Velowall

Was hält viele Menschen in Städten davon ab, das Fahrrad im Alltag zu nutzen?

Oft fehlt es an sicheren Abstellmöglichkeiten – besonders in alten Stadtstrukturen ohne integrierte Fahrradparkplätze. Die Velowall ist meine Antwort auf dieses Platzproblem. Sie lässt sich wie ein Parklet auf einem Straßenparkplatz installieren und bietet auf der Fläche eines PKWs Platz für acht überdachte Fahrräder – mit erhöhtem Diebstahlschutz. Optionale Dachbegrünung, Solarzellen für Beleuchtung sowie Anschlüsse für Ladegeräte können flexibel an örtliche Gegebenheiten und individuelle Wünsche angepasst werden. Dank vertikaler Stelltechnik und hydraulischer Wandhalterung können auch schwere E-Bikes mühelos geparkt werden. Die Abteile sind flexibel nutzbar: spontanes Parken oder dauerhaft vermietbar an Pendler:innen. So wissen Radfahrende, dass ihr Fahrrad sicher vor der Tür steht – und das tägliche Pendeln wird einfacher und attraktiver.

GANZ NORMAL ANDERS

»GANZ NORMAL ANDERS« ist ein selbstgestaltetes Printmagazin, das sich mit der Sichtbarkeit und Repräsentation von Menschen mit körperlicher Behinderung auseinandersetzt. Aus persönlicher Erfahrung und gesellschaftlichem Interesse heraus entstand ein Projekt, das individuelle Geschichten in den Mittelpunkt stellt – fernab von Klischees und Mitleid.

In acht Interviews geben Betroffene Einblicke in ihren Alltag, ihre Wahrnehmung und ihren Umgang mit Zuschreibungen. Gestaltung, Sprache und Perspektive greifen dabei bewusst ineinander, um neue Erzählräume zu schaffen und bestehende Stereotype aufzubrechen.

Das Magazin versteht sich als Beitrag zu einer differenzierten und empathischen Darstellung von Behinderung – für mehr Sichtbarkeit, Dialog und Verständnis.

Mamagotchi

In „Mamagotchi“ wird das Spannungsfeld der Generation Z zwischen Unabhängigkeit und dem Bedürfnis nach elterlicher Unterstützung auf humorvolle Weise beleuchtet. In einer Mockumentary wird dieses Phänomen satirisch aufgearbeitet. Eine KI-Mutter scheint zunächst die perfekte Lösung zu bieten, entwickelt sich jedoch zunehmend zur grotesken Übertreibung. Diese Überzeichnung führt die Zuschauer:innen von anfänglicher Faszination zur kritischen Reflexion über eigene Abhängigkeiten. Das Projekt kombiniert Film und App, um elterliche Fürsorge durch Technologie zu ersetzen und die innere Zerrissenheit der Gen Z sichtbar zu machen. Ziel ist es, durch Humor und Selbstironie eine Auseinandersetzung mit generationsspezifischen Bedürfnissen und digitalen Abhängigkeiten anzustoßen – ein kreativer Kommentar zu einem unausgesprochenen Generationenkonflikt.

Dann kam alles anders

‚Dann kam alles anders‘ zeigt Tiere, die in der Regel nur einen Bruchteil ihrer natürlichen Lebenserwartung erreichen und oft abgeschottet von der Außenwelt leben. Eine kleine Anzahl dieser für menschliche Zwecke beanspruchten Nutztiere schafft es jedes Jahr, ihrem Schicksal zu entkommen. Die vorliegende Arbeit ist auf einem Hof entstanden, der vor langer Zeit den Schritt gewagt hat, aus der Nutztierhaltung auszusteigen und heute genau diese Tiere aufnimmt, um sie vor weiterer Ausbeutung zu schützen.

In erster Linie gewährt die Arbeit einen Einblick in die Geschichte der Tiere und ihre gewonnene Freiheit. Dies ermöglicht einen gedanklichen Perspektivwechsel und schafft Raum, den heutigen Umgang mit Nutztieren zu hinterfragen. Es soll eine Verbindung zwischen Mensch und Tier entstehen, die einen Zugang zu Schönheit, Wert und Individualität der Tiere schafft.

HIP

Während Küchen im frühen 20. Jahrhundert vor allem auf Funktionalität ausgerichtet waren, dominieren heute minimalistische Ästhetik und reduzierte Nutzung. Je nahtloser die Kochbereiche werden, desto weniger wird tatsächlich gekocht — ein Wandel mit ökologischen, finanziellen und gesundheitlichen Folgen.
Aus dieser Erkenntnis entstand HIP: ein Regalsystem, das zeitgenössisches Küchendesign infrage stellt. HIP nutzt bislang ungenutzte Fliesenflächen und schafft durch sieben spezialisierte Regaldesigns zusätzlichen Arbeitsraum, während die Arbeitsflächen zum Kochen frei bleiben. Für die Montage ist kein Bohren erforderlich: Jedes Regal wird an zwei dafür vorgesehenen Löchern am speziell entwickelten HIP-Haken eingehängt. Dieser nutzt einen schraubenbasierten Saugnapf für eine stabile, aber jederzeit versetzbare Befestigung, sodass die Regale je nach Bedarf einfach montiert, verschoben oder entfernt werden können.
Die Serie lässt sich von früheren Designansätzen inspirieren, die die Küche als werkstattähnlichen Raum verstanden, kombiniert diese jedoch mit moderner Flexibilität — und lädt dazu ein, unser Verhältnis zum Kochen und den Einfluss von Gestaltung darauf neu zu überdenken.

Trude

„Trude“ ist eine innovative Zyklustracking- und Kalender-App, die Menstruierenden die Alltagsplanung mit dem Zyklus erleichtert, indem sie detaillierte Analysen des individuellen Zyklus in Kombination mit tiefgehendem Wissen zur Menstruation und deren Begleit- und Einflussfaktoren bietet.

Menstruierende durchlaufen im Zyklus zahlreiche individuelle Veränderungen, die sich physisch und psychisch auf sie auswirken. Die Anpassung an diesen Rhythmus kann vielen Menstruierenden im Alltag helfen, wird in vielen Tracking-Apps jedoch nur oberflächlich behandelt. Genau hier setzt „Trude“ an. Alleinstellungsmerkmal der App ist ein voll funktionaler Kalender zur Planung des Alltags mit prognostizierten Zyklusphasen und den damit einhergehenden Symptomen – diese werden im Vergleich zu anderen Apps umfangreich analysiert und nutzer*innenfreundlich aufbereitet sowie von Tipps begleitet. „Trude“ hilft, den eigenen Zyklus zu verstehen und zu leben.

Flamory

lamory erzählt die inspirierenden Geschichten mutiger Frauen, die oft im Schatten der Geschichte standen oder in Vergessenheit gerieten. Jede Kerze steht für eine dieser Frauen. Über ein Booklet und eine barrierefreie Hörversion erfahren die Betrachter mehr über ihre Geschichten. Die Kerzenform ist von der Schach-Dame inspiriert – einer oft unterschätzten Figur, die zum Schutz des Königs dient und dennoch die größte Bewegungsfreiheit im Spiel besitzt. Durch emotionale Gestaltung und provokante Sprüche regt das Projekt zum Hingucken, Erinnern und Handeln an.

Auseinandersetzungen mit dem Absurden

„Auseinandersetzungen mit dem Absurden“ ist ein experimentelles Buchprojekt, das Albert Camus’ Philosophie des Absurden aus heutiger, persönlicher Perspektive neu verhandelt. In einer Welt zwischen politischem Chaos, digitaler Überreizung und ökologischer Krise wird die Sinnfrage zugleich unausweichlich und verdrängt. Das 178-seitige, vollständig in Risographie umgesetzte Werk vereint Zeichnungen, Fotografien, Notationen und Textfragmente zu einer visuellen Reflexion über Existenz, Widerspruch und Widerstand. Die Gestaltung und Narration sind assoziativ, direkt und bewusst nicht-linear, ein Medium, das nicht nur dokumentiert, sondern eigenständige Auseinandersetzung fordert. Das Projekt versteht sich als persönliche Auseinandersetzung, ästhetisches Experiment und philosophischer Selbstversuch.

waiting for the bus

„waiting for the bus“ verwandelt den Ort der Ersatzbushaltestelle, der durch Anonymität, provisorische Gestaltung und fehlende Aufenthaltsqualität geprägt ist, in ein charaktervolles Warteumfeld. Obwohl ständiges Warten ein fester Bestandteil unseres Alltags ist und das Umfeld unser Wohlbefinden stark beeinflusst, wird Warteorten im öffentlichen Raum kaum gestalterische Aufmerksamkeit geschenkt.

Die drei Stahlrohrelemente orientieren sich an Strukturen des öffentlichen Raums, an denen Menschen gerne verweilen, und funktionieren somit als Erweiterung der Haltestelle.
Je nach Platzbedarf lassen sich die Module flexibel anordnen. Die Stahlrohrstrukturen können einfach von den Bodenplatten getrennt werden, wodurch eine schnelle Montage und Demontage sowie ein platzsparender Transport ermöglicht werden. Die Arbeit verleiht dem temporär bestehenden Ort eine eigene Identität und schafft einen einladenden Raum, der zum Verweilen anregt.

SLALOM

Das Workshopkonzept SLALOM dient dazu, Kinder frühzeitig in die Welt der Gefühle einzuführen und sich damit auseinanderzusetzen. SLALOM ermöglicht Kindern einen Raum, in dem sie lernen, durch unterschiedliche spielerische und künstlerische Formen ihre Gefühle zu benennen, zum Ausdruck zu bringen, schwierige Situationen durchzustehen und Wege zu finden, mit ihnen umzugehen.
Das frühzeitige Aufklären hilft dabei, dass mögliche Symptome frühzeitig erkannt werden, sich diese nicht so fest verankern und dadurch die Entwicklung des Kindes nicht negativ prägen. Ziel ist ein gemeinsamer Austausch, das Reflektieren und Fantasieren sowie die Anregung von Vorstellungskraft und Kreativität der Kinder, während gleichzeitig ihr Selbstvertrauen gestärkt wird.