Mono Wool

Rohwolle fällt in Tonnen als Abfallprodukt in Deutschland an, denn die Fasern sind zu grob für Kleidung. Die grobe Wolle kann jedoch hervorragend als Polstermaterial eingesetzt werden, da ihre Faser eine besondere Sprungkraft besitzt. Somit stellt sie eine Alternative zu ölbasierten Schaumstoffen dar. Der Bezug von „Mono Wool“ wird mit Hohlräumen gestrickt, gefüllt und durch einen Klapp-Mechanismus zu einer Sitzschale geformt. Durch die 3D-Stricktechnologie lässt sich der Bezugsstoff komplett als fertiges Teil an der Maschine erstellen und handarbeitsintensive Verarbeitungsschritte werden unnötig. „Mono Wool“ ist ein Polster aus 100% Wolle – entworfen für eine lokale, kreislauffähige und sozial verträgliche Fertigung.

Forming Fungi

Die Verwendung natürlicher, nachwachsender Materialien im Design stellt eine Möglichkeit dar, die Kluft zwischen Mensch und Natur zu überwinden und die Natur in Gestaltungsprozesse einzubeziehen. „Forming Fungi“ untersucht Pure Mycelium Materials (PMM) und deren Eigenschaften, Kultivierungsprozess und gestalterisches Potenzial. Zur Annäherung an die wenig erforschte Materialgruppe dienen Experimente, die die Möglichkeiten & Grenzen der Verwendung von reinem Pilzmyzel zur Gestaltung von Innenräumen aufzeigen und das Material schließlich in einen gestalterischen Kontext bringen. Zentrales Element der gestalterischen Auseinandersetzung mit PMM ist deren Materialität und Materialästhetik, die im finalen Entwurf zum Tragen kommt. Dabei stellt die Untersuchung der Formbarkeit, Farbe und der Textur des Materials die Eckpunkte dar.  Ergebnis der Auseinandersetzung mit dem Material ist ein Mobile. Sechs Materialproben zeigen die einzigartigen Strukturen und die Geschichten, die jeder Pilz birgt.

Buddy

Das Babyphone-System Buddy besteht aus drei Teilen: einer Babyeinheit, einer Elterneinheit und einer App. Die Babyeinheit zeichnet Geräusche, Bewegungen und Raumtemperatur auf. Eine abnehmbare Kamera sowie ein sicheres Verbindungskonzept sorgen für einen garantierten Schutz der Privatsphäre. Gleichzeitig kann die Babyeinheit als Bluetooth Lautsprecher genutzt werden, was das Produkt auch über das Säuglingsalter hinaus langlebiger und somit nachhaltiger macht. Die Elterneinheit ist auf die wichtigste Funktion, die Benachrichtung der Eltern, reduziert und kann per Vibration, Ton- und Lichtsignal einen Alarm aussenden. Gleichzeitig lässt sich der kleine Benachrichtungs-Puck per Magnet am T-Shirt als Leselampe verwenden. Über die App kann man Nachtlicht, Musikwiedergabe und Benachrichtigungen individuell einstellen.

Träum Weiter

Inspiriert von Ursula K. Le Guin’s Rede* über die Macht der Erzählungen, nutzt “Träum Weiter” das Imaginieren als Praxis, um etablierte Narrative rund um Technologie und gesellschaftliche Machtstrukturen neu zu formen. Dominierende Vision über Technologien – wie dystopische und glorifizierende Perspektiven – werden herausgefordert, um einen Raum für inklusive und alternative Zukunftsszenarien zu öffnen. Motion Tracking und eine responsive Soundinstallation illustrieren die Reibung zwischen Mensch und Maschine und schaffen zusammen mit Liegeflächen einen Ort der Entschleunigung. Die Besuchenden können ihre Visionen und Träume über ein iPad eingeben, die dann direkt vor Ort ausgedruckt und in performativen Lesungen geteilt werden. “Träum Weiter” zielt darauf ab ein kollektives Bewusstsein zu fördern und die gesellschaftliche Funktion von Technologie neu zu definieren. Es lädt ein alternative Zukünfte gemeinsam zu gestalten, statt Technologie als alleinige Lösung zu sehen. *NBA 2014

Cargo Cocoon

Um das Fahren mit dem Rad komfortabler und dadurch für mehr Menschen attraktiv zu machen, bietet “Cargo Cocoon” einen einfachen Schutz vor Regen und Wind und ermöglicht es so mit recht geringem Aufwand, auch in der kalten Jahreszeit bequem und einfach mit dem Rad unterwegs zu sein. Dabei ist die Konstruktion sehr einfach, leicht und kostengünstig konzipiert. So kann sich beinahe jede*r, der ein Lastenrad besitzt, einen solchen Aufbau leisten und niedrigschwellig montieren. Die Konstruktion schränkt die Sicht des Fahrenden kaum ein – gleichzeitig wird das Fahrzeug im Straßenverkehr durch den großen Aufbau viel besser wahrgenommen. Zudem können weitere Elemente, um besser zu sehen und gesehen zu werden, recht einfach an den Aufbau angebaut werden, wie zum Beispiel Rückspiegel, Reflektorstreifen oder sogar Blinker.

Durch den Aufbau wird das Fahrzeug auch in unserem bestehenden Verkehrssystem zu einem deutlich attraktiveren Verkehrsmittel.

cool pieces

„cool pieces” beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den menschlichen Körper und deren Hitzeanpassung. Mit einem Open-Source Gedanken präsentiert das Projekt ein Ensemble von drei tragbaren Objekten, deren Design vielfältige Facetten eines simplen Fächers aufgreift, welcher einer der zugänglichsten Methoden zur Kühlung des Körpers darstellt. Das Set umfasst einen Sonnenponcho, eine entfaltbare Kopfbedeckung sowie einen Handfächer, um eine wirksame Kühlung zu gewährleisten. Ein zentraler Gedanke bei der Entwicklung der Objekte war die Überwindung finanzieller Barrieren, um eine breite Teilhabe zu ermöglichen. Aus diesem Grund werden sämtliche Anleitungen zur unentgeltlichen Nutzung auf der Website zur Verfügung gestellt, um eine nahezu kostenfreie Herstellung zu gewährleisten. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Verwendung handelsüblicher Nähmaschinen gelegt, da sie flächendeckend verfügbar sind und somit für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich ist.

blok_it – Zusammen Stadt gestalten

Der Generation Z fehlt es an politischer Repräsentation und an zugänglichen Kanälen, um ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Der digitale Service bietet jungen Menschen eine spielerische Möglichkeit, die Demokratie nach ihren eigenen Vorstellungen zu erkunden. Die Plattform ermöglicht das transparente und wirkungsvolle Teilen, Erforschen und Unterstützen von Ideen in ihrer Gemeinschaft. Indem die Nutzer*innen ihre Wünsche in einer digitalen 3D-Erfahrhung ihrer Nachbarschaft visuell platzieren, spüren sie ihre eigene Selbstwirksamkeit. Gemeinsam entscheiden sie, welche Wünsche in regelmäßigen Abständen als feste Tagesordnungspunkte im Gemeinderat diskutiert werden. Alle Entscheidungen werden anschließend transparent in den Service zurückgespielt. Durch die nahtlose Verbindung von Bewohner*innen und Entscheidungsträger*innen verbessert „blok_it“ die demokratische Beteiligung und bietet eine zugängliche Erfahrung, die den Einfluss junger Stimmen in unseren Gemeinden würdigt.

Algorithmische Textile

Wie können Algorithmen im Designprozess so eingesetzt werden, dass Gestalter*innen die Kontrolle über die Qualität der Ergebnisse behalten, während der Computer zusätzliche Möglichkeiten aufzeigen darf? Mit dem Ziel, die Herausforderungen der Arbeit mit generativen Werkzeugen zu überwinden, wurde ein neuer Gestaltungsprozess formuliert. Dieser ermöglicht mit einer gezielten qualitativen Eingabe und der Option feiner Anpassungen eine qualitative Ausgabe.

In einem Experiment wurde durch die Eingabe des grafischen Musters im ,Wandbehang 1926′ der Textilkünstlerin Anni Albers mit einem Algorithmus neue Muster in einem ähnlichen Stil generiert. Eines dieser Muster wurde ausgewählt, um in diesem Wandteppich materiell dargestellt zu werden. Der Wandteppich ist selbst handgewoben am Webrahmen aus Baumwolle und Schurwolle. Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Algorithmen im Designprozess nicht nur für Klarheit sorgt, sondern sogar neue gestalterische Möglichkeiten eröffnen kann.

Der Trog

„Der Trog“ ist ein kontaktloses Atem-zu-Wasser-Interface, das mithilfe von Computer Vision den Atem trackt. Die:der Nutzer:in nähert sich einem mit Wasser gefüllten Objekt, nimmt auf einem Stuhl Platz und beginnt zu atmen: Das Wasser reagiert mit einer wellenförmigen Bewegung. Eine Thermalkamera neben dem Objekt erkennt dabei kleine Temperaturunterschiede auf der Haut der*des Nutzer*in und leitet daraus kontaktlos Atemrhythmus und -intensität ab.

“Der Trog“ ist eine Haltung zur ganzheitlichen Anwendung von Computertechnologie. Wie fügt sich kontaktlose Sensorik, durch die der Körper jederzeit erreich- und übersetzbar ist, in eine Zukunft ein, in der digital und physisch nicht mehr abzugrenzen sind? Wie verändert sich die Wahrnehmung unserer Umgebung, wenn wir eine verkörperte Verbindung zu Material und Objekt herstellen können? Wie kann AI die Interaktion zwischen Mensch zu Maschine und Mensch zu Mensch erweitern?

MonoSpeaker

MonoSpeaker ist ein innovativer Bluetooth-Lautsprecher, der Korpus und Klangmembran in einem vereint. Dieses reduzierte Design besteht neben der unverzichtbaren Elektronik ausschließlich aus Kunststoff. Die Materialstruktur verleiht dem Lautsprecher federnde Eigenschaften, die die herkömmlich eingeklebte Gummisicke ersetzen und einen Gehäuseaufbau aus nur einem Material ermöglichen. Ziel des Projekts ist es, Elektroschrott zu reduzieren und die Nachhaltigkeit von Elektronikprodukten zu fördern. Am Ende des Produktlebenszyklus kann der Verbraucher den Lautsprecher problemlos selbst von der Technik trennen und im Hausmüll entsorgen. Dank des verringerten Transportvolumens wird die Rücksendung an den Hersteller erheblich vereinfacht, wodurch der Großteil der Elektronik weiterverwendet werden kann. Durch die Entwicklung eines einfach trennbaren Lautsprechers wird die Kreislauffähigkeit des Produkts erhöht.