittenes Konzept. Die dazugehörige App „DreamWell“ wertet die während des Schlafes gesammelten Daten aus und ermöglicht eine anschauliche Repräsentation für Eltern und Ärzt*innen. Zudem werden zahlreiche Informationen über den Schlaf und dessen Wichtigkeit im Kindesalter vermittelt. Ziel des Konzepts ist es, eine stationäre Untersuchung im Schlaflabor zu vermeiden um zum einen wertvolle Ressourcen in einem Krankenhaus zu sparen und zum anderen vor allem der Angst von Kindern präventiv vorzubeugen. Dieses Projekt zeigt das enorme Potenzial für Kooperationen zwischen Designern und der Gesundheitsindustrie und die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels.