„Luola“ ist eine modulare Lernbank mit dem Ziel, Grundschulschüler*innen einen Rückzugsort im Klassenzimmer zu bieten, den sie nach ihren Bedürfnissen gestalten können. „Luola“ kann beispielsweise als ruhiger, abgeschirmter Arbeitsplatz oder als abgedunkelte Höhle zum Durchatmen oder Lesen genutzt werden. Sie möchte die Kinder ermutigen, in sich hineinzuhören und zu überlegen, was sie gerade benötigen. Durch das einfache Versetzen von Schrauben und Holzteilen kann „Luola“ verschiedene Funktionen erfüllen. Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten werden den Lehrenden durch Aufbauanleitungen an die Hand gegeben. Gleichzeitig lädt der modulare und unkomplizierte Aufbau die Nutzer*innen dazu ein, eigene Varianten auszuprobieren und „Luola“ individuell in ihren Schulalltag zu integrieren. Dabei muss man sich nicht auf die Teile aus dem Bausatz beschränken. Es können darüber hinaus auch zusätzliche Materialien wie beispielsweise Schnur oder Papierrollen genutzt werden, um „Luola“ individuell zu gestalten.
CNC-Möbel
Wie kann die digitale Fertigung im privaten Wohnraum ohne Werkstatt aussehen? Die Nutzung von digitalen Fertigungsverfahren hat im Alltag von Gestaltenden und Produktdesign-Studierenden einen festen Platz eingenommen. Ideen werden mit Hilfe von Computerprogrammen digital visualisiert und von CNC-Maschinen zu realen 3d-Objekten gefertigt.
Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung einer CNC-Fräse, die sowohl als Desktop-Maschine als auch Möbelstück für den privaten Wohnraum konzipiert ist. Ziel ist es, die digitale Fertigung für kreative Personen zugänglicher zu machen. Das erarbeitete Entwurfskonzept hilft Ideen im Modell- und Prototypenbau zu verwirklichen und fertigt präzise und computergesteuerte Fräsarbeiten in Holz, Kunststoff und Leichtmetall. Die Desktop-Variante lässt sich durch das Aufsetzen eines Holzkorpus und das Montieren von vier Schrankbeinen zu einem ästhetischen Möbelstück verwandeln, das sich nahtlos in den Wohn- und Lebensraum einfügt.
EXPLORER
Jede*r hat sicherlich schon einmal mit dem Mechanismus eines Kugelschreibers gespielt oder mit einem Stift auf andere Gegenstände getrommelt. Aber was passiert, wenn diese alltäglichen Interaktionen zu einem Werkzeug für die Musikproduktion werden?
“Explorer“ kombiniert analoge Prinzipien der Klangerzeugung mit digitaler Verarbeitung, um ein hybrides Sounddesign-Tool für das Sammeln musikalischer Ideen unterwegs zu schaffen. Das Ergebnis ist ein Werkzeug, das die Qualitäten eines Stifts nutzt, um die Eigenschaften verschiedener Oberflächen in einzigartige Klänge zu verwandeln, die in kurzen Loops aufgenommen und überlagert werden können. Auf diese Weise schafft das Projekt einen neuen Charakter für Sounddesign und eine neue Wertschätzung für die Objekte in unserer alltäglichen Umgebung. “Explorer” ermöglicht es professionellen Anwender*innen, besonders innovative Klänge zu kreieren, während Anfänger*innen durch die intuitive Stiftinteraktion ein neuer Zugang zur Musikproduktion ermöglicht wird.
Handmade with a Robot
Die Arbeit untersucht die Zusammenarbeit zwischen Menschen (die Handwerkerin) und Maschine (der Roboterarm) bei der experimentellen Keramikherstellung. Während die Handwerkerin sich durch ein hohes Maß an Flexibilität auszeichnet, liegt die Stärke des Roboterarms in Präzision und Ausdauer. Das Kernexperiment ist ein „Rollentausch“: Roboter und Menschen stanzen wechselseitig Porzellanplättchen, legen diese aus und verkleben sie, um schuppenartige Keramikstrukturen zu bilden. Bei der Bewertung der Versuche, die zum Vergleich auch nur vom Menschen bzw. Roboter ausgeführt wurden, wird deutlich: Die Kollaboration spart Zeit bei der Programmierung, erzeugt ästhetische Aspekte des Handgemachten und nutzt die Stärken beider Parteien optimal. Die erzeugten Keramikstrukturen verdeutlichen so das Spannungsfeld zwischen einer hochpräzisen, robotergeführten Fertigung und der gestalterischen Flexibilität im Handwerk.
Lass mich dich berühren
Wie lange ist es her, dass du berührt wurdest? Wie lange ist es her, dass du jemanden berührt hast?
Berührungen geben nicht nur psychische, sondern auch emotionale Befriedigung. Dabei ist nicht nur die Berührung selbst wichtig, sondern auch die Haptik. Materialien wie Kunststoff oder Plastik werden eher negativ wahrgenommen, während Materialien, die weich und menschenähnlich sind, als positiv empfunden werden. Die Idee des Soft Roboters ermöglicht ein interaktives Produkt. Das Silikonmodell imitiert menschliche Verhaltensweisen wie das Atmen, indem es sich aufbläht und wieder entleert. Durch die Verformung des Silikonmodells wird Druck auf die menschliche Haut ausgeübt, wodurch ein echter menschlicher Kontakt imitiert werden soll. Die Oberfläche des Silikons ist der menschlichen Haut nachempfunden. Das Silikon wurde außerdem mit einem leitfähigen Material kombiniert, damit es die Berührung durch den Menschen erkennen und darauf reagieren kann.
LOOX
In Anbetracht der anlaufenden Verkehrswende möchten viele Menschen für kürzere Strecken häufiger das Fahrrad nutzen, sind jedoch von der aktuellen Infrastruktur für den Radverkehr abgeschreckt und fühlen sich nicht sicher, wenn sie mit dem Fahrrad auf der Straße unterwegs sind. Oft mangelt es an einer klaren Abgrenzung zwischen Auto- und Fahrradverkehr, oder Fahrradfahrende werden zu spät wahrgenommen. Hier soll Loox abhilfe schaffen. Bestehend aus einer Lichtanlage zur besseren Sichtbarkeit des Umfeldes und der Nutzer*In selbst, einem StVO-konformen Blinkersystem für alle Fahrradarten, einem Rückspiegel zur besseren und ergonomischeren Umsicht und einem visuellen Abstandshalter sind Fahrradfahrende weitaus sicherer im Straßenverkehr unterwegs und fühlen sich auch so. Nach der Benutzung wird das System kompakt in der Tasche oder dem Rucksack verstaut, um sicher vor Diebstahl und anderen äußeren Einflüssen zu sein.
SEE YOURSELF
Mode ist mehr als Stoff und Stil. Besonders in der Adoleszenz suchen Jugendliche nach ihrem Platz in der Gesellschaft. Markenkleidung wird oft genutzt, um das Selbstwertgefühl zu stärken, sich zu präsentieren und profilieren. Doch dieses Streben birgt Manipulationspotenzial. Luxus und High-Fashion können das Selbstwertgefühl zwar steigern, aber auch die Persönlichkeitsentwicklung beeinträchtigen und eine falsche Identität vermitteln.
Eine illusionäre Installation im öffentlichen Raum, mit dem Motto „SEE YOURSELF“,wirft Licht auf die Spannung zwischen äußerem Erscheinungsbild und innerer Authentizität. Die symbolischen Elemente und kreativen Inszenierungen ermutigen die Betrachter*innen dazu, ihre eigene Selbsterkenntnis und Identitätsfindung zu fördern. Sie wird zu einem inspirierenden Spiegel, der die Ambivalenz zwischen äußerem Schein und innerer Wahrheit aufzeigt und zur Selbstreflexion anregt.
be seeing you
Die Masterarbeit „be seeing you“ beinhaltet eine kritische Betrachtung von Rassismus, Klassismus und Sexismus in patriarchalen Überwachungsstrukturen im Kontext von Sicherheit und künstlicher Intelligenz. Der theoretische Teil der Arbeit behandelt Gesellschaftlichen Problematik künstlicher Intelligenz und deren Datensätze im Kontext von Überwachungstechnologie. Haptisches Ergebnis ist ein dystopisches Produkt. Der Überwachungsartefakt „Rover“. Eine metallgewordene und absolute Übertreibung der deutschen Kleinkariertheit. Die Maschine verfügt über eine Kamera und Mikrocomputer, der Bagatelldelikte erfasst und umgehend bestraft. Denn zusätzlich ist ein Strafzetteldrucker in der Maschine verbaut. Die Objekterkennungssoftware ist mit Bildern von Straftaten wie Hundekot nicht aufheben, bei Rot über die Ampel gehen, Falschparken oder Mittelfinger zeigen trainiert. Eine symbolische Darstellung von Kleinkriminalität im gesellschaftlichen Kontext – Die passiert, egal ob Überwacht wird, oder nicht.
Die Ecke der drei Sechsecke
In der sich entwickelnden Welt des Designs hat die Verschmelzung der 3D-Drucktechnologie mit textilen Materialien neue Horizonte eröffnet. Diese Studie befasst sich eingehend mit der Entwicklung von selbstverformbaren Textilien mit dynamischen und bistabilen Eigenschaften, die sich ideal für Zugstrukturen eignen. Durch den Einsatz der 3D-Drucktechnologie können diese Textilien nicht nur verformt werden, sondern haben auch das Potenzial, ihre Form als Reaktion auf Umweltauslöser zu verändern. Die Bandbreite dieser technologischen Fortschritte ist groß und umfasst Bereiche wie Textildesign, Mode und Architektur
Weben³
„Weben³“ modifiziert das traditionelle Weben durch die Übertragung in den dreidimensionalen Raum. Inspiriert von einem Flickenteppich aus Industrieresten, entsteht eine innovative, jedoch bekannte Technik, die bisherige Verfahren transparenter gestaltet und dessen Technik greifbarer macht. Durch eine experimentelle Herangehensweise entwickelte ich einen speziellen Webrahmen, der durch handwerkliches Arbeiten die Grundlage für einzigartige 3D-Gewebe bildet. Diese gewähren neue Einblicke in die textile Gestaltung und eröffnen Möglichkeiten jenseits konventioneller Techniken. Meine Arbeit steht für kreative Neugestaltung und ermutigt zu nachhaltiger Nutzung von Materialien, anstatt sie zu verschwenden. „Weben³“ ist ein Schritt weg vom Massenkonsum hin zu individuellem Design und innovativen Lösungen.