Wie äußert sich ein Design, welches durch Demokratie bestimmt ist und was hat dies mit der Verantwortung von Designer*innen zu tun? Die Diplomarbeit steigt in die Diskussion über die Begrifflichkeiten der Demokratie und des Designs ein, indem diese den Begriff des “design as democracy” charakterisiert und mithilfe eines partizipativen Design Events und Interviews untersucht. Dabei versucht sie nicht ein Modell für ein “design as democracy” zu erstellen, sondern zeigt vielmehr das Spannungsfeld auf, in welchem sich dessen Umsetzbarkeit bewegt. Sie formuliert einen Gedanken der Demokratie als Design, welcher Designer*innen dazu anregt Designprozesse zu reflektieren, in den Konflikt zu treten und Design-Entscheidungen zu hinterfragen. Damit bietet die Arbeit keine Anleitung, sondern regt vielmehr den Gedanken eines stetigen Prozesses an, der Design auch für die Zukunft dort situiert, wo es wirkt: In der Gesellschaft. Präsentiert wurde die Arbeit in Form einer interaktiven Ausstellung.
X,Y,Z,+
„X,Y,Z,+“ ist ein Ansatz architektonische Elemente auf energieeffiziente und nachhaltige Weise zu gestalten. Ein modulares und adaptives System. Hergestellt in einem einzigen Produktionsschritt bei minimaler Abfallmenge. Alle erforderlichen Merkmale und Funktionen werden durch die Wahl des Materials und einer intelligenten textilen Konstruktion erreicht. Keine weiteren Verarbeitungsschritte. Keine externen Stabilisatoren. Nichts weiter als Garn und eine intelligente Strickkonstruktion. „X,Y,Z,+“ ist ein multifunktionales, in sich selbst stabiles Textil, das in der Oberfläche veränderbar und in X- und Y-Richtung hoch dehnbar ist. Es ist deformierbar zu dreidimensionalen Objekten, Form beständig, aber dennoch flexibel. Es ist ineinander streckbar, kann Dinge unterschiedlicher Größe und Form greifen und halten und erreicht aufgrund seiner aktiven Eigenschaften die vierte Dimension. Es entsteht ein 4D-Knit. „X,Y,Z,+“ eignet sich für dynamische und funktionale Architekturstrukturen.
Hotspot
Wie wollen wir in Zukunft heizen?
Wir werden auf nachhaltige und erneuerbare Energiequellen umsteigen müssen, da fossile Brennstoffe keine langfristige Perspektive bieten. Weiterhin können herkömmliche Heizsysteme mit komplexer Infrastruktur den individuellen Wärmebedarf nur unzureichend decken. Das Projekt „Hotspot“ erforscht die Möglichkeiten von dezentralem, strombasiertem Heizen. Durch das gezielte Schaffen kleiner Wärmezonen im Raum wird das Heizen sowohl komfortabler als auch effizienter. Die Produktfamilie umfasst ein Wärmepaneel für großflächiges Heizen und mobile, modulare Wärmespeicher für körpernahe Wärme. Die Objekte sind in der Lage, flexibel auf individuelle Heizbedürfnisse zu reagieren und fügen sich nahtlos in Wohnumgebungen ein.
Entwurf und Implementierung eines autonom agierenden Kehrmaschinen-Systems
Die Bedeutung autonomer Nutzfahrzeuge für den Transport ist von wachsender Bedeutung. Sie setzen neue Standards für Effizienz, Sicherheit und Umweltschutz, besonders in städtischen Gebieten. Dies erfordert kontinuierlichen Fortschritt, um effiziente und ökologisch tragfähige Lösungen zu entwickeln. Der Designprozess spielt eine entscheidende Rolle, um technologische Aspekte und die Interaktion mit der Umgebung zu verbessern. Es ist wichtig, die gesellschaftlichen Anforderungen zu berücksichtigen, um Akzeptanz und Sicherheit zu gewährleisten. Diese Arbeit untersucht den Designprozess eines autonomen Kehrmaschinensystems, einschließlich technischer, gestalterischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Sie gliedert sich in Motivation, theoretischen Rahmen, Analyse des Marktumfeldes und Designprozess, gefolgt von Ergebnissen und Schlussfolgerungen.
Verformung unter Druck
Inspiriert von dem Phänomen, dass sich weiche Materialien nach dem Pressen verformen, erforscht das Projekt Spannung und Verformung und verbindet sie mit der Funktion des Produkts. Die Lampen sind aus recycelbarem TPU-Material hergestellt. Der aufgeblasene Lampenkörper wird von vier Aluminiumringen festgehalten. An jeder Stelle, an der die Ringe befestigt sind, bildet sich durch den Druck ein Gelenk, das dem höhenverstellbaren Gelenk einer traditionellen Tischlampe an ihrem Mast ähnelt. Die gesamte Struktur wird von dünnen Edelstahlseilen gezogen, die Höhe der Leuchte kann durch einfaches Ziehen der Leuchte von Hand frei eingestellt werden, ohne dass eine traditionelle mechanische Struktur erforderlich ist. Das Edelstahlseil dient auch der Stromversorgung der COB-Lichtquelle. Dank der niedrigen Spannung (12 V) sind die Kabel für den menschlichen Körper unschädlich. Die Luft in der Lampe kann abgelassen werden, so dass sie sehr klein zusammengefaltet werden kann, was die Lagerung und den Transport erleichtert. Durch dieses Projekt erforsche ich eine andere Möglichkeit von Lampen in Bezug auf Material, Struktur und Form.
Nr. 567
Das Projekt „Nr.567“ beschäftigt sich mit der Herstellung eines Sitzmöbels aus dreidimensionalen Geflechten. Ziel war es, durch die Kombination der 5-, 6- und 7-eckigen Flechtstrukturen die Gestaltung der Flächen zu kontrollieren und eine sich selbst tragende Struktur zu entwickeln.
Das Ergebnis der Forschung ist ein Sessel und ein dazugehöriger Fußhocker. Beide Objekte bestehen aus den drei unterschiedlichen Flechttechniken und verdeutlichen die Potenziale dreidimensionaler geflochtener Strukturen.
Undoing Arne
Das Masterprojekt „Undoing Arne“ untersucht patriarchale Strukturen im Produktdesign und strebt eine inklusivere Designpraxis an. Basierend auf Designtheorie und -praxis werden patriarchale Strukturen spekulativ und kritisch erforscht. Trotz langjähriger Forschung hat sich in der Designpraxis wenig verändert. Das Projekt zielt darauf ab, den wissenschaftlichen Diskurs in die Praxis zu übertragen und Schnittstellen zwischen Design und Wissenschaft zu schaffen. Die entstandenen Entwürfe dienen als Kommunikationsobjekte, um theoretische Konzepte erfahrbar zu machen und das Sitzverhalten durch feministische Theorie, insbesondere Judith Butlers Konzept des “undoing Gender”, zu beeinflussen. Das Überschreiben der Designikone „3107“ von Arne Jacobsen, beschreibt die notwendige Reflexion vergangener Werte und der Autorenschaft im Design. Das Endergebnis sind nicht nur Stühle, sondern auch eine designwissenschaftliche Untersuchung in der Praxis, die eine inklusive Zukunft im Design anstrebt.
LUDI
Die Spielwiese „LUDI“ bewegt sich über den Rahmen eines simplen Spieluntergrunds hinaus. Sie bietet Kindern die einzigartige Möglichkeit, die Spielsituationen nach ihren eigenen Vorstellungen anzupassen und zu Gestalten. Die Elemente von „LUDI“ zeichnen sich durch ihre Multifunktionalität aus und können vielfältig genutzt werden – sei es als Sitzmöglichkeit, als Bausteine oder für die Erstellung von Mustern. Durch bewusst reduzierte Vorgaben und ein offenes Design ermöglicht „LUDI“ den Kindern, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und ihren Spiel- und Lerntrieb immer wieder aufs Neue zu stimulieren.
Pimp your fin
Das Projekt zielt darauf ab, älteren Taucher*innen ein verbessertes und benutzerfreundliches Taucherlebnis zu bieten. Durch einen innovativen Magnetverschluss wird eine intuitive und mühelose Bedienung gewährleistet. Das Anbauteil steigert den Komfort, die Sicherheit und die Funktionalität der Tauchflossen. Dabei setzt es auf eine nachhaltige Gestaltung, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Durch eine kostengünstige Möglichkeit zur Aufwertung vorhandener Tauchflossen anstelle des Kaufs neuer Flossen wird Ressourcenschonung gefördert.
spektrum osnabrück
Das Spürbare von räumlichen Atmosphären wird in dieser Arbeit sichtbar gemacht, indem diese auf Quilts gestalterisch übersetzt worden sind. Atmosphären basieren auf vielen verschiedenen Aspekten der menschlichen Wahrnehmung, konzeptionell auch das Handwerk des Patchworks. Viele Einzelteile erbegen ein großes Ganzes. Die Quilts dienen als Medium, um Stimmungen sichtbar zu machen und die Attraktivität von Nicht-Metropolen zu steigern und Aufmerksamkeit zu generieren. Das Ergebniss einer eingehenden Analyse, Strukturierung und Visualisierung der existierenden Orte in der Stadt Osnabrück, sind drei ikonische Werke, die die Facetten der Stadt neu präsentiert. Das Aufgreifen von traditionellen Handwerk, welches auf moderne Art interpretiert wird, lässt schon da Gewesenes neu Erscheinen. Die Interpretationsmöglichkeiten im Umgang mit Atmosphäre sind breitgefächert und, wie die Atmosphäre selbst, individuell spürbar. Design trägt dazu bei, der persönlichen Empfindung eine Richtung zu geben.