VOL_

Städte sind derzeit besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels wie Hitze, Dürre und Starkregen. „VOL_“ ist ein Baustein im Maßnahmenpaket der blau-grünen Infrastruktur, die darauf abzielt, Städte hinsichtlich ihres Wassermanagements und ihrer Vegetation widerstandsfähiger zu machen. „VOL_“ ist ein Wasserspeicher für den urbanen Raum, der Rückhaltevolumen schafft und Regenwasser für die Bewässerung von Vegetation zur Verfügung stellt. Er ist freistehend und oberirdisch, was eine hohe Flexibilität bei der Standortauswahl ermöglicht. Das Wasser wird über einen Kollektor gesammelt und in einen Speicher geleitet. Das Speichervolumen ist aus einer PP Plane geformt, so dass die gespeicherte Wassermenge jederzeit intuitiv an der Form abgelesen werden kann.

Spoddit

Skateboarding in der Öffentlichkeit ist umstritten – und während eigens angelegte Skateparks immer beliebter werden, sollten wir nicht vergessen, dass Skateboarding überall in der Stadt stattfinden kann, ohne dass es einen dafür vorgesehenen Ort geben muss. Spoddit sind Objekte, die viele Möglichkeiten bieten, Plätze zum Skaten im öffentlichen Raum auf unkomplizierte und spontane Art und Weise zu verbessern oder sogar zu schaffen. Es sind Bänke, auf denen man sowohl sitzen als auch skaten kann. Sie sind modular aufgebaut, sodass sie verschieden angeordnet und angepasst werden können. Auch die Mobilität der Bänke ist modular und einstellbar. Unbeschwert sind sie leicht zu bewegen und transportieren. Beschwert haben sie einen festen und sicheren Stand. Fangen wir an, unsere öffentlichen Räume vielfältiger zu nutzen und die Städte skatefreundlicher zu machen.

vamo

Der „vamo“ ist ein variabler Mountainbikerahmen, dessen Dämpferaufnahme als zentrales Element eine breit gefächerte Ausstattung mit verschiedenen Federkomponenten ermöglicht. Auf der Innenseite des Rahmens sind Zahnschienen eingelassen, in welche die Aufnahmeplatte auf verschiedenen Höhen eingesteckt und so unterschiedlichen Einbaulängen von Dämpfern angepasst werden kann. Fixiert werden sowohl die Platte als auch der Dämpfer durch die Steckachse, die als Verbindung aller Bauteile dient. Am oberen Ende wird der Dämpfer über Lagerschrauben mit dem sogenannten Horst Link verbunden, der die Bewegung des Hinterbaus auf das Federelement überträgt. Durch seine Anpassbarkeit auf alle herkömmlichen Komponenten lässt sich der Rahmen sehr flexibel individualisieren und unkompliziert für verschiedene Disziplinen des Mountainbikesports umrüsten. Damit spart „vamo“ gleichzeitig Kosten in der Anschaffung und Material in der Produktion, da sich der Bedarf von mehreren Kompletträdern erübrigt.

Invasives Material

Die Arbeit „Invasives Material“ setzt sich einerseits mit der Erschließung des als invasiv bewerteten Japanischen Staudenknöterichs als Materialressource auseinander und beleuchtet andererseits das menschliche Verhältnis zu den ihn umgebenden pflanzlichen Spezies. Dabei geht es auch um die Frage, wieso eine Pflanze mit sehr vielen nützlichen Eigenschaften, wie der Japan-Knöterich, überwiegend aus einer negativen Perspektive betrachtet wird.

Um dieser Sichtweise etwas positives entgegenzusetzen und die Pflanze, neben ihren ökologischen Vorteilen, auch für den Menschen nutzbar zu machen, wurden daraus vier Materialien entwickelt, welche ganz unterschiedliche Qualitäten aufweisen. Entnommen nach dem Prinzip einer artgerechten Ernte, welche die Wildbestände nicht beeinträchtigt, werden die oberirdischen Pflanzenteile restfrei verwendet. Die Materialien sind biologisch abbaubar und für unterschiedlichste Nutzungen denkbar. So zeigen sie das Potenzial einer bisher wenig beachteten Ressource.

Landkraftwagen

Der „Landkraftwagen“ ist ein vielseitiges Transportgerät für den bio-intensiven Gemüseanbau. Diese regenerative Landwirtschaft verfolgt langfristige Bodenfruchtbarkeit und setzt daher auf minimalinvasive Methoden wie „No-Dig“, um mit geringem Ressourceneinsatz und viel körperlicher Arbeit dennoch große Erträge zu erzielen. Statt zu pflügen, werden permanente Kompost-Beete mit Schubkarren aufgeschüttet. Adäquate, leichte Werkzeuge existieren noch nicht oder sind für die Betriebe zu teuer. Das entworfene Produkt erleichtert diese repetitive, mühsame Aufgabe: Die körperliche Belastung wird durch Verstärkung der eigenen Kraft reduziert, vergleichbar mit einem E-Bike, sodass mehr Kompost auf einmal bewegt werden kann. Gemäß dem Prinzip des geringen Energieinputs wird der Prozess weiterhin manuell ausgeführt, erhält aber in den Schub- und Hubmomenten maschinelle Unterstützung. Das modulare Konzept aus Zugmaschine und Wagen bietet weitere Einsatzmöglichkeiten, wie den Transport der Ernte.

discover the cover

Mit der Projektarbeit „discover the cover“ soll eine neue Perspektive gegenüber Elektroschrott ermöglicht werden und die Einstellung hinsichtlich defekter Geräte geändert werden. In diesem Projekt werden neue Strategien, wie die Transformation eines Objekts und das „Design im Bestand“ als zukunftsweisende Gestaltungsmethoden genutzt. Meine Methode ist es zuerst das gesamte Gerät zu zerlegen und seine Bestandteile in einer Explosionsdarstellung zu dokumentieren. Danach werden die Kunststoffteile dekontextualisiert, ihre Herkunft bleibt aber weiterhin sichtbar. Aus einem entsorgten Massenprodukt entstanden fantasievolle Objekte. Besonders ursprüngliche Materialien, wie Eichenholz, Edelstahl, Glas und Ton stehen im Kontrast zu den industriell hergestellten Geräten. Die neuartigen Produkte eröffnen unbekannte Funktionen und die Hüllen der Elektrogeräte sind weiter im Alltag des Menschen integriert. Sie werden in ihrem neuen Wesen erkannt und ihre Existenz ist weiterhin von Bedeutung.

Tempo.rar

Das Projekt adressiert Personen, die über einen Zeitraum von bis zu zwölf Monaten zur Miete leben. Ein Grund dafür ist beispielsweise die Neuankunft in einer Stadt. Wegen hohem Aufwand und hohen Kosten lohnt ein Umzug mit dem gesamten Mobiliar meist nicht. Um nicht auf fremden, alten Möbeln zu sitzen, kauft man deshalb gerne Produkte eines Fast-Furniture-Unternehmens. Diese fallen zwar durch vergleichsweise günstige Produkte auf, jedoch auch durch rigoroses Abholzen von (Ur-) Wäldern. Da sich die Industrie hin zur Saisonware entwickelt hat, werden die Konsumenten zu einem entsprechenden Kaufverhalten provoziert. Dieses provoziert wiederum ein steigendes Müllaufkommen. Allein die Stadt Frankfurt sammelt 36 Tonnen Sperrmüll pro Tag. Ziel der Arbeit ist die Konzeption eines Möbelsystems innerhalb eines privaten Leihkosmoses. Je nach Bedarf wird Mobiliar ausgewählt, bestellt, geliefert und aufgebaut. Bei Auszug wird es abgeholt und abgebaut.

warm gelb rund

Diffuse und ambivalente Gefühle bestimmen unser Verhältnis zur Sonne. Die Beschreibung des Sonnenlichts als belebend, wärmend und aufmunternd verliert abhängig von Jahreszeit, Region und Auswirkungen des Klimawandels an Gültigkeit. Das Projekt untersucht mit Hilfe von Interviews das Verhältnis verschiedener Menschen zum Sonnenlicht. Das breite Spektrum der Betrachtungen wird in einem Booklet durch die Gegenüberstellung von Zitaten aus diesen Gesprächen dargestellt. Die Verknüpfung ausgewählter Zitate bildet schließlich die Grundlage für vier Objekte, die Paradoxien, Unsicherheiten und Mehrdeutigkeiten veranschaulichen.

Objekt 1 thematisiert die Problematik von Materialerhitzung im öffentlichen Raum.
Objekt 2 kontrastiert die Nutzbarmachung von Sonnenlicht und den Umgang mit dessen Mangel. Objekt 3 betont positive und negative Aspekte der bleichenden Wirkung von Sonnenlicht.
Objekt 4 stellt die Risikobereitschaft in Bezug auf körperliche Schönheitsideale und die Ausbeutung der Natur.

digital carving – digital leftovers

Die Arbeit erforscht die Transformation der handwerklichen, über industrielle bis hin zu digitalen Fertigung. Die Oberflächengestaltung spielt dabei eine entscheidende Rolle und zeigt damit eine neue Perspektive der Ornamentik. Mithilfe digitaler Fertigung wird eine einfache Möglichkeit untersucht, Reliefs auf Geometrien zu projizieren. Künstliche Intelligenz wird als Gestaltungsgrundlage eingesetzt. Die Reliefs werden mit einer CNC-Fräsmaschine hergestellt. Ziel ist ein visuelles und gleichzeitig taktiles Erfahren aktueller Themen. Die Gegenüberstellung des historischen Handwerks und der in der Arbeit entstandenen Oberflächengestaltung untersucht, inwieweit sich soziokulturelle Vorstellungen im Materialkult entwickelt, verschoben oder gänzlich aufgehoben haben. Die historische und emotionale Verbindung wird anhand der Waldzustandsrelikte untersucht. Diese Objekte weisen durch ihre ornamentale Beschaffenheit auf die Problematik deutscher Wälder hin und ergänzen konventionelle Medien.

non traditional wood bending

Während meiner Tischlerlehre arbeitete ich in einer traditionellen Werkstatt mit minimalen Maschinen und handgezeichneten Entwürfen. Wir stellten verschiedene Gegenstände her, aber ich sehnte mich nach einer noch archaischeren Erfahrung. Das führte mich zur Walz, einer deutschen Tradition, bei der Handwerker auf Wanderschaft gehen, um neue Fertigkeiten zu erlernen. Ich lernte, Werkzeuge zu schmieden, Bäume zu fällen und Balken zu behauen, was meine Wertschätzung für das traditionelle Handwerk noch steigerte.

Nachdem ich sieben Jahre lang mit traditionellen Werkzeugen gearbeitet hatte, kam ich an die Kunsthochschule und erwartete eine praktische Bauhaus-Erfahrung. Es kam anders, ich musste auf digitale Werkzeuge umsteigen. Zuerst war ich dagegen aber der Roboter änderte alles. Ich erkannte sein Potenzial, das über die schnellere und billigere Herstellung von Dingen hinausging.

In meiner Bachelorarbeit untersuche ich die Überschneidung von traditionellen und modernen Techniken, die meinen inneren Konflikt widerspiegeln. Mein Ziel ist es, das traditionelle Handwerk des Holzbiegens mit einem Roboterarm zu verbessern. Meine Forschung zeigt, dass die Verschmelzung von traditionellem Handwerk mit moderner Technologie neue Formen hervorbringen und das traditionelle Handwerk erweitern kann.